Ist das das Eheende?

[HarleyQuinn]

Du sagst, sie braucht ein Weichei.... Also keinen sehr "männlichen" Mann, sondern eher jemanden, der liebevoll, zurückhaltend etc ist.
Ich dachte mein Leben lang auch, dass ich so jemanden brauche. Mein Mann und ich sind 20 Jahre zusammen, er ist auch ein zurückhaltender Kerl, der seine Emotionen wenig zeigt, alles erträgt etc.
Seine Art, sich von mir bemuttern und Dinge vorschreiben zu lassen und meine dominantere Art alles allein unter Kontrolle haben zu wollen und mich gleichzeitig für ihn aufzuopfern, haben dazu geführt, dass wir eine ganz ungesunde Dynamik entwickelt haben. Quasi eine Mutter/Sohn Beziehung. Das killt natürlich jegliche Lust und Anziehung.
Sowas in der Art könnte ich mir bei euch auch vorstellen. Du bist quasi nicht in deiner männlichen Energie, weil du dir alles von ihr gefallen lässt und sowas stößt sie dann vermutlich weg.
Es klingt so, als wäre sie nur noch mit dir zusammen, weil es sich so gehört. Man ist verheiratet, hat Kinder, muss also zusammen bleiben. Vor allem, wenn auch noch das Umfeld denkt, man hat eine super Ehe.

Wie zuvor die anderen schon gesagt haben ... Mach viel für dich, fang an dein Leben zu leben, ordne dich nicht unter, sag ihr, was du willst und wenn das nicht läuft und sie keine Paartherapie will, gibt's eigentlich keine andere Lösung mehr, als dass ihr euch trennt. Vielleicht würde sie das dann final wach rütteln.

 

[Lynnie]

@Meta wie geht man das denn an, sein Verhalten zu ändern?
Verstehe es so, dass er sie links liegen lassen soll und quasi das Leben alleine beschreitet. Habe ich das richtig verstanden?

@UglyKidJoe schlaft ihr getrennt?

Vielleicht ist es auch nur dein Gefühl, dass sie sich so zurück zieht und ihr ist es gar nicht wirklich bewusst, sondern normaler Alltag?!

 

[Meta]

@Meta wie geht man das denn an, sein Verhalten zu ändern?
Verstehe es so, dass er sie links liegen lassen soll und quasi das Leben alleine beschreitet. Habe ich das richtig verstanden?

Hallo Lynnie,
Es wäre nicht richtig, den Partner links liegen zu lassen. Soweit ich es verstanden habe, möchte Joe um die Ehe kämpfen.

Er muss sein Verhalten insofern ändern, als dass er den Fokus, der derzeit fast ausschließlich auf seiner EF liegt, auf sich legt.
Joe muss zunehmend sein Leben so gestalten, wie er glücklich ist & souveräner werden, seine Grenze aufzeigen & verteidigen, raus aus dem täglichen Hamsterrad, der emotionalen Abhängigkeit & Verlustangst.

 

[UglyKidJoe]

Hi, danke für die angenehme Diskussion.

Es gibt so viel Dinge über den ich mir den Kopf zerbreche.

Das mit dem Weichei ist wirklich so. Ich habe ein paar Kollegen die sehr männlich sind. Bei einer Feier mochte sie nicht einen davon und stand die ganze Zeit nur mit den Weicheiern rum. Alles Maenner die ihrer Frau/Freundin sagen, kein Problem Schatz, ich mach das sofort Schatz, möchtest du dies oder jenes, ist die kalt/warm, usw. Keine Sorge ich meine das überhaupt nicht abwertend. Bin ja selber eins, benutze es um es so treffend zu benennen.

Manchmal denke ich auch desto autonomer ich werde desto mehr Schwierigkeiten hat sie. Ich denke oft das sie sich als die emotional stärkere, unabhängigere betrachtet hat und dies nun so nicht mehr stimmt.

Ich muss den Fokus wirklich mehr auf mich legen. Heute morgen hatten wir so ein typisches Beispiel. Ich habe gestern Wäsche gemacht, jedoch war eine Ladung noch im Korb. Heute morgen war sie in Eile, konnte irgendetwas nicht finden und rast wie verrückt durchs Haus, sucht durch diesen Korb. usw. Früher hätte ich den ganzen Tag nachgedacht was es sein könnte was sie sucht, ob ich etwas falsch gemacht habe, usw. Heute ich das nicht mehr der Fall.
Ja ich denke diese Veränderung macht ihr zu schaffen.
Ich will um Gottes Willen nicht auf Narzissmus rumreiten, aber ich habe mal gelesen das Narzissten einen Zusammenbruch erleiden können, mit Depressionen und sogar Selbstmordgedanken wenn die Zufuhr stoppt bzw. sie erkannt sind. Es gibt definitiv Tage da fühlt es sich so genauso an.

