Beziehungsaus mit Bindungsphobiker

Minaj

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Hallo ihr da draußen,

seit einer Woche lese ich intensiv in diesem Forum und habe schon viel für mich rausgezogen. Seit einigen Tagen hadere ich mit mir, ob ich meine Geschichte auch zum Besten geben sollte... naja, heute ist es soweit und ich könnte Unterstützung gebrauchen, mir geht es wirklich mies.

Mein Ex hat sich nach gut 8 Monaten vor 4 Wochen per Mail von mir getrennt, weil er - wie er schrieb- zu feige ist mir das Auge in Auge mitzuteilen, da er wieder umkippen würde. Trennungsgrund: "Unsere Wünsche und Ziele passen nicht zusammen und meine ehrliche Zuneigung würde ihn unter Druck setzen." Und ich wäre eine tolle wunderbare Frau, aber er findet nicht den Weg. Ich weiß, daß er mich sehr mochte. Durch Recherchen im Internet bin ich mir zu 99,9% sicher, daß er starke Bindungsstörungen hat, die auch durch seine Vorgeschichte (Eltern, Ehe, Beziehungen) nachvollziehbar sind. Nun zur Geschichte...

Ich habe ihn im Internet kennengelernt, dann haben wir herausgefunden, daß wir nur ein paar Meter auseinander wohnen und haben uns relativ schnell zu einem Date getroffen. Wir hatten einen netten Abend, allerdings kam er für mich als Kandidat anfangs nicht Infrage. Aber er ließ nicht locker und bequatschte mich am Telefon quasi verliebt. Das zweite Date fand bei ihm zuhause statt (bei mir wollte ich nicht, damit ich notfalls flüchten konnte, wenn ich wollte). Dank Alkohol hatten wir uns wohl nicht im Griff und wir knutschten schon "mit anfassen", aber kein Sex. GROßER FEHLER!

Um es kurz zu machen, die ersten Wochen lief es ganz gut, er schrieb den ganzen Tag SMS, Emails, rief täglich mehrmals an, wollte alles über mich wissen, so daß ich ihn schon manchmal bremsen mußte. Allerdings blieb er nie über Nacht, da er sagte, er könne woanders nicht schlafen, weil er schnarcht und mich nicht stören wollte. Das war für mich die ganze Zeit ein großes Problem. Wir haben in der ganzen Zeit nur 3 Nächte miteinander verbracht, bei zweien ist er aber schon morgens gegen 5 los, die eine Nacht waren wir im Hotel, da konnte er nicht weg.

Nach ca. 4 Wochen kippte das ganze, ich merkte, wie er sich langsam zurückzog - ganz langsam, kaum spürbar. Unter der Woche hat er immer lange gearbeitet, die Standarddates fanden immer so zwischen 20.30 Uhr - Mitternacht statt, dann ging's immer nach Hause. Am Wochenende hatte er auch meist zu tun, Büro, Training mit der Tochter, Verabredungen mit Freunden... Meistens haben wir uns erst Sonntag Abend wieder getroffen. Hin und wieder - haben wir auch was unternommen, im Verhältnis zu der Zeit einfach viel zu wenig. An Wochenenden bekam ich auch oft keine Antwort, er ging nicht ans Telefon etc.

Über Gefühle konnte er auch nicht sprechen, über "ich mag Dich", "ich habe Gefühle für Dich", "Du bist 'ne tolle Frau" ging es nicht hinaus. Er hat sein Leben vor mir ausgebreitet, seine Ehe, nachfolgende Beziehungen, er hat sich dabei auch selbst nicht geschont. Vor mir war er ca. 8 Jahre mehr oder weniger Single, die letzte Beziehung vor 8 Jahren hat ihm die Füße weggehauen, er wollte sich nie wieder so verlieren wie damals, seine Worte... Das seltsame ist, bei ihr war er nicht anders. Die Frau hat wegen ihm auch sehr gelitten, Übernachtungen auch selten, etc., bis Sie sich jemand anderen suchte...

Er hat auch Potenzstörungen, wir hatten in der ganzen Zeit vielleich 4x Sex, haben für uns aber andere Mittel und Wege gefunden das auszugleichen, ich hätte damit leben können, weil ich ihn liebe. Er hat mich allerdings die ganze Zeit irgendwie immer auf Abstand gehalten... die Telefonate wurden weniger, und unverbindlicher, Emails und SMS auch, aber wir hatten täglich Kontakt.

Anfangs sagte er mal zu mir, daß er eigentlich gar keine Zeit für eine Freundin hat. Oder wenn ich ihn von mir aus sehen wollte, daß er dann "zu" macht und nicht weiß warum. Er fand sich selber häßlich und schlecht und hat nicht verstanden, daß sich eine "so tolle Frau" in ihn verliebt hat, die ganz andere haben könnte... Er trank auch verhältnismäßig viel, ging aber mit allen seine. Problemen sehr offensiv um, was mich manchmal sehr irritierte, da er im zwischenmenschlichen Bereich eher schüchtern, fast verklemmt war. Ich meine, daß er sich immer Mut angetrunken hat, wenn wir uns getroffen haben.

Er wollte in der Beziehung auch immer wissen wo ich wann mit wem bin, allerdings wußte ich das von ihm auch. Damit hatte ich kein Problem. Ich tanze, somit hatte ich auch immer mal Dates mit potentiellen Tanzpartnern, auch habe ich männliche Freunde. Er war zwar eifersüchtig, hat es aber auch andersherum immer forciert, daß ich das mache. Er hatte auch eine beste Freundin (sie ist verheiratet), lt. seiner Aussage sind sie sehr eng. Er wollte ihr aber nichts von uns erzählen, weil sie ihm sonst angeblich die Freundschaft kündigen würde. Das glaube ich aber nicht. Ich denke eher, es ist so eine unerreichbare Frau/Liebe, wie es Beziehungsphobiker lt. Definition oft haben.

Ich habe aus lauter Liebe und Sehnsucht die ganze Zeit irgendwie in Warteposition verbracht, er wollte sich nie verabreden, ich bin fast verrückt geworden. Mich selbst habe ich dabei total vergessen. Eigentlich war ich - bis auf die Momente wo wir zusammen waren immer todunglücklich.

Einige Leute aus seinem Umfeld habe ich auch kennengelernt, er hat mich sogar 4 Wochen vor Schluß noch seinen Eltern vorgestellt. Sein Vater meinte derzeit "Junge, gib Dir bloß Mühe und versau' es nicht wieder". Er scheint wohl seinen Sproß gut zu kennen. ;) Aber seine engsten Freunde wollte er mir nicht vorstellen mit der Begründung, jeder soll auch seine eigenen Freunde haben.

Er hat auch an mir herumkritisiert, komische Sachen gesagt, daß ich sauer werde... bin meist garnicht so darauf eingegangen. Ich denke aber, er wollte forcieren, daß ich mich trenne, sagte zumindest meine Psychologin. Das habe ich auch einmal gemacht, bin dann aber wieder auf ihn zugegangen und er hat mich wieder mit offenen Armen empfangen.

Jetzt frage ich mich, warum will ich ihn zurück? Das ist doch bescheuert!!! Die erste Woche nach der Trennung haben wir über Facebook noch versteckte Nachrichten geschickt, dann habe ich ihn dort schweren Herzens gelöscht, da ich mir nicht weiter wehtun wollte. