8 Jahre Fernbeziehung - Ausrede Arbeit

Salamandrina

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Hallo Zusammen

Nach einigen Tagen „stillen Mitlesens“ und auf der Suche nach ähnlichen Mustern, schreibe ich nun meine Geschichte.

Mit meinem Freund (56) bin ich (49) seit 8 Jahren zusammen. Wir führen eine Fernbeziehung die sich seit ein paar Monaten in Schieflage befindet. Wir haben uns in all den Jahren an fast allen Wochenenden abwechselnd besucht. Uns trennen genau 333 km. Das war niemals ein Hindernis, selbst bei 3 Std Autofahrt. Wir telefonieren täglich, wobei mir die Gespräche in letzter Zeit zu anstrengend sind. Er bestand damals darauf, dass wir die Wochenenden zusammen sind. Mir hätte auch jedes zweite Wochenende gereicht.

Nun zu ihm: Er ist ein Macho, ein Multitalent was Reparaturen elektrischer Geräte betrifft. Sein Herz liegt auf der Zunge. Er spricht schnell Dinge aus, ohne drüber nachzudenken ob es eventuell taktlos ist … was mir aber gefällt, denn in dieser Hinsicht nehmen wir uns Beide nicht viel. Er redet lieber, statt zu schreiben, simsen, whatsappen. Wenn er früher verbal über sein Ziel hinausschoß, zog ich mich kurz zurück, oder legte einfach auf. Es dauerte nicht lange und er kam von selbst drauf. Oft sagte er auch „Wenn dich was an mir stört, sag es mir sofort.“ Was ich auch tat. Er war mal humorvoll. Er verändert sich zunehmend zum Negativen. Für ihn ist alles, aber auch wirklich „alles“ scheisse. Ich fühle mich hilflos mitansehen zu müssen, wie mein einstiger Held so grantelig und unnahbar ist. Wir unternehmen kaum noch etwas zusammen, da er immer irgendeine Erkältung, Durchfall oder andere Gebrechen vorschiebt. Seit ein paar Monaten muss er angeblich sogar am Wochenende arbeiten … Ja, auch Samstag und Sonntag und ja, ohne einen Ausgleichtag zu erhalten. Wir hatten uns in den letzten Monaten kaum noch gesehen. In seinem Kollegenkreis sind viele schwer erkrankt, oder gestorben und auch in seinem familiären Umfeld steht es mit der Gesundheit nicht gut. Seine Tochter hat MS. Sie hatte im August einen Schub, entließ sich aber selbst aus dem Krankenhaus. Im Oktober der nächste Schub. Nun werden die Medikamente umgestellt. Sie wollte sich bei ihm ausweinen. Er hat sie aber mehr oder weniger halbherzig abgefertigt. Sie ging vor 4 Jahren zum Studium nach Rheinland-Pfalz. Brach das Studium allerdings kurz vor Schluß ab und begann eine Lehre. Das sind Dinge, die ihn heute noch ärgern. Der Studium-Abbruch, der Wegzug. Er ist der Meinung, dass Jeder der eine Krankheit besitzt, selbst damit fertig werden muss und nicht jammern sollte.

Die Tochter zog sich verständlicherweise von ihrem Vater zurück, er bekam Vorwürfe von seiner Frau, sein Sohn antwortet ihm seitdem nur noch einsilbig… Sein Vater (83) hat in den letzten Monaten unheimlich abgebaut. Nicht vom Geist her, eher körperlich. Er ist derjenige der immer sagt: „Man soll nicht klagen!“ … Letzens meinte mein Freund: „Das gibt bestimmt bald’n Sondertag Urlaub. Lange macht der nicht mehr.“ … Das lasse ich jetzt mal unkommentiert.
In meinem Umfeld sieht es nicht besser aus. Mein Vater hatte im Frühling 2018 einen leichten und im Frühling 2019 einen schweren Schlaganfall. Das war bitter für mich … zu sehen, wie der Held meiner Kindheit völlig unbeholfen war. Aber ich sehe auch jeden Tag die Fortschritte die er macht. Und das stärkt mein Optimismus. In dieser Zeit war mein Freund kaum für mich da. Ich glaube im Nachhinein, dass es bereits im Frühling begann, dass er sich von mir „entfernte“ und ab da begann unsere Schieflage. Gejault habe ich in dieser Zeit nicht, auch nicht hängen lassen. Dazu bin ich zu stolz. Ich bin ein optimistischer und fröhlicher Mensch. Es ging ja jeden Tag aufwärts.