Ja es gibt auch diese Mutter/Sohn Dynamik... ich glaube das dies aber folgenden Ursprung hat. Ich bin eher relaxt, sehr ruhig, wenig ängstlich, brauche wenig Kontrolle... Sie ist das absolute Gegenteil. Es muss so passieren wie sie es will. ängstlich, sehr auf alles bedacht, was Leute über sie denken... usw.. Das gibt ihr vielleicht den Eindruck das ich wenig entscheidungsfreudig, Durchsetzung fähig ... männlich bin.

Diese Änderung macht ihr zu schaffen, denke ich oder eben dieser Zwiespalt.

Wenn es ginge würde ich natürlich gern zusammenbleiben aber ich habe heute starke Bedenken. Es gibt ja auch mal Momente da möchte man das sie einen in den Arm nimmt, usw.


Das kann ich zur Zeit überhaupt nicht sehen... und ewig in einer eher lieblosen Ehe zu verweilen... sorry nicht wirklich etwas was ich mir vorstellen kann...

 

[HarleyQuinn]

Eure Dynamik klingt definitiv nicht gesund.
Ich erkenne so ein paar ihrer Züge in mir wieder. Ich brauche auch Planung, Kontrolle, frage mich, was andere über mich denken etc. Sowas kommt in der Regel aus der Kindheit. Entweder man versucht es selbst einigermaßen aufzuarbeiten oder man macht eine Therapie. Ich dachte auch nicht, dass das so einen Einfluss auf meine Beziehung hat....hat es aber. Leider.

Es klingt einfach, als hättet ihr euch als Paar total verloren. Und dann scheint die, wie man so schön sagt, männliche und weibliche Energie bei euch nicht ganz zu stimmen. Also das ist natürlich ok, solange beide damit klar kommen.
Ich dachte auch immer, ich möchte grundsätzlich die Starke in der Beziehung sein, die alles unter Kontrolle hat. Aber eigentlich möchte man sich ja auch mal fallen lassen und die Kontrolle abgeben. Das kann man aber bei einem Mann, mit dem man jahrelang anders gelebt hat, nur schwer oder nicht.

Ihr müsst definitiv dringend miteinander sprechen und du musst deine Bedürfnisse ganz klar machen. Sollte sie nicht drauf eingehen, dann braucht sie vermutlich den Druck über das Trennungsthema.
Ich glaube auch immer noch, dass ihr ohne externe Hilfe nicht zu einer Lösung kommen werdet.

 

[UglyKidJoe]

Natürlich gibt es Dinge die man eventuell auf die verschiedenen Charakteren, Mann/Frau sein schieben kann. Aber es kommt ja dann immer noch auf die Ausprägung an.

Ich sehe viele Dinge die nicht wirklich optimal laufen. Kommunikation, Energie, usw.

Miteinander sprechen ist aber einfach nicht möglich wenn sich einer verschließt und sie macht einfach immer dicht. Es fängt ja mit so Kleinigkeiten an wie war dein Tag? Wenn ich sie dies frage kommt nur "Gut" oder "Wie Immer". Und auch wenn ich sie frage über die Beziehung ist alle OK.

Am Wochenende haben wir im Auto auf unseren Sohn gewartet und sie fragte mich, ob sie ein mitgebrachtes Brötchen essen dürfte. Natürlich kann sie das, jedoch schien sie fast zu weinen. Niemals habe ich sie daran gehindert, etwas zu essen oder ähnliches. Sie war total aufgelöst, und man konnte sehen, dass ihre psychische Verfassung alles andere als gut war. Als ich nachfragte, was los sei, antwortete sie, dass sie nur das Brötchen essen wolle und wollte auch nicht mit mir sprechen. Dann habe ich sie erst einmal in Ruhe gelassen.

Danach wollte mein Sohn etwas essen gehen, was wir auch gemacht haben. Auch da war sie völlig durch den Wind. Kaum ansprechbar, fahrig, schreckhaft, in Gedanken… Erst als wir am Essen waren, wurde es besser, und der Rest des Tages verlief sogar recht gut. Genauso der darauffolgende Sonntag. Habe sie nochmals gefragt was los war... sie will nicht drüber reden.
Wirklich seltsam.

Aber was soll man da machen? Sie wird nicht zum Arzt, Psychologen, Therapeuten oder Ähnlichem gehen.

Und am Sonntagabend schien irgendetwas sie zu irritieren und schon war sie wieder super kalt.

Ich bin total ratlos.