oft denkt man sie sich erstmal, bis der innere Kritiker ein bisschen verstummt und dann irgendwann kann man sie laut aussprechen.
Das kann ich mittlerweile, auch wenn es sich immer noch komisch anfühlt, aber selbst laut auszusprechen "ich werde geliebt wie ich bin und dafür muss ich nichts tun" hat mich 3 Wochen Übung gekostet und noch immer schießen mir dabei die Tränen in die Augen
Schau, ich mein das so: Je öfter du hier niederschreibst, dass du "alles kaputt gemacht hast" und ähnliche Sätze, desto eher fährst du damit auf der bekannten Autobahn in deinem Gehirn. Wenn du etwas schreibst, hast du einen ganz großen Fokus auf dem Geschriebenen. D.h., es bleibt alles beim Alten. Du nährst damit hier ganz offiziell und verbindlich (andere lesen es, du schreibst es in einem öffentlichen Forum) deine alten Glaubensmuster und bestärkst dich immer und immer wieder selbst darin.
Wenn du andere Einstellungen, Haltungen ein klein wenig zulässt, offen bist darüber zumindest nachzudenken, es in deinem Gehirn zu bewegen, dann würden wir das hier im Forum wahrscheinlich daran merken, dass du dich differenzierter und reflektierter ausdrückst, weil das Absolute und eher eindimensionale fehlt und einem differenzierteren, mehrdimensionalen Ausdruck Platz machen würde. Somit würdest du eher ansatzweise reifere Ansichten verstärken, statt den altbekannten, die wir hier immer wieder lesen können.
Und dann wäre mein Ansatz nicht, dass du solche absoluten Aussagen übst wie "Ich werde geliebt wie ich bin und dafür muss ich nichts tun" (kannst du ja aber natürlich trotzdem machen), sondern die Dinge eher weicher machst, absoftest.
So dass du sie glauben kannst und so dass sie realistischer sind. Also, ich z.B. könnte nicht sagen, dass ich mich immer geliebt fühle und dafür nichts tun muss. Manchmal fühl ich mich halt auch nicht geliebt. Manchmal schon. Meistens mach ich mir sowieso absolut keine Gedanken darüber, ob ich geliebt werde oder nicht.
Als Beispiel zu einem abgesofteteren Gedanken, den du glauben könntest und der wesentlich erwachsener und realistischer ist wie ein dumpfes und wenig differenziertes "ich hab alles kaputt gemacht":
"Naja, manchmal bin ich schon ne kleine Wildsau. Ich kenn mich ja. Da stampf ich alles nieder, was nicht niet und nagelfest ist. Möglicherweise hab ich den Mann dadurch abgeschreckt. Kann wirklich gut sein, vielleicht ist es sogar wahrscheinlich. Andererseits: Ich weiß ja auch so nicht, ob es überhaupt geklappt hätte zwischen uns. Das kann mir ja auch keiner mit Sicherheit sagen. Wer weiß das schon..." usw. usf.
Oder: "Ah, da bist ja wieder, blöder innerer Kritiker. Manchmal hass ich dich regelrecht, weißte schon. Aber, ich weiß ja auch, dass du deine Berechtigung hast...sonst gäbs dich ja nicht..." usw. usf.
Du würdest sicherlich deine eigenen guten Worte dafür finden.
Alleine der Austausch von Begriffen wie "immer", "nie", "jetzt und sofort", "alles", "nichts" usw. usf. in "manchmal", "öfters", "meistens", "einiges" könnte dir schon von Nutzen sein im Sinne deiner Selbstsuggestionen, die du dir ja selbst zufügst durch deine Sprache. Positiver Nebeneffekt: Es wirkt auch auf andere attraktiver, reifer und intelligenter. (Und das ist ja auch das, was du möchtest - z.B. bei deinem Traummann).
Und bevor du jetzt widersprichst, dich erklärst, analysierst, "aber" auf der Zunge hast...Lass es doch einfach mal sacken...
Gute Nacht!