Tremiere
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ja, nur so werden keine Beziehungen angegangen, auf einer intellektuellen Ebene und dass sich ein Part über den anderen stellt
Ja, ich habe das hier als meine Schwäche verbalisiert und dass ich daran arbeiten muss. Es ist ja mein Schutzmechanismus.
sondern mit einem unbeschwerten Kennen lernen, Gefühle entwickeln auf beiden Seiten, beidseitigem gleichgewichtigen Interesse
Genau das wünsche ich mir. ich wünsche mir, dass er aus seiner Abwehr-Haltung raus kommen kann, und ich aus meiner Kontroll-Position raus kommen kann.
Natürlich hat er alles Recht der Welt, sich dagegen zu entscheiden. Nur will ich nicht an einem einzigen Satz (der vermutlich auch noch im Affekt gesagt wurde) fest machen, dass er sich dagegen entschieden hat. Ich finde, du betrachtest zu wenig die Gesamtsituation. Ich finde du berücksichtigst nur einen einzelnen Satz und nicht sein Gesamtverhalten. Er will keine Beziehung, das will ich auch nicht. Trotzdem mag ich ihn. Und er mag mich.
Er möchte das nicht, eine Beziehung angehen - und das ist seine Angelegenheit, die man nicht hinterfragen muss sondern eben ernst nehmen und akzeptieren, so wie er das sagt.
Ich sehe nicht, wo ich das nicht ernst nehme. Ich hinterfrage nicht seinen Status-Wunsch, ich hinterfrage, die Gefühle, die er zeigt und ich hinterfrage sein Verhalten mir gegenüber, das unauthentisch ist. Und das aus gegebenen Grund.
Du unterstellst mir indirekt, dass ich einen heimlichen Beziehungswunsch habe. Das ist aber nicht unbedingt so, ich will ihm momentan näher sein, ja. Aber zum jetzigen Zeitpunkt kann ich wirklich nicht sagen, ob wir überhaupt zusammen passen und ob ich schon wieder bereit dafür bin. Ich habe ihn nie angelogen. Ich brauche momentan meine Zeit für mich und das stimmt auch. Vielleicht will ich ja eine F+?! Ich bin mir selber noch nicht so ganz sicher.
Und das ist auch ok, dass ich mir nicht so ganz sicher bin. Und ich gestehe ihm zu, dass er auch noch nicht so ganz sicher ist. Ich habe übrigens auch zu ihm gesagt, dass ich keine Beziehung will. Meine Worte waren: "Ich habe grade eine längere Beziehung hinter mir und brauche erstmal Zeit für mich" und das stimmt auch. Vielleicht hat er diese Worte ja auch auf die Goldwaage gelegt und versucht nun sich selbst zu schützen?!
Wenn jedes Kennenlernen so locker und unbeschwert wäre, wieso ist dann dieses Forum überhaupt notwendig? Dann kann man ja gleich immer antworten: Er will nicht, das ist ein Ungleichgewicht...etc.
Ich sehe hier gar nicht so ein Ungleichgewicht und ungleiche Erwartungen. Ich sehe hier nur Probleme bei der Annäherung. Aber ich höre mir gerne auch weitere Argumente an. Meine Ansichten sind natürlich etwas einseitig gefärbt.
Ich glaube im Kennenlernen wäre es auch schwer, jemanden zu etwas zu bewegen.es ist ja nicht deine Aufgabe im Kennen lernen, ihn zu irgendetwas zu bewegen.
Ich kann ihm aber die Zeit und den Raum geben, um für sich selber raus zu finden, was er fühlt und was er will, ohne dass er Angst haben muss, in Situationen zu kommen, vor denen er Angst hat. Wieso erzählt er mir das alles?
Überleg doch mal ehrlich Felis: Wenn du eine FB hast/hättest, und die Person würde dich nicht groß näher interessieren, würdest du ihm von den Problemen aus deiner früheren Beziehung erzählen? Würdest du ihm erzählen, dass du Angst vor dem Verlust deiner Autonomie hast? (also so hat er das nicht gesagt, er meinte, dass er an Menschen, die er liebt sehr hängt und dass er sich und seine Freunde vernachlässigt und dass das normal sei und dass er das nie wieder erleben will) Und damit hat er von sich aus angefangen, mehrmals. Würdest du deiner FB erzählen, was du von einer Beziehung erwartest? Denn auch das ist immer sein Thema, wer sich wie beim feiern gehen verhält, er klärt mit mir sein Nähe-Distanz-Bedürfnis, er redet davon wie und in welchen Situationen er eifersüchtig ist. Und das meine ich mit ambivalent. Diese Themen machen 80 % unserer Gespräche aus und sie werden immer von ihm initiiert. Ich wollte ja eigentlich eine lockere Ebene schaffen, mache Witze und will ihn ärgern. Sage also zB: "Dann kannst du ja Pornos gucken, wenn dir langweilig ist " und er: "Also ich finde ja, in einer Beziehung sollten Pornos blabla..."
Also die Ernsthaftigkeit und Beziehungsebene habe nicht ich rein gebracht, sondern er. Und das war auch der Grund, warum ich meine Gefühle angesprochen habe. Weil sich das aus der Situation und dem Gespräch heraus ergeben hat und weil er mich danach gefragt hat.
Ich ignoriere nicht seinen Wunsch, ich versuche heraus zu finden, was sein Wunsch ist. Ich würde es nicht schön finden, wenn mir unterstellt wird, ich würde ihn in eine Richtung drängen wollen, die er nicht will. Ich würde ihm höchstens den Weg ebnen wollen.
Meine Meinung ist: Wenn da nichts ist, kann auch nichts werden.
Wenn da was ist, kann ich schon durch meine Aktionen und Reaktionen beeinflussen, in welche Richtung es sich entwickelt. Es geht nicht darum, jemanden in irgendwas rein zu strategieren (was bestimmt auch nicht klappen kann), sondern es geht mehr darum, keine groben Fehler zu machen, hinter ihm zu bleiben, mich nicht an den Hals zu schmeißen usw. Und es geht mir konkret darum, wie ich mit einzelnen Situationen umgehe.
Ich kann verstehen, wenn das nicht in dieses Forum oder zur Philosophie passt. Ich kann auch verstehen, wenn ihr anderer Meinung seid und meint, ich würde mich verrennen. Ich akzeptiere diese Meinung und werde selbstverständlich auch darüber nochmal nachdenken, ob und in welchen Ausmaß das stimmen könnte. Ich wollte halt nur nicht, dass die Situation zu schnell und zu oberflächlich abgetan wird.