Partner mit vermeidendem Bindungsstil - wie handeln?

Cream

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Hallo ihr lieben,

tut mir leid, wenn ich zu viel schreibe, ich versuche alle wichtigen Aspekte unter zu bringen :lach:.

ich (w, 35) bin seit 2 Jahren in einer Beziehung mit einem vermeidenden Partner (m,42). Zu Beginn der Beziehung war er die treibende Kraft, hat ständig geschrieben, hat auf Treffen gedrängt, sich extrem bemüht. Er hat mich nach wenigen Wochen schon dazu gedrängt in meiner Heimatstadt meinen Job auf zu geben und zu ihm zu ziehen. Ich habe keinen Führerschein und kenne hier keine Leute. Auch die Möglichkeiten mal alleine weg zu gehen sind nicht wirklich gegeben und ich arbeite von zu Hause aus. Er allerdings auch. Wir hängen also täglich aufeinander. Meine Familie und Freunde sind in meiner Heimatstadt, die aber "nur" ca. 50km entfernt ist. Nicht zu weit, um dort mal hin zu fahren zu Besuch, aber zu weit weg, um mal öfter spontan weg zu gehen. Allerdings ist ihm das ein Dorn im Auge, dass ich hier quasi "gefangen" bin, denn er DENKT nun, dass er für mich verantwortlich ist und dass ich von ihm erwarte, dass er nichts mehr mit anderen macht. Das habe ich aber nie verlangt, das nimmt er einfach nur an. Und schon allein aufgrund dessen, dass er das DENKT, fühlt er sich von mir eingeengt. Ich habe versucht zu erklären, dass er jederzeit was mit anderen machen kann (geht mehr um gemeinsames Zocken, er ist nicht so der Ausgeh typ). Aber er nimmt mich irgendwie nicht für voll :::

Er hatte vor mir nur ein paar Beziehung, keine länger als 2-3 Jahre. Seine erste, richtige Beziehung hatte er erst mit Mitte 30, weil er davor beim Bund war und viel gereist ist = Nur lose Affären. Von seinen Ex Freundinnen hat er gesagt, er war ihnen immer nicht "gut genug". Sie haben sich beschwert, dass er nicht genug gibt und fühlten sich nicht geliebt und sind dann gegangen. Er fühlt sich also schon beim Ansprechen von Bedürfnissen seiner Partnerin kritisiert. Ich habe auch schon sehr früh gemerkt, dass er ein geringes Selbstwertgefühl hat. Er hat oft gesagt "Für mich interessiert sich eh keiner", oder "Ich weiß bis heute nicht, was du eigentlich mit mir willst". Er hat das Gefühl, er kann seiner Partnerin nicht geben, was sie braucht und deswegen würde auch ich sowieso irgendwann gehen. Davon geht er fest aus. Er sagt, er kam immer am besten zurecht, wenn er alleine war. Vor kurzem sagte er noch eindringlicher, dass er sich eingeengt fühlt in Beziehungen und eigentlich lieber Fernbeziehungen führt oder getrennte Wohnungen haben wollen würde.

Es fing dann relativ schnell an, dass er sich emotional und körperlich zurück gezogen hat. Schon sehr auffällig stark. Er brauchte immer mehr Zeit für sich, kaum gemeinsame Abende. Er hat angefangen an mir herum zu kritisieren, ist extrem sensibel, wenn ich nicht seinem Ideal von einer Partnerin entspreche. Also, er möchte zum Beispiel, dass ich öfter mal für ein Wochenende zu meinen Eltern fahre, damit er Zeit für sich hat. Ist dann aber beleidigt, wenn er mir schreibt und ich nicht sofort antworte. Er möchte, dass ich jeden Tag mit ihm zusammen Frühstücke und Mittag esse, das ist für ihn seine Quality Time. Trotzdem plant er gemeinsame Dinge, eine gemeinsame Zukunft. Ich kenne seine Familie, er meine. Er sagt, er will die Beziehung, aber es ist ihm alles zu viel mit dem Zusammenleben. Er freut sich nicht mehr auf die Beziehung, es ist alles so trist und normal geworden. Wenn man getrennt lebt, dann freut man sich wieder mehr und kann entscheiden, ob man heute Lust hat den Partner zu sehen. Er ist sehr ambivalent in seiner ganzen Art mir gegenüber. Ich habe das Gefühl, er wünscht sich eine Bindung, wenn er sie dann aber bekommt, ist es ihm zu viel und er stößt mich weg. Aus Angst, dass ich vorher gehe. Seine Gedanken bilden einen Teufelskreis aus "Ich bin nicht gut genug und das wird sie merken, deswegen investiere ich möglichst wenig, um nicht verletzt zu werden bei einer Trennung" = Resultat: Ich frage nach mehr Zuneigung, seine Angst bestätigt sich, er fühlt sich kritisiert (nicht gut genug zu sein) und zieht sich noch mehr zurück, weil er jetzt seine Befürchtung manifestiert sieht.

Mittlerweile ist es so, dass er von allein keinen Körperkontakt mehr sucht, außer mal nen Knutscher. Er steht meist früher auf als ich und wenn er merkt, dass ich wach bin, legt er sich manchmal dazu aber mit dem Rücken zu mir. Er möchte dann gekrault und massiert werden. Er liebt es, wenn ich in sein Zimmer komme und ihn massiere oder kraule und küsse. Er nimmt aber nur, er gibt es nicht zurück. Es gibt seit 7 Monaten keinen Sex. Zu Beginn habe ich es noch öfter versucht, aber er hat sich dann verweigert oder erst nach Diskussionen und dann nur schnell,, schnell ohne Vorspiel etc. zu Beginn war er sehr leidenschaftlich. Das ist für mich absoluter Abtörner. Wenn ich ihn "richtig" kuscheln oder umarmen will, sei es für 2 Minuten, rollt er mit den Augen und betont, wie ihn das nervt, weil ihm "heiß" sei.

Nun ist es in letzter Zeit so, dass er immer mehr betont, dass er sich eingeengt fühlt. Es würde ihm helfen, wenn ich eine eigene Wohnung hätte oder zumindest öfter mal weg wäre, damit er sich wieder freier fühlen kann. Ich bin ja absolut dabei, ich möchte ihm auch die Zeit geben und nicht so viel aufeinander hocken. Ich muss dazu sagen, dass ich ihn schon den ganzen tag in ruhe lasse. Wir leben eher so aneinander vorbei. Obwohl es mir unglaublich schwer fällt, weil ich in die Angst verfalle :nanu: Wir haben jetzt abgemacht, dass ich öfter mal für ein Wochenende zu meinen Eltern fahre und dort übernachte. Er hat aber jetzt schon gesagt, dass er Angst hat, dass es ihm so gut gefällt, dass er nicht möchte dass ich wieder komme. :lach::lach::lach:Meine Alarmglocken schrillen natürlich. Ich hab so dermaßen Angst, ich bin ehrlich. Ich kann mich kaum auf was anderes konzentrieren.

meine Frage ist, kann sich eine Beziehung so überhaupt entwickeln, also kann daraus etwas sinnvolles erwachsen? Oder ist das zum scheitern verurteilt und ich bleibe nur aus Angst? Wenn daraus was erwachsen kann, was beiden genügt, wie gehe ich am besten vor :cry Wie gebe ich ihm den Raum. Aber wie fordere ich auch meine eigenen Bedürfnisse ein.
 

Admina Hira Eth

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Hallo Cream,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und deinem Partner stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.
Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen. Eines haben alle am Anfang gemeinsam: die Liebe.
Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.
Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!
Hira aus dem Team.

P.S.: Wolfgangs E-Book ist bei Partnerschaftsproblemen eine große Wissensbereicherung. Auch wenn es noch nicht zu einer Trennung gekommen ist, ist es für Paare wichtig, die Dynamiken zu verstehen, wenn es kriselt.
 

Cream

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Kleines Update. Ich werde mich natürlich auch zukünftig noch in anderen strängen beteiligen, aber ihr kennt das ja, man ist so sehr mit den Gedanken bei seiner eigenen Geschichte.

Ich habe mir einige Stränge angeschaut und mir die Tipps dort zu Herzen genommen, die die anderen bekommen haben. Ich habe also versucht den ganzen Tag keinen Körperkontakt und keine tieferen Gespräche zu initiieren und schon gar keine Beziehungsgespräche. Denn ich weiss ja, dass er sich in letzter Zeit zunehmend unter Druck gesetzt gefühlt hat.

Ich weiß, dass er seit längerem heimlich mit einer oder mehreren (keine Ahnung) fremder Frauen schreibt. Einmal habe ich einen Text gesehen, der etwas flirty/sexuell war. Das hat natürlich bei mir sofort Eifersucht ausgelöst und ich habe ihn darauf angesprochen, weil ich ehrlich geschockt war. Erst hat er so reagiert, als würde er sich sogar freuen, hat mich in den Arm genommen und mich gefragt, ob ich denn als Angst um ihn habe. Ich habe ihm dann gesagt, dass mir das weniger Angst macht, sondern mich das mehr absolut abtörnt. Ich will so eine Partnerschaft nicht, in der heimlich mit anderen Leuten gesextet wird. Darauf haben wir uns zu Beginn der Beziehung geeinigt. Daraufhin hat er eher sehr abweisend, defensiv, aggressiv reagiert. Ich würde ja Spinnen und mir das einbilden. Später hat er dann zugegeben, dass er über die Stränge geschlagen hat, aber dass er das nur gemacht hat, um sich emotional irgendwie eine Distanz zu verschaffen. Also er ist schon soweit, dass er das selbst reflektiert hat. Es handelt sich dabei, allerdings nur um schreiben und vielleicht telefonieren.

Ich habe eben dann gesagt, dass ich dieses Verhalten nicht akzeptiere und dass ich nicht in so einer Beziehung sein will. Natürlich kann man Freunde haben und auch mit denen private Gespräche führen, die der Partner auch nicht unbedingt wissen muss. Aber man muss nicht sexuelle Dinge mit Freundinnen besprechen, wenn man eine Partnerin hat. Das ist für mich eine Art Vertrauensbruch. Und im übrigen sieht er das genauso. ER ist sogar eifersüchtig, wenn ich nur mit einem Kumpel ein Computerspiel Spiele und fragt andauernd, warum ich dann so viel kicher und so weiter. Also er benimmt sich dann so, wie er es bei mir als unerträglich beschreibt. Allgemein nimmt er sich sowieso sehr viele Dinge raus, die ja bei mir nicht akzeptieren will oder setzt für sich Grenzen, die er bei mir überschreitet.

Andererseits betont er dann immer wieder wie egal ihm das doch sei was ich mache und ich könnte auch mit jemandem flirten. Das würde ihn gar nicht interessieren. Ich habe aber eher das Gefühl, dass er sagt, dass es ihm egal wäre, um mir einen rein zu drücken und weil er sich wünscht, dass es so wäre, dass es ihm egal ist. Er reagiert aber sehr stark, wenn die andere Richtung. Das heisst das was er sagt und das, was er macht und zwei verschiedene Dinge.

