Beim Ehemann bleiben oder Neuanfang mit Affäre?

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DestinyHope

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Liebe HarleyQuinn,

ich mag deine reflektierte Art wie Du von deiner Ehe sprichst sehr gerne. Und finde die Perspektive von der anderen Seite sehr interessant - auch wie du die Gefühle gegenüber EM und AM beschreibst.

In Bezug auf deine Beschreibung würde ich sagen, dass du aktuell in einer unerfüllten Ehe bist, da dir dein EM sexuell nicht geben kann, was du Dir wünscht. Da er für offene Konzepte nicht zu haben ist, seid ihr da in einer Sackgasse.

Finde es richtig, dass du vor allem deine Ehe beleuchtest. Muss dem Vorredner aber zustimmen, dass der Leidensdruck aktuell noch nicht besonders groß ist - und jetzt kommts: mir fällt gerade wie Schuppen von den Augen, wie Wolfgangs Strategie funktioniert :zwinkern: Dein AM signalisiert dir, dass er jederzeit in ein Leben mit dir starten würde und für dich da ist. (wie kann ich mir jetzt seine Situation vorstellen? Ist er schon getrennt?).
Er macht dir keinen Druck, aber ist emotional da und ihr habt Kontakt...d.h. du kannst in Ruhe überlegen, was nun mit deiner Ehe ist. Dein EM ist ja auch grundsätzlich bereit, an dir festzuhalten und lässt sich sogar coachen. Da hast Du eine relativ "entspannte" Situation.
Würde nun der AM sich stark zurückziehen und wäre für dich emotional nicht mehr greifbar, würde das die Dynamik sicherlich verändern (nur kleines Gedankenspiel...)...

Kann dir aus der Ferne nicht sagen, was nun richtig wäre. Ich persönlich hänge sehr an meiner Lebensqualität und es wäre für mich nichts, bis an mein Lebensende sexuell unerfüllt zu leben (und dann höchstens heimliche Affären zu haben, immer mit der Angst, dass es wieder auffliegt und dass man sich verliebt). Verstehe aber auch den Verbundenheits- und Sicherheitsaspekt.

Liebe Grüße
Destiny
 

HarleyQuinn

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HarleyQuinn, entschuldige einen kurzen organisatorischen Zwischenschub: Du bist ja nun eine Weile dabei und auch recht aktiv. Wärst Du deshalb bitte so lieb, Dir auch wie alle anderen einen Avatar zuzulegen?
Gruß
Plouha
Sorry, du hast Recht. Ist erledigt.

Dass das tendenziell ungerecht ist, ist euch bewußt?
Naja es war halt 20 Jahre so und er kann das wohl nicht von heute auf morgen ändern. Ich verstehe auch nicht warum er diese Hemmung hat.
Unsere Coaches meinen ja, dass das an unserer Mutter/Sohn Dynamik liegt.
In ihm ist halt immer der Gedanke, dass er in dem Moment explizit meine Erlaubnis braucht.
Es gab halt auch in den letzten 7 Jahren den Fall, dass er durch defekte Zähne starken Mundgeruch hatte. Das hat mich beim Sex und Küssen immer extrem gestört und ich konnte das irgendwann nicht mehr ohne die Luft anzuhalten. Ich hab's ihm immer wieder gesagt, aber er hat's ignoriert. Ich hab dann resigniert und das hat die Lust in mir auch komplett getötet.
 

HarleyQuinn

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Es stimmt tatsächlich, dass der Leidensdruck nicht hoch genug ist. Mein Leben ist ja nicht schlecht. Andere würden mich für völlig bescheuert halten, das aufs Spiel zu setzen.

Ich habe mir ja auch einige andere Fäden angeschaut. Zwischendurch hab ich mir gewünscht, dass mein AM auch so eine Strategie fahren würde.
AM sagt aber, er würde sich aber aktiv entlieben, wenn entweder er nicht mehr mit der Situation klar kommt oder ich den Kontakt zu ihm abbreche. Dann würde er nicht kämpfen.

