Hi an alle,
Ich hab das schon in meiner Vorstellung gepostet und danach gelesen, dass Geschichten dort nicht vorgesehen sind... hier also nochmal das Ganze in nachbearbeiteter Form...
Ich bin seit fast 7 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Wir sind damals sehr jung zu Beginn unseres Studiums zusammengekommen und waren die meiste Zeit glücklich zusammen. (ich damals 20, sie drei Jahre älter)
Von ihr kann ich sagen, sie war es immer durchgehend. Ich hingegen hatte immer mal Ups und Downs, habs mir aber kaum anmerken lassen... und je nach Situation konnte ich meine gegenteilige Stimmungslage nie verstehen; als wären zwei Persönlichkeiten in mir; die ein schaut nur aufs Positive, die andere aufs Negative.
Mein Hauptproblem ist wohl folgendes:
Ich bin mit einem Engel zusammen.
Unter meiner Freundin kann man sich wohl nur das liebste, wahrmherzigste und mitfühlendste Mädel vorstellen, das es gibt. Ebenso schwer nimmt sie generell schlechte Nachrichten oder Kritik auf, ob privat oder berfuflich.
Wenn wir uns streiten, gibt es keinen Streit in dem Sinn, sondern sie beginnt sofort zu heulen, wenn ich mal etwas genervt meine Meinung sage. Laut werden brauche ich dazu gar nicht.
Sie lässt sich sehr leicht verunsichern und ist das Gegenteil des taffen Superweibs.
Ich bin vom Typ her ähnlich, nur im Vergleich zu ihr noch der selbstbewusstere Part in der Beziehung, der Schutz-Wall von äußeren Einflüssen, ihr ewiger Trostspender und generell derjenige, der die Initiative ergreift, in den meisten Belangen: von sexuell bis zu bürokratischem Angelegenheiten.
Ansonsten sind wir beide sehr freundliche Menschen, haben oft ähnliche Ansichten und können uns über dieselben (unfairen) Dinge echauffieren. Die persönliche Ebene stimmt eigentlich, aber sie lässt auch einiges vermissen.
Ich bin mit ihr zusammengekommen, als ich den Beginn meiner wilden Studentenzeit kaum abwarten konnte... ich hatte abgesehen von einer halbjährigen Beziehung in der Schulzeit nur keine sexuellen Beziehungen und war dementsprechend illusioniert, was mich erwarten würde.
Bis dato war ich eher schüchtern, unerfahren und überhaupt nicht der Aufreiser-Typ (bin ich auch heute nicht). Ihr ging es ähnlich... nur sie suchte von Anfang an den Prinzen fürs Leben und den hat sie in mir gefunden (ich war der Erste und Einzige), während ich auf die erste Studienaffäre aus war.
Trotzdem... gleich beim ersten Mädel, bei dem ich einen guten Eindruck gemacht habe, bin ich dann auch geblieben; wo die Liebe hinfällt, dachte ich mir; lassen wir das Sommermärchen einfach weitergehen.
Zusammen haben wir die ersten Erfahrungen gemacht und uns weiterentwickelt... zumindest kann ich das von mir behaupten. Bei ihr bin ich mir nicht sicher.
Ehrlich gesagt... und das klingt wohl für jede Frau nach Arschloch!... mittlerweile reut es mich nun nach fast Beendigung meines Studium um die womöglich verpassten Gelegenheiten.
In mir kommt immer mehr das Abenteuer-Verlangen nach oben...
Kurz vor dem Studium habe ich einem Mädel die Beziehung zu mir versagt, in dem Wissen, dass ich im Studium ungebunden sein wollte... dabei mochte ich sie damals genauso wie heute (zumindest die Erinnerung an sie) wirklich sehr. Sie war eher der unkonventionelle AbenteurerInnen-Typ (das Gegenteil zu meiner Freundin), den ich heute so arg vermisse.