Nun hat es sich eben so zugetragen, dass ich ihn den ganzen Tag quasi ignoriert habe und ihn seinen Ding hab machen lassen. Er hat in seinem Zimmer gesessen und Videos geschaut und PC gespielt und nebenbei mit jemandem geschrieben. Er hat dann irgendwann sogar die Videos ausgemacht, damit man sein getippe besser hört. Ich habe das Gefühl, dass er das gemacht hat, damit ich das Geklapper der Tastatur besser höre. Ich bin dann einmal rüber gekommen und wollte ihn irgendwas Fragen. Da hat er mich schon so komisch aus dem Zimmer geschoben und gesagt, was willst du denn jetzt hier. Geh bitte raus und so weiter. Das macht er sonst auf keinen Fall. Also wirklich sehr auffällig.

Er hat dann weiter geklappert und als ich noch mal rüber gegangen bin, hat er sich erschrocken ist aufgesprungen hat das Fenster geschlossen in dem er gechattet hat und es mir entgegen gelaufen und hat mich aus dem Zimmer geschoben. Quasi so, als hätte er schon darauf gewartet, dass ich jetzt rüberkomme und ihn kontrolliere. Dummerweise konnte ich jetzt meine Emotion nicht mehr kontrollieren. Dann habe ich ihn gefragt was er denn macht, was ich nicht wissen darf. Er hat dann natürlich gesagt 'gar nichts'. 'Ich muss mich nicht rechtfertigen'. 'Ich mache nichts'.

Ich habe ihm dann gesagt, dass er sich doch nicht wundern muss, dass ich misstrauisch werde, wenn er 'geheimnisvoll' tut, die ganze Zeit chattet und mich dann rausschmeisst, wenn ich nur mal kurz den Raum betrete. Ob er nicht sein eigenes Verhalten reflektieren kann. Nachdem ich das mit seinem Flirt damals gesehen habe, habe ich ihm ja auch gesagt, dass er sich doch jetzt sicherlich vorstellen kann, dass ich mir nun immer Gedanken mache, wenn ich dieses geklappere der Tastatur die ganze Zeit höre. Und er hat dann gesagt. 'Natürlich kann ich mir das vorstellen, dass du dir dann Gedanken machst'. Er weiß es also ganz genau. Er hat mir auch erzählt, dass er mal extra seine Ex-Freundin eifersüchtig gemacht hat, indem er so getan hat, als als würde er mit einer anderen flirten. Das war wohl schon in deren Trennungsphase, als sie noch etwas bei ihm wohnen musste, weil sie keine Wohnung in ihrer Heimatstadt gefunden hat. Sie lag dann weinend im Bett und das fand er irgendwie lustig oder so. Kam mir zumindest so rüber als er es mir erzählt hat. Er spielt also gern mal solche Spielchen.

Zurück zu unserer Situation. Er sagte daraufhin, dass er schon wusste, dass ich ihn kontrollieren will. Er hat ja fast darauf gewartet, dass ich komme, um zu gucken. Das zeigt mir ehrlich gesagt eher, dass er damit spekuliert hat, dass ich rüberkomme, weil er damit seine Annahme bestätigen wollte, dass ich ihn kontrolliere und ihm auf die Pelle rücke. Dummerweise bin ich voll in seine Falle getappt.

Ich bin jetzt sehr verzweifelt, denn er ist jetzt so kalt zu mir, wie sonst nie. Ich habe das Gefühl, er hat jegliche Empathie mir gegenüber verloren und kann sich überhaupt nicht in mich rein versetzen. Wobei ich schon immer gemerkt habe, dass das mit der Empathie bei ihm ein bisschen schwierig ist. Ich glaube, er ist schon empathisch, aber er verbietet es sich selbst .Er hat mal wieder gesagt, dass ich mir eine Wohnung suchen soll, weil ich eh nur nerve und ich ihn nur kontrollieren will und er kein Bock darauf hat sich was unterstellen zu lassen. Das sind bei ihm aber sehr starke Trotz Aussagen. Ich meine, in dem Moment wird er sicherlich so empfinden, dass ich einfach gehen soll, weil er genervt ist. Andererseits sagt er dann, dass er die Beziehung will und auch daran arbeiten will.

In einem anderen Strang habe ich gelesen das Wolfgang von der schwarzen Brille gesprochen hat und ich glaube, die hat er auch gerade auf. Er geht davon aus, dass ich besessen von ihm bin. Wen kontrollieren will und eben aufzwingen will welchen Lebensweg er einschlägt.
Mir ist auch aufgefallen, dass er immer Frauen interessant findet, die nicht erreichbar für ihn sind zum Beispiel, weil sie in einer Beziehung sind oder weil sie ihn eher in die friendzone verschieben. Das zeige ich ihnen wahrscheinlich so sehr, dass eine Frau ernsthaft ihn als Mensch lebt, dass er das sofort abstossen will.

Ich bin absolut ambivalent. Ich habe in den letzten Tagen reflektiert, das auch ich Bindungsprobleme habe. Dann meine ängstliche Bindung ist ja nur die andere Seite einer Medaille. Wenn ich mit einem Partner zusammen bin, der selbst sehr ängstlich und klammert ist, dann werde ich nämlich eher der vermeidende part. Deswegen habe ich wahrscheinlich auch unterbewusst wieder einen Mann an mich herangelassen, bei dem ich schon gespürt habe, dass er eine gewisse Distanz erhalten wird. Wobei er mich ganz eindeutig am Anfang gelovebombt hat. Das habe ich mittlerweile auch verstanden. Die Art und Weise, wie er damals um mich beworben hat, war in keiner Weise normal. Und eine Frau mit einem gesunden selbstwertgefühl hätte das durchschaut und das komisch gefunden.

Die grosse Frage, die mich immer noch herumtreibt ist, ob ich überhaupt die ganze Mühe auf mich nehmen soll und geht um diese Beziehung kämpfen soll. Aber ist dann immer ein stetiger Kampf bleiben wird, weil er sich nicht ändern wird. Erst auch absolut unwillig, sich in irgendeiner Art und Weise Hilfe zu suchen. Er möchte sich noch nicht mal alleine über Beziehungsdynamik informieren.

Und obwohl ich mir bewusst bin, dass sein Verhalten am Anfang love Bombing war und dieser Zustand wahrscheinlich nicht wiederhergestellt werden kann. Weil er kein normaler Zustand ist, bin ich wie süchtig danach das noch mal zu erleben. Danach habe ich Angst davor alleine zu sein und das hört sich vielleicht dumm an, irgendwie habe ich da noch Angst und 35 plus keinen Mann mehr zu finden. Obwohl ich jetzt auch keine schabracke bin :lach:

Und dann kommt natürlich dazu, dass ich dieses dumme a******** auch noch liebe. Aber ich will meine Seele heilen. Ich will mein Glück nicht mehr davon abhängig machen, wie viel Aufmerksamkeit ein Mann mir gibt. Ich will einfach nur eine liebevolle Beziehung, in der ich nicht ständig kämpfen muss.

Natürlich kann mir hier auch keine sagen das überhaupt möglich ist mit diesem Mann. Ich merke auch, dass ich schon sehr viel selbst reflektiere über das Schreiben hier. Und das hilft mir auch ungemein meine Emotionen zu kontrollieren, was ich sehr schwer finde.

Das ist natürlich jetzt wieder sehr viel geschriebenes. Ich kann gut verstehen, wenn es für euch zu viel ist zum Einlesen. Ich finde das aber sehr gut, dass es dieses Forum gibt. Ich lese hier schon seit vielen, vielen Jahren und hatte mit meinem Ex Partner auch schon einige Konflikte die ich hier kommuniziert habe. Der war aber auch etwas anders. Lustigerweise wünsche ich mir manchmal diesen Mann zurück, der zwar auch sehr schwierig war, aber mir trotzdem immer wieder gezeigt hat, wie sehr er mich liebt.

Ich habe in meinem Umfeld keine Freunde, mit denen ich das besprechen kann. Mit meiner Familie möchte ich das nicht besprechen, weil die einfach nur sagen. Ja dann trenne dich.

Na ja, ich Hocke gerade auf dem Klo nach diesem nächtlichen Intermezzo mit dem arsch und heule mir die Augen aus dem Kopf, damit er das nicht sieht. Er ist einfach ins Bett gegangen und dreht mir seinen Rücken zu. Dabei will ich einfach nur eine Umarmung. Nicht mehr und nicht weniger. Egal Stop jetzt hier.
 

Cream

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Falls es doch jemand bis hierhin geschafft hat. Ich habe tatsächlich eine konkrete Frage an Erfahrene. Er beschwert sich ja immer wieder darüber, dass ich ihn ja einengen würde, ihn kontrollieren würde und so weiter. (Wobei er da meiner Meinung nach maßlos übertreibt, denn er flippt mittlerweile schon aus, wenn ich ihn nur mal Frage, wer diese oder jene Person ist,einfach aus Interesse. Ich bin keine krankhaft, eifersüchtige Person. Ich kontrolliere nicht sein Handy oder seinen PC. Ich verbiete ihm keine Freunde bzw. Freundinnen ganz im Gegenteil. Ich ermuntere ihn sogar etwas mit anderen zu machen. ) Er behauptet auch. Ich würde jedes Mal mit den Augenrollen, wenn er mit anderen Leuten ein computerspiel spielt. Dabei habe ich nur ein einziges Mal etwas gesagt und zwar, als wir beide uns für einen computerspiel Abend verabredet haben und er einfach mitten während unseres gemeinsamen Abends mit einer anderen Person abgemacht hat, dass er dort mitspielt, wenn sie noch jemanden braucht. Er hat mir dann gesagt. Übrigens falls XY fragt, werde ich dann dort mitspielen. Daraufhin habe ich ihm gesagt, dass ich das nicht in Ordnung finde, dass wir unseren gemeinsamen Abend planen und er dann mich einfach mittendrin sitzen lassen will. Ich meine hallo, wer bin ich denn? Das nimmt er jetzt zum Anlass, um mir zu erzählen, ich würde immer mit den Augen rollen und ihn nicht machen lassen, was er will. Er reagiert halt sehr empfindlich, macht aber selbst was er will.

Worauf er auch sehr empfindlich reagiert ist, wenn er das Gefühl hat, man sei abhängig von ihm, weil er dann natürlich nicht mehr so frei ist. So hat er sich also z.b die ganze Zeit darüber aufgeregt, dass ich nicht alleine meine Sachen Regel hier in dieser Stadt, wo ich niemanden kenne und nicht so mobil bin.