Aktuell bin ich auch wieder gestresst, dass mein Kopf sagt, ich soll bleiben wo ich bin. Hauptsache es gibt nicht noch viel mehr Drama und Chaos. Totaler Fluchtmodus und überhaupt nicht sinnvoll.
 

Blue Panther

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Es stimmt tatsächlich, dass der Leidensdruck nicht hoch genug ist. Mein Leben ist ja nicht schlecht. Andere würden mich für völlig bescheuert halten, das aufs Spiel zu setzen.

Ich habe mir ja auch einige andere Fäden angeschaut. Zwischendurch hab ich mir gewünscht, dass mein AM auch so eine Strategie fahren würde.
AM sagt aber, er würde sich aber aktiv entlieben, wenn entweder er nicht mehr mit der Situation klar kommt oder ich den Kontakt zu ihm abbreche. Dann würde er nicht kämpfen.

Aktuell bin ich auch wieder gestresst, dass mein Kopf sagt, ich soll bleiben wo ich bin. Hauptsache es gibt nicht noch viel mehr Drama und Chaos. Totaler Fluchtmodus und überhaupt nicht sinnvoll.
Alles völlig nachvollziehbar und menschlich. Es ist wichtig, dass du dir in alle Richtungen Gedanken machst aus meiner eigenen Erfahrung Kann ich dir eigentlich nur raten Mit etwas Abstand deine Situation zu betrachten. Es hat Gründe, weshalb deine leidenschaftlichen Gefühle nicht mehr bei deinem Ehemann sind. Ich will das nicht schlecht sprechen, aber ich kenne ganz wenig Szenarien, wo diese Gefühle bei dem Ehemann wieder langfristig ankommen. Kurzfristig gelingt das mit Sicherheit aber auf lange Sicht nicht. Du bekämpfst aktuell eher die Symptome, weil der Kern des Problems und die damit verbundenen Konsequenzen du nicht angehen kannst, weil du dafür die Kraft nicht hast und vermutlich auch viel Angst.
Wenn dein Leben nicht groß genug ist, wirst du an diesem Punkt noch in ein paar Jahren sein, ohne weitergekommen zu sein.
 

DestinyHope

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Ich habe mir ja auch einige andere Fäden angeschaut. Zwischendurch hab ich mir gewünscht, dass mein AM auch so eine Strategie fahren würde.
AM sagt aber, er würde sich aber aktiv, wenn entweder er nicht mehr mit der Situation klar kommt oder ich den Kontakt zu ihm abbreche. Dann würde er nicht kämpfen.
Hmm, also ich habe meinem AM gesagt, dass ich den Kontakt abbreche, wenn er sich für EF entscheidet. Habe ich aber nicht getan :zwinkern: Ok, muss auch zugeben, dass er das mit einem Hintertürgedanken geäußert hat.

Dein AM scheint aber derzeit auch noch keinen großen Leidensdruck zu haben. Daher wird es wohl noch ein bisschen so weitergehen schätze ich.

Aktuell bin ich auch wieder gestresst, dass mein Kopf sagt, ich soll bleiben wo ich bin. Hauptsache es gibt nicht noch viel mehr Drama und Chaos. Totaler Fluchtmodus und überhaupt nicht sinnvoll.
Aber sehr menschlich! Vor allem da dir gerade nichts droht wegzubrechen wenn du dich (vorerst?) in diesen Hafen begibst.
 