Immer hab ich sie in der Beziehung mit mir herumgetragen und mich gefragt, was sie wohl so treibt und was wäre wenn... dafür bin nun ich mit einer liebevollen Hausfrau und der geborenen Mutter zusammen. Aber was will ich eigentlich?
Tja, ich habe mich weiterentwickelt. Ich bin selbstbewusster geworden... das auch im Umgang mit anderen Frauen. Während ich vor rund 10 Jahren Probleme hatte einem hübschen Mädel gegenüber den Mund aufzumachen, war es v.a. in der Anfangszeit unserer Beziehung genau gegenteilig. Wenn man auf Wolke-7 schwebt und das selbstbewusst herüberbringt, liegen einem die Mädels zu Füßen... ich musste mehrmals dankend ablehnen; aber ich habs auch irgendwie genossen, hatte aber kein Verlangen nach anderen Mädels. Geflirtet habe ich nur zum Spaß und nur dann, wenn es sich zufällig ergab.
Meine Freundin war da anders. Sie wurde einmal in meiner Anwesenheit angesprochen und hat sofort auf mich gedeutet.
Ich für meinen Teil bin da sehr wenig eifersüchtig und hätte ihr den Spaß gegönnt... ich stand nämlich 2-3 Meter weiter. Als ich ihr das so gesagt habe, war sie regelrecht entsetzt und wünschte sich von mir, ich solle doch etwas mehr eifersüchtig sein.
Durch dieses Gespräch damals habe ich alles erfahren, was die Grundlage vieler Gedanken wurde... sie ist ausnahmlos hetero und will niemals eine dritte Person in der Beziehung. Ich hingegen wäre dem völlig offen gegenüber. Nungut, ihre Ansicht ist nichts ausergewöhnliches und wohl eher die Regel, dass ich ihr aber ebenso Zugeständnisse machen würde und ich sogar eine Bi-Ader zu haben scheine, weiß sie nicht und würde womöglich den Rahmen sprengen.
Erst vor einigen Wochen ist es mir passiert, dass ich mich nach einer Party (Freundin war kurz verreist/nicht anwesend) mit einem anderen Mädel auf dem Heimweg befand und sie mich erst dann hat erbost stehen lassen, als ich die Frage nach einer Freundin nicht verneinte... ich wäre wohl bereit gewesen sie zu betrügen; der Alkohol hat dabei auch kräftig geholfen.
Trotz schlechtem Gewissen, sind es dennoch solche Momente, die ich vermisse... das unegehemmte Flirten, das unbestimmte, aufregende Kribbeln jemanden Neues kennenzulernen und evtl näher zu kommen.
Mittlerweile ist dieses Selbstbewusstsein, das mir unsere Beziehung gegeben hat, wieder etwas vergangen. Ich benehme mich oft so, als wäre ich Single und müsste auf der Hut sein, keinen dummen Eindruck zu machen. Ich benehme mich wieder unsicher, wie vor vielen Jahren. Ich bin nur selten ich selbst, wie ich es geworden bin. Wenn ich doch mal einen guten Tag habe und bemerke ich mache einen bleibenden Eindruck bei einem flüchtigen Smalltalk, halte ich mir vor Augen, wie schön es wäre nun Single zu sein.
Die Sache ist nun die, dass meine Freundin glücklich ist wie am ersten Tag, während mir insgeheim andere Mädels durch den Kopf gehen. Ich verknalle mich fast täglich in flüchtige Bekanntschaften oder nur bei deren Anblick dessen, was in mein "Beuteschema" passt.
In Sachen Erotik befinde ich mich gefühlt tatsächlich in einer Sackgasse. Ist nun die Frage, welche Illusionen ich mir mache, wieviele Frauen, in die ich mich verknalle, da mitmachen würden...?
Ein großes Problem dabei... meine Freundin passt da eigtl nicht hinein.
Und das hat sie auch nie wirklich; ganz im Gegensatz zu dem Mädel vor dem Studium, das ich hab sitzen lassen.