Also habe ich mir das zu Herzen genommen und mir gedacht, eigentlich hat er recht. Warum soll ich mich abhängig machen? Ich gehe einfach selber in die Stadt. Bringe meine Sachen Weg, gehe einkaufen. Ein bisschen selbstständigkeit zurück kriegen, das sollte ihm doch eigentlich gefallen oder nicht? Er hat daraufhin allerdings sehr gereizt reagiert und mich den ganzen Tag gefragt, warum ich das gemacht habe. Dass es doch schwachsinn ist, hat versucht mir aus zu reden zu gehen. Und dann so trotzig gesagt. 'Ja dann brauche ich dich ja jetzt nicht mehr fahren. Dann kannst du jetzt deinen scheiss alleine machen'. So als wäre er tatsächlich beleidigt und als wäre das etwas ganz Besonderes, dass ich meine Sachen alleine gemacht habe. Das hat mich extrem verwirrt. Dass es für ihn so eine große Sache war, dass es den ganzen Tag über Gesprächsthema blieb?? Es ist doch normal, dass man auch mal 20 min zu Fuß irgendwo hin geht.

Einen Tag davor hat er mir ja erzählt, dass er es eigentlich als ideal empfinden würde, wenn er eine Beziehung führen würde, in der jeder eine eigene Wohnung hat und er immer entscheiden könnte, ob er heute mal Bock auf seine Freundin hat oder nicht. Ich habe mir dann Gedanken darüber gemacht, weil er das schon öfter betont hat und mir überlegt, ob das für mich möglich ist. Ich könnte mir das theoretisch schon vorstellen, aber nicht in dieser Stadt hier. Er will aber unbedingt hier bleiben. Was bringt es mir in einer fremden Stadt zu leben, in der ich niemanden kenne und dann zusätzlich noch alleine zu wohnen? Das ist nicht meine Vorstellung, das macht mich nicht glücklich. Dann möchte ich zumindest alleine wohnen in einer Stadt, wo meine Familie ist und wo meine Freunde sind. Ich habe ihm daraufhin gesagt, dass ich mir dann tatsächlich Wohnungen im Internet angeschaut habe und mir vorstellen kann in meine heimatstadt zurückzuziehen. Dass ich mir allerdings keine fernbeziehung wirklich vorstellen kann. Es dann also fraglich ist, ob wir überhaupt dann noch zusammen bleiben können und wie das dann alles sein soll. Da steht dann in den Sternen.

Daraufhin hat er dann gefragt, wer dann meine Computergeschichten macht, wenn ich nicht mehr hier wohne. Ich habe dann gesagt, dass ich das selber mache. Ich habe das davor gemacht und ich werde das auch danach machen. Nur weil er das besser kann, heisst es ja nicht, dass ich angewiesen bin auf ihn. Er hat dann gefragt "also brauchst du mich nicht?". Ich habe dann gesagt, dass ich ihn sowieso nicht brauche.
Drauf hat er dann beleidigt reagiert. Er hat das immer als 'Spaß' abgetan, aber er hat das von morgens bis abends immer wieder gesagt. 'Du brauchst mich also nicht mehr. Okay, dann weiss ich ja Bescheid'. Also diese Situation wenn einer etwas als Spaß betitelt, aber ihr merkt, da ist eigentlich was anderes dahinter. Es war auch nicht wirklich lustig. Hätte ich das in seine Richtung gemacht, wäre wieder die Welt eingebrochen, weil ich ja eifersüchtig wäre. Ich habe ihn dann gefragt, ob er mich dann braucht. Und er sagt dann ganz selbstverständlich, dass er niemanden braucht. Also warum sagt er das so selbstverständlich? Aber ist dann empört wenn ich das genauso sage?

Eine andere Situation ist, dass er ab und zu außerhalb arbeiten muss. Da ich, wie gesagt, eher ein ängstlicher Typ bin und dazu einige traumatische Erlebnisse mit plötzlichen (fast) Todesfällen, in meiner engen Familie habe, frage ich ihn immer, ob er mir kurz eine whatsapp-nachricht schreibt, wenn er auf der Arbeit angekommen ist. Natürlich weiss ich rational, dass mir die WhatsApp auch nicht hilft, wenn er tatsächlich mal einen Unfall haben sollte. Aber es gibt mir immerhin ein kleines bisschen Sicherheit, dass ich mich auf meine Arbeit konzentrieren kann. Da hatte er sich ja schon beschwert, dass ich ja wäre wie seine Mutter. Das ist die mal so eigentlich auch schon wieder zu viel.

Wenn er mir allerdings schreibt und ich nicht direkt innerhalb weniger Minuten antworte, ist er den ganzen Tag beleidigt und macht mir eine Szene. Ich würde ihm ja nicht antworten. Ich würde ja nicht aufs Handy schauen. Er wäre mir ja anscheinend nicht so wichtig. Was hat er denn eigentlich mit einer Beziehung mit einer Frau, der er sowieso nicht wichtig ist. Also auch hier wieder. Er darf ausflippen und mir eine Szene machen, weil er nicht genug Aufmerksamkeit bekommt oder nicht schnell genug. Wenn ich das machen würde, dürfte ich mal wieder ausziehen, weil ich nerve und ihn kontrolliere.

Meine Frage ist also: er fordert von mir, dass ich ihn in Ruhe lasse, ihn nicht kontrolliere, ihn nicht ausfrage und keine Gespräche über die Beziehung mit ihm führe. (jedes Gespräch das mit Beziehung zu tun hat, wird zum Streit mit ihm, egal wie harmlos). Wenn ich das dann allerdings mache, also mich um meine eigenen Sachen kümmere, ihn in Ruhe lasse, ihn nicht kontrolliere, merkt er das sofort und reagiert beleidigt und macht mir eine Szene wegen jeder Kleinigkeit und beschwert sich, dass ich ihn den ganzen Tag ignoriere. Mein Problem ist also, dass egal was ich mache. Beides ist falsch.

Also was mache ich? ‍
 

Resi

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Guten Morgen Cream, Ferndiagnosen sind nix, aber es klingt schon als hätte er ein gravierendes Problem mit Beziehung. Kenne ich leider aus eigener Erfahrung, am Anfang gebe ich alles, die Kerle wollen (und haben auch schon) recht schnell den Ring auspacken, zusammen ziehen etc. und dann werde ich eklig, stoße weg, will Distanz etc. Wenn ich die dann bekomme ist es auch nicht richtig und ich zicke herum oder renne weg. Insofern tönt das was du schreibst recht bekannt. Das Problem in diesem Fall wäre: you can’t do it right und gehst dabei selbst vor die Hunde. So lange er nicht bereit ist über eure Beziehung zu sprechen und seinen Anteil zu sehen, wird sich nichts ändern. Selbst wenn er anfinge ein Problem bei sich zu erkennen und daran zu arbeiten wird es schwierig bleiben, wenn das Ganze pathologisch ist. Ich selber bin Ende 40 und sehe noch kein Licht am Ende des Tunnels. Allerdings habe ich aufgehört andere Menschen da mit reinzuziehen und begnüge mich derzeit damit oberflächlich zu daten oder meinen Hund zu kuscheln.
Ich denke was man dir raten kann, ist zu schauen für dich selber wieder Abstand reinzubringen und zu schauen was dir gut tut (Heimatstadt, Familie, Freunde). Wenn er krank ist wirst du ihn nicht heilen. Wenn er sich so verhält, obwohl er nicht krank ist, wäre ebenfalls Abstand besser, denn offenbar tut dir das Zusammenleben in dieser Form nicht gut.
 

Cream

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Hallo Resi,

danke erstmal, dass du dir das alles überhaupt durchgelesen hast:lach:
Es ist natürlich einerseits interessant zu lesen, dass es ein Problem ist, das anscheinend bei ihm liegt und ich nichts dafür kann. Denn let's be honest, man fragt sich natürlich schon, warum man nicht liebenswert ist :(
Wenn ich dann tatsächlich nichts machen kann, weil sowohl das eine als auch das andere von ihm als falsch wahrgenommen wird, sitze ich ja wirklich in der Zwickmühle. Das wiederum ist natürlich nicht so gut und das lässt er mir wirklich Angst hochkommen. Das ist eigentlich mein Albtraum. Aber vielleicht ist das die Prüfung des Universums für mich lol. Ich habe ja manchmal das Gefühl, dass man immer in die Situation kommt, vor denen man am meisten Angst hat.

Gestern Abend ist er ja ins Bett gegangen und hat noch betont, dass er nicht mehr mit mir spricht, bis ich mein kontrollierendes Verhalten abgelegt habe. Hat mir den Rücken zugedreht und ist irgendwann eingeschlafen. Ich saß mit meinem Handy noch eine Stunde auf Klo und habe geheult und den Beitrag hier geschrieben. Heute muss er wieder ausserhalb arbeiten. Er weckt mich dann jedes Mal, wenn er losfährt und gibt mir einen Kuss. Auch heute hat er mich dann wieder geweckt und hat etwas zickig gesagt: 'Ich fahre jetzt los'. Ich habe dann gesagt, 'okay' in einem normalen Ton. Er ist dann ohne Kuss raus in den Flur, dann doch stehen geblieben und dann noch mal extra zurück gekommen. Hat mich angeschaut und mir dann doch einen Kuss gegeben. Er könnte ja hier jetzt einfach ohne Kuss gehen und später zu mir sagen. 'Pass auf, ich will die Beziehung nicht mehr.' er hat jetzt aber überlegt und mir bewusst einen Kuss gegeben, um mir zu zeigen, dass er noch drinnen ist.

Das Ding ist, Ich habe das Gefühl, er würde sich von allein auch gar nicht wirklich trennen. Auch in seinen vorherigen Beziehungen hat er sich nicht aktiv getrennt, sondern hat die andere quasi rausgeekelt. Das hat er mir am Anfang der Beziehung erzählt, dass eigentlich jede Ex gegangen ist und er das gar nicht wollte. Aber die Exen auch nicht bereit waren für einen Kompromiss wie z.b zwei Wohnungen. Das heisst er wollte eigentlich nie eine Trennung, aber mehr Distanz. Und so empfinde ich das ja auch jetzt, dass er eigentlich an der Beziehung sehr festhält, aber die Nähe nicht erträgt.

Er hat dann aber immer gesagt, dass er den Frauen nie gut genug war und dass sie sich immer nur beschwert haben und deswegen gegangen sind. Also der einen hat er ein Haus hingestellt mit Einrichtungen und so weiter und sie hat sich trotzdem immer beschwert und ist immer ausgeflippt, sagt er. Er hat aber nie gesagt, warum sie ausgeflippt ist. Nach und nach konnte ich mir denken, warum. Sie hat sich z.b immer beschwert, dass er den Hund so viel bekuschelt, den sie mitgebracht hat. Was er mir wahrscheinlich verschwiegen hat, ist, dass er dem Hund wesentlich mehr Aufmerksamkeit gegeben hat als ihr. Und dass sie wahrscheinlich daraufhin eifersüchtig war auf den Hund. Denn ich habe einen Kater mit in die Beziehung gebracht, den er sehr lieben gelernt hat. Und er bekuschelt den Kater mehr als mich.

