Hallo Gizmo,
du hast ja im Grunde schon deinen ungefähren Fahrplan für morgen, von daher kannst du heute ganz entspannt deinen Abend genießen und brauchst dich gedanklich nicht allzu sehr mit dem Gespräch befassen.
Ich habe noch ein paar Gedanken dazu, die ich gern mit dir teilen würde und hoffe sie sind für dich hilfreich.
Erstmal vorab, zum besseren Verständnis meiner Schlussfolgerungen: Es gibt zwei Sachen, über die ich ein bisschen gestolpert bin. Du hattest ja geschrieben, dass du dir eigentlich eine Entschuldigung wünschst für ihr Verhalten, du aber denkst, dass du sie nicht bekommen hast. Da musste ich erstmal in mich gehen, weil ich das irgendwie verstehen kann, es mir aber nicht "richtig" vorkam. Was mich sehr irritiert ist die Art, wie sie da mit dir umgegangen ist. Ich kann mir das vorstellen, dass sie sich da keiner "Schuld" bewusst ist (wissen kann ich es natürlich nicht). Aber, du kommst auf sie zu und sprichst ein Problem/Thema an und sie nimmt dich da gar nicht für voll, wischt das einfach vom Tisch auch noch mit so einem Spruch "haben wir jetzt genug geredet".
Das ist nicht gerade liebevoll, oder respektvoll. Sie hätte in dieser Situation zumindest ihr Bedauern ausdrücken können dich da, wenn auch unwissentlich verletzt zu haben.
Der zweite Punkt ist, dass sie in ihrer Nachricht von gestern wie selbstverständlich davon ausging, dass du heute Zeit hättest. Sie hat ja nicht einen Vorschlag gemacht und auf deine Zustimmung gewartet, sondern direkt geplant, wie das dann heute zu machen wäre. Dass du eventuell etwas anderes vorhaben könntest kam ihr gar nicht erst in den Sinn.
Für dein Gespräch morgen rate ich dir, es wirklich kurz zu halten. Wie Wolfgang ja auch schon sagte, mach deinen Standpunkt klar und lass sie sagen, was sie zu sagen hat. Das ist morgen nicht der Zeitpunkt um Details zu besprechen, oder gemeinsam zu überlegen was, wann, wie und warum falsch gelaufen ist.
Ich bin leider befangen und nicht vorurteilsfrei, weshalb ich vll. um etwas Unterstützung bitten würde, vor allem von denen, die den Strang schon etwas länger verfolgen...EDIT: und wissen, was mich beschäftigt.
Wir haben ja im Vorfeld schon ein bisschen heraus gearbeitet, was dir wirklich wichtig ist und was gefehlt hat. Aus meiner Sicht sind das zwei Punkte:
- Zusammenhalt, Kommunikation, Priorität
- Zukunftsplanung, gemeinsame Ziele
Dementsprechend würde ich ihr morgen folgendes sagen (natürlich in deinen Worten)
Ich habe mir über unsere Beziehung Gedanken gemacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass mir hier das Wir-Gefühl fehlt. Ich wünsche mir eine Beziehung dich sich weiter entwickelt und bei der man zusammen an einem Strang zieht. Ich habe Pläne und wünsche für die Zukunft und sehe gerade nicht, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen können. Deshalb halte ich es für besser, das an dieser Stelle zu beenden.
Das mit dem Wir-Gefühl, was du ja nochmal erwähntest finde ich aus rhetorischer Sicht sehr gut. Das beinhaltet alles, Zusammenhalt, Offenheit, Kommunikation, Miteinander und Priorität. Es sagt alles, ohne zu konkret zu werden, aber du sprichst von dir, schlägst aber die Brücke zu euch beiden. Ein weiterer Vorteil ist, dass das so schwammig ist, dass sie sich im Nachhinein Gedanken machen kann, was genau du damit meinst.
Der Rest zielt darauf ab, dass du positiv in die Zukunft schaust, Pläne hast, dich weiter entwickeln kannst. Also alles positiv und du lädst sie indirekt ein, daran teil zu haben, sagst aber auch gleichzeitig, dass sie das nur kann, wenn sich etwas ändert.
Ich finde es wichtig, dass du in dem Gespräch positiv bleibst und konstruktiv. Negative Beschreibungen haben möglicherweise einen ähnlichen Effekt wie Vorwürfe.
Es gibt im Prinzip nur drei Möglichkeiten wie das ablaufen kann:
1. Sie will die Trennung auch und weiß schon, warum du gekommen bist.
Dann akzeptierst du die Situation, verabschiedest dich kurz und nicht zu emotional.
2. Sie eiert rum, "sie würde ja gerne", "sie weiß ja auch nicht"... in dem Fall bleibst du bei deinem Standpunkt und verabschiedest dich freundlich.
3. Sie will die Trennung nicht und will dich überzeugen/diskutieren. Dann sagst du ihr, dass du da erstmal drüber nachdenken musst und verabschiedest dich freundlich.
Danach können wir hier besprechen, wie du weiter vorgehen kannst.
Was meinst du?