Solveig

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Liebe Harley,
Deine Geschichte erinnert mir sehr an meine eigene, vor 13 Jahren. Ich will Deinen Strang mit meiner Geschichte nicht spamen, aber ich will nur sagen, diese sexuelle Unerfüllung aufgrund den Charakterzügen und eingespielter Paardynamik, kenne ich aus eigener Erfahrung. Ich bin nach 9 Jahren gegangen. Es schien mir am Anfang auch unmöglich, meinen lieben, netten Mann zu verlassen. Wir hatten noch 2 kleine Kinder, das war wirklich dramatisch. Aber ich wusste auch, so kann ich weiter nicht leben. Es ist sehr schwierig und frustrierend, den Sexantrieb zu unterdrucken, vor allem, wenn man schon erlebt hat, wie toll es sein kann. Ich kann mir schlecht vorstellen, wenn ich Dich lese, dass Du Dich damit arrangieren kannst (sexlose Monogamie).
Ich habe ein Jahr gebraucht, um Mut zu sammeln. Das ist ein Prozess, es dauert, es ist schmerzhaft. Aber es lohnt sich, so leben zu dürfen, wie man eigentlich ist.
Umarmung,
Solveig
 
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HarleyQuinn

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Tatsächlich haben mir schon einige gesagt, dass der Prozess Zeit braucht und ich mich auf viele Monate einstellen kann.
Das bedeutet halt, dass ich AM definitiv verlieren werde. Aktuell ein schlimmer Gedanke.

In mir ist einfach dieser kleine Funke Hoffnung, dass das mit meinem Mann doch noch was wird. Der Weg ist aber natürlich unendlich weit. Erst einmal müsste er sich weiterentwickeln, das sexuelle Thema für sich in den Griff kriegen, da es ihn aktuell sehr frustriert, dass er es nicht hinkriegt. Dann müsste ich mich wieder voll auf ihn einlassen und hoffen, dass die sexuelle Anziehung zu ihm zurück kommt. Danach müssten wir Sex für uns ganz neu kennenlernen und finden.
Die Leidenschaft, wie zwischen AM und mir, wird es mit EM niemals geben.
Ich rede mir aktuell irgendwie ein, dass halt noch Hoffnung besteht oder ich mich einfach in mein Schicksal ergebe und mein Leben mit anderen Dingen erfülle. Keine Ahnung wie lange das klappen würde.
Wenn ich dran denke, aus unserem Haus ausziehen, in dem wir nicht mal ein Jahr wohnen, wieder zur Miete irgendwo teuer zu leben, etc. macht mir super viel Angst.
Meine Geschwister haben aufgrund der Affäre den Kontakt zu mir abgebrochen. Meine Familie wäre also auch nicht für mich da, wenn ich mich trenne. Gefühlt würde in meinem Leben einfach eine Bombe einschlagen und ich müsste alles wieder aufbauen.
 

Blue Panther

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Tatsächlich haben mir schon einige gesagt, dass der Prozess Zeit braucht und ich mich auf viele Monate einstellen kann.
Das bedeutet halt, dass ich AM definitiv verlieren werde. Aktuell ein schlimmer Gedanke.

In mir ist einfach dieser kleine Funke Hoffnung, dass das mit meinem Mann doch noch was wird. Der Weg ist aber natürlich unendlich weit. Erst einmal müsste er sich weiterentwickeln, das sexuelle Thema für sich in den Griff kriegen, da es ihn aktuell sehr frustriert, dass er es nicht hinkriegt. Dann müsste ich mich wieder voll auf ihn einlassen und hoffen, dass die sexuelle Anziehung zu ihm zurück kommt. Danach müssten wir Sex für uns ganz neu kennenlernen und finden.
Die Leidenschaft, wie zwischen AM und mir, wird es mit EM niemals geben.
Ich rede mir aktuell irgendwie ein, dass halt noch Hoffnung besteht oder ich mich einfach in mein Schicksal ergebe und mein Leben mit anderen Dingen erfülle. Keine Ahnung wie lange das klappen würde.
Wenn ich dran denke, aus unserem Haus ausziehen, in dem wir nicht mal ein Jahr wohnen, wieder zur Miete irgendwo teuer zu leben, etc. macht mir super viel Angst.
Meine Geschwister haben aufgrund der Affäre den Kontakt zu mir abgebrochen. Meine Familie wäre also auch nicht für mich da, wenn ich mich trenne. Gefühlt würde in meinem Leben einfach eine Bombe einschlagen und ich müsste alles wieder aufbauen.
Die Beweggründe weshalb du an deinem Ehemann ,,hängst“ sind absolute Vernunftsentscheidungen. Das ist wie es schon heißt ,, vernünftig“. Es wird dich einholen, aktuell ist deine Angst zu groß und dadurch natürlich auch kein Grund für deinen EM etwas zu ändern wenn er das spürt.
 