Also er hat eindeutig immer den Fehler der Ex gegeben, weil die ja zu anspruchsvoll waren. Das dann immer so viel Streit und Stress da war, dass er nicht mehr konnte und sie dann gegangen ist. Und ich merke ja auch selbst, dass er sehr gereizt ist, generell sehr kritisch allem gegenüber und alles schnell sehr negativ sieht. Er sucht quasi das Haar in der Suppe, selbst wenn ich mal meine Sachen alleine erledige, ohne dass er mich fahren muss, findet er das scheisse. Aber weil das eine ganz normale Sache ist und er sich sogar davor beschwert hat, dass ich quasi auf ihn angewiesen bin und nicht mal was alleine Regel.

Ich habe mir heute noch mal einen Strang von mir durchgelesen, den ich hier gestartet habe, als ich ihn ca. 4 Monate kannte. Schon damals hatte ich das Gefühl, dass er mich sehr oft austestet, wie weit ich schon bin und wie viele Gefühle ich für ihn habe. Schon damals war das ganze wie ein Eiertanz. Er war wesentlich interessierter als ich. Ich bin wesentlich attraktiver als er. Er wollte unbedingt die Beziehung, unbedingt dass ich mich in ihn verliebe. Wenn ich ihm die Zuneigung gezeigt habe, hat er sich automatisch zurückgezogen. Wenn ich mich etwas lockerer und unsicherer gezeigt habe, ist sofort sein Jagdtrieb angegangen. Er hat da extrem feine Antennen, wahrscheinlich genauso fein wie meine, für jede Veränderung das Partners und in der Dynamik.

Er kann zwar reflektieren, dass das Problem bei ihm liegt und dass er diese Freiheit braucht. Und er hat auch hin und wieder gesagt, dass er mich schützen will, vor sich. Vielleicht spielt dieser Aspekt auch noch mit. Vielleicht vertraut er sich selbst so wenig. Da er ja mit irgendeiner Frau schreibt und wahrscheinlich auch wesentlich vertrauter, als wir das in der Beziehung akzeptieren würden, nehme ich an, dass er mich auch zusätzlich deswegen sehr distanziert behandelt. Quasi um für sich die Bestätigung zu haben, dass er das ja ruhig machen kann, weil die Beziehung ja sowieso am bröckeln ist. Obwohl das bröckeln er quasi im alleingang herbeiführt. Na ja, okay nicht ganz. Ich lasse es zu und gehe auf seine scheisse ein.

Mich irritiert halt diese unglaubliche Ambivalenz die er an den Tag legt. Einerseits immer wieder Aufmerksamkeit einfordern, Dinge zusammen planen, wollen, dass man ihn braucht, auch doch immer wieder sagen, dass einem die Beziehung wichtig ist und man das hinkriegen will. Das macht es halt für mich unglaublich schwer eine Entscheidung für mich zu treffen. Wenn er einfach nur durchgehend distanziert und kacke wäre, dann wäre es für mich wesentlich einfacher mich zu lösen. Wenn er einfach klipp und klar sagen würde,

'pass auf, Beziehungen funktionieren für mich nicht. Auch wenn ich dich liebe, kann ich das alles nicht zulassen und werde es auch nie können und ich schreibe mit einer anderen Frau und ich will dich nicht verletzen, weil ich das nicht aufhören werde.
Bitte such dir eine Wohnung'

und dann auch kein Anspruch mehr an mich stellen würde. Dann könnte ich das ja irgendwie durchziehen, weil ich dann auch jede Hoffnung verlieren würde. Er hält mich quasi emotional gefangen in seiner komischen Spirale.

Er hat mir immer an am Anfang der Beziehung erzählt, dass er in dieser Beziehung alles anders machen möchte. Ich wusste nie, worauf das bezogen war, weil er ja immer betont hat, dass eine ex-freundinnen ein bisschen crazy waren und er ja gar nichts gemacht hat. Wobei ich natürlich wusste, dass das nicht so war, weil das im selstensten Falle sollst :lach:

Jetzt frage ich mich, wie ich mich weiterhin ihm gegenüber verhalten soll. Verhalte ich mich ihm gegenüber distanziert, wird er das zum Anlass nehmen, mit anderen zu flirten und dort über über Grenzen zu gehen, weil ich ihn ja eh ignoriere. Und er sich ja nicht so eine Beziehung vorstellt, wo er so ein ignorante Partnerin hat, die ihn ja nicht beachtet.

Wenn ich ihm dann nur die kleinste Beachtung schenke, ist ihm das zu viel und ich soll mich jetzt mal wieder distanzieren. Mein Kopf platzt.
 

Cream

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Ich habe gerade noch mal kurz nachgedacht. Sorry, dass ich so lange Romane schreibe. Ich schreibe mir quasi alles von der Seele. Das ist bestimmt anstrengend für euch zu lesen:lach:

Ich habe daran gedacht, wie er ist, wenn ich mich wiederum mal mit anderen Menschen beschäftige. Ich habe sehr oft das Gefühl, dass es ihm nicht passt, wenn ich z.b sage, dass ich gern in der Nähe meiner Familie wohnen möchte oder Zeit mit ihnen verbringen will. Er sagt dann immer trotzig. 'Ja, dann musst du halt dorthin ziehen zu deiner Familie und dann könnt ihr wieder aufeinander hocken'. So als wäre das etwas verwerfliches, dass man ein gutes Verhältnis zu seiner Familie hat. Ich bin kein mensch, der ständig bei seiner Familie abhängt. Aber meine Schwester z.b ist nur ein Jahr jünger als ich und so wie meine beste Freundin. Er sucht auch ständig Fehler bei meiner Familie, obwohl die wirklich sehr tolerant ihm gegenüber sind und ihn mit offenen Armen aufnehmen. Sie verstehen sich zwar gut, aber ich muss in jedes mal fragen, ob meine Schwester mal kommen darf. Einmal im Monat oder weniger.

Vor kurzem ist sie zum Beispiel zu uns gekommen, damit ich ihr ihr bei etwas helfen kann, was etwas länger gedauert hat. Ihm ist ja extrem wichtig, dass ich mir die Zeit nehme und mit ihm zusammen Mittag/ Abend zu essen. Da meine Schwester länger hier war und das, was wir gemacht haben, länger gedauert hat, ist das Mittagessen quasi ausgefallen. Da ich aber abends auch noch was anderes vorhatte, ohne ihn, habe ich ihm gesagt, dass es wohl für ein gemeinsames Mittagessen etwas zu spät wird. Er kann er sich aber sein Essen, ruhig machen und alleine essen. Daraufhin hat er dann eine Szene gemacht, dass alles andere mir wohl wichtiger ist und ich ganz genau weiss, dass er Mittagessen will, mit mir zusammen. Auch wieder direkt in einem extrem aufbrausenden, Ton und so aggressiv. Ich habe ihm dann gesagt, dass das jetzt doch nur eine Ausnahme ist und man das ja wohl einmal akzeptieren kann. Ich bin dann noch mal auf ihn zu gekommen und habe ihn in einem ganz ruhigen Ton gefragt, ob er mir nicht mal erklären kann, was für ihn genau so schlimm daran ist, wenn er einmal ausnahmsweise allein isst. Denn ich persönlich kann es einfach nicht nachvollziehen und wenn er es mir erklärt, vielleicht kann ich es dann besser verstehen und dann auch rücksicht darauf nehmen. Wobei es ja ehrlich gesagt auch Objektiv etwas albern von ihm ist.

Wenn er etwas anderes zu tun hätte oder sich mit einem Kumpel treffen würde und mir dann schreiben würde. 'Hey wird etwas später, iss du doch schon alleine. Wir gehen noch essen oder so.' Dann wäre das für mich überhaupt nicht der Rede wert. Solange das nicht jeden Tag so wäre, wäre mir das doch vollkommen egal. Aber er hat bei dem einen mal schon so eine Riesenszene gemacht. Also wirklich eine riesenszene! Mit rum motzen und trotzig sein, wie ein Kleinkind, das seinen willen nicht kriegt. Er konnte es mir natürlich dann auch nicht ruhig erklären, sondern ist dann direkt wieder aufbrausend geworden. Und hat wieder aus trotz gesagt, ich soll einfach ausziehen. Das wäre besser für alle, damit er endlich wieder seine Ruhe hat. Obwohl er ja gar nicht seine Ruhe haben wollte, sondern im Gegenteil :lach: ich habe ihm nicht die Aufmerksamkeit gegeben, die er unbedingt haben wollte.

Ein anderes Beispiel, ich hatte eine Freundin, die ich auch nur übers Internet kannte, aber wir hatten eine sehr enge Beziehung über 3 Jahre. Leider war die Freundin aber auch ein bisschen schwierig und wir gerieten immer öfter aneinander. Aber mit dieser Freundin habe ich z.b auch viele Abende zusammen verbracht. Im computerspiel. Das ist eben so unser abendliches Hobby, so wie andere Fernsehen, schauen oder Cocktails trinken gehen, treffen wir uns in einem computerspiel und haben dort eine gute Zeit. Auch hier hat er sehr oft gemeckert, wenn ich mit ihr geschrieben habe oder zu viel mit ihr Zeit verbracht habe. Er wollte immer am liebsten, dass ich den Kontakt abbreche. Letztendlich habe ich den Kontakt zu dieser Freundin auch abgebrochen, aber nicht wegen ihm, sondern weil es leider immer öfter zu komischen streitsituationen mit der besagten Freundin kam und das für mich nicht mehr angenehm war. Was ich sehr bedauere, weil ich mir immer eine Freundin wie sie gewünscht habe, wenn da einige Eigenschaften nicht gewesen wären.

Dann gibt es noch eine Situation mit einem anderen Mann, der in meiner heimatstadt wohnt. Diesen Mann kennen wir beide nur über das Computer spielen, weil wir zusammen mit ihm gespielt haben. Er ist aber offensichtlich eifersüchtig in seine Richtung, wenn ich zu viel mit ihm mache oder mal mit ihm allein spreche. Letztens habe ich z.b allein mit ihm ein computerspiel gespielt und wir sind dann natürlich auch immer über den voice Chat verbunden und sprechen über alles mögliche. Er dann immer wieder in den Spielpausen gefragt, wieso ich denn so viel kichern würde und dass ich ja wohl viel Spass hätte mit ihm und ihn dann ja nicht mehr brauchen würde. Also Dinge, die wenn ich sie ihn gefragt, hätte er wieder sofort ausgerastet wäre, dass ich ihm auf die Pelle rücke und ihn wohl kontrollieren möchte.