Über Weihnachten entwickelte sich mein Freund zum Grinch. Früher dekorierte er seine 4 Wände mit allem möglichen Zeugs, oder ich durfte mich dekomäßig austoben… Letzte Weihnachten fiel das aber aus. Ihm war einfach nicht danach. An meinem Geburtstag (ein paar Tage vor Weihnachten) bekam ich zwar meinen täglichen Anruf, aber er besuchte mich weder davor, noch danach an den Wochenenden. Er musste Samstag + Sonntag arbeiten. Geschenk? Fehlanzeige! Es gab einen Geldschein zu Weihnachten und 2 Scheine zum Geburtstag. Heiligabend fuhr ich zu ihm, so wie jedes Jahr. Am 25.12.19 gingen wir essen mit seiner Familie – wie jedes Jahr. Am 26.12.19 klagte er über Bauchschmerzen und Durchfall. Da ich am nächsten Tag arbeiten musste, fuhr ich bereits vormittags zurück. Abends rief er an, dass er sich nun auch mehrmals übergeben musste… „Das geht bei uns in der Firma rum. Ist bestimmt’n Magen-Darm-Infekt“…. Am 27.12.19 schrieb er, dass der Arzt ihn für Freitag krankschrieb. Er wolle aber am Wochenende erst einmal zu Hause bleiben, sagte er später am Telefon. Ich dachte mir noch so … naja … falls er sich nicht fühlt, fährste halt am Montag nochmals hoch und verbringst Silvester mit ihm zusammen.

Sonntagfrüh rief er jedoch an: „Silvester kannste übrigens knicken. Ich muss arbeiten.“ …. Klatsch…. Das saß !!! …. Was ich in diesem Moment fühlte, kann ich gar nicht beschreiben …. Ich fühlte mich verarscht, gedemütigt, verraten, fassungslos und stumm …. Ich brachte keine Silbe über die Lippe. Mir war augenblicklich schlecht. Mein Magen zog sich zusammen und die Tränen kullerten nur so runter. Seine Stimme wurde plötzlich sanfter: „Hallo? Bist du noch da?“ Das Gespräch musste ich abbrechen. Hätte eh nur geschluchzt und kein Ton raus bekommen. Er rief mehrmals an – ich drückte ihn weg. So ging das den ganzen Tag. 19 Anrufe weggedrückt. 7 Anrufe hab ich angenommen und versucht ihm zuzuhören. „Das du da solche große Nummer draus machst … ist doch ein ganz gewöhnlicher Tag… Außerdem ist mir dieses Jahr eh nicht nach Feiern, das weißt du. Ob ich mir bei dir einen reinkippe oder mit nem Kollegen, ist doch egal.“ … Irgendwann war ich gefasster, aber meine ganze Enttäuschung musste raus. Er purzelte nur so aus mir raus … „Warum lügst du mich an? Das mit dem Arbeiten über die Feiertage glaube ich dir nicht. Du willst mir allen Ernstes erzählen, dass dir jemand an einem Sonntag um 9 Uhr den Auftrag für Süddeutschland erteilt und dich über die Feiertage dahin schickt?!“ Den Auftrag bekam er angeblich schon am Freitag per Email von seinem Chef. Er rief die Mails aber erst sonntags ab …. Schon klar L … Natürlich machte ich ihm Vorwürfe. Versuchte ihm zu erklären, wie ich mich fühlte. Und natürlich stellte ich alles in Frage. „Willst du Schluß machen? Willst du, dass ich Schluß mache? Das ist doch alles nichts mehr und es wird nicht besser, es wird doch alles nur noch schlimmer. Komm mir vor, wie ein Klotz am Bein“

Ein paar Stunden später rief er nochmals an. Er versuchte seine momentane Gereiztheit zu erklären und wollte wenigstens noch 3 normale Sätze mit mir wechseln, bevor er sich nach Süddeutschland begab: „Ich steh mir momentan selbst im Weg. Die Sache mit meiner Tochter… das mein Vater so abgebaut hat … das geht mir auch nahe… die scheiß Arbeit, wobei ich ja noch froh sein muss, das ich die noch habe …. Und jeder heult sich bei mir aus.“…. und nun komm ich auch noch mit meiner Verletztheit. Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung und absolut keinen Plan, wie ich mich nun ihm gegenüber verhalten soll. Ziehe ich mich komplett zurück, gebe auch ich ihm einen Grund noch mehr zu grübeln. Der Kerl kommt aus seinem Gedankenkarussell nicht raus und das wiederum tut mir leid. Das sollte es vielleicht nicht … ach, was weiß ich. Mittlerweile grübele ich auch nur noch. Es fällt mir selbst schwer, mich abzulenken, aber ich arbeite daran.

