Antwortsuche

[Maracuja]

Liebe Blue,

danke Dir für Dein Dich Eindenken!

Ja, das irrwitzige ist ja, hätte jmd mich gestern gefragt, hätte ich gesagt, auch in dieser Hinsicht geht es mir wirklich gut im Moment.

Ich habe mich in diesem Jahr viel mit mir und den Verletzungen, die da hochkommen etc. beschäftigt und ich weiß, dass das im Stich gelassen werden ein Kernthema ist. Ich gehöre zu den "starken Frauen", die keinen Versorger brauchen und sich dabei auch sozial gesehen viel "kümmern" und ich wünsche mir, dass mein Partner sich auch um mich "kümmert"- im Sinne von Liebe und Geborgenheit etc....das ist eine Kombination, die viele Männer zwar toll finden aber manche davon kommen doch irgendwie nicht so richtig gut klar damit. Und übersehen dabei den letzten Punkt

Ich habe auch viel darüber gelernt, wie ich das begünstige etc. und dass ich es Ex-Am z.B. in jeder unserer wie auch immer gearteten "Beziehungsphasen" viel zu leicht gemacht habe, indem ich viel gecovert habe.

Ich glaube ich habe meine Hausaufgaben in der Selbstreflektion gemacht, wo bleibt also der Lohn für diese Arbeit?

 

[Euphoria]

Liebe Maracuja, ich lese ja schon länger hier mit und schon im Sommer dachte ich, dass mich einiges an Deiner Situation an meine erinnert. Auch habe ich damals schon gedacht, wow..Du bewahrst Dir wirklich Deine Würde und hab das ein bisschen bewundert, weil mir doch ab und an die Hutschnur geplatzt ist mit meinem AM.

In Deinen letzten Beiträgen habe ich mich nochmals sehr wieder gefunden, besonders, als Du geschrieben hast, dass es ja alles noch ewig weiter gelaufen wäre, hättest Du es mitgemacht. So war es bei mir auch und es fällt mir manchmal so extrem schwer, das auszuhalten....
Die "Freundschaftsschiene"..

Auch ich bin nach Außen eine starke Frau, von der man denkt, wieso ist sie denn nicht in einer Partnerschaft, sie ist doch attraktiv, tough, lustig etc....

Naja, fürs erste wollte ich Dir also nur mal mitteilen, dass ich mitfühle und es auch verstehen kann, wenn es einem, besonders nach so einer Begegnung, doch wieder ein wenig umhauen kann. Ginge bzw. geht mir auch so.

Deshalb würde ich mich hier auch so gern austauschen, auch wenn es nur im Nachhinein ist
Liebe Grüße, E.


Zuletzt modifiziert von Euphoria am 28.12.2015 - 22:17:37

 

[Andrey]

Ich weiß nicht, ob ich mich in seine Situation versetzen kann. Ich hätte verstanden, wenn er konsequent entschieden hätte, dass er sein Familienleben lebt und punkt. Ich kann nicht verstehen, wie er das seiner Frau gegenüber mit Lügen und mirgegenüber mit "Rücksichtslosigkeit" noch 1,5 Jahre "weitertreiben" konnte. Ich hätte auch verstehen können, wenn er den Kontakt abgebrochen hätte, weil er genau damit aufhören hätte wollen. Aber das hat er nicht, er hätte seine Frau auch heute noch belogen und mich getroffen wenn ich das weiter mitgemacht hätte.
Das ist wieder so ein Verantwortungspunkt - ich hatte und habe die Verantwortung, er hat keine übernommen.

Maracuja, das was ich dazu sagen möchte, ist jetzt hoffentlich nicht zu provokativ. Denn ich bin in einer sehr ähnlichen Lage wie dein Ex-AM. Bin verheiratet, möchte es auch bleiben, meine Affäre lief die ersten 2 Jahre lang ohne Sex.

Ja, ich sage meinem EM nicht (mehr) in allen Punkten die Wahrheit und, wenn man es mal so sehen will, 'manipuliere' ich seit über 2 Jahren einen verheirateten Mann, rücksichtslos.

Aber man kann es auch anders sehen: Wir, AM und ich, sind erwachsene Menschen und wir tun das beide. Wenn einer von uns nicht mehr wollen würde und konsequent aussteigen würde, den Kontakt abbrechen würde, wäre es vorbei. Dann wäre das eben so. Es gehören immer 2 dazu.

Bei euch ist es so. Es hat für dich nicht gepasst und du trägst die Verantwortung für dich. Du hast entsprechend reagiert.

Er trägt die Verantwortung für sich und sein Leben. Ich denke, er hat sie in dem Sinne übernommen, dass er eure Beziehung auf eine Freundschaft mit romantischen Elementen und Alltagskontakt reduzieren wollte. Vielleicht dachte er, das ist es, womit er klarkommt. Ja, er hat dabei an sich gedacht. Ich denke, das ist seine Form von Verantwortung.

Das war nicht das, was du wolltest. So musst du es einfach sehen. Ich verstehe, wenn du enttäuscht bist. Aber beziehe das nicht auf dich. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.

Alles Liebe
Audrey


Zuletzt modifiziert von Audrey am 28.12.2015 - 23:04:34

 

[Maracuja]

Liebe Euphoria,

danke für Deinen Post - ich habe Deinen Einstiegspost auch gelesen und kann gut verstehen, dass es Dir nach einem Austausch zu Mute ist.

Ich weiß nicht, ob ich tatsächlich so würdevoll ankomme...ich bin mir sehr sicher, dass er mich nach wie vor sehr schätzt und unheimlich viel von mir hält - in jeglicher Hinsicht. Aber ob ich dabei jetzt tatsächlich mit "mir geht es gut alles ok" ankomme oder er mich gut genug kennt, um zu wissen, wie nahe mir das alles ging - ich weiß es nicht.

Es ist einfach so traurig, dass im Grunde nichts bleibt als daran zu arbeiten ein Leben ohneeinander völlig in Ordnung zu finden.

 

[Maracuja]

Liebe Audrey,

Deine Klarheit hilft ungemein

Provokativ empfinde ich das Statement, dass ich selbst die Verantwortung dafür tragen sollte, dass ich mich auf die Situation eingelassen habe und zu jedem möglichen Zeitpunkt bis zum Kontaktabbruch auch bewusst entscheiden habe dabei zu bleiben nicht - das ist ganz klar.

Er hat mir mit seinem Verhalten Hoffnungen gemacht, aber ich wollte eben auch hoffen.

Du hast es sehr gut in Worte gefasst, das "wie er seine Verantwortung gesehen hat". Das ist bestimmt genau so. Eben nichts, was ich mit meinen Vorstellungen und Werten begreifen kann.

Du hast auch mit den nächsten beiden Gedanken ins Schwarze getroffen:
dass ich es so wollte...dabei kommt jetzt natürlich das "ABER er hat mir ja keine andere Wahl gelassen"...wo fängt das an und hört das auf? Ja, ich konnte nicht mehr, was viel zu sehr verletzt und labil, um mich weiter auf die romantischen Abende und die schroffe Zurückweisung hinterher einzulassen.

Dass ich das nicht auf mich beziehen sollte...das weiß ich mit dem Kopf, emotional ist das der schwerste Punkt.

Herzlichen Dank für Deine Unterstützung - das hat wirklich gut getan!

 

[hope]

Liebe Maracuja,
Deine Beiträge heute haben mich sehr berührt. Es kommt hier ja öfters vor dass man etwas liest und sich währenddessen denkt: das könnte ich selbst geschrieben haben.
Vielleicht ein kleiner Trost dass es vielen hier so geht, und dies ein klares Zeichen dafür ist dass es wohl weniger an einem persönlich liegt...

Solche Momente wie bei Dir in der Stadt, die treffen einem wie aus dem nichts, und weil man nicht darauf vorbereitet war, gehen in solchen Momenten eben auch die Gefühle und Emotionen mit einem durch.

Ich kann Dir eigentlich nur den Rat geben nicht zu sehr darüber nachzugrübeln was er denkt und fühlt, denn meist ist es ganz anders. Aus meiner Sicht würde ich Dir raten vllt nochmal ein Gespräch zu suchen, aber mein Gefühl sagt mir dass Dein Stolz dafür zu groß ist?! Du könntest es ja über einen freundschaftlichen Kaffee versuchen, ohne gleich emotional Federn zu lassen? Wäre das für Dich völlig undenkbar?!

Ich habe nach Deinem Post heute viel nachgedacht, und da kam auch in mir etwas die Traurigkeit hoch. Wenn man sich fragt wie gewisse Dinge funktionieren, zusammen passen... Es ist wahrscheinlich so wie Blue sagt: es kommt auch auf einen selber an, wie viele solcher Gedanken man zulässt.

Ich drück Dich mal.

 

[Maracuja]

Liebe hope,

schön, dass Du Dich meldest - ich schaue auch gleich bei Dir vorbei, ob es Neuigkeiten gibt

Ich weiß nicht, ob mein Stolz so groß ist - ich denke über mich selbst ehrlichgesagt, dass ich meinen Stolz den Menschen gegenüber, die mir etwas bedeuten hinten anstelle...ob es im Moment also Stolz oder Verletzlichkeit ist, die mich davon abhält nochmals auf ihn zuzugehen, kann ich selbst vielleicht auch nicht so recht einschätzen.
Ich schaffe es in der Regel sehr lange, auf den anderen zuzugehen, ohne aufzurechnen etc. manchmal über meine Grenze hinaus und ich denke hier war ich eben auch über meiner Grenze, daher jetzt die strikte Haltung.

Wahrscheinlich gehört auch ein kleines bisschen von dem Wunsch dazu, dass er doch auch irgendwie das Bedürfnis haben müsste oder aber versuchen müsste, die Situation zu klären, zu verändern.

Drück Dich zurück!

 

[Andrey]

Wahrscheinlich gehört auch ein kleines bisschen von dem Wunsch dazu, dass er doch auch irgendwie das Bedürfnis haben müsste oder aber versuchen müsste, die Situation zu klären, zu verändern.

Da kann ich dich sehr gut verstehen. Vielleicht ist das so ein Männerding? Für uns ist es doch iwie selbstverständlich, so was zu klären ...

 

[Maracuja]

Jetzt musste ich gerade herzlich lachen, Audrey....ja, ganz offensichtlich ist das so ein Männerding.

Blöderweise ist er unter der männlichen Gattung einer, der das "normal" auch macht. Das war so einer der Punkte, den ich extrem an ihm bewundert habe.

Nur eben jetzt mit mir nicht. Ich schätze weil Schuldgefühle, Angst und Feigheit zu groß geworden sind. Vielleicht auch weil er Angst vor seiner eigenen Reaktion hat.

 

[Andrey]

Ich schätze weil Schuldgefühle, Angst und Feigheit zu groß geworden sind. Vielleicht auch weil er Angst vor seiner eigenen Reaktion hat.

Das hört sich logisch an, Maracuja. Vor allem Angst vor der eigenen Reaktion ... Weißt du mein AM hatte am Anfang unserer Beziehung mal einen für ihn wichtigen Chef-Termin, vor dem er sich richtig fürchtete und dazu meinte er zu mir zunächst, er hätte Angst vor Chefs Reaktion, korrigierte sich aber dann und fragte sich: "Oder hab ich Angst vor meiner eigenen Reaktion?"

Ich konnte ihn dann beruhigen und sein Termin lief glatt. Am liebsten würde ich deinen AM auch beruhigen ...

 

[Maracuja]

Das ist lieb von Dir!
Und ich bin mir sicher, Du würdest das absolut richtige Maß zwischen beruhigen und anspornen finden

Er weiß, dass ich ihm nicht den Kopf abreißen würde.

Aber er ist sicher zu sehr mit dem Druck, den er sich da macht beschäftigt, um sich das klar zu machen.

 

[Maracuja]

Hallo zusammen,

Ich wünsche Euch allen ein super gutes und glückliches Jahr 2016!

Ich habe die erste Begegnung im neuen Jahr 'erlebt' - im Büro auf der Treppe...ich war mit 2 Kollegen in Richtung Essen unterwegs und er kam die Treppe rauf, wir haben uns sehr freundlich aber von weitem ein gutes neues Jahr gewünscht.

Davor hatte ich noch überlegt, ob ich ihn wenn ich ihn sehe nicht einfach umarme so wie ich das hier mit 80% der Kollegen zu Neujahr mache...das war dann aber nichts, er hat auch den anderen Kollegen noch nicht mal die Hand gegeben, da hätte ich ja schon extrem 'aus der Reihe tanzen' müssen.

Jetzt bin ich wieder traurig, dass ein Mensch einfach so komplett aus dem Leben verschwinden kann.

Ich glaube nicht, dass er je wieder einen privaten Schritt auf mich zu gehen wird.

Es endet wieder dabei, dass ich mir einfach überhaupt keine Gedanken mehr darüber machen sollte...irgendwann wenn ich wieder einen lieben Menschen an meiner Seite habe, werde ich das hoffentlich auch können.

 

[hope]

Hallo Maracuja,
ich glaube ich kann Dir gar keinen guten Rat geben, wollte mich aber wenigstens kurz mal bei Dir melden.
Ich kann's so gut nachvollziehen. Gestern habe ich Zuhause was gesucht, und da sind mir ein paar Zeilen von meinem Ex-AM in die Hände gefallen, keine Woche vor seinem Abgang damals geschrieben. Als ich das las, bin ich richtig traurig geworden.
Nicht wegen ihm ansich, sondern wegen der Enttäuschung und wie es sich anfühlt, was manche Menschen da einfach mit einem gemacht und ausgelöst haben.
Man kann's einfach nicht verstehen. Und dann wiederum doch, weil diese Verhaltensweisen einfach so oft die selben sind.

Ich hoffe bei Dir passiert dieses Jahr was ganz tolles.

Liebe Grüße


Zuletzt modifiziert von hope am 04.01.2016 - 14:41:41

 

[Euphoria]

Liebe Maracuja, ach menno....tut mir leid, dass die Begegnung Dich wieder traurig gemacht hat. Aber Du hattest eben Gefühle und das Ungeklärte lässt auch so viel Raum für alles Mögliche. Eigentlich ja ganz normal, wie Du empfindest.

Du wirst irgendwann unbelastet etwas Neues beginnen, da bin ich sicher bei Dir!

 

[Maracuja]

hope, Euphoria,

DANKE - ja, schon eigenartig, es ist nicht so, dass das heute den ganzen Tag ausgemacht hätte. Vielmehr schreibe ich ja hier nur, wenn es einen Moment gibt, der dem Thema keine Ruhe lässt und in den ganzen vielen anderen Momenten, in denen ich mit gerichtetem Krönchen nach Vorne schaue hört Ihr hier einfach nix von mir

Heute hatte ich zum Beispiel ein neues Kleid an und alle waren begeistert, wie schick ich war - ich trage gerne Kleider und Röcke oder auch Hosenanzüge und ein Kollege hat mir heute gleich 3 oder 4 Mal gesagt, dass ich ja immer schick bin, aber heute noch mehr als sonst und total toll aussehe und dass ich immer so gut dufte etc.

Schon bescheuert, dass da manchmal etwas, das in der Vergangenheit da war (eine Umarmung, ein Lächeln, Nähe, Gefühle...) und jetzt fehlt "schwerer" wiegt.
Ein Zeichen, dass ich einem Menschen, der mir viel bedeutet hat auch viel bedeutet habe.

Nutzt nix.