Vor kurzem hatte er mich auch gefragt, ob ich ihn brauche, weil ich ja auf seinen Vorschlag eingegangen bin, auszuziehen und wer dann meine Computer Angelegenheiten regelt. Ich habe dann geantwortet, dass die Person XY, mit der wir öfter spielen ja auch Computerfachmann ist und mir da sicherlich helfen könnte, da er sehr hilfsbereit ist und mir sehr oft Hilfestellung für gewisse Dinge gibt. (Und der andere ist übrigens Single und auf partnersuche) Da hat er gesagt.

'Ja, da kann er dann ja direkt bei dir einziehen. Dann könnt ihr ja zusammen leben. Dann brauchst du mich ja nicht mehr. Jetzt hast du kopfkino bei mir ausgelöst. Das will ich mir gar nicht vorstellen. Dann kannst du ja an seine kleine Bude ziehen, obwohl du hier eine grosse Wohnung hast mit einem riesigen Bett'. Dabei hat er wie gesagt suggeriert, dass ich eine eigene Wohnung haben soll, wenn es nach ihm ginge. Und wenn ich das dann in Gedanken verfestige und Szenarien durchspiele, macht er mir eine Szene.

Auch im allgemeinen Leben ist er eher kontrollierend mir gegenüber. Er möchte mir oft sagen, wann ich was zu tun habe, worum ich mich zu kümmern habe und so weiter. Er fragt mich oft Dinge über mein business (ich bin selbstständig). Habe ich auch dieses und Jena schon erledigt habe, mischt sich aktiv in mein business ein und sagt wann ich was tun soll, seiner Meinung nach. Also schon eher kontrollierend und investiert in meine Angelegenheiten.

Also das war jetzt sehr viel Text, um eigentlich zu sagen, dass er selber oftmals sehr eifersüchtig reagiert und dann aber auch immer gleichzeitig betont nicht eifersüchtig zu sein. Dass er mich ausfragt über meine Angelegenheiten und das irgendwie nicht ertragen kann, wenn er nicht die Nummer eins bei mir ist. Im Gegenzug dazu aber extreme Unabhängigkeit für sich selbst einfordert, keine Fragen akzeptiert. Geheimnesstuerei für sich beansprucht und eine 'du kannst mir gar nichts sagen' Mentalität an den Tag legt.

Das ist für mich zumindest sehr auffällig, dass er dafür uns beide verschiedene Maßstäbe anlegt. Das zeigt hier auch für mich wieder seine Ambivalenz, seine sehr starke Angst die Beziehung zu verlieren. Also dieses kontrollierende und die Eifersucht. Andererseits aber von meiner Seite aus die Nähe nicht zu ertragen und seine Unabhängigkeit behalten zu wollen. Na ja, das wollte ich mir auch noch kurz von der Seele schreiben um das mal so selber zu reflektieren.
 

Admina Hira Eth

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Guten Morgen, Cream,

Resi hat dir ja im Grunde bereits ein Beratungs-Resumee gegeben. Ich möchte nur nochmal kurz hierauf eingehen:
Wenn er einfach nur durchgehend distanziert und kacke wäre, dann wäre es für mich wesentlich einfacher mich zu lösen. Wenn er einfach klipp und klar sagen würde,

'pass auf, Beziehungen funktionieren für mich nicht. Auch wenn ich dich liebe, kann ich das alles nicht zulassen und werde es auch nie können und ich schreibe mit einer anderen Frau und ich will dich nicht verletzen, weil ich das nicht aufhören werde.
Bitte such dir eine Wohnung'

und dann auch kein Anspruch mehr an mich stellen würde. Dann könnte ich das ja irgendwie durchziehen, weil ich dann auch jede Hoffnung verlieren würde. Er hält mich quasi emotional gefangen in seiner komischen Spirale.
Es liest sich für mich wie ein "Wenn der Elefant keinen Rüssel hätte, wäre er ein schöneres Tier". Mal abgesehen davon, dass man sich darüber streiten kann, ob das tatsächlich so ist oder nicht: der Denkansatz des "wenn / dann / wäre" bringt dir letztlich nichts. Du wünschst dir eine andere Lebenswirklichkeit herbei. Das bringt dich aber weg von dem, was ist. Sieh DAS. Und geh damit um.

Stellt er, wie du es formulierst, Ansprüche an dich, ist es an dir zu überlegen, ob du die erfüllen willst. Oder wie. Oder wie lange. Die Hoffnung ist noch da, weil du die Hoffnung nicht aufgeben möchtest, aus Gründen, die du ja sehr schön schon selbst reflektiert hast. Du siehst das alles. Aber du möchtest etwas anderes - in DER Konstellation. Und deswegen blendest du ein, dann aber sofort wieder aus.

Auch hier:
Wenn er etwas anderes zu tun hätte oder sich mit einem Kumpel treffen würde und mir dann schreiben würde. 'Hey wird etwas später, iss du doch schon alleine. Wir gehen noch essen oder so.' Dann wäre das für mich überhaupt nicht der Rede wert. Solange das nicht jeden Tag so wäre, wäre mir das doch vollkommen egal. Aber er hat bei dem einen mal schon so eine Riesenszene gemacht.
...wobei du da noch mit deinem eigenen Verhalten abgleichst. Aber du weißt ja bereits, dass er mit zweierlei Maß misst. Und du weißt außerdem, dass er nicht du ist und du nicht er bist; ihr verhaltet euch schlicht unterschiedlich. Das ist so erstmal hinzunehmen. Welche Konsequenz du dann daraus ziehst, das ist wiederum deine Sache, deine Baustelle.

Kurzum: dein Partner hält dich nicht "quasi emotional gefangen in seiner komischen Spirale". Das bist du selbst. Du hockst in einem Käfig, in dessen Tür der Schlüssel steckt und magst den nicht umdrehen, um die Tür zu öffnen. Im Moment scheint es sicherer für dich zu sein, die Tür zuzulassen und den Schlüssel zwar zu sehen, aber wegzublenden.
 

Cream

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Danke, hira für deine Einschätzung. Du hast natürlich absolut recht. Er ist, wie er ist und ich lasse mit mir machen, was ich mit mir machen lasse. Das ist meine eigene Baustelle. Deswegen hält nicht er mich gefangen, sondern ich selber binde mich an ihn. Ich halte mich immer an der Hoffnung fest, dass er sich doch noch etwas ändert. Momentan bin ich noch bereit, sehr viele Kompromisse einzugehen. Ich möchte aber auch mich selbst heilen und meinen selbstwert finden. Dann mag es sehr gut sein, dass ich einfacher gehen kann und sehen kann, dass diese Beziehung mir nicht gut tut. Momentan bin ich noch nicht an dem Punkt, an dem ich einfach weggehen kann. Ich habe noch das Gefühl nicht alles ausprobiert zu haben. Ich kann aber rational erfassen, dass das vielleicht nicht viel bringt und nicht die beste Idee ist.

Das Problem ist auch, dass ich extrem in diesem Opfer Denken gefangen bin. Das ist schon seit meiner Kindheit so. Vielleicht auch deswegen, weil ich dadurch versuche die Empathie meines Gegenübers zu erwecken, wenn ich besonders stark aufzeige, wie sehr ich unter seinem Verhalten leide. Vielleicht ist das sogar eine Art Manipulationstaktik von mir, die ich mir in der Kindheit angeeignet habe, um die Zuneigung der Erwachsenen zu bekommen. Also versteht mich nicht falsch. Ich bin eigentlich ein Mensch, der nicht gerne Opfer ist. Ganz im Gegenteil. Ich versuche mich eher stark zu geben. Aber in einer Beziehung mit einem Mann, verfalle ich schnell in die opferrolle. Und die opferrolle ist ja auch unattraktiv. Die heulende, hysterische Frau ist nun mal nicht die begehrenswerte.

Mein Partner hat mich übrigens gerade angerufen, weil er mir mitteilen wollte, dass wir nicht Einkaufen müssen. Er ist gerade wieder auf dem Weg nach Hause . Also eigentlich eine eher unwichtige Nachricht, aber er hatte anscheinend das Bedürfnis mich anzurufen und wir hatten auch noch ein bisschen Smalltalk und der hat versucht ein paar Scherze mit mir zu machen. Ich bin noch etwas zögerlich darauf eingegangen, aber nicht zu viel. Also meiner Erfahrung nach ist das einfach wieder ein annäherungsversuch und ein Test wie ich darauf eingehe.

Die große Frage die ich mir halt immer noch Stelle ist, ob ich den klassischen Weg gehe und ihn erstmal weitestgehend links liegen lasse und mich und meine eigenen Bedürfnisse kümmere. Denn das triggert ihn ja, aber eben auch in so eine komische trotzreaktion = extra flirten, oder noch einen draufsetzen und mich noch mehr ignorieren als 'Bestrafung'. Vielleicht ist das aber auch nur seine Initialreaktion, mit der er dann versucht, seine davon schwimmenden Fälle wieder einzusammeln. Meine Überlegung ist also, dass wenn ich das etwas länger durchziehe und überhaupt nicht auf seine 'Bestrafungen' oder seine Flirtvereien mit anderen eingehe, dass er dann irgendwann bemerkt, dass er auf mich zukommen muss, um mich zurück zu holen. Und das nicht so läuft, dass wenn er sich entfernt, ich ihm hinterher renne.

Na ja, ich werde es versuchen und mich gleichzeitig versuchen, irgendwie selbst aufzubauen. Der Ausgang ist sicherlich ungewiss, damit muss ich auch erstmal klarkommen. :(:S
 

Cream

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Kleines Update. Heute kam er nach Hause, mir gegenüber freundlich und zugewandt, wollte Späße machen. Ich bin ihm gegenüber neutral/ freundlich. Mache auch Späße mit. Er hat auch einen Begrüßungskuss gefordert. Umarmungen etc bleiben aber komplett aus. Normalerweise war es auch immer so, dass wir nach dem Mittagessen kurz zsm auf dem Bett sitzen, mit dem Kater kuscheln und quatschen. Das initiiert er auch nicht mehr. Ich ab jetzt dann natürlich auch nicht mehr. Momentan liege ich im Bett. Wir haben gerade 3 Stunden lang zusammen ein computerspiel gespielt, aber in verschiedenen Zimmern.