HarleyQuinn

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Mein EM versucht etwas zu ändern, weil er täglich Angst hat, dass ich ihn verlassen könnte.
Trotzdem geht es nicht wirklich voran.

Ja, meine Entscheidung kann nur eine reine Vernunftentscheidung sein.
Wenn er mir dann aber weinend in den Armen liegen würde, könnte ich die Trennung vermutlich nicht durchziehen.

Das scheint noch alles in mir zu dauern. Oder irgendwann passiert eine Affekthandlung und dann halte ich vll daran fest.

Deshalb für alle, die auf der anderen Seite sind.
Ja...wir Ehepartner sind oft feige und nicht stark, aber manchmal ist es dann wohl einfach noch nicht an der Zeit.
 

Blue Panther

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Mein EM versucht etwas zu ändern, weil er täglich Angst hat, dass ich ihn verlassen könnte.
Trotzdem geht es nicht wirklich voran.

Ja, meine Entscheidung kann nur eine reine Vernunftentscheidung sein.
Wenn er mir dann aber weinend in den Armen liegen würde, könnte ich die Trennung vermutlich nicht durchziehen.

Das scheint noch alles in mir zu dauern. Oder irgendwann passiert eine Affekthandlung und dann halte ich vll daran fest.

Deshalb für alle, die auf der anderen Seite sind.
Ja...wir Ehepartner sind oft feige und nicht stark, aber manchmal ist es dann wohl einfach noch nicht an der Zeit.
Ihr seit in einem Abhängigkeitsverhältnis zu einander.. Du brauchst Zeit und das kann Jahre dauern. Ich hoffe dennoch das dir der ein oder andere Ratschlag hilft.
 

Yael1313

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Sorry, du hast Recht. Ist erledigt.


Naja es war halt 20 Jahre so und er kann das wohl nicht von heute auf morgen ändern. Ich verstehe auch nicht warum er diese Hemmung hat.
Unsere Coaches meinen ja, dass das an unserer Mutter/Sohn Dynamik liegt.
In ihm ist halt immer der Gedanke, dass er in dem Moment explizit meine Erlaubnis braucht.
Es gab halt auch in den letzten 7 Jahren den Fall, dass er durch defekte Zähne starken Mundgeruch hatte. Das hat mich beim Sex und Küssen immer extrem gestört und ich konnte das irgendwann nicht mehr ohne die Luft anzuhalten. Ich hab's ihm immer wieder gesagt, aber er hat's ignoriert. Ich hab dann resigniert und das hat die Lust in mir auch komplett getötet.
Hi, das kann ich total verstehen. Da ist es sicher schwer, dass die Lust wieder zurückkommt

Glg
 

SnowWhite32

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Ich stelle mir oft die Frage, wo Liebe aufhört und Abhängigkeit anfängt.... Wie unterscheidet man das?
In dem man sich z.B. diese Fragen ehrlich beantwortet:

Was hält mich wirklich hier?
Der Mann/die Beziehung oder die äußeren Umstände wie z.B. Haus, Kinder, finanzielles, etc.?

Wäre ich mit dem Mann auch noch zusammen, wenn wir nicht zusammen wohnen würden/keine Kinder hätten etc.?


Hilfreich ist es auch, sich eine Liste zu schreiben mit Pro und Contra (Was den Mann und die äußeren Umstände betrifft)

Es gibt leider viele Paare, die in diesem Abhängigkeitsverhältnis leben.
Es ist wahrscheinlich einfach bequemer so und Veränderung ist ja oft negativ behaftet und mit Ängsten verbunden. Glücklich lebt man so aber nicht.
 

