Der Römer
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- 29 Juni 2017
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Hallo zusammen,
Ich lese jetzt seit einigen Tagen hier im Forum und finde es klasse und sehr aufschlussreich! Alleine die Tatsache, dass es anderen ähnlich oder sogar schlimmer geht, baut ein wenig auf. Nun habe ich mich entschlossen, auch mal meine Situation zu schildern, in der Hoffnung, dass es noch nicht zu spät ist und mir/uns noch geholfen werden kann.
Erst einmal ein grober Überblick über meine Beziehung, auch wenn ich gar nicht genau weiss wo ich anfangen soll Der Text dürfte trotzdem recht lang werden.
Ich (36) bin seit 2,5 Jahren mit meiner Freundin (24) zusammen. Da fällt einem erst einmal der doch recht große Altersunterschied ins Auge.
Genau damit hatte ich am Anfang auch ein Problem. Ich hatte schon schlechte Erfahrungen mit “Frauen in diesem Alter” gemacht und war deswegen eine Beziehung gegenüber recht skeptisch. Anfangs war es auch nur gegenseitige Anziehung und man verbrachte einige nette Stunden im Bett und war sich ansonsten auch recht zugetan, nur blieb ich etwas distanzierter, eben aufgrund der Angst, mich doch in sie zu verlieben.
Das lief dann erst einmal ca. 3 Monaten locker so weiter, und in dieser Zeit kamen wir uns immer näher. Sahen uns recht oft, telefonierten und schrieben uns lange Mails in denen wir tiefgründige Gespräche führten etc. Ich merkte, sie ist für ihr Alter (damals 21) recht reif und auch von ihrer ganzen Art und ihrem Äußeren gefiel sie mir sehr gut. Da ich auch recht jung geblieben bin und viel Unsinn im Kopf habe, kam es dann wie es kommen musste und ich verliebte mich in sie. Durch meine anfängliche Zurückhaltung und Skepsis war ich allerdings eindeutig in der überlegeneren Position, und sie tat im Grunde alles für mich. Sie war auch die Erste, die die drei magischen Worte sagte. Ich erwiderte es erst einmal noch nicht, sondern tat das ganze erst ein paar Wochen später, als ich mir sicher war.
Ich hatte zwar vorher viele andere Frauen, aber nur zwei Beziehungen, die allesamt nicht allzu rosig verliefen, aber was soll ich sagen. Es klappte die ersten acht Monate wunderbar. Wir verstanden uns prächtig in fast jeder Hinsicht, konnten super miteinander reden, waren oft zusammen unterwegs, der Sex war super und das oft auch 4 -5 mal am Tag, und ich gab mich langsam wirklich der Hoffnung hin, vielleicht mal die Richtige gefunden zu haben. Ich war wirklich glücklich. Ihr Alter verlor zunehmend an Bedeutung und ich blendete es aus soweit es ging. Kleinere Reibereien gab es zwar ab und an mal, aber nichts Ernsthaftes. Wir sind halt beide recht dickköpfig.
Sie sprach in dieser Zeit auch schon ziemlich überschwänglich von der gemeinsamen Zukunft, Zusammenziehen, eventuell Kinder etc. Ich versuchte das nicht ganz so ernst zu nehmen, da mir da wieder ihr Alter in den Sinn kam, aber prinziepiell gefiel mir der Gedanke, aber ich bin ja auch schon ein paar Jährchen älter.
Dann kam, nach acht Monaten, der große Umschwung in Form einer ungewollten Schwangerschaft. Das hat sie ziemlich mitgenommen und wir haben uns lange und breit darüber unterhalten, uns aber letztendlich –auch ein wenig auf mein Drängen hin- für eine Abtreibung entschieden. Sie war damals mitten im Studium, ich hatte Angst vor der Verantwortung und davor mein Leben auf den Kopf zu stellen, und wir entschieden, dass es der falsche Zeitpunkt dafür wäre. Anfangs war sie recht niedergeschlagen deswegen, und auch mir ging es nicht gerade super damit, aber nach ein paar Wochen sagte sie, es wäre in Ordnung und die Richtige Entscheidung gewesen. Erst viel später sagte sie mir einmal, dass sie mir das Anfangs vorgeworfen hatte, dass ich so schnell von Abtreibung gesprochen hatte.
Nun ja, aber seitdem war nichts mehr wie vorher. Die Leichtigkeit war dahin, der Ernst des Lebens hatte angeklopft und das ging uns beiden nicht mehr aus den Köpfen. Trotzdem lief es im Grunde noch ein Jahr recht unkompliziert weiter, die “gemeinsam” bewältigte Abtreibung hatte uns eher noch zusammengeschweißt. Selbst heute stellen wir uns noch manchmal vor wie es wäre und wie alt sie/er schon sein müsste etc.
Was dann genau passiert ist kann ich leider gar nicht so genau beschreiben, da ich es nicht wirklich fassen bzw. rekonstruieren kann. Im Oktober letzten Jahres jedenfalls hatten wir dann ne erste mehr oder weniger ernste Krise. Ihr fehlte was in der Beziehung, sie konnte es aber nicht genau benennen. Ihr Studium ging langsam auf die Endphase zu, der Druck nahm zu, und man muss dazu sagen, dass sie ein recht schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater hat. Sie hatte eine sehr reglementierte Kindheit, durfte nicht fernsehen oder am PC spielen, es gab nur einmal die Woche Schokolade und solche Dinge, und der Vater saß ihr andauernd mit dem Studium im Nacken. Wie es denn laufen würde, wann sie fertig wäre usw. Es gab sogar die Drohung, ihr das Geld zu streichen wenn sie nicht dann und dann fertig wird.
Ich hatte zu dem damaligen Zeitpunkt, bevor ich sie kennenlernte, eigentlich vor wieder in meine alte Heimat zurück zu ziehen, also 300 km von da wo ich jetzt wohne (wir wohnen nicht zusammen). Als ich sie aber kennenlernte blieb ich hier, aber es war eigentlich angedacht, dass sie diesen Schritt mit mir gemeinsam macht. Je näher dieser Tag rückte, desto mehr merkte ich, dass dieses Thema ihr Bauchschmerzen bereitet. Man konnte kaum darüber reden, sie wich aus oder wechselte das Thema.
Letztendlich stellte sich heraus, dass sie das eigentlich gar nicht will, zumindest noch nicht, aber das hat sie mir erst im Januar diesen Jahres das erste mal wirklich deutlich gesagt. Noch dazu kam, dass der Sex merklich weniger wurde und sie meinte, sie würde den Sex lieber anders haben, etwas gefühlvoller usw., und dass sie sich eingestehen müsste, dass sie sich im letzten Jahr seit der Schwangerschaft sehr verändert hätte, nur den Fehler gemacht hätte, mir das nicht zu offenbaren, sondern das alte Spiel weiterzuspielen, um den Frieden nicht zu gefährden. Dann ist es dann aber irgendwann aus ihr herausgeplatzt und ich stand quasi vor einer scheinbar völlig anderen Person und fragte mich, was von ihr denn nun noch echt ist und was nicht.
Streitereien wegen absoluter Nichtigkeiten nahmen zu und auch der Sex wurde daraufhin noch weniger, denn: Männer haben Sex um zu entspannen, Frauen müssen entspannt sein, um Sex zu haben. Keine Ahnung, wie allgemeingültig diese Aussage ist, aber auf sie trifft sie definitiv zu. Es ist also eher die allgemeine Situation die zu wenigem Sex führt, nicht die fehlende Anziehung, denke ich. Dennoch frustrierte mich das zunehmend, ich war unausgeglichen und Gezanke wurde noch häufiger. Ihr kennt diese Spirale ja sicher. Der eine ist frustriert, will mehr Sex und spricht es an, der andere fühlt sich dann unter Druck gesetzt und will es noch viel weniger. Mittlerweile hab ich es immerhin soweit im Griff, dass ich das Thema so gut wie nicht mehr anspreche. Passieren tut leider trotzdem nichts.
Das alles hat in mir eine tiefe Unsicherheit hervorgerufen, welche mich dann im Grunde auch meine Macht ihr gegenüber hat einbüßen lassen. Dazu kam auch noch, dass sie in dieser Zeit ihre Bachelorarbeit schreiben musste, und eine wichtige Klausur stand auch noch an, die sie schon fünf Semester vor sich herschob, und wo sie schon zwei misslungene Versuche auf dem Konto hatte. Falls es jemand nicht weiss, nach drei gescheiterten Versuchen hat man nochmal die Gelegenheit auf eine letzte mündliche Prüfung, auch Existenzprüfung genannt, und dann ist bei Nichtbestehen das Studium umsonst.
Mittlerweile ist es so, dass sie den dritten Versuch leider verhauen hat und diese Prüfung nun ansteht, und die Lernphase zu dieser Klausur und davor die Bachelorarbeit war schon stressig genug, auch für mich. Hab mir die Nacht mit ihr um die Ohren geschlagen, alles Korrekturgelesen usw. Noch dazu muss sie im August aus ihrer Wohnung raus und muss sich dann Arbeit suchen. Sie muss also jetzt die Grundsteine für ihre weitere Zukunft legen. Sie steht also unter enormem Druck, den sie sowieso nicht gut verträgt und muss all das bewältigen, und nun ist da noch diese Beziehung, die nicht zu funktionieren scheint und sie zusätzlich Kraft kostet. Hinter alldem steht dann noch der Vater, der Leistung erwartet.
Ich merke ja wie schlecht es ihr teilweise geht, und das ich sie mit meinen Wünschen und Bedürfnissen noch weiter unter Druck setze, obwohl ich das gar nicht möchte, aber manchma muss es einfach raus. Dennoch habe ich ihr zuliebe meine eigenen Bedürfnisse hinten an gestellt und helfe ihr mehr oder weniger, wo ich nur kann. Beim Lernen, bei alltäglichen Dingen usw. Da sie keine Waschmaschine hat wasche ich sogar manchmal ihre Wäsche... ich hab mich also in einem schleichenden Prozess selbst zum Subdomi gemacht, so wie man das hier so schön nennt, und nun weiss ich nicht wie ich da wieder rauskommen soll. Alles natürlich in der Hoffnung, dass es wieder besser wird wenn der ganze Stress von ihr abfällt und diese Dinge endlich hinter ihr liegen.
Sie ist zum Glück seit ein paar Monaten in Therapie, da sie sich ihrer eigenen Problematik durchaus bewusst ist und den Willen hat was daran zu ändern. Das rechne ich ihr auch hoch an, nur leidet die Beziehung eben darunter. Mittlerweile geh sogar ich zum selben Therapeuten, weil es auch bei mir einige Baustellen gibt, die ich ausmerzen möchte. Eine davon ist eine mehr oder weniger ausgeprägte Eifersucht, die ich durch schlechte Erfahungen und Betrug in den vorherigen Beziehungen mit mir rumschleppe. So lange alles lief war das kein Problem. Wenn ihr bester Freund bei ihr übernachtet oder sie mit anderen Kerlen quatscht oder ihre Späßchen treibt, dann ist das überhaupt kein Thema für mich, aber durch diese ganze Verunsicherung, die ihre Offenbarungen bei mir hervorgerufen haben, kam das alles wieder ein wenig hoch und ich entwickelte eine spürbare Verlustangst. Sie sagte bereits mehrfach, sie fühle sich erdrückt. Daher die Therapie, ich will mich selbst im Griff haben. Aber das dauert eben eine Weile bis das zieht, auch wenn bei uns beiden Besserungen im Umgang miteinander schon zu spüren sind. Im Gegensatz zu ihr beschäftige ich mich auch privat relativ viel mit der Thematik und versuche bewusst an mir zu arbeiten. Bei ihr ist das leider nicht so, glaube ich. Sie geht zwar zur Theraphie. Aber in ihrer Freizeit widmet sich sich lieber den angenehmeren Dingen und der Ablenkung, aber ich kann es ihr in ihrer momentanen Situation nichtmal verübeln.
Ich sollte noch erwähnen, dass sie seit Ende letzten Jahres online “streamt”, sprich, sie spielt Computerspiele quasi live und andere können ihr dabei zusehen und ihr auch Geld spenden usw. Da sie ne sehr Hübsche ist, und sich dort fast ausnahmslos junge “Männer” tummeln, die außer Zocken und dem anderen Geschlecht naturgemäß nicht viel im Sinn haben, bekommt sie natürlich sehr viel Zuspruch und Komplimente, und auch der Wert ihrer Sachgeschenke und Spenden beläuft sich mittlerweile im vierstelligen Bereich, es ist also auch lukrativ.
Das Problem dabei ist, dass sie viel ihres Selbstbewusstseins dadurch bezieht und danach quasi “süchtig” ist. Gerade wenn es bei uns mal schlecht läuft flüchtet sie sich in die Annehnmlichkeiten der virtuellen Oberflächlichkeit, in der es schnell Bestätigung und Ablenkung zu holen gibt und man bei Überforderung einfach nen Knopf drücken kann. Zu mir geht sie dann auf Distanz. Sie hat dadurch auch ne Menge neuer, meist männlicher Bekannter gemacht, und es gibt ein oder zwei, mit denen sie auch regen privaten Kontakt via Handy betreibt. Da gehen teilweise an einem Tag mehr Nachrichten hin und her als bei uns in einer Woche. Und auch wenn sie mir versichert, dass das nichts zu bedeuten hat, und sie es deshalb so attraktiv findet weil es eben so unkompliziert ist, kratzt das natürlich meine Eifersucht und mein vernachlässigtes Ego, da sie immer weniger Zeit für mich erübrigt. Ich glaube ihr das zwar im Grunde, denn sie ist ne ehrliche Haut und hat mir bisher nie Grund dazu gegeben, ihr nicht zu glauben, aber ich frage mich halt, ob der intensive Kontakt zu anderen “Männern” – der eine ist 21 - gut für die Beziehung ist, da er ein viel zu großes Stück vom Kuchen abbekommt. Noch dazu ist er an mehr interessiert, das merkt man und sie weiss es auch. Ebenfalls merkt man ihr mittlerweile an, dass sie mit meist nur jungen Kerlen Kontakt hat, was sich in größerer Albernheit und dem Nutzen vieler “denglischer” Begriffe äußert, bei denen sich mir die Fussnägel hochstellen. Das macht sie in meinen Augen nicht gerade attraktiver, zumal sie am Anfang das genaue Gegenteil war. Sie hing viel mit Leuten um die 30 herum, und das hat man ihr angemerkt.
Ich weiss, dass sie schon mehrfach darüber nachgedacht hat, die Beziehung zu beenden, so wie ich auch. Wir hatten mehrere ernste Gespräche diesbezüglich, aber selbst nach 1-2 Wochen ohne großen Kontakt, kamen wir immer wieder zu der Überzeugung, dass wir das nicht wegwerfen wollen und das uns ja offensichtlich irgendwas zusammenhält.
Ende Mai war es dann allerdings kurz davor auseinander zu gehen. Sie meinte, vielleicht müsse sie erst mal erleben, wie es sich anfühlt sich von mir zu trennen, und das es kein Problem für sie darstellen würde, rein freundschaftlich mit mir umzugehen. Lust auf Sex hätte sie die ganze Zeit prinzipiell nicht gehabt, aber das hätte sich in letzter Zeit geändert, allerdings würde sie in dem Zusammenhang nie an mich denken. Auch ihrer Gefühle mir gegenüber sei sie sich nicht mehr sicher. Das war wahrscheinlich reine Provokation. Da ich mir aber noch etwas Stolz bewahrte, hab ich ihr gesagt, dass ich solche Spielchen nicht mitmachen werden, und dass sie eine Freundschaft vergessen kann, sollte sie sich trennen.
Letztendlich kam dann von ihr die Zustimmung zu einem Vorschlag, den ich vor Monaten schon machte, nämlich bei oben genanntem Therapeuten ne Paartherapie zu machen, damit ihr keiner vorwerfen könnte, sie hätte nich alles versucht. Da unsere Beziehung momentan eher einem Singledasein mit Beziehungsrahmen ähnelt, wir kaum noch was zusammen machen und uns nur ein bis zweima die Woche sehen, wenn überhaupt, innerhalb von 4,5 Monaten nur einmal Sex hatten und sich an all dem was ändern muss, haben wir das dann auch getan.
Die erste Sitzung verlief äußerst positiv. Ich hatte eigentlich mit dem Schlimmsten gerechnet und bin ohne Erwartungen dahin, aber danach war es, als hätte jemand den ganzen Druck von uns genommen. Es war total befreiend zu sehn, dass da ja doch noch was zu sein scheint. Wir gingen danach direkt was zusammen essen und unternahmen auch die Tage darauf viel miteinander, und das erste Mal seit Monaten (!) kamen Zuneigungsbekundungen von ihr, und das mehrfach. Ein “Hab Dich lieb” hatte ich bis dato ewig nicht mehr gehört. Viel Kuscheln, Schmusen, Küssen, allerdings kein Sex. Wollte aber auch nicht mit der Tür ins Haus fallen, erst einmal müssen andere Dinge geregelt werden.
Das ging anderthalb Wochen gut. War sie Anfangs noch total überschwänglich und euphorisch, sprach von gemeinsamem Urlaub und Ausflügen, nahm das mit der Zeit auch wieder etwas ab und sie konzentrierte sich wieder mehr auf sich selbst und ihre PC-Zockerei. Als sie dann, obwohl wir früher oft gemeinsam spielten, nichtma nachfragte, ob ich mitmachen möchte und dann auch noch nen gemeinsamen Ausflug platzen ließ, angeblich aus Zeitmangel, obwohl sie die ganze Zeit lieber zockte als sich z.B. um Unidinge oder mich zu kümmern, ist mir halt der Kragen geplatz, und ich hab gegen die beim Therapeuten abgemachte Regelung verstoßen, Probleme nicht via Facebook et. anzusprechen. Ich hab dann allerdings voller Wut halbe Romane geschrieben und sie damit wieder von mir weggedrängt.
Danach war Tagelang Funkstille bis zur nächsten Sitzung letzte Woche. Die Stimmung war eine ganz andere, sie war direkt negativ eingestellt und nicht sehr kooperativ. Ich konnte ihr an der Nasenspitze ablesen dass sie wieder alles in Frage stellt und sich an diesem Rückschlag hochzieht, anstatt das Positive der Woche zuvor anzuerkennen. Sie versuchte sogar es zu entwerten, indem sie sagte, positive Unternehmungen könnte sie auch mit Freunden haben, und das man durchaus auch zu guten Freunden sagen könnte, dass man sie lieb hat usw. Das schmerzte natürlich, auch wenn es sicher ihrer Laune geschuldet war. Es lockerte sich innerhalb der drei Stunden dort dann zwar ein weing, aber mit gemeinsamer Zeit war danach nichts. Ich warf ihr mangelnde Aufmerksakeit vor und sie mir mangelndes Vertrauen, das war so die Quintessenz. Und der Therapeut meinte, wir sollten versuchen, die Fehler des anderen zu verzeihen und nachzuvollziehen, um sie letztenlich befrieden zu können, so dass sie keine Macht mehr über uns hätten. Quasi das Positive stärken und das Negative weglassen, damit man wieder Lust aufeinander hat, also nicht nur im sexuellen Sinne, denn die meisten unserer Treffen in letzter Zeit waren von negativen Gesprächen oder Themen beherrscht, und so zog sich jeder entsprechend zurück, weil er keine Lust darauf hatte.
Oh man, der Text ist wirklich lang, ich hoffe ich schreibe nicht zu wirr .... Bin das so nicht gewohnt.
Jedenfalls sagte sie mir danach zum Abschied, ich soll etwas mehr Vertrauen haben. Abends rief sie nochmal an, sagte mir, ich solle mir nicht zu viele Gedanken machen und erinnerte mich an einen Geburtstag, auf den wir beide am nächsten Tag eingeladen waren. Ob ich denn mitfahren wollen würde. Ich sagte ja, denn es ging um einen gemeinsamen Kumpel von uns. Nur müsste ich aufgrund der Entfernung mit ihr in ihrem Elternhaus übernachten, und ob das kein Problem für sie sei, nachdem sie so negativ in der Theraphie war. Sie sagte nein, würden wir schon hinkriegen. Im Notfall wäre das Haus groß genug.
Am nächsten Tag bin ich dann hingefahren, die Begrüßung verlief etwas unbeholfen und distanziert, aber als wir dann zu Fuss auf dem Weg zur Feier waren, nahm sie plötzlich meine Hand und fragte, ob das ok sei. Ich bejahte und sagte, dass ich mir grad ne ähnliche Frage gestellt hatte. Darauf sagte sie, sie würde das alles entspannt angehen. Später auf der Feier lief es dann auch wieder besser. Sie suchte ab und zu Körperkontakt, man küsste sich hier und da mal und unterhielt sich auch miteinander. Der Alkohol dürfte das ganze ein wenig erleichtert haben
Zurück zu Hause dann sagte sie, es würde sich für sie nun falsch anfühlen, nicht neben mir zu schlafen, also legte sie sich zu mir auf meine Brust. Zwar nur kurz, aber sie tat es. Kein Sex. Morgens dann auch recht normaler Umgang miteinander. Bischen Körperkontakt hier und da, aber alles etwas verhalten ihrerseits. Kurz bevor ich fuhr hatte ich wieder das Gefühl, dass sie irgendwas bedrückt, aber ich bin da in letzter Zeit recht empfindlich, daher muss das nix heißen. Sagte dann nur noch, dass sie sich melden soll wenn ihr danach ist und bin gefahren.
Das war Sonntag, und danach hatten wir bis gestern keinen Kontakt mehr. Sie schrieb mir kurz etwas und meinte, dass sie mich lieb hat. Davor war sie diese Woche sehr viel am PC und spielte, teilweise 12 Stunden am Tag. Sie ist zur Zeit hochgradig süchtig und/oder lenkt sich nebenbei von ihren Problemen und Pflichten ab. Der Kontakt verlief allerdings freundlich, ging aber von mir aus, da ich was organisatorisches zu klären hatte und ihr ein schönes Wochenende wünschte, da sie ab morgen bis Sonntag auf einem Treffen ist, bei dem sich mehrere befreundete Streamer treffen, größtenteils Männer. Eifersucht löst das bei mir erfreulicherweise nicht aus, aber ich hab mich innerlich eben auch schon ein Stück von ihr distanziert.
So, das ist der akteulle Stand. Wer bis hierhin gelesen hat verdient höchsten Respekt und meinen Dank!
Ich hab sicher noch einiges vergessen, aber für einen groben Überlick sollte es reichen. Mich würden Eure Gedanken dazu interessieren, und vor allem, wie schaffe ich es, mich für sie wieder interessanter zu machen? Ich fühle mich nämlich in der unterlegeneren Position, obwohl ich das im Grunde nur aus Rücksicht tue. Es dreht sich alles um ihre Befindlichkeiten, und sie macht zur Zeit die Regeln. Oder ist es vielleicht einfach nur der enorme Druck, den sie zur Zeit hat, und sie meidet mich eher aus dem Grund, dass es nicht zu noch mehr Druck führt? Sollte man(n) in so einer Situation auch öfter mal nachgeben? Oder würdet ihr sogar sagen, das hat keine Chance mehr?
Es ist ein einziges Auf und Ab zur Zeit, und es macht mich langsam wahnsinnig.
Danke für Eure Aufmerksamkeit Tat auf jeden Fall gut sich das alles mal von der Seele zu schreiben.
Ich lese jetzt seit einigen Tagen hier im Forum und finde es klasse und sehr aufschlussreich! Alleine die Tatsache, dass es anderen ähnlich oder sogar schlimmer geht, baut ein wenig auf. Nun habe ich mich entschlossen, auch mal meine Situation zu schildern, in der Hoffnung, dass es noch nicht zu spät ist und mir/uns noch geholfen werden kann.
Erst einmal ein grober Überblick über meine Beziehung, auch wenn ich gar nicht genau weiss wo ich anfangen soll Der Text dürfte trotzdem recht lang werden.
Ich (36) bin seit 2,5 Jahren mit meiner Freundin (24) zusammen. Da fällt einem erst einmal der doch recht große Altersunterschied ins Auge.
Genau damit hatte ich am Anfang auch ein Problem. Ich hatte schon schlechte Erfahrungen mit “Frauen in diesem Alter” gemacht und war deswegen eine Beziehung gegenüber recht skeptisch. Anfangs war es auch nur gegenseitige Anziehung und man verbrachte einige nette Stunden im Bett und war sich ansonsten auch recht zugetan, nur blieb ich etwas distanzierter, eben aufgrund der Angst, mich doch in sie zu verlieben.
Das lief dann erst einmal ca. 3 Monaten locker so weiter, und in dieser Zeit kamen wir uns immer näher. Sahen uns recht oft, telefonierten und schrieben uns lange Mails in denen wir tiefgründige Gespräche führten etc. Ich merkte, sie ist für ihr Alter (damals 21) recht reif und auch von ihrer ganzen Art und ihrem Äußeren gefiel sie mir sehr gut. Da ich auch recht jung geblieben bin und viel Unsinn im Kopf habe, kam es dann wie es kommen musste und ich verliebte mich in sie. Durch meine anfängliche Zurückhaltung und Skepsis war ich allerdings eindeutig in der überlegeneren Position, und sie tat im Grunde alles für mich. Sie war auch die Erste, die die drei magischen Worte sagte. Ich erwiderte es erst einmal noch nicht, sondern tat das ganze erst ein paar Wochen später, als ich mir sicher war.
Ich hatte zwar vorher viele andere Frauen, aber nur zwei Beziehungen, die allesamt nicht allzu rosig verliefen, aber was soll ich sagen. Es klappte die ersten acht Monate wunderbar. Wir verstanden uns prächtig in fast jeder Hinsicht, konnten super miteinander reden, waren oft zusammen unterwegs, der Sex war super und das oft auch 4 -5 mal am Tag, und ich gab mich langsam wirklich der Hoffnung hin, vielleicht mal die Richtige gefunden zu haben. Ich war wirklich glücklich. Ihr Alter verlor zunehmend an Bedeutung und ich blendete es aus soweit es ging. Kleinere Reibereien gab es zwar ab und an mal, aber nichts Ernsthaftes. Wir sind halt beide recht dickköpfig.
Sie sprach in dieser Zeit auch schon ziemlich überschwänglich von der gemeinsamen Zukunft, Zusammenziehen, eventuell Kinder etc. Ich versuchte das nicht ganz so ernst zu nehmen, da mir da wieder ihr Alter in den Sinn kam, aber prinziepiell gefiel mir der Gedanke, aber ich bin ja auch schon ein paar Jährchen älter.
Dann kam, nach acht Monaten, der große Umschwung in Form einer ungewollten Schwangerschaft. Das hat sie ziemlich mitgenommen und wir haben uns lange und breit darüber unterhalten, uns aber letztendlich –auch ein wenig auf mein Drängen hin- für eine Abtreibung entschieden. Sie war damals mitten im Studium, ich hatte Angst vor der Verantwortung und davor mein Leben auf den Kopf zu stellen, und wir entschieden, dass es der falsche Zeitpunkt dafür wäre. Anfangs war sie recht niedergeschlagen deswegen, und auch mir ging es nicht gerade super damit, aber nach ein paar Wochen sagte sie, es wäre in Ordnung und die Richtige Entscheidung gewesen. Erst viel später sagte sie mir einmal, dass sie mir das Anfangs vorgeworfen hatte, dass ich so schnell von Abtreibung gesprochen hatte.
Nun ja, aber seitdem war nichts mehr wie vorher. Die Leichtigkeit war dahin, der Ernst des Lebens hatte angeklopft und das ging uns beiden nicht mehr aus den Köpfen. Trotzdem lief es im Grunde noch ein Jahr recht unkompliziert weiter, die “gemeinsam” bewältigte Abtreibung hatte uns eher noch zusammengeschweißt. Selbst heute stellen wir uns noch manchmal vor wie es wäre und wie alt sie/er schon sein müsste etc.
Was dann genau passiert ist kann ich leider gar nicht so genau beschreiben, da ich es nicht wirklich fassen bzw. rekonstruieren kann. Im Oktober letzten Jahres jedenfalls hatten wir dann ne erste mehr oder weniger ernste Krise. Ihr fehlte was in der Beziehung, sie konnte es aber nicht genau benennen. Ihr Studium ging langsam auf die Endphase zu, der Druck nahm zu, und man muss dazu sagen, dass sie ein recht schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater hat. Sie hatte eine sehr reglementierte Kindheit, durfte nicht fernsehen oder am PC spielen, es gab nur einmal die Woche Schokolade und solche Dinge, und der Vater saß ihr andauernd mit dem Studium im Nacken. Wie es denn laufen würde, wann sie fertig wäre usw. Es gab sogar die Drohung, ihr das Geld zu streichen wenn sie nicht dann und dann fertig wird.
Ich hatte zu dem damaligen Zeitpunkt, bevor ich sie kennenlernte, eigentlich vor wieder in meine alte Heimat zurück zu ziehen, also 300 km von da wo ich jetzt wohne (wir wohnen nicht zusammen). Als ich sie aber kennenlernte blieb ich hier, aber es war eigentlich angedacht, dass sie diesen Schritt mit mir gemeinsam macht. Je näher dieser Tag rückte, desto mehr merkte ich, dass dieses Thema ihr Bauchschmerzen bereitet. Man konnte kaum darüber reden, sie wich aus oder wechselte das Thema.
Letztendlich stellte sich heraus, dass sie das eigentlich gar nicht will, zumindest noch nicht, aber das hat sie mir erst im Januar diesen Jahres das erste mal wirklich deutlich gesagt. Noch dazu kam, dass der Sex merklich weniger wurde und sie meinte, sie würde den Sex lieber anders haben, etwas gefühlvoller usw., und dass sie sich eingestehen müsste, dass sie sich im letzten Jahr seit der Schwangerschaft sehr verändert hätte, nur den Fehler gemacht hätte, mir das nicht zu offenbaren, sondern das alte Spiel weiterzuspielen, um den Frieden nicht zu gefährden. Dann ist es dann aber irgendwann aus ihr herausgeplatzt und ich stand quasi vor einer scheinbar völlig anderen Person und fragte mich, was von ihr denn nun noch echt ist und was nicht.
Streitereien wegen absoluter Nichtigkeiten nahmen zu und auch der Sex wurde daraufhin noch weniger, denn: Männer haben Sex um zu entspannen, Frauen müssen entspannt sein, um Sex zu haben. Keine Ahnung, wie allgemeingültig diese Aussage ist, aber auf sie trifft sie definitiv zu. Es ist also eher die allgemeine Situation die zu wenigem Sex führt, nicht die fehlende Anziehung, denke ich. Dennoch frustrierte mich das zunehmend, ich war unausgeglichen und Gezanke wurde noch häufiger. Ihr kennt diese Spirale ja sicher. Der eine ist frustriert, will mehr Sex und spricht es an, der andere fühlt sich dann unter Druck gesetzt und will es noch viel weniger. Mittlerweile hab ich es immerhin soweit im Griff, dass ich das Thema so gut wie nicht mehr anspreche. Passieren tut leider trotzdem nichts.
Das alles hat in mir eine tiefe Unsicherheit hervorgerufen, welche mich dann im Grunde auch meine Macht ihr gegenüber hat einbüßen lassen. Dazu kam auch noch, dass sie in dieser Zeit ihre Bachelorarbeit schreiben musste, und eine wichtige Klausur stand auch noch an, die sie schon fünf Semester vor sich herschob, und wo sie schon zwei misslungene Versuche auf dem Konto hatte. Falls es jemand nicht weiss, nach drei gescheiterten Versuchen hat man nochmal die Gelegenheit auf eine letzte mündliche Prüfung, auch Existenzprüfung genannt, und dann ist bei Nichtbestehen das Studium umsonst.
Mittlerweile ist es so, dass sie den dritten Versuch leider verhauen hat und diese Prüfung nun ansteht, und die Lernphase zu dieser Klausur und davor die Bachelorarbeit war schon stressig genug, auch für mich. Hab mir die Nacht mit ihr um die Ohren geschlagen, alles Korrekturgelesen usw. Noch dazu muss sie im August aus ihrer Wohnung raus und muss sich dann Arbeit suchen. Sie muss also jetzt die Grundsteine für ihre weitere Zukunft legen. Sie steht also unter enormem Druck, den sie sowieso nicht gut verträgt und muss all das bewältigen, und nun ist da noch diese Beziehung, die nicht zu funktionieren scheint und sie zusätzlich Kraft kostet. Hinter alldem steht dann noch der Vater, der Leistung erwartet.
Ich merke ja wie schlecht es ihr teilweise geht, und das ich sie mit meinen Wünschen und Bedürfnissen noch weiter unter Druck setze, obwohl ich das gar nicht möchte, aber manchma muss es einfach raus. Dennoch habe ich ihr zuliebe meine eigenen Bedürfnisse hinten an gestellt und helfe ihr mehr oder weniger, wo ich nur kann. Beim Lernen, bei alltäglichen Dingen usw. Da sie keine Waschmaschine hat wasche ich sogar manchmal ihre Wäsche... ich hab mich also in einem schleichenden Prozess selbst zum Subdomi gemacht, so wie man das hier so schön nennt, und nun weiss ich nicht wie ich da wieder rauskommen soll. Alles natürlich in der Hoffnung, dass es wieder besser wird wenn der ganze Stress von ihr abfällt und diese Dinge endlich hinter ihr liegen.
Sie ist zum Glück seit ein paar Monaten in Therapie, da sie sich ihrer eigenen Problematik durchaus bewusst ist und den Willen hat was daran zu ändern. Das rechne ich ihr auch hoch an, nur leidet die Beziehung eben darunter. Mittlerweile geh sogar ich zum selben Therapeuten, weil es auch bei mir einige Baustellen gibt, die ich ausmerzen möchte. Eine davon ist eine mehr oder weniger ausgeprägte Eifersucht, die ich durch schlechte Erfahungen und Betrug in den vorherigen Beziehungen mit mir rumschleppe. So lange alles lief war das kein Problem. Wenn ihr bester Freund bei ihr übernachtet oder sie mit anderen Kerlen quatscht oder ihre Späßchen treibt, dann ist das überhaupt kein Thema für mich, aber durch diese ganze Verunsicherung, die ihre Offenbarungen bei mir hervorgerufen haben, kam das alles wieder ein wenig hoch und ich entwickelte eine spürbare Verlustangst. Sie sagte bereits mehrfach, sie fühle sich erdrückt. Daher die Therapie, ich will mich selbst im Griff haben. Aber das dauert eben eine Weile bis das zieht, auch wenn bei uns beiden Besserungen im Umgang miteinander schon zu spüren sind. Im Gegensatz zu ihr beschäftige ich mich auch privat relativ viel mit der Thematik und versuche bewusst an mir zu arbeiten. Bei ihr ist das leider nicht so, glaube ich. Sie geht zwar zur Theraphie. Aber in ihrer Freizeit widmet sich sich lieber den angenehmeren Dingen und der Ablenkung, aber ich kann es ihr in ihrer momentanen Situation nichtmal verübeln.
Ich sollte noch erwähnen, dass sie seit Ende letzten Jahres online “streamt”, sprich, sie spielt Computerspiele quasi live und andere können ihr dabei zusehen und ihr auch Geld spenden usw. Da sie ne sehr Hübsche ist, und sich dort fast ausnahmslos junge “Männer” tummeln, die außer Zocken und dem anderen Geschlecht naturgemäß nicht viel im Sinn haben, bekommt sie natürlich sehr viel Zuspruch und Komplimente, und auch der Wert ihrer Sachgeschenke und Spenden beläuft sich mittlerweile im vierstelligen Bereich, es ist also auch lukrativ.
Das Problem dabei ist, dass sie viel ihres Selbstbewusstseins dadurch bezieht und danach quasi “süchtig” ist. Gerade wenn es bei uns mal schlecht läuft flüchtet sie sich in die Annehnmlichkeiten der virtuellen Oberflächlichkeit, in der es schnell Bestätigung und Ablenkung zu holen gibt und man bei Überforderung einfach nen Knopf drücken kann. Zu mir geht sie dann auf Distanz. Sie hat dadurch auch ne Menge neuer, meist männlicher Bekannter gemacht, und es gibt ein oder zwei, mit denen sie auch regen privaten Kontakt via Handy betreibt. Da gehen teilweise an einem Tag mehr Nachrichten hin und her als bei uns in einer Woche. Und auch wenn sie mir versichert, dass das nichts zu bedeuten hat, und sie es deshalb so attraktiv findet weil es eben so unkompliziert ist, kratzt das natürlich meine Eifersucht und mein vernachlässigtes Ego, da sie immer weniger Zeit für mich erübrigt. Ich glaube ihr das zwar im Grunde, denn sie ist ne ehrliche Haut und hat mir bisher nie Grund dazu gegeben, ihr nicht zu glauben, aber ich frage mich halt, ob der intensive Kontakt zu anderen “Männern” – der eine ist 21 - gut für die Beziehung ist, da er ein viel zu großes Stück vom Kuchen abbekommt. Noch dazu ist er an mehr interessiert, das merkt man und sie weiss es auch. Ebenfalls merkt man ihr mittlerweile an, dass sie mit meist nur jungen Kerlen Kontakt hat, was sich in größerer Albernheit und dem Nutzen vieler “denglischer” Begriffe äußert, bei denen sich mir die Fussnägel hochstellen. Das macht sie in meinen Augen nicht gerade attraktiver, zumal sie am Anfang das genaue Gegenteil war. Sie hing viel mit Leuten um die 30 herum, und das hat man ihr angemerkt.
Ich weiss, dass sie schon mehrfach darüber nachgedacht hat, die Beziehung zu beenden, so wie ich auch. Wir hatten mehrere ernste Gespräche diesbezüglich, aber selbst nach 1-2 Wochen ohne großen Kontakt, kamen wir immer wieder zu der Überzeugung, dass wir das nicht wegwerfen wollen und das uns ja offensichtlich irgendwas zusammenhält.
Ende Mai war es dann allerdings kurz davor auseinander zu gehen. Sie meinte, vielleicht müsse sie erst mal erleben, wie es sich anfühlt sich von mir zu trennen, und das es kein Problem für sie darstellen würde, rein freundschaftlich mit mir umzugehen. Lust auf Sex hätte sie die ganze Zeit prinzipiell nicht gehabt, aber das hätte sich in letzter Zeit geändert, allerdings würde sie in dem Zusammenhang nie an mich denken. Auch ihrer Gefühle mir gegenüber sei sie sich nicht mehr sicher. Das war wahrscheinlich reine Provokation. Da ich mir aber noch etwas Stolz bewahrte, hab ich ihr gesagt, dass ich solche Spielchen nicht mitmachen werden, und dass sie eine Freundschaft vergessen kann, sollte sie sich trennen.
Letztendlich kam dann von ihr die Zustimmung zu einem Vorschlag, den ich vor Monaten schon machte, nämlich bei oben genanntem Therapeuten ne Paartherapie zu machen, damit ihr keiner vorwerfen könnte, sie hätte nich alles versucht. Da unsere Beziehung momentan eher einem Singledasein mit Beziehungsrahmen ähnelt, wir kaum noch was zusammen machen und uns nur ein bis zweima die Woche sehen, wenn überhaupt, innerhalb von 4,5 Monaten nur einmal Sex hatten und sich an all dem was ändern muss, haben wir das dann auch getan.
Die erste Sitzung verlief äußerst positiv. Ich hatte eigentlich mit dem Schlimmsten gerechnet und bin ohne Erwartungen dahin, aber danach war es, als hätte jemand den ganzen Druck von uns genommen. Es war total befreiend zu sehn, dass da ja doch noch was zu sein scheint. Wir gingen danach direkt was zusammen essen und unternahmen auch die Tage darauf viel miteinander, und das erste Mal seit Monaten (!) kamen Zuneigungsbekundungen von ihr, und das mehrfach. Ein “Hab Dich lieb” hatte ich bis dato ewig nicht mehr gehört. Viel Kuscheln, Schmusen, Küssen, allerdings kein Sex. Wollte aber auch nicht mit der Tür ins Haus fallen, erst einmal müssen andere Dinge geregelt werden.
Das ging anderthalb Wochen gut. War sie Anfangs noch total überschwänglich und euphorisch, sprach von gemeinsamem Urlaub und Ausflügen, nahm das mit der Zeit auch wieder etwas ab und sie konzentrierte sich wieder mehr auf sich selbst und ihre PC-Zockerei. Als sie dann, obwohl wir früher oft gemeinsam spielten, nichtma nachfragte, ob ich mitmachen möchte und dann auch noch nen gemeinsamen Ausflug platzen ließ, angeblich aus Zeitmangel, obwohl sie die ganze Zeit lieber zockte als sich z.B. um Unidinge oder mich zu kümmern, ist mir halt der Kragen geplatz, und ich hab gegen die beim Therapeuten abgemachte Regelung verstoßen, Probleme nicht via Facebook et. anzusprechen. Ich hab dann allerdings voller Wut halbe Romane geschrieben und sie damit wieder von mir weggedrängt.
Danach war Tagelang Funkstille bis zur nächsten Sitzung letzte Woche. Die Stimmung war eine ganz andere, sie war direkt negativ eingestellt und nicht sehr kooperativ. Ich konnte ihr an der Nasenspitze ablesen dass sie wieder alles in Frage stellt und sich an diesem Rückschlag hochzieht, anstatt das Positive der Woche zuvor anzuerkennen. Sie versuchte sogar es zu entwerten, indem sie sagte, positive Unternehmungen könnte sie auch mit Freunden haben, und das man durchaus auch zu guten Freunden sagen könnte, dass man sie lieb hat usw. Das schmerzte natürlich, auch wenn es sicher ihrer Laune geschuldet war. Es lockerte sich innerhalb der drei Stunden dort dann zwar ein weing, aber mit gemeinsamer Zeit war danach nichts. Ich warf ihr mangelnde Aufmerksakeit vor und sie mir mangelndes Vertrauen, das war so die Quintessenz. Und der Therapeut meinte, wir sollten versuchen, die Fehler des anderen zu verzeihen und nachzuvollziehen, um sie letztenlich befrieden zu können, so dass sie keine Macht mehr über uns hätten. Quasi das Positive stärken und das Negative weglassen, damit man wieder Lust aufeinander hat, also nicht nur im sexuellen Sinne, denn die meisten unserer Treffen in letzter Zeit waren von negativen Gesprächen oder Themen beherrscht, und so zog sich jeder entsprechend zurück, weil er keine Lust darauf hatte.
Oh man, der Text ist wirklich lang, ich hoffe ich schreibe nicht zu wirr .... Bin das so nicht gewohnt.
Jedenfalls sagte sie mir danach zum Abschied, ich soll etwas mehr Vertrauen haben. Abends rief sie nochmal an, sagte mir, ich solle mir nicht zu viele Gedanken machen und erinnerte mich an einen Geburtstag, auf den wir beide am nächsten Tag eingeladen waren. Ob ich denn mitfahren wollen würde. Ich sagte ja, denn es ging um einen gemeinsamen Kumpel von uns. Nur müsste ich aufgrund der Entfernung mit ihr in ihrem Elternhaus übernachten, und ob das kein Problem für sie sei, nachdem sie so negativ in der Theraphie war. Sie sagte nein, würden wir schon hinkriegen. Im Notfall wäre das Haus groß genug.
Am nächsten Tag bin ich dann hingefahren, die Begrüßung verlief etwas unbeholfen und distanziert, aber als wir dann zu Fuss auf dem Weg zur Feier waren, nahm sie plötzlich meine Hand und fragte, ob das ok sei. Ich bejahte und sagte, dass ich mir grad ne ähnliche Frage gestellt hatte. Darauf sagte sie, sie würde das alles entspannt angehen. Später auf der Feier lief es dann auch wieder besser. Sie suchte ab und zu Körperkontakt, man küsste sich hier und da mal und unterhielt sich auch miteinander. Der Alkohol dürfte das ganze ein wenig erleichtert haben
Zurück zu Hause dann sagte sie, es würde sich für sie nun falsch anfühlen, nicht neben mir zu schlafen, also legte sie sich zu mir auf meine Brust. Zwar nur kurz, aber sie tat es. Kein Sex. Morgens dann auch recht normaler Umgang miteinander. Bischen Körperkontakt hier und da, aber alles etwas verhalten ihrerseits. Kurz bevor ich fuhr hatte ich wieder das Gefühl, dass sie irgendwas bedrückt, aber ich bin da in letzter Zeit recht empfindlich, daher muss das nix heißen. Sagte dann nur noch, dass sie sich melden soll wenn ihr danach ist und bin gefahren.
Das war Sonntag, und danach hatten wir bis gestern keinen Kontakt mehr. Sie schrieb mir kurz etwas und meinte, dass sie mich lieb hat. Davor war sie diese Woche sehr viel am PC und spielte, teilweise 12 Stunden am Tag. Sie ist zur Zeit hochgradig süchtig und/oder lenkt sich nebenbei von ihren Problemen und Pflichten ab. Der Kontakt verlief allerdings freundlich, ging aber von mir aus, da ich was organisatorisches zu klären hatte und ihr ein schönes Wochenende wünschte, da sie ab morgen bis Sonntag auf einem Treffen ist, bei dem sich mehrere befreundete Streamer treffen, größtenteils Männer. Eifersucht löst das bei mir erfreulicherweise nicht aus, aber ich hab mich innerlich eben auch schon ein Stück von ihr distanziert.
So, das ist der akteulle Stand. Wer bis hierhin gelesen hat verdient höchsten Respekt und meinen Dank!
Ich hab sicher noch einiges vergessen, aber für einen groben Überlick sollte es reichen. Mich würden Eure Gedanken dazu interessieren, und vor allem, wie schaffe ich es, mich für sie wieder interessanter zu machen? Ich fühle mich nämlich in der unterlegeneren Position, obwohl ich das im Grunde nur aus Rücksicht tue. Es dreht sich alles um ihre Befindlichkeiten, und sie macht zur Zeit die Regeln. Oder ist es vielleicht einfach nur der enorme Druck, den sie zur Zeit hat, und sie meidet mich eher aus dem Grund, dass es nicht zu noch mehr Druck führt? Sollte man(n) in so einer Situation auch öfter mal nachgeben? Oder würdet ihr sogar sagen, das hat keine Chance mehr?
Es ist ein einziges Auf und Ab zur Zeit, und es macht mich langsam wahnsinnig.
Danke für Eure Aufmerksamkeit Tat auf jeden Fall gut sich das alles mal von der Seele zu schreiben.
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