Jetzt liege ich im Bett und schaue ein bisschen Videos und entspanne, er ist im Zimmer nebenan und spielt noch seine Spiele. Er ist wieder sehr viel am schreiben. Ich höre die Tastatur wieder non stop klappern... Ich versuche jetzt meinem drang zu widerstehen, kontrollieren zu wollen. Denn es ist ja eigentlich egal, ob ich etwas raus finde oder nicht oder sehe, dass er doch wieder mit irgendeiner schreibt. Das einzige was ich tun kann, ist ihn machen zu lassen und dann gegebenenfalls meine Konsequenzen zu ziehen. Und ganz ehrlich. Wenn er sich dazu entscheidet, eine Frau wie mich gehen zu lassen für irgendeinen Internet Flirt, dann ist das auch nicht Wert gewesen :::

Er schreibt zumindesr auffällig viel und ich habe immer das Gefühl, dass er das ein bisschen extra macht, damit ich das höre. Dann er weiss ja jetzt auf jeden Fall, dass ich das mitbekomme und mir meine Gedanken mache. Und er ist auf jeden Fall auch ein Typ, der solche Spielchen gerne spielt, weil er ständig Aufmerksamkeit und Bestätigung haben möchte. Zum Glück gibt es dieses Forum, um die Energie dann hier rein von zu fokussieren und nicht auf ihn. Das hilft mir ungemein gerade mit meinen Impulsen umzugehen und mich besser zu kontrollieren.
 
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Cream

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Update: heute war Samstag, beide zu Hause. Wir gehen freundlich miteinander um, aber er gibt mir weder eine Umarmung, noch einen Kuss. Das einzige war ein Po Klatscher. Naja. Ich gehe auch nicht auf ihn zu. Ich entziehe also momentan komplett alle körperliche Zuneigung. Er kennt es ja, dass ich es oft einfordere oder selbst ankomme, um ihn zu kraulen, küssen etc.

Ich gehe ja davon aus, dass er AUCH keine Zärtlichkeiten einfordert, weil er merkt, dass ich keine einfordere. Quasi aus Trotz. Er ist sehr trotzig und dickköpfig, was sowas angeht. Hier ist dann halt für mich die Frage wie weit ich das gehen kann, ohne ihm zu signalisieren, dass ich offen dafür bin. Denn es bringt mir ja auch nichts, wenn er aus Trotz einfach sich noch mehr zurückhält und stur bleibt und wir uns beide abstoßen wie zwei Magneten. Ich werde das auf jeden Fall jetzt noch ein bisschen weiter machen. Mal schauen was passiert.

Morgen bin ich erst mal für 4 Tage bei meinen Eltern. Wir haben vor kurzem abgemacht, dass ich ein bis zwei mal im Monat für ein paar Tage zu meinen Eltern gehe, damit er Zeit für sich hat, allein zu Hause. In der Zeit werde ich natürlich auch versuchen, was zu unternehmen und meine Zeit sinnvoll verbringen.

Im übrigen sitzt er schon den ganzen Tag am PC und ist durchgängig am schreiben. Ich weiss nicht wo und ich weiss nicht mit wem. Ich vermeide es in sein Zimmer zu gehen, nachdem er mich da letztes Mal so ekelhaft rausgeschmissen hat. Ich frage natürlich auch nicht nach. Ich tu so, also ob ich es nicht bemerke. Ansonsten gebe ich mich, wie gesagt, freundlich und gut gelaunt.
 

NoOneCanStopMe

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Morgen bin ich erst mal für 4 Tage bei meinen Eltern. Wir haben vor kurzem abgemacht, dass ich ein bis zwei mal im Monat für ein paar Tage zu meinen Eltern gehe, damit er Zeit für sich hat, allein zu Hause. In der Zeit werde ich natürlich auch versuchen, was zu unternehmen und meine Zeit sinnvoll verbringen.
Hallo Cream,

Deine Geschichte finde ich sehr traurig. Du hast einiges aufgegeben, auf seinen Wunsch bzw. Drängen hin, und nun musst du schauen, dass du dich für ein paar Tage bei deinen Eltern einquartierst, damit er Zeit für sich hat. Das macht sicherlich auch was mit dir.

Leider ist es mit dem zwischenmenschlichem nicht so leicht, wie man es sich immer wünschen würde.
Mein Ex-Freund hat auch immer wenn es gut gelaufen ist echte Knaller gebracht, von denen er wusste, dass sie Stress verursachen werden und zur Distanz führen. Zum Glück haben wir nicht zusammen gewohnt, da wäre ich glaub ich durchgedreht.

Du klingst nach einem sehr netten Menschen, der gerne seinen Teil dazu beitragen würde, damit es bei euch klappt.
Ich drücke dir die Daumen, dass er mal sich selbst reflektiert und schaut, wo sein Thema herkommt und wie ihr damit gemeinsam umgehen könntet, ohne dass es für dich zum Lauf auf Eierschalen wird. :herz:
 

Flieder

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Liebe Cream,

ich muss sagen, dass mich Deine Geschichte wirklich schockiert hat. Dein Partner scheint ein Nähe-Distanz-Problem z haben. Das soll heißen, dass er Dich heranzieht, wenn Du weiter weg bist, wie bspw. am Anfang, wo Du schnell zu ihm ziehen solltest und Dich dann wieder weg stößt. Derzeit hat das wegstoßen doch ziemlich Überhand. Du solltest Dich fragen, ob Du weiterhin so behandelt werden möchtest und dann ggf. entsprechende Konsequenzen ziehen? Ganz unabhängig davon, was mit ihm ist. Denn, wenn er ständig Probleme in Beziehungen hatte aufgrund seiner eigenen Persönlichkeit, dann wirst Du diese nicht lösen können. Er muss es wollen und das sehe ich derzeit nicht.
Liebe Grüße
Flieder
 

Cream

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Danke Noonecanstopme und Flieder für euer Feedback.

Es tut natürlich gut, ein bisschen Mitgefühl zu lesen für meine Situation. Auch wenn natürlich, wie vorher schon von Hira erwähnt, das alles auch mit meine eigene Entscheidung ist bzw. ich ja in dieser Situation verweile. Wir wären ja alle nicht hier, wenn es so einfach wäre aus einer schwierigen Beziehung einfach herauszutreten oder einen Ex Partner einfach loszulassen.

Dass er ein Nähe - Distanz Problem hat, ist natürlich absolut klar. Ich bin ja zu der Erkenntnis gekommen, dass auch ich selbst ein Bindungsproblem habe und immer zwischen vermeidend und ängstlich- klammernd hin und her Pendle, je nachdem, wo mein Partner sich gerade befindet. Mein Bindungsproblem ist gefühlt nicht so extrem wie seines, aber es ist trotzdem da. Deswegen habe ich natürlich auch nach reiflichem reflektieren viele Dinge an mir selbst wiedererkannt, die ihn natürlich zu seinem Verhalten wiederum getriggert haben. Damit will ich ihn jetzt gar nicht freisprechen. Aber wie wir ja wissen, kann man keine anderen Personen ändern, sondern nur sich selbst. Und eventuell durch das Verändern der eigenen verhaltensweisen auch eine positive Änderung beim Gegenüber erwirken. Eigentlich ist die Ex Back Strategie ja auch gar nichts anderes, als die Arbeit an sich selbst.

Deswegen habe ich überlegt, wann er das erste mal wirklich Distanziert war und angefangen hat, an mir herum zu kritisieren. Und das war eigentlich der Zeitpunkt, nachdem ich die ersten Male angefangen habe zu kritisieren, dass ich mich nicht genug beachtet fühle, was körperliche Nähe angeht. Und obwohl ich dieses Forum kannte und weiß, dass es eigentlich nicht so schlau ist das anzusprechen und dann zu jammern darüber, dass man nicht genug Sex bekommt oder ähnliches, habe ich es trotzdem immer wieder angesprochen und ihm quasi Gespräche darüber aufgedrängt. Ich hätte einfach verstehen müssen, dass ich mich ihm ja quasi auf den Bauch Binde und mich komplett uninteressant mache. Und wenn jemand sowieso schon ein bindungsproblem hat bzw. Ein Nähe Problem hat, dann ist das noch mal abtörnender, als sowieso schon. Im Prinzip hat er mir auch immer wieder die Anleitung gegeben, wie ich mit dem umgehen soll. Er hat mir immer wieder gesagt, dass es schwieriger für ihn wird intim mit mir zu werden, je mehr ich darüber sprechen will und je mehr Druck ich auf ihn aufbaue. Und er hat mir immer wieder gesagt, ich soll einfach mal locker bleiben. Auch generell hat er wohl ein Problem in einer engen Beziehung, z.b Sex zu initiieren. Ich denke die Möglichkeit einer Ablehnung wäre zu schmerzhaft für ihn, da er das natürlich als Kritik an sich selbst aufnehmen würde oder als Ablehnung seiner Person. Da er ja sowieso extrem sensibel reagiert auf jegliche Form der Ablehnung oder sogar, was er als Ablehnung nur empfindet.

Meine Überlegung ist also, wie würde ein sicherer Mensch reagieren an meiner Stelle? Denn als er die ersten Male Sex abgelehnt hat, wenn ich initiieren wollte, bin ich wiederum in eine Distanz gegangen und habe vermieden selbst zu initiieren. Das führte dann natürlich dazu, dass keiner von uns beiden Sexualität initiiert hat. Wenn ich weiß, dass er aus Unsicherheit heraus Probleme hat, Sexualität zu initiieren und auch vielleicht nicht so einen großen Sex drive hat wie ich, könnte ich einfach hin und wieder versuchen Sex zu initiieren aber komplett zwanglos. Also wenn er dann ablehnt, es auch wirklich sein zu lassen, ohne Diskussion und ohne Vorwürfe. Und ihm dann einfach zu sagen, das ist absolut okay ist, wenn er nicht möchte und ich auch nicht sauer bin. Dann die letzten Male war es so, dass ich vielleicht alle paar Monate mal versucht habe, es zu initiieren und er in den Momenten nicht in der Stimmung war. Und ich habe zwar nicht diskutiert, weil so viel stolz habe ich auch noch den Mann nicht vom Sex zu überreden aber er hat natürlich gemerkt, dass ich zickig war. Und er hat es dann nur über sich ergehen lassen, weil er das Gefühl hat, er muss jetzt für mein Bedürfnis herhalten. Das erzeugt natürlich bei uns beiden kein positives Gefühl.

Wo ich noch ein bisschen am Rätseln bin, ist wenn ich ihn nach Sex Frage und er sagt, er hat gerade keine Lust und es dann trotzdem machen will, damit ich nicht sauer bin. Ich sage ihm zwar, dass ich nicht möchte, dass er es macht, nur weil ich es will und es mir so keinen Spass macht. Aber er drängt dann so sehr darauf, dass er dann wiederum sauer ist, wenn ich es verweigere. Also man merkt, ein ganz merkwürdiger Teufelskreis. Wahrscheinlich vertraut er mir einfach nicht, dass dann wirklich alles okay ist, wenn er nicht möchte und ich wirklich nicht sauer bin. Da muss ich noch eine Lösung finden.
 