Blue Panther

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Ich stelle mir oft die Frage, wo Liebe aufhört und Abhängigkeit anfängt.... Wie unterscheidet man das?
für mich persönlich sind es die Beweggründe. Du hast ja geschildert was mit einer Trennung verbunden ist. So zeimlich alle deine Gründe waren entweder die Angst oder Schuldgefühle deinem EM gegenüber.
 

DestinyHope

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Ich stelle mir oft die Frage, wo Liebe aufhört und Abhängigkeit anfängt.... Wie unterscheidet man das?
Glaube, das merkt man nicht so einfach, bzw. steckt ein Prozess über Jahre dahinter.

Und dann ist es vielleicht auch weniger Liebe als starke Verbundenheit, weil man sich ein gemeinsames System aufgebaut hat.
Und da sehe ich in meinem Umfeld viele Paare- meistens auch mit Kindern.

Das System funktioniert eben - das mal eben umzuprogrammieren ist ein riesiger Aufwand.
 

LenaMia

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Mein Ratschlag wäre, für eine gewissen Zeit alleine zu leben um so deine Gefühle ordnen zu können. Im ehe Alltag funktioniert das nicht.
Für mich persönlich ist das keine Liebe sondern eine Verbundene Abhängigkeit gepaart mit Schuldgefühlen der anderen Person gegenüber.

Aber dein Herz ist nicht mehr bei deinem EM.

liebe Grüße Panther
Erkenne mich in der Situation von HarelyQuinn und die Worte von Blue Panther haben mich gerade sehr getroffen. Das gibt Stoff zum Nachdenken. Ich glaube ich könnte sehr gut "alleine" zurecht kommen, aber sofort macht sich mein Helfersyndrom und schlechtes Gewissen breit das sagt: Du kannst EM nicht im Stich lassen. Zuoft hat er mir gesagt: ich könnte ohne Dich nicht hier leben, würde alles verkaufen, würde nicht wissen was ich tun soll. - damit drückt er mir immer auf der Seele, das ich ihn niemals verlassen dürfte.....
 
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Blue Panther

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Erkenne mich in der Situation von HarelyQuinn und die Worte von Blue Panther haben mich gerade sehr getroffen. Das gibt Stoff zum Nachdenken. Ich glaube ich könnte sehr gut "alleine" zurecht kommen, aber sofort macht sich mein Helfersyndrom und schlechtes Gewissen breit das sagt: Du kannst EM nicht im Stich lassen. Zuoft hat er mir gesagt: ich könnte ohne Dich nicht hier leben, würde alles verkaufen, würde nicht wissen was ich tun soll. - damit drückt er mir immer auf der Seele, das ich ihn niemals verlassen dürfte.....
wir alle sind nur Menschen ! Das lässt einen nicht kalt, und eben durch diese enge Verbundenheit möchte man den anderen nicht verletzten. An der inneren Haltung ändert das nichts, deshalb kommt man ,,nicht mehr an''. Der Partner baut Schuldgefühle auf und Druck. Das dies nicht klappen kann ist klar.
 

HarleyQuinn

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In mir sind irgendwie zwei Seiten. Einerseits natürlich die Angst vor Veränderungen, das Haus hinter mir zu lassen, allein durchs Leben zu gehen etc. Ich kann gut allein sein aufgrund meiner Hochsensibilität. Da hab ich lieber Ruhe um mich herum als ständig Menschen und Lärm. Natürlich sind da auch Schuldgefühle, wenn ich mich trennen würde. Ich kann seinen Schmerz einfach immer extrem fühlen und ertrage den kaum.
Andererseits verbindet und sehr viel. Wir haben ganz viele gemeinsame Interessen und Hobbies, verbringen sehr gern Zeit miteinander, haben die gleichen Urlaubsziele, den gleichen Humor, geben uns aber auch Freiräume für individuelle Hobbies, unsere Arbeit, die bei beiden mit viel Reisetätigkeit verbunden ist etc. Wenn wir kuscheln, fühlt es sich für uns beide schön und geborgen an. Wir gelten in unserem Umfeld eigentlich als das perfekte Paar.
Aber natürlich haben wir auch Probleme, eine ganz komische Mutter/Sohn Dynamik, die sich entwickelt hat. Die versuchen wir grad aufzubrechen. Wir sind vom Charakter sehr unterschiedlich und können deshalb auch öfter mal Verhalten des anderen nicht richtig nachvollziehen. Sexuell funktionierte es noch nie richtig und läuft halt seit langem gar nicht mehr bzw. nur sehr sporadisch. Alle paar Wochen mal.

