Liebes Fragezeichen,
oh ja, ich erinnere mich sehr gut. Muss mich mal wieder bei dir einlesen!
Wie geht es mir… Die Luderabteilung weiß das vermutlich gar nicht so genau, deshalb eine (gaaanz kurze) Zusammenfassung:
Meine Therapie läuft seit Dezember und tut mir sehr gut, auch wenn es ganz gut „zur Sache geht“, freue ich mich immer auf die Stunden, weil mir bewusst ist, dass sie mich voranbringen. Unterstützend nehme ich Medikamente (ein AD und ein weiteres, dass eine äußerst unangenehme Nebenwirkung des ADs lindert). Ende letzten Jahres hat mein Magen mit Schleimhautentzündungen rebelliert, aber das ist nun auch vorbei. Zugenommen habe ich außerdem – fünf Kilo, und darauf bin ich richtig stolz! Liege nunmehr im normalgewichtigen Bereich.
Arbeitstechnisch hat sich auch die gewünschte Veränderung ergeben: Ich bin seit Februar wieder in meiner alten Abteilung tätig. Mit tollen Teamkollegen und einem super Vorgesetzten. Da gehöre ich einfach hin.
Also - sowohl physisch als auch psychisch geht es immer noch weiter bergauf.
Nicht so bei meinem (seit Ende November nun endlich) Ex-EM. Ich erwähne es mal eben, da es sich auch auf unsere Tochter auswirkt und damit letztendlich auch auf mich. Unschöne Trennung von seiner LG Anfang Januar (Wie bei uns, komisch, was? Immer diese Muster…
), er fiel in ein riesiges Loch, hat stark abgenommen und Mitte Februar auch einen (halbherzigen) Suizidversuch unternommen. Er hat sich freiwillig einweisen lassen und befindet sich nun seit sieben Wochen in stationärer psychischer Behandlung.
Hat zur Folge, dass ich unsere Tochter seither durchgehend bei mir habe. Gerade anfangs zehrte es doch ganz schön am Nervenkostüm, musste ich sie ja auffangen, mich gemeinsam mit ihr um ihre Befindlichkeiten, Sorgen usw. kümmern und ihr sehr viel Halt geben. Mittlerweile haben wir uns mit dieser Situation aber sehr gut arrangiert, und es läuft prima und insgesamt sehr entspannt.
Auch das Verhältnis zu Ex-EM wird kurioserweise in dieser Konstellation kontinuierlich besser, wir können immer besser miteinander reden, ich grenze mich viel besser ab - es läuft unerwartet gut…
Die Leute im Fitness-Studio sehen mich aktuell zwar nicht sehr oft, weil mir einfach die Zeit fehlt, trotzdem fallen meine Bedürfnisse nicht hinten runter. Wöchentlich gehe ich meinem Hobby nach und tobe mich außerdem noch (wie schon erwähnt) kreativ in einem Ehrenamt aus.
War jetzt doch nicht kurz – egal
So…
Softie hat sich bisher nicht nochmal gemeldet. Nicht schlimm. Somit konnte ich die Beiträge von gestern gut sacken lassen. Bei dem bereits angerissenen Weg werde ich bleiben, auch wenn mir kaum einer dazu raten wird. Will er telefonieren? Können wir machen. Will er mich treffen? Können wir auch machen.
Unterschied zu gestern: Meine insgeheime Hoffnung ist von ca. 37% auf gefühlte 2,13% gesunken (weiter runter bekomme ich sie grad noch nicht). Schnöhrli hat ganze Arbeit geleistet
– aber im Ernst, ich danke ihr dafür. Sollten Telefonat oder Treffen stattfinden, sehe ich das für mich als Abschied an.
Und ehrlich gesagt würde ich für so einen Abschied ein Treffen tatsächlich bevorzugen. Ich brauche mir keine Worte, Gesten oder Tonlagen zurechtlegen, weil es einfach ganz tief aus mir selbst kommt, wenn ich ihm sage, dass ich das, was ich auch schreibe, wirklich so meine. Dass ich ihn sehr gerne habe, aber dass nun mal nichts mehr sein wird, wie es mal war, weil dafür schon zu viel zwischen uns passiert ist.
Alles ganz schlicht, ohne Drama, Reue oder Trauer, einfach wohlwollend (nicht nur Anteas Lieblingswort
) und in Frieden freigebend (oderso ähnlich, kann es grad nicht beschreiben).
Ein Weg, der sich für mich richtig anfühlt, mit dem ich bei mir bleibe und gut leben kann.
Ich meine, dass ich mir da nichts schönrede, aber okay – möglicherweise hat die liebe Admina doch recht. Die Zeit wird es zeigen. In jedem Fall hatte sie mich gewarnt
Drück dich zurück, liebes Fragezeichen.
Und alle anderen natürlich auch…