Es war u.a. die schnelle Anfangsverliebtheit, überhaupt eine Eroberung gemacht zu haben und vorallem die passende persönliche Ebene, die mich ihr Äußeres hat lange beiseite schieben lassen. Bis dato war ich als schüchterner Kerl deutlich weniger oberflächlich... das hat sich im Laufe der Jahre aber geändert (schon wieder Arschloch?).
Ich weiß mittlerweile auf was ich stehe, zumindest meine ich das. Es nicht "probieren" zu können macht mich verrückt. Das Verlangen ist immens... am Anfang der Beziehung war nur "Hinterherschauen" (und das hab ich schon immer mehr oder weniger unauffällig/heimlich getan), heute ist "Kopfkino"; aber nicht nur in sexueller Hinsicht. Meine Phantasien treiben mich in Beziehungssituationen mit Personen, die ich gerade eben erst zum ersten Mal gesehen habe... und das kann nicht normal sein.
Ich habe zum einen ein Bedürfniss auszubrechen, alles hinzuschmeißen, wegzugehen... auf der anderen ist die Vernunft, die glücklichen Momente und die Vielen Vielen Vielen positiven Seiten an ihr.
Auslöser für meine negativen Phasen sind im Grunde dreierlei Dinge. Wenn ich wiedermal in eine potentielle Partnerin nach meinem Beuteschema treffe/kennenlerne, wenn meine Freundin einfach kein Selbstbewusstsein zeigen kann, was mich manchmal nervt... und wenn ich nackt sehe.
Das ist für mich besonders schlimm, da Sex für mich sehr wichtig ist. Aber wie gesagt, die Ansprüche haben sich geändert (nicht gehoben... ich bin nicht auf der Suche nach dem Porno-Super-Model, sondern geändert!).
Wir haben zwar regelmäßig Sex, befriedigend ist es aber nur für kurze Zeit, denn im Kopf erfüllt es mich eben nicht völlig... da gehen andere Phantasien um.
Es kommt mir manchmal so vor, als würde ich mit einer sehr guten Freundin ins Bett gehen, mit der ich alles Teile, alles erzähle, mit der ich mich sonst in jeder Lebenslage gut verstehe... nur, dass sie nicht (mehr) mein Typ ist.
Und genau das ist die einzige Sache, die ich ihr nicht erzählen kann.
Nun, man wird älter... klar. Aber ihre Ähnlichkeit zu ihrer Mutter wird immer deutlicher und das macht mir wirklich zu schaffen. Jahrelnag habe ich versucht mit meiner Sportlichkeit auf sie abzufärben, aber es taugt nichts. Sie ist einfach kein Typ dafür. Dass ich alleine sportlich aktiv bin, macht die Sache nicht einfacher und im Vergleich all der Mädels die da draußen herumturnen, gibt es nichts schlimmeres als das Ebenbild der Schwiegermutter in spe vor sich zu haben.
In meiner Familie gab es neulich einen Vorfall, in dem der Ehemann (zugeheiratet) seine Frau nach dutzenden Jahren mit einer Sportspartnerin betrogen hat. Der Mann war bei der gesamten Familie geächtet und keiner außer mir hat wohl insgeheim mit ihm fühlen können, sogar wenn man sich die unästhetische Gleichgültigkeit der Ehefrau gegenüber dem eigenen Körper mal vor Augen hält.
Ich fühle mich in einer Position mit ähnlichen Ausgang.
Es gibt Phasen, in denen ich so arg mit mir selbst hadere, dass ich meine depressiv zu werden. Dann liege ich Stunden schlaflos im Bett und male mir aus, was wäre wenn...
Sie liebt mich so und das ganz ohne Einschränkungen, akzeptiert alles an mir... und was mache ich? ich mag sie wirklich sehr, will sie nicht verlieren, aber Liebe...? weiß nicht.