Aber wegen der ganzen positiven Aspekte ist es für mich so schwer diese Barriere hier zu überwinden. Ich weiß, dass er mit mir alt werden möchte, ich ein sicheres Zuhause habe und wir viel Spaß haben. Da auszubrechen, ist nicht so leicht.
Ich denke mir immer, andere würden sich die Finger nach so einer Beziehung lecken und frage mich, warum ich damit nicht einfach zufrieden sein kann. Warum muss ich mit knapp 40 mein Leben nun komplett umkrempeln wollen...
Ich bin einfach schon selbst so genervt von mir und dieser Situation.
Egal was ich mache, es fühlt sich wie ein falscher Schritt an.

An euch alle auch mal ein ganz großes Danke, dass ihr mir Hilfestellung gebt und Gedanken teilt, ohne die Moralkeule rauszuholen und mich zu verurteilen. Denn das passiert in meinem Umfeld aktuell sehr extrem und tut natürlich weh.
 

Blue Panther

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In mir sind irgendwie zwei Seiten. Einerseits natürlich die Angst vor Veränderungen, das Haus hinter mir zu lassen, allein durchs Leben zu gehen etc. Ich kann gut allein sein aufgrund meiner Hochsensibilität. Da hab ich lieber Ruhe um mich herum als ständig Menschen und Lärm. Natürlich sind da auch Schuldgefühle, wenn ich mich trennen würde. Ich kann seinen Schmerz einfach immer extrem fühlen und ertrage den kaum.
Andererseits verbindet und sehr viel. Wir haben ganz viele gemeinsame Interessen und Hobbies, verbringen sehr gern Zeit miteinander, haben die gleichen Urlaubsziele, den gleichen Humor, geben uns aber auch Freiräume für individuelle Hobbies, unsere Arbeit, die bei beiden mit viel Reisetätigkeit verbunden ist etc. Wenn wir kuscheln, fühlt es sich für uns beide schön und geborgen an. Wir gelten in unserem Umfeld eigentlich als das perfekte Paar.
Aber natürlich haben wir auch Probleme, eine ganz komische Mutter/Sohn Dynamik, die sich entwickelt hat. Die versuchen wir grad aufzubrechen. Wir sind vom Charakter sehr unterschiedlich und können deshalb auch öfter mal Verhalten des anderen nicht richtig nachvollziehen. Sexuell funktionierte es noch nie richtig und läuft halt seit langem gar nicht mehr bzw. nur sehr sporadisch. Alle paar Wochen mal.

Aber wegen der ganzen positiven Aspekte ist es für mich so schwer diese Barriere hier zu überwinden. Ich weiß, dass er mit mir alt werden möchte, ich ein sicheres Zuhause habe und wir viel Spaß haben. Da auszubrechen, ist nicht so leicht.
Ich denke mir immer, andere würden sich die Finger nach so einer Beziehung lecken und frage mich, warum ich damit nicht einfach zufrieden sein kann. Warum muss ich mit knapp 40 mein Leben nun komplett umkrempeln wollen...
Ich bin einfach schon selbst so genervt von mir und dieser Situation.
Egal was ich mache, es fühlt sich wie ein falscher Schritt an.

An euch alle auch mal ein ganz großes Danke, dass ihr mir Hilfestellung gebt und Gedanken teilt, ohne die Moralkeule rauszuholen und mich zu verurteilen. Denn das passiert in meinem Umfeld aktuell sehr extrem und tut natürlich weh.
ich möchte kurz einhaken...

du sagst ,,egal was ich mache'', du lässt ja im Grunde gar nicht alle Gedanken zu aus den von mir beschriebenen Gründen.
Es ist auch vollkommen ok, bitte nicht falsch verstehen, aber solange du in dieser Dynamik bleibst wird sich nicht ändern. Deine Abhängikeit und dein Gefühl für einen anderen Menschen verantwortlich zu sein bestimmen dein Handeln und werden dich auf Dauer mürbe machen.

Du wirst deinen Mann nicht mehr so betrachten können wie du es gerne hättest, dieser Zug ist durch. Aus Sicht deines Mannes ist es so das er eine Frau sieht wo er in seinem inneren weiß das die ( mehr oder weniger ) bleibt das er nicht vor die Hunde geht. Sein Selbstwert uns Stolz ist verletzt, auch wenn du das vielleicht nicht siehst.
Eine Abhängikeit , die sich meiner Meinung nach auch darin zeigt das du viele Gründe hast warum alleine leben nicht geht, obwohl du es kannst.

Ich vermute das du es nicht kannst. Ich hoffe dir wirklich ein paar Denkanstöße geben zu können.

Definitv keine einfache Situation.

lg
 

HarleyQuinn

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Huhu,
vielen Dank.
Ich nehme das in mein Gespräch mit meinem Coach morgen mit.
Es ist ja tatsächlich so, dass wenn ich unterwegs bin, viel zuversichtlicher bin, als wenn ich zu Haus bin. Dann erscheint mir alles wie ein schwarzes Loch, aus dem ich nicht rauskomme.
Mir fällt es sehr schwer die ganze Situation mit etwas Abstand zu betrachten.

Eigentlich bräuchte ich auch Therapie, um meine Kindheit und Jugend aufzuarbeiten (Psychoterror im Elternhaus, keine Bezugsperson, starkes Mobbing in der Schule etc).
Vielleicht würde mich das auf Dauer stark genug machen, um dann mein Leben in die Hand zu nehmen. Das dauert natürlich Jahre. Meine Schwester war auch schon 3 Jahre in Therapie wegen ihrer Kindheit. Sie musste Antidepressiva nehmen, weil sie die Therapie sonst nicht verkraftet hätte etc. Das möchte ich auf gar keinen Fall, weshalb ich mich vor einer Therapie drücke bzw. mein Leben bisher einigermaßen im Griff hatte.
Meinen Mann werde ich vermutlich niemals als richtigen Mann sehen, sondern immer als Kuschelbären, der mir Sicherheit und Geborgenheit gibt.
Da ich in meiner Kindheit nichts hatte, weil meine Eltern alles Materielle immer meinem großen Bruder geschenkt haben und nicht uns anderen 3 Kindern, hänge ich vermutlich auch so sehr am Haus. Es ist das erste Mal, dass ich mir selbst einen Traum bzw Wunsch in der Art erfüllen konnte. Das jetzt wieder loszulassen ist ganz schlimm für mich. Das weckt die gleichen Gefühle wie in meiner Kindheit. Darum klammere ich mich so sehr daran.
Wenn ich überlege, mein Mann würde ausziehen und ich weiter im Haus leben, würde ich damit deutlich besser klarkommen, als wenn ich ausziehen muss.
Bei einer Trennung habe ich das Gefühl, ich stehe vor dem Nichts. Kein Haus mehr, muss in eine teure Mietwohnung ziehen, mein Partner ist weg, meine Familie hat sich eh schon von mir abgewandt.... Ich weiß nicht, ob ich diesen großen Schritt verkraften würde. Vermutlich würde ich sofort zu meinem Mann zurückrennen, wenn er mich wollen würde.
Innere Sicherheit und Stärke nicht vorhanden. Da muss ich irgendwie raus kommen.
 
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