Ständig diese Fragen: Warum ist er nicht ehrlich zu mir? Hat er ein Alkoholproblem? Ist er womöglich selbst krank und macht es mit sich selber aus? Ist da eventuell eine andere Frau in seinem Leben? Wird das auch mal wieder gut?

Seit Samstagabend ist er wieder zu Haus. Er schrieb eine SMS. Ich antworte 1 Std später und wünschte ihm einen gemütlichen Abend. Am Sonntag gegen 11 Uhr schrieb er nur: „Morgen!“ …. Das ließ ich so stehen und lenkte mich soweit es ging ab. Eine Stunde später: „?“ …. Ließ ich ebenso unkommentiert. Nachts um 1 Uhr: „So viel Text?“ … später kam: „Gute Nacht.“ … Frühmorgens die obligatorische Nachricht: "Guten Morgen meine Süße. 5 Grad.“ Solche Nachricht erhalte ich unter der Woche täglich.

Montags rief er an. Er fragte nicht wie es mir geht, er fragte nicht wo ich Silvester verbrachte …. Er fragte gar nichts. Er erzählte nur belangloses Zeugs. Wie teuer doch der Diesel momentan ist… das er seinen Vater anrief … das seine Tochter anrief … das er einen Film schauen wollte und immer wieder eingeschlafen ist. Nachdem er fertig war, verabschiedete ich mich und wünschte ihm einen schönen Abend.

Der Dienstaganruf war dann fast genauso. Keine Fragen, nur belangloses Zeugs. Diesmal kam er mir zuvor und verabschiedete sich nach 3 min. Mittwoch legte ich das Telefon im Schlafzimmer ab und war beschäftigt. Gegen 18 Uhr kam eine Nachricht, dass er noch Glühbirnen am Auto austauschen muss. Gegen 21:30 Uhr schrieb ich zurück, dass er das wohl schon mit verbundenen Augen machen kann und wünschte ihm einen gemütlichen Abend. Gegen 22 Uhr ging ich zu Bett und sah, dass er 5 x versuchte anzurufen.

Es ist sooooo anstrengend. So ermüdend für mich. Ich denke, für ihn auch. So gespielt alles. Am liebsten würde ich ihn anbrüllen, damit er aufwacht. Wenn ich ihm allerdings jetzt sage, was mich stört – reagiert er angepisst, wird beleidigend und schiebt alles andere vor, warum er so ist, wie er ist. Die Telefonate sind verkrampft. Merke selbst, dass es mich runter zieht. Früher hatte ich noch flotte Sprüche auf den Lippen, allerdings verstumme ich immer mehr. Ich habe meine Leichtigkeit verloren und keinen Plan, wie ich mit ihm umgehen soll. Pause einläuten mit kleinen täglichen Nachrichten, ohne Telefonate? Kontaktsperre??? …. Habt Ihr eventuell Vorschläge? … L
 
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PhilippX

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Hallo Salamandrina,

Am liebsten würde ich ihn anbrüllen, damit er aufwacht. Wenn ich ihm allerdings jetzt sage, was mich stört – reagiert er angepisst, wird beleidigend und schiebt alles andere vor, warum er so ist, wie er ist. Die Telefonate sind verkrampft. Merke selbst, dass es mich runter zieht.

Dein Partner hat ja derzeit ein ganz schönes Kreuz zu tragen, es kann sein, dass ihm alles zuviel derzeit ist, er aber dies nicht über die Lippen bringt.
Wie lange geht denn eure Fernbeziehung schon? War da nie der Gedanke, näher aneinander zu rücken oder zusammen zu ziehen? Denn über Jahre kann auch dieses Hin- und Hergefahre zu einer Belastung werden, gerade in stressigen Zeiten.

Bei dir sieht es natürlich auch nicht besser aus, aber anscheinend könnt ihr beide mit Krisensituationen unterschiedlich umgehen.

Ich denke, es wäre jetzt taktisch sinnvoll, ihm Freiraum zu geben, damit er wieder auf die Beine kommt. Das würde für dich bedeuten, ihn nicht zu bedrängen, aber wenn er dich braucht da zu sein. Momentan stehst du bei ihm nicht an erster Stelle, aber wenn du jetzt den Druck erhöhst und ihm zusetzt, dann kann ihm das dermaßen alles zuviel werden, dass er die Beziehung beendet.
 