Jeder in der Familie und im Freundeskreis denkt, dass wir nach all den Jahren noch immer das glücklichste Paar sind, bin ich auch heute noch sehr oft, sonst hätte ich dieses Problem auch nicht. Aber dennoch...keiner kann in meinen Kopf sehen ...und ich kanns nicht kontrollieren.
Ich habe solch eine Angst eine Lawine loszutreten... wie konnte man nur in solch eine Situation geraten. Die gemeinsame Wohnung, die gemeinsamen Freunde, die Einbindung in die Familie... wie machen das nur Scheidungspaare? Ich kann und mag es mir nicht vorstellen. Aber mache ich mich damit auf Dauer selbst kaputt?
Was ist mit mir passiert? Ist eine solche Entwicklung normal?
und warum ist jegliche Entwicklung bei ihr ausgeblieben?
Wir sind nun Nahe dem Ende des Studiums, die biologische Uhr tickt (Alter 30), Hochzeitsglocken sollten bald läuten und Kinder waren geplant... aber ich fühle mich nun wie ein überforderter Jugendlicher mehr denn je.
Zu allem Überfluss kommt der religiöse Aspekt hinzu. Ich bin der überzeugte Atheist, der keine Diskussion um Religionskritik scheut, sie die wohlerzogene katholische Hausfrau.
Ich kann allein aus Überzeugung keine kirchliche Trauung akzeptieren und Kindstaufe käme bei mir nicht in Frage. Das sind meine Prinzipien... aber da gibt es eigtl keinen Kompromiss. Solange man nur zusammenlebt, toleriert man einfach die Meinung des anderen. Aber wenn wir mehr wollen, gibt es ein Problem; welches ich dann auch mit ihrer gesamten Familie hätte... und mit der meinigen wohl noch dazu; schließlich könnte ich doch einfach so tun... wirklich schwer. Einige Ehemänner aus ihrem Freundeskreis haben mir bestätigt, dass sie einfach dem Wunsch ihrer Frauen nach einer kirchlichen Hochzeit nachgegeben haben und die Worte einmal gesagt haben, daran aber nicht glauben. Ich nenne das Heuchelei... noch vor Jahren wäre ich dazu aber im Stande gewesen.
Im Moment bin ich also nicht in der Lage und in der Verfassung dieses Mädel, das ich nocht vor einigen Jahren vom Fleck weg geheiratet hätte, zu ehelichen. Das hat natürlich in Anbetracht der geschilderten Situation nicht nur religiöse Gründe.
"Trennung", dieses Wort, das ich bisher nie in den Mund genommen habe... lieber jetzt als nie oder Therapie? (ich habe heute einem Paartherapeuten geschrieben, den ich erstmal alleine sprechen will)
Ein weiteres Problem ist ihre Herkunft... sie stammt aus dem Ausland, hat für mich Familie und Freunde verlassen, um zu mir zu ziehen, deutsch zu lernen, hat einen Job bekommen, sich neben unserem gemeinsamen auch einen eignen Freundeskreis aufgebaut usw.
Sollte es zu Ende sein, würde sie mit 1000% Sicherheit alle Zelte abbrechen und sie wäre weg, denn es geht nichts über die eigene Familie. Da gab es sonst nur mich, und wenn ich nicht mehr Teil ihrer Familie sein wollen würde, gäbe es nichts, das sie hier hält... wenn sie denn nicht vorher an einem Herzinfarkt stirbt.
Dann gibt es nichts mehr, das man wieder neubeginnen könnte. Es wäre endgültig... und ich sehe sie nie mehr wieder. Und das ist es, was mich umtreibt... sie nie wieder zu sehen, all die schöne Zeit weggeworfen und die unsäglichen Schmerzen, die ich zu verantworten hätte, sowohl bei ihr als auch bei mir.
Ich weiß nicht, ob sie sich was antut (sie ahnt von alledem nichts!), wenn ich es beende oder ich mir, wenn sie aus meinem Leben tritt...
Danke an alle, die es bis hierhin geschafft haben!
Ich hab das schon in meiner Vorstellung gepostet und danach gelesen, dass Geschichten dort nicht vorgesehen sind... hier also nochmal das Ganze in nachbearbeiteter Form...
Ich bin seit fast 7 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Wir sind damals sehr jung zu Beginn unseres Studiums zusammengekommen und waren die meiste Zeit glücklich zusammen. (ich damals 20, sie drei Jahre älter)
Von ihr kann ich sagen, sie war es immer durchgehend. Ich hingegen hatte immer mal Ups und Downs, habs mir aber kaum anmerken lassen... und je nach Situation konnte ich meine gegenteilige Stimmungslage nie verstehen; als wären zwei Persönlichkeiten in mir; die ein schaut nur aufs Positive, die andere aufs Negative.
Mein Hauptproblem ist wohl folgendes:
Ich bin mit einem Engel zusammen.
Unter meiner Freundin kann man sich wohl nur das liebste, wahrmherzigste und mitfühlendste Mädel vorstellen, das es gibt. Ebenso schwer nimmt sie generell schlechte Nachrichten oder Kritik auf, ob privat oder berfuflich.
Wenn wir uns streiten, gibt es keinen Streit in dem Sinn, sondern sie beginnt sofort zu heulen, wenn ich mal etwas genervt meine Meinung sage. Laut werden brauche ich dazu gar nicht.
Sie lässt sich sehr leicht verunsichern und ist das Gegenteil des taffen Superweibs.
Ich bin vom Typ her ähnlich, nur im Vergleich zu ihr noch der selbstbewusstere Part in der Beziehung, der Schutz-Wall von äußeren Einflüssen, ihr ewiger Trostspender und generell derjenige, der die Initiative ergreift, in den meisten Belangen: von sexuell bis zu bürokratischem Angelegenheiten.
Ansonsten sind wir beide sehr freundliche Menschen, haben oft ähnliche Ansichten und können uns über dieselben (unfairen) Dinge echauffieren. Die persönliche Ebene stimmt eigentlich, aber sie lässt auch einiges vermissen.
Ich bin mit ihr zusammengekommen, als ich den Beginn meiner wilden Studentenzeit kaum abwarten konnte... ich hatte abgesehen von einer halbjährigen Beziehung in der Schulzeit nur keine sexuellen Beziehungen und war dementsprechend illusioniert, was mich erwarten würde.
Bis dato war ich eher schüchtern, unerfahren und überhaupt nicht der Aufreiser-Typ (bin ich auch heute nicht). Ihr ging es ähnlich... nur sie suchte von Anfang an den Prinzen fürs Leben und den hat sie in mir gefunden (ich war der Erste und Einzige), während ich auf die erste Studienaffäre aus war.
Trotzdem... gleich beim ersten Mädel, bei dem ich einen guten Eindruck gemacht habe, bin ich dann auch geblieben; wo die Liebe hinfällt, dachte ich mir; lassen wir das Sommermärchen einfach weitergehen.
Zusammen haben wir die ersten Erfahrungen gemacht und uns weiterentwickelt... zumindest kann ich das von mir behaupten. Bei ihr bin ich mir nicht sicher.
Ehrlich gesagt... und das klingt wohl für jede Frau nach Arschloch!... mittlerweile reut es mich nun nach fast Beendigung meines Studium um die womöglich verpassten Gelegenheiten.
In mir kommt immer mehr das Abenteuer-Verlangen nach oben...
Kurz vor dem Studium habe ich einem Mädel die Beziehung zu mir versagt, in dem Wissen, dass ich im Studium ungebunden sein wollte... dabei mochte ich sie damals genauso wie heute (zumindest die Erinnerung an sie) wirklich sehr. Sie war eher der unkonventionelle AbenteurerInnen-Typ (das Gegenteil zu meiner Freundin), den ich heute so arg vermisse.
Immer hab ich sie in der Beziehung mit mir herumgetragen und mich gefragt, was sie wohl so treibt und was wäre wenn... dafür bin nun ich mit einer liebevollen Hausfrau und der geborenen Mutter zusammen. Aber was will ich eigentlich?
Tja, ich habe mich weiterentwickelt. Ich bin selbstbewusster geworden... das auch im Umgang mit anderen Frauen. Während ich vor rund 10 Jahren Probleme hatte einem hübschen Mädel gegenüber den Mund aufzumachen, war es v.a. in der Anfangszeit unserer Beziehung genau gegenteilig. Wenn man auf Wolke-7 schwebt und das selbstbewusst herüberbringt, liegen einem die Mädels zu Füßen... ich musste mehrmals dankend ablehnen; aber ich habs auch irgendwie genossen, hatte aber kein Verlangen nach anderen Mädels. Geflirtet habe ich nur zum Spaß und nur dann, wenn es sich zufällig ergab.
Meine Freundin war da anders. Sie wurde einmal in meiner Anwesenheit angesprochen und hat sofort auf mich gedeutet.
Ich für meinen Teil bin da sehr wenig eifersüchtig und hätte ihr den Spaß gegönnt... ich stand nämlich 2-3 Meter weiter. Als ich ihr das so gesagt habe, war sie regelrecht entsetzt und wünschte sich von mir, ich solle doch etwas mehr eifersüchtig sein.
Durch dieses Gespräch damals habe ich alles erfahren, was die Grundlage vieler Gedanken wurde... sie ist ausnahmlos hetero und will niemals eine dritte Person in der Beziehung. Ich hingegen wäre dem völlig offen gegenüber. Nungut, ihre Ansicht ist nichts ausergewöhnliches und wohl eher die Regel, dass ich ihr aber ebenso Zugeständnisse machen würde und ich sogar eine Bi-Ader zu haben scheine, weiß sie nicht und würde womöglich den Rahmen sprengen.
Erst vor einigen Wochen ist es mir passiert, dass ich mich nach einer Party (Freundin war kurz verreist/nicht anwesend) mit einem anderen Mädel auf dem Heimweg befand und sie mich erst dann hat erbost stehen lassen, als ich die Frage nach einer Freundin nicht verneinte... ich wäre wohl bereit gewesen sie zu betrügen; der Alkohol hat dabei auch kräftig geholfen.
Trotz schlechtem Gewissen, sind es dennoch solche Momente, die ich vermisse... das unegehemmte Flirten, das unbestimmte, aufregende Kribbeln jemanden Neues kennenzulernen und evtl näher zu kommen.
Mittlerweile ist dieses Selbstbewusstsein, das mir unsere Beziehung gegeben hat, wieder etwas vergangen. Ich benehme mich oft so, als wäre ich Single und müsste auf der Hut sein, keinen dummen Eindruck zu machen. Ich benehme mich wieder unsicher, wie vor vielen Jahren. Ich bin nur selten ich selbst, wie ich es geworden bin. Wenn ich doch mal einen guten Tag habe und bemerke ich mache einen bleibenden Eindruck bei einem flüchtigen Smalltalk, halte ich mir vor Augen, wie schön es wäre nun Single zu sein.
Die Sache ist nun die, dass meine Freundin glücklich ist wie am ersten Tag, während mir insgeheim andere Mädels durch den Kopf gehen. Ich verknalle mich fast täglich in flüchtige Bekanntschaften oder nur bei deren Anblick dessen, was in mein "Beuteschema" passt.
In Sachen Erotik befinde ich mich gefühlt tatsächlich in einer Sackgasse. Ist nun die Frage, welche Illusionen ich mir mache, wieviele Frauen, in die ich mich verknalle, da mitmachen würden...?
Ein großes Problem dabei... meine Freundin passt da eigtl nicht hinein.
Und das hat sie auch nie wirklich; ganz im Gegensatz zu dem Mädel vor dem Studium, das ich hab sitzen lassen.
Es war u.a. die schnelle Anfangsverliebtheit, überhaupt eine Eroberung gemacht zu haben und vorallem die passende persönliche Ebene, die mich ihr Äußeres hat lange beiseite schieben lassen. Bis dato war ich als schüchterner Kerl deutlich weniger oberflächlich... das hat sich im Laufe der Jahre aber geändert (schon wieder Arschloch?).
Ich weiß mittlerweile auf was ich stehe, zumindest meine ich das. Es nicht "probieren" zu können macht mich verrückt. Das Verlangen ist immens... am Anfang der Beziehung war nur "Hinterherschauen" (und das hab ich schon immer mehr oder weniger unauffällig/heimlich getan), heute ist "Kopfkino"; aber nicht nur in sexueller Hinsicht. Meine Phantasien treiben mich in Beziehungssituationen mit Personen, die ich gerade eben erst zum ersten Mal gesehen habe... und das kann nicht normal sein.
Ich habe zum einen ein Bedürfniss auszubrechen, alles hinzuschmeißen, wegzugehen... auf der anderen ist die Vernunft, die glücklichen Momente und die Vielen Vielen Vielen positiven Seiten an ihr.
Auslöser für meine negativen Phasen sind im Grunde dreierlei Dinge. Wenn ich wiedermal in eine potentielle Partnerin nach meinem Beuteschema treffe/kennenlerne, wenn meine Freundin einfach kein Selbstbewusstsein zeigen kann, was mich manchmal nervt... und wenn ich nackt sehe.
Das ist für mich besonders schlimm, da Sex für mich sehr wichtig ist. Aber wie gesagt, die Ansprüche haben sich geändert (nicht gehoben... ich bin nicht auf der Suche nach dem Porno-Super-Model, sondern geändert!).
Wir haben zwar regelmäßig Sex, befriedigend ist es aber nur für kurze Zeit, denn im Kopf erfüllt es mich eben nicht völlig... da gehen andere Phantasien um.
Es kommt mir manchmal so vor, als würde ich mit einer sehr guten Freundin ins Bett gehen, mit der ich alles Teile, alles erzähle, mit der ich mich sonst in jeder Lebenslage gut verstehe... nur, dass sie nicht (mehr) mein Typ ist.
Und genau das ist die einzige Sache, die ich ihr nicht erzählen kann.
Nun, man wird älter... klar. Aber ihre Ähnlichkeit zu ihrer Mutter wird immer deutlicher und das macht mir wirklich zu schaffen. Jahrelnag habe ich versucht mit meiner Sportlichkeit auf sie abzufärben, aber es taugt nichts. Sie ist einfach kein Typ dafür. Dass ich alleine sportlich aktiv bin, macht die Sache nicht einfacher und im Vergleich all der Mädels die da draußen herumturnen, gibt es nichts schlimmeres als das Ebenbild der Schwiegermutter in spe vor sich zu haben.
In meiner Familie gab es neulich einen Vorfall, in dem der Ehemann (zugeheiratet) seine Frau nach dutzenden Jahren mit einer Sportspartnerin betrogen hat. Der Mann war bei der gesamten Familie geächtet und keiner außer mir hat wohl insgeheim mit ihm fühlen können, sogar wenn man sich die unästhetische Gleichgültigkeit der Ehefrau gegenüber dem eigenen Körper mal vor Augen hält.
Ich fühle mich in einer Position mit ähnlichen Ausgang.
Es gibt Phasen, in denen ich so arg mit mir selbst hadere, dass ich meine depressiv zu werden. Dann liege ich Stunden schlaflos im Bett und male mir aus, was wäre wenn...
Sie liebt mich so und das ganz ohne Einschränkungen, akzeptiert alles an mir... und was mache ich? ich mag sie wirklich sehr, will sie nicht verlieren, aber Liebe...? weiß nicht.
Jeder in der Familie und im Freundeskreis denkt, dass wir nach all den Jahren noch immer das glücklichste Paar sind, bin ich auch heute noch sehr oft, sonst hätte ich dieses Problem auch nicht. Aber dennoch...keiner kann in meinen Kopf sehen ...und ich kanns nicht kontrollieren.
Ich habe solch eine Angst eine Lawine loszutreten... wie konnte man nur in solch eine Situation geraten. Die gemeinsame Wohnung, die gemeinsamen Freunde, die Einbindung in die Familie... wie machen das nur Scheidungspaare? Ich kann und mag es mir nicht vorstellen. Aber mache ich mich damit auf Dauer selbst kaputt?
Was ist mit mir passiert? Ist eine solche Entwicklung normal?
und warum ist jegliche Entwicklung bei ihr ausgeblieben?
Wir sind nun Nahe dem Ende des Studiums, die biologische Uhr tickt (Alter 30), Hochzeitsglocken sollten bald läuten und Kinder waren geplant... aber ich fühle mich nun wie ein überforderter Jugendlicher mehr denn je.
Zu allem Überfluss kommt der religiöse Aspekt hinzu. Ich bin der überzeugte Atheist, der keine Diskussion um Religionskritik scheut, sie die wohlerzogene katholische Hausfrau.
Ich kann allein aus Überzeugung keine kirchliche Trauung akzeptieren und Kindstaufe käme bei mir nicht in Frage. Das sind meine Prinzipien... aber da gibt es eigtl keinen Kompromiss. Solange man nur zusammenlebt, toleriert man einfach die Meinung des anderen. Aber wenn wir mehr wollen, gibt es ein Problem; welches ich dann auch mit ihrer gesamten Familie hätte... und mit der meinigen wohl noch dazu; schließlich könnte ich doch einfach so tun... wirklich schwer. Einige Ehemänner aus ihrem Freundeskreis haben mir bestätigt, dass sie einfach dem Wunsch ihrer Frauen nach einer kirchlichen Hochzeit nachgegeben haben und die Worte einmal gesagt haben, daran aber nicht glauben. Ich nenne das Heuchelei... noch vor Jahren wäre ich dazu aber im Stande gewesen.
Im Moment bin ich also nicht in der Lage und in der Verfassung dieses Mädel, das ich nocht vor einigen Jahren vom Fleck weg geheiratet hätte, zu ehelichen. Das hat natürlich in Anbetracht der geschilderten Situation nicht nur religiöse Gründe.
"Trennung", dieses Wort, das ich bisher nie in den Mund genommen habe... lieber jetzt als nie oder Therapie? (ich habe heute einem Paartherapeuten geschrieben, den ich erstmal alleine sprechen will)
Ein weiteres Problem ist ihre Herkunft... sie stammt aus dem Ausland, hat für mich Familie und Freunde verlassen, um zu mir zu ziehen, deutsch zu lernen, hat einen Job bekommen, sich neben unserem gemeinsamen auch einen eignen Freundeskreis aufgebaut usw.
Sollte es zu Ende sein, würde sie mit 1000% Sicherheit alle Zelte abbrechen und sie wäre weg, denn es geht nichts über die eigene Familie. Da gab es sonst nur mich, und wenn ich nicht mehr Teil ihrer Familie sein wollen würde, gäbe es nichts, das sie hier hält... wenn sie denn nicht vorher an einem Herzinfarkt stirbt.
Dann gibt es nichts mehr, das man wieder neubeginnen könnte. Es wäre endgültig... und ich sehe sie nie mehr wieder. Und das ist es, was mich umtreibt... sie nie wieder zu sehen, all die schöne Zeit weggeworfen und die unsäglichen Schmerzen, die ich zu verantworten hätte, sowohl bei ihr als auch bei mir.
Ich weiß nicht, ob sie sich was antut (sie ahnt von alledem nichts!), wenn ich es beende oder ich mir, wenn sie aus meinem Leben tritt...
Danke an alle, die es bis hierhin geschafft haben!