NoOneCanStopMe

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Liebe Cream,

Was heißt denn es fing relativ schnell an? Wie lange genau geht diese 180Graddrehung denn schon?
Es fing dann relativ schnell an, dass er sich emotional und körperlich zurück gezogen hat. Schon sehr auffällig stark. Er brauchte immer mehr Zeit für sich, kaum gemeinsame Abende. Er hat angefangen an mir herum zu kritisieren, ist extrem sensibel, wenn ich nicht seinem Ideal von einer Partnerin entspreche. Also, er möchte zum Beispiel, dass ich öfter mal für ein Wochenende zu meinen Eltern fahre, damit er Zeit für sich hat. Ist dann aber beleidigt, wenn er mir schreibt und ich nicht sofort antworte. Er möchte, dass ich jeden Tag mit ihm zusammen Frühstücke und Mittag esse, das ist für ihn seine Quality Time.
Was für Wünsche hast du genau? Hast du sie ihm auch schon mitgeteilt? Wenn ja, wie reagiert er darauf? Gibt er sich dann Mühe?

Was ich so aus den bisherigen Texten herauslese, ist dass er viele Wünsche an dich hat: ihm seine Zeit geben und dafür zu deinen Eltern gehen, Frühstück und Mittagessen, Paratstehen wenn es ihm Recht ist aber gehen wenn er Zeit für sich möchte.

Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben, vergess das bitte nicht. Deine Wünsche und Bedürfnisse sind mindestens genauso wichtig wie seine, dafür solltest du auch einstehen und dich nicht - das ist nur mein Eindruck - verbiegen bis du ihm in den Kram passt, damit es mit euch weitergeht.

Wenn es so weitergeht wie bisher, könnte ich mir vorstellen, dass es eine Abwärtsspirale geben wird die an Fahrt aufnimmt. Er sieht, dass er machen kann was er möchte und es keine Konsequenzen für ihn hat. Möglicherweise werden die Grenzen dann immer weiter ausgelotet.
Vielleicht wäre es gut, wenn du dich mehr auf die konzentrieren würdest, mit Freunden weggehen, neue Hobbys etc., so dass du dein Leben bunt und schon gestaltest, das tut die gut und er wird blöd schauen, wenn er nicht mehr der Nabel deiner Welt ist.

Eine sehr kräftezehrende Situation, pass gut auf dich auf :brav:
 

Jenna82

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Liebe Cream,

beim Lesen deiner Geschichte habe ich mich mitunter selbst wiedererkannt.

Deshalb möchte ich dir den Rat geben, dich viel mehr auf dich zu konzentrieren. Du spekulierst und analysiert sehr über IHN, sein Verhalten, seine Gründe... Das liegt vielen Menschen, gerade den empathischen, einfach im Blut, und ich kann das auch gut nachvollziehen.

Aber es wird nichts ändern, weil ein noch Mehr an Verständnis deinerseits nicht IHN in seiner Entwicklung weiterbringen wird. Dass diese Entwicklung notwendig wäre, um eure Beziehung zu verbessern, muss er von sich aus erkennen.

Kurzum: Es ist seine Baustelle. Seine Emotionen, sein Agieren und Reagieren. SEINS. Lasse es bei ihm. Und schau auf dich :smile:

Entdecke dich neu, die Cream 2.0 sozusagen :herz:Stärke dein Selbstbewusstsein (ggf. mit externer Hilfe), und dann definiere erstmal für dich ganz allein (unabhängig von ihm oder auch anderen) , was du für Wünsche, Bedürfnisse, Ziele und Träume hast. Diese dann zu kommunizieren, wäre der nächste Schritt. Aber besser eins nach dem anderen... :smile:

LG
Jenna
 

Cream

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Hallo ihr lieben,



danke für euer Feedback.

Aber es wird nichts ändern, weil ein noch Mehr an Verständnis deinerseits nicht IHN in seiner Entwicklung weiterbringen wird. Dass diese Entwicklung notwendig wäre, um eure Beziehung zu verbessern, muss er von sich aus erkennen.
Ich danke dir vielmals, für deine Meinung dazu :herz:
Was für Wünsche hast du genau? Hast du sie ihm auch schon mitgeteilt? Wenn ja, wie reagiert er darauf? Gibt er sich dann Mühe?

Meine Wünsche sind eigentlich das bare Minimum. Mal ein Kuss, mal ein bisschen zusammen liegen und Kuscheln, mal einen Film schauen. Hin und wieder Sex oder sexueller Kontakt. Freundlich und liebevoll miteinander umgehen. Zur Frage, ob er sich dann bemüht: Kommt drauf an, wenn er seine Felle davon schwimmen sieht schon eher. Wenn ich aus dem Nichts heraus frage, ob er kuscheln will, dann ist er eher zögerlich und genervt. Da er der Jenige ist, der mehr Distanz braucht, ist er da eindeutig der dominantere Part und gibt den Ton an. Das gefällt mir nicht. Wenn ich mich aber auch zurück ziehe, gibt es so wenig, dass man sich fragen muss, ob man überhaupt noch zusammen lebt.

Jetzt zum Update:​


Ich bin ja nun seit ca. 1 Woche wieder zu Hause. In der Zeit gab es von ihm keinen Kuss und nur sehr wenig Aufmerksamkeit aber auch keine großen Streits. Ich habe versucht, keine schweren Themen zu diskutieren. Ich hatte eher das Gefühl, dass er am Anfang sehr unterkühlt war und dann langsam etwas freundlicher wurde. Was mir dann aber aufgefallen ist, ist dass er jeden Tag extrem viel getippt hat am Pc und immer das Fenster weg geklickt hat, wenn ich am Zimmer vorbei gegangen bin. Das ging seit Tagen so und von morgens bis Abends. Ich durfte auch nicht in sein Zimmer, er hat dann immer gesagt, ich solle gehen usw. Das war sonst nie so, ich durfte immer rein, ihn kraulen oder Küsschen geben.

Nun hat er gestern wieder so viel getippt und ich habe beim vorbei gehen gesehen, dass er dabei onaniert. Und das, obwohl wir seit 7 Monaten keinen Sex hatten und er betont, wie unwichtig ihm das ist und er kein Bedürfnis danach hat. Ich dachte dann, dass es vielleicht eine Fetisch Gruppe sein könnte und ihm normaler Sex einfach nichts gibt, das wäre ja nicht schlimm, aber man müsste es halt mal aussprechen. Er will mir aber partout nicht sagen, was die dort schreiben und ich solle ihm seine "kleine eigene Welt" lassen, das wäre besser für mich und ihn. Er macht aber nichts illegales oder etwas, das der Beziehung schaden würde und er kennt die Leute seit Jahren aber nur virtuell. Das ist natürlich für mich extrem unbefriedigend. Er behauptet dann auch, dass die ganz normale Sachen schreiben und über Beziehungsprobleme usw. Und dass er sich viel mit Leuten austauscht, denen es auch so geht. Deswegen dachte ich vielleicht an eine "Selbsthilfegruppe" von Gleichgesinnten, die erzählen, wie sie ihre Beziehung meistern, wenn sie keinen Sex wollen. So hat er es zumindest anklingen lassen. Aber warum würde er in so einer Gruppe chatten und gleichzeitig onanieren. Das ist irgendwie alles verwirrend und macht keinen Sinn.

Ich hab ihn dann drauf angesprochen, was ich gesehen habe, denn er betont ja immer, dass er auch nie onaniert und nie sex will und dann dort sitzt und onaniert und gleichzeitig chattet und was das zu bedeuten hat - und er soll einfach ehrlich zu mir sein. Es ist dann natürlich wieder eskaliert und er sagt klipp und klar, er hat kein großes sexuelles Bedürfnis in einer Beziehung. Am Anfang zwar schon noch, oder wenn es eine Fernbeziehung ist, aber beim Zusammenleben geht das weg. Und das war wohl schon immer so und ich sei nicht die erste, die ein Problem damit hat. Er sagt auch, dass er nicht glaubt, dass ich ihn liebe und dass das ja gar nicht ginge, wenn ich meine Bedürfnisse nicht befriedigt bekomme. Ich würde mir ja nur einreden dass ich ihn liebe. Ich habe ihn dann gefragt, ob er das Gefühl hat, dass eine Frau ihn generell lieben kann. Da sagt er, dass er das nicht denkt. Also, er denkt, jemanden wie ihn kann man nicht lieben. Das tut mir so leid für ihn. Hier sehe ich auch, dass das ein Faktor zu seiner Unlust sein kann. Wenn ein Mann von klein auf das Gefühl hat, er kann eine Frau nicht halten und glücklich machen, vergeht einem ja auch die Lust auf Sex. Sex bedeutet ja auch, sich zu verbinden und emotionale Nähe zu zu lassen. Er geht an jede Beziehung mit dem Hintergedanken, dass er eh nicht gut genug ist und die Frau eh geht.

Jetzt sagt er natürlich, dass er es verstehen kann, wenn ich gehe, weil ich wohl nie den Sex bekommen werde, wie ich ihn brauche (ich will nichts spezielles, alle paar Wochen normaler Sex würde reichen). Er hätte kein großes Verlangen und keine Fetische. Ich habe jetzt natürlich überlegt und ich bin ehrlich, mit 35 will ich kein sexloses Leben führen und ich bin nicht so gestrickt, mir nur was fürs Bett zu suchen. Ich fühle mich dann wertlos - ich möchte das ja mit dem Mann erleben, den ich liebe. Das ist aber sehr schwer, weil ich ihn liebe und trotzdem noch hoffe, dass man irgendwo Kompromisse schließen kann. Ich weiß aber, dass ich mit ihm nie ein erfülltes Sexleben haben werde. Er hat auch wieder gesagt, dass es ihm besser ginge, wenn wir eine Fernbeziehung führen würden oder zumindest verschiedene Wohnungen hätten. Er hat da ja so tolle Erfahrungen gemacht. Allerdings gingen auch seine Fernbeziehungen nie länger als ein Jahr, also immer nur die Honey Moon Phase. Er hat gar keine Erfahrung mit einer langen, engen Beziehung.

Ich habe dann im Internet ein bisschen nach Wohnungen geschaut, weil ich mittlerweile auch einfach nur noch das Gefühl habe, ich brauche selbst Abstand. Ich bin ständig auf der Suche nach Validierung und verliere mich. Da sagt er dann, ich soll nicht überstürzen, ich soll bleiben und ich kann mir eh keine Wohnung leisten (Bin am Anfang meiner Selbstständigkeit und er unterstützt mich finanziell sehr). Und das würde mir doch zeigen, dass er mich liebt, dass er mich so unterstützt und der Sex ist doch zweitrangig. Also, dann wieder so.

Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Einerseits kann ich mir vorstellen sexuell zurück zu stecken, wenn die Beziehung ansonsten TOP ist. Aber auch im Alltag ist es ja eher mau. Andererseits, wenn ich dran denke, keinen Sex mehr zu haben für immer, dann fühle ich mich sehr schlecht. Ich will mich begehrt fühlen. Zumindest hin und wieder.

Achja, was mir noch Sorge macht ist, dass er sagt dass meine Tränen ihn gar nicht triggern und er seine Gefühle einfach ausknipsen kann. Auch nicht so gesund. Das wars jetzt erst mal.
 

NoOneCanStopMe

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Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Einerseits kann ich mir vorstellen sexuell zurück zu stecken, wenn die Beziehung ansonsten TOP ist. Aber auch im Alltag ist es ja eher mau. Andererseits, wenn ich dran denke, keinen Sex mehr zu haben für immer, dann fühle ich mich sehr schlecht. Ich will mich begehrt fühlen. Zumindest hin und wieder.
Ich find es echt schade, dein Update so zu lesen. Da leidet man richtig mit.

Hast du dir mal eine Pro und Contra Liste gemacht? Was ist positiv an der Beziehung, was nicht so positiv, vielleicht auch was fehlt dir?

Kannst du sagen, was es ist, dass dich an der Beziehung festhalten lässt?

Eine Beziehung heißt natürlich auch immer Kompromisse schließen, da die Vorstellungen, wünsche und Bedürfnisse von zwei Menschen aufeinander stoßen. Die Kompromisse sollte aber nicht immer nur einer machen.:trost:
 

Jenna82

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Liebe Cream,

die Idee mit der Pro- und Contra-Liste von NOCSM finde ich sehr gut, wenngleich so eine Inventur auch schmerzhaft sein kann.

Wie interagiert ihr so insgesamt über den Tag miteinander? Gibt es auch liebevolle bzw. zugewandte Momente? Wie sieht es mit allgemeinem Körperkontakt aus? Ich hab da noch kein richtiges Gefühl für bekommen...

Und wie würdest du insgesamt euer Vertrauen zueinander beurteilen?
 

Cream

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27 März 2014
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Vielen Dank für euer schnelles Feedback, es ist so toll sich hier mit Menschen wie euch austauschen zu können :herz:
Hast du dir mal eine Pro und Contra Liste gemacht? Was ist positiv an der Beziehung, was nicht so positiv, vielleicht auch was fehlt dir?

Kannst du sagen, was es ist, dass dich an der Beziehung festhalten lässt?

Eine Beziehung heißt natürlich auch immer Kompromisse schließen, da die Vorstellungen, wünsche und Bedürfnisse von zwei Menschen aufeinander stoßen. Die Kompromisse sollte aber nicht immer nur einer machen.:trost:
Nein, bisher habe ich noch keine solche Liste gemacht, stand aber immer auf meiner ToDo Liste :grins: Ich habe auch ein bisschen Angst davor, einerseits. Andererseits bin ich so gestrickt, dass ich mir immer wieder alles gut rede, um mich selbst zu beruhigen. Das heißt, ich würde dann zu mir selbst sagen, dass man ja an den schlechten Punkten arbeiten kann :lach: Aber ich werde diese Liste schreiben.

Ansonsten sehe ich das auch ein, dass man Kompromisse eingehen muss. Ich fühle mich aber nicht genug geliebt, was meinen Angstmodus triggert. Sex ist in einer Beziehung eigtl gar nicht das wichtigste für mich, sondern Liebevolles miteinander, füreinander da sein, sich auf jemanden verlassen können. Wenn die Beziehung ansonsten TOP ist, könnte ich auch den Sex hinten anstellen und alle paar Monate mal was haben. Das wäre auch ok.

Aber mein Partner ist halt in diesem "Fehler-such-Modus", also er sucht krampfhaft Dinge an mir, die er kritisieren kann, um sich emotional nicht zu stark zu binden. Das fängt an, damit dass ich etwas unordentlich bin, dann dass ich zugenommen habe, dass ich zu viel gekocht habe, dass ich zu viel arbeite, dass dass ich mich nicht für ihn hübsch mache, dass ich keine schönen Klamotten mehr anziehe usw. also eigtl. alles, was ihm in die Finger kommt. Und es wird halt immer etwas aufgebauscht und wenn ich das eine beseitigt habe, fällt ihm das andere auf, das ihn stört. Ich habe schon gelesen, dass Menschen mit diesem Distanz Problem das oft machen. Zuerst den Partner auf ein Podest stellen (lovebombing) und dann abwerten. Das kratzt mit der Zeit an meinem Selbstwert. Es geht da ums Aussehen, aber auch um mein Verhalten. Alles wird kritisiert. Dann sagte er, dass ich mich ja beim Sex immer versteckt hätte, das würde ihm keine Lust bereiten. Macht aber gleichzeitig immer Witze über mein Bäuchlein oder nennt mich Moppel. Oder letztens meinte er zu mir, dass ich ja "normal" war, als wir uns kennengelernt haben und jetzt hätte ich ne Plauze. Ja, ich habe 10Kg zugenommen, war auch vorher nicht ganz schlank. Ja, ich habe mich etwas gehen lassen, ich sitze nur noch zu Hause und er sitzt eh den ganzen Tag am Pc. Für 2 Minuten anschauen verschwende ich nicht mein teures Make Up :lach: Er betont zwar immer, dass das Aussehen ihm egal ist, betont aber auch JEDEN TAG, dass ich ja abnehmen wollte und dass ich ja zugenommen habe und meine mangelnde Disziplin. Übrigens, er ist selbst ein "Moppelchen", und macht sich nie hübsch :::
Wie interagiert ihr so insgesamt über den Tag miteinander? Gibt es auch liebevolle bzw. zugewandte Momente? Wie sieht es mit allgemeinem Körperkontakt aus? Ich hab da noch kein richtiges Gefühl für bekommen...

Und wie würdest du insgesamt euer Vertrauen zueinander beurteilen?
Wir arbeiten ja beide von zu Hause aus, sind deswegen sehr viel zusammen. Er hat ein eigenes Zimmer in der Wohnung, ich bin im Wohnzimmer mit angrenzender, offenen Küche, ich kann mich also nicht zurückziehen. Früher kam er immer mal rüber zum quatschen, Kuss geben etc. Mittlerweile kommt er nicht mehr oft rüber. Wir sprechen eigentlich über vieles zwischendurch, immer nur mal kurz. Er kümmert sich um viele Dinge, er tut auch viel für mich, wenn ich mal was brauche. Er sagt auch ganz eindeutig, dass das seine "Love Language" ist. Er ist fürsorglich mir gegenüber und interessiert an meinem Leben. Manchmal schon fast etwas zu viel, das würde er zum Beispiel dann wieder als Kontrolle auslegen, wenn ich so zu ihm wäre :D

Ich bin bis vor einigen Wochen immer mal wieder am Tag in sein Zimmer, habe ihm Küsschen gegeben, gestreichelt. Das mag er auch alles und hat betont, dass er das gut findet. Er nimmt die Zuwendung gern an, hat aber ein Problem damit sie zu geben. Er besteht auf gemeinsame Essenszeiten, danach haben wir eigtl immer noch 10 min im Bett gelegen und gekuschelt, rum gealbert. Das wurde auch immer weniger. Momenten auch gar nicht mehr.

Vor dem Schlafen gehen macht er immer ein "Theather" um den Gutenacht Kuss - Er dreht sich von mir weg und sagt "Ich muss jetzt schlafen, willst Du noch was?" Also, er macht jeden Abend so ein Spielchen um den Kuss, er erzwingt damit quasi, dass ich darum "bettel" oder ihn bitte. Er sagt nicht einfach Gute Nacht und gibt mir einen Kuss und kuschelt noch 2 min. Sondern es sind immer solche Spielchen. Das macht er öfter, dieses "entziehen" Spielchen und dann kommen lassen. Wenn ich aktiv sage, ich möchte kuscheln und liege im Bett neben ihm, fängt er an genervt zu stöhnen. Er bleibt zwar liegen, aber betont durch sein Stöhnen, dass er gar keine Lust darauf hat. Heute war das erste mal seit Wochen, dass er sehr Kuschelbedürftig war, aber nur weil ich schon nach Wohnungen geschaut habe und er gemerkt hat, dass die Beziehung am seidenen Faden hängt. In den ersten Monaten war das natürlich auch anders. Da kam sehr viel von ihm aus. Er hatte da aber auch immer Angst, dass ich zurück zu meinem Ex gehe.

Jetzt ist er ja seit einiger Zeit am Chatten mit dem mysteriösen Gruppenchat und nun darf ich nicht mehr in sein Zimmer. Bzw er hat mich mehrfach raus befördert und ich dränge mich nicht auf. Nun gab es deswegen natürlich sehr wenig Körperkontakt in letzter Zeit. Tv Abende, bei denen man mal kuschelt gibt es nicht, da er kein TV gucken will. Wir spielen fast jeden Abend zusammen ein Computerspiel, aber da er sehr aufbrausend ist, endet das meist darin, dass wir beide einfach nur genervt und frustriert sind. Also, das war die lange Antwort für: Ja, es gibt liebevolle Gespräche, Interesse am Leben und zwischendurch kurze liebevolle Gesten. Aber es wird weniger und negative Kommentare, genervt sein und Rückzug seinerseits werden häufiger.
 

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Sandra_BSO
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  1. Seele @ Seele: Currywurst mögen die doch auch wie verrückt
  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
  4. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: Nur noch knapp 50 Minuten durchhalten Leute, dann sind dieser endbescheuerte Valentinstag und das damit ggf. verbundene KK auch wieder vorbei ;-)
  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
  6. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Leute denkt bitte dran: Ihr dürft im Forum nur bei anderen kommentieren, wenn ihr nen eigenen Strang habt oder hattet, in den Foren 1 bis 5. Ein Plaudereckenstrang reicht dafür nicht aus. Alle nicht genehmigte Posts werden vom Team wieder gelöscht.
  7. Honey Rider @ Honey Rider: Frohes neues Jahr
  8. Zebrafjord @ Zebrafjord: Ich wünsche auch ein Frohes Neues!
  9. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Euch allen einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr!
  10. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und natürlich auch den stillen Mitlesern hier.
  11. Leeloo @ Leeloo: Luke, wie schön! Gestern erst an dich gedacht ;-)
  12. Mod Luke @ Mod Luke: Viele liebe Grüße aus dem Off, Leute :-) Wünsche euch eine wunderbare Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
  13. Admina Hira Eth @ Admina Hira Eth: An alle Neumitglieder hier (oder die, die erwägen, es zu werden): bitte macht euch doch vorab mit den Forenregeln bekannt. Es wäre wirklich toll, würdet ihr berücksichtigen, dass ihr ohne eigenen aktiven Hilfestrang nicht in unseren Unterforen 1-5 kommentieren dürft. Außerdem wäre es toll, würdet ihr berücksichtigen, dass wir nicht in Affären hineinberaten - also euch weder sagen, ob ihr´s tun sollt oder wie oder euch in der Anfangsphase der Affäre begleiten oder betreuen. Lieben Dank! :-)
  14. Bourque @ Bourque: Liebe Plouha, liebe Hira, herzlichen Glückwunsch von meiner Seite!
  15. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Wenn ihr ins Fernsehen kommen wollt, dann schaut in die Plauderecke!
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