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PhilippX

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Er verändert sich zunehmend zum Negativen. Für ihn ist alles, aber auch wirklich „alles“ scheisse.

Wir unternehmen kaum noch etwas zusammen, da er immer irgendeine Erkältung, Durchfall oder andere Gebrechen vorschiebt.

Seit ein paar Monaten muss er angeblich sogar am Wochenende arbeiten

Seine Tochter hat MS. Sie hatte im August einen Schub, entließ sich aber selbst aus dem Krankenhaus. Im Oktober der nächste Schub. Nun werden die Medikamente umgestellt. Sie wollte sich bei ihm ausweinen. Er hat sie aber mehr oder weniger halbherzig abgefertigt.

Ich habe diese Textstellen mal zitiert, da hier deutlich wird, dass dieser Mann in seiner Hoffnungslosigkeit versinkt. Sein Rückzug beschränkt sich nicht nur auf dich, sondern ebenso auf andere Personen.

Retten kannst du ihn nicht, er muss sich aus dem Loch selber heraushieven.

Das hier habe ich nicht verstanden:
er bekam Vorwürfe von seiner Frau
Ist er noch verheiratet????
 

Salamandrina

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Hallo PhilippX

Danke für die rasche Antwort und deine Denkanstöße.

Wir sind genau 8 Jahre und 2 Monate zusammen. Die Frage nach dem Zusammenziehen stellt sich für mich nicht. Er ist noch verheiratet, lebt aber seit 10 Jahren getrennt. In seinem Haus fühle ich mich irgendwie nicht heimelig.
Natürlich merke ich, dass ihm alles zuviel wird. Ich befürchte, dass er ein Burnout hat, oder das es sich anbahnt. Trotzdem glaube ich ihm die Ausrede "Arbeit" an Feiertag und Wochenenden nicht. Ich habe das Gefühl, dass er nicht ehrlich ist .... und das enttäuscht mich. Lieber würde ich hören "Ich brauch mal ein Wochenende für mich" , als "Ich MUSS arbeiten".

Versteh mich nicht falsch - Ich bedränge ihn nicht. Aber als der Silvesterschock kam, war ich nicht gerade glücklich. Weil ich mir verarscht vorkam. Ist das nicht normal, dass man Silvester mit Leuten verbringen möchte, die einem was bedeuten? Ich kann machen was ich will ... ich glaube ihm die Aussage, dass er über Silvester/Neujahr arbeiten musste nicht :headshake:
 
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PhilippX

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Das du da solche große Nummer draus machst … ist doch ein ganz gewöhnlicher Tag… Außerdem ist mir dieses Jahr eh nicht nach Feiern, das weißt du. Ob ich mir bei dir einen reinkippe oder mit nem Kollegen, ist doch egal.

Hier sieht man, dass wohl seine augenblickliche Situation jedes Lebensfeuer bei ihm ausgelöscht hat und auch seine Gefühle für dich im Zuge dessen abgeschlafft sind, da er dich auf eine Stufe mit den Kollegen stellt.
Vorwürfe bringen da nichts. Hinsichtlich deiner Fragen an ihn:

„Willst du Schluß machen? Willst du, dass ich Schluß mache? Das ist doch alles nichts mehr und es wird nicht besser, es wird doch alles nur noch schlimmer. Komm mir vor, wie ein Klotz am Bein“

Natürlich drängt ihn das noch mehr in die Ecke und ist auch deinerseits eine Verlagerung der Entscheidungskompetenz von dir auf ihn. Du fühlst dich unwohl, daher musst du auch für dich die Entscheidung treffen, wie lange du in dieser Situation verharren möchte. Niemand anderes kann dir diese Entscheidung abnehmen.

…. und nun komm ich auch noch mit meiner Verletztheit.
Versuch etwas den Fokus von eurer Beziehung wegzunehmen. Auch wenn es schwer fällt, plane dort, wo du lebst, mehr für dich und vielleicht ist es in dieser Situation wirklich gut, wenn ihr euch weniger seht. So wirst du unabhängiger von seiner Stimmung und seiner Ambivalenz hinsichtlich euch, und er hat den Raum und die Zeit sich entweder gänzlich zu verlieren oder sich von seinem Tief zu kurieren.
 

Salamandrina

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Sollte ich mich jetzt auch noch zurück ziehen, dann hat er wohl nur noch seine Arbeit. Alle Anderen aus seinem Umfeld verschwinden oder tauchen ab - so mein Gefühl.
 
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PhilippX

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Acht Jahre Fernbeziehung, wow, dass ist krass, wobei ich kenne ein Paar, dass hat nun seit 15 Jahren eine Fernbeziehung mit noch größerer Strecke und verheiratet sind die seit einigen Jahren auch :lach:.

Trotzdem glaube ich ihm die Ausrede "Arbeit" an Feiertag und Wochenenden nicht. Ich habe das Gefühl, dass er nicht ehrlich ist .... und das enttäuscht mich. Lieber würde ich hören "Ich brauch mal ein Wochenende für mich" , als "Ich MUSS arbeiten".
Natürlich ist es bedauerlich, dass er hier eventuell nicht ganz ehrlich ist, aber vielleicht kannst du das in dieser Situation nachsehen und ihm den Freiraum geben, den er sich eventuell mit einem Schwindel holt.

Auf deine letzte Frage, du solltest dich ihm nicht aufdrängen, wenn er signalisiert, dass ihm deine Gesellschaft gerade nicht soviel wert ist. Weil du siehst ja, wie er reagiert. Du solltest dafür Sorgen, dass du eine ausgefüllte Freizeit auch ohne ihn hast. Wenn er Nähebedürftigkeit entwickelt, meldet er sich garantiert bei dir. Wenn nicht, und die Gefahr besteht eben, wenn er weiter in seiner Situation versinkt, dann läuft die Beziehung irgendwie aus. Das wäre natürlich sehr schade für dich, aber du kannst niemanden zwingen zu lieben.
Du bist jetzt da, wenn er dich braucht, aber du drängst dich ihm nicht auf. Zeigst dadurch, dass du unabhängig bist und dein Leben auch ohne ihn weiter geht.
 
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PhilippX

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Seit Samstagabend ist er wieder zu Haus. Er schrieb eine SMS. Ich antworte 1 Std später und wünschte ihm einen gemütlichen Abend. Am Sonntag gegen 11 Uhr schrieb er nur: „Morgen!“ …. Das ließ ich so stehen und lenkte mich soweit es ging ab. Eine Stunde später: „?“ …. Ließ ich ebenso unkommentiert. Nachts um 1 Uhr: „So viel Text?“ … später kam: „Gute Nacht.“ … Frühmorgens die obligatorische Nachricht: "Guten Morgen meine Süße. 5 Grad.“ Solche Nachricht erhalte ich unter der Woche täglich.

Hier noch ein Tipp. Freundlich und souverän bleiben. Ihr seid immer ncoh ein Paar. Da kann man auch auf ein "Morgen" antworten. Klar, ein "Guten Morgen Sonnenschein" wäre schöner, aber da ist wohl gerade nicht viel mehr Energie und Lebensfreude in ihm drin.
 

Salamandrina

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Fernbeziehung war für uns nie ein Ding zum diskutieren. Er ist gern mal allein, ich aber genauso. Es ist immer wie ein Kurzurlaub wenn ich bei ihm bin .... umgekehrt war es genauso.... Andere Umgebung, andere Möglichkeiten um Ausflüge zu machen.

Nee ... aufdrängen war nie mein Ding. Ein Leben ohne ihn hab ich ja ... unter der Woche. Nun auch an den Wochenenden .... aber manchmal ertappe ich mich dabei, das ich mindestens genauso viel nachdenke wie er .... Das er mir leid tut. Dieses Helfersydrom zwickt mich ungemein ... und das Mitleid will er gewiss nicht.
 
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Salamandrina

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Die Nachrichten von mir sind besonders lieb ... wirklich! Ohne Sarkasmus. Eher sogar etwas fröhlich, obwohl es mir seit den letzten Tagen sehr schwerfällt.
 
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PhilippX

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Hilfe ist gut, aber sie muss gewollt werden, damit sie angenommen wird.
Hast du ihm schon einmal gesagt, dass er sich an dich wenden kann, wenn ihm alles zuviel wird, dass er sich an dich anlehnen kann und du ihm einfach nur zuhörst?
 

Salamandrina

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Hast du ihm schon einmal gesagt, dass er sich an dich wenden kann, wenn ihm alles zuviel wird, dass er sich an dich anlehnen kann und du ihm einfach nur zuhörst?

Das muss ich nicht anbieten, ich glaube dass weiß er nach all den Jahren. Ich höre ihm zu ... auch wenn ich nicht helfen kann... zum Thema Tochter habe ich ihm meine Sicht erklärt, dass das Mädel einfach mal auf die ganze Welt schimpfen muss. Mal Dampf ablassen, auch mal Tränen vergießen .... Er sollte das nicht als Jammern ansehen, sondern eher als Gesprächsbedarf. Das verstand er sogar und entschuldigte sich später bei ihr. Aber sie war vorerst erstmal für Papa nicht erreichbar - mittlerweile reden sie wieder.
 
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PhilippX

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ich glaube dass weiß er nach all den Jahren. Ich höre ihm zu ... auch wenn ich nicht helfen kann...
Okay, dass ist doch sehr viel wert.

Anhand deiner Beschreibungen scheint er ja jemand zu sein, korrigiere mich bitte, wenn ich mich irre, der viel Wert auf Stark sein oder Härte legt und jedes Zeichen von Schwäche verachtet. Zumindest würde dies auch erklären, warum er meint, alles mit sich selber ausmachen zu müssen.
 

Salamandrina

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Okay, dass ist doch sehr viel wert.

Anhand deiner Beschreibungen scheint er ja jemand zu sein, korrigiere mich bitte, wenn ich mich irre, der viel Wert auf Stark sein oder Härte legt und jedes Zeichen von Schwäche verachtet. Zumindest würde dies auch erklären, warum er meint, alles mit sich selber ausmachen zu müssen.

Ja. Du beschreibst ihn sehr gut. Er ist hart, aber auch herzlich. Hart aber auch im Umgang mit sich selbst. Hin und wieder kann er auch über sich selbst lachen... Ich habe nur einmal in den 8 Jahren gesehen, dass er sich Tränen wegwischte. Das war bei der Trauerfeier seiner Mutter :-(
 
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PhilippX

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Wie ist denn euer aktueller Fahrplan? Steht ein Termin für ein nächstes gemeinsames Wochenende an?
 

Mod Wolf

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Hallo Salamandrina,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und deinem Partner stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen.
Eines haben alle am Anfang gemeinsam, die Liebe.
Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.

Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!


Wolf aus dem Team
 

Salamandrina

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Wie ist denn euer aktueller Fahrplan? Steht ein Termin für ein nächstes gemeinsames Wochenende an?
Der derzeitige aktuelle Stand ist... Er kommt, wenn er sich besser fühlt... Wir hatten vorhin ein sehr langes und recht lockeres Telefonat.... Vorher war ich spazieren und habe mich sozusagen aus der trotzphase gebeamt... Habe ihm vorher eine Nachricht geschickt, dass ich unterwegs bin (nur für den Fall, dass er anruft und mich erneut nicht ans Telefon bekommt). Habe mir deine Einschätzung durch den Kopf gehen lassen und diesen silvesterschock erstmal vergessen bzw ein Stück beiseite geschoben.

Ich rief ihn diesmal an. Anfangs war er pampig, da ich mich gestern nur kurz meldete und nicht zurück rief. Er sagte, das machte ihn wütend. Er trank einen über den Durst und konnte wohl die ganze Nacht nicht schlafen und haute mir gedanklich schon die Schlüssel um die Ohren. Er fing tatsächlich an sachlich über seinen derzeitigen gemütszustand zu reden. Er mag sich gerade selbst nicht leiden. Hätte aber nichts mit mir zu tun. Ursprünglich wollte er dieses Wochenende kommen. Ich habe vorgeschlagen, dass er erstmal an sich denken sollte und zur Ruhe kommen soll. Die Idee fand er gut.... Bin nun auch erleichtert. :brav:
 
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PhilippX

Gelöschter User
. Ich habe vorgeschlagen, dass er erstmal an sich denken sollte und zur Ruhe kommen soll. Die Idee fand er gut.... Bin nun auch erleichtert. :brav:
Das klingt doch gut. Lass ihn auch mit einem Vorschlag für ein Treffen kommen, denn dann weißt du, dass er es wirklich will. Wenn du mit einem Vorschlag demnächst kämst, wüsstest du nicht, ob er nur aus Höflichkeit zusagt.
 

Salamandrina

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Dieses Wochenende hatte eh schon abgeschrieben. Werde deinen Rat beherzigen und mich vorerst zurückhalten, was die wochenendtreffen angeht.. Ich sehe es ein, dass es nix bringt, ihn mit schlechter Laune um mich zu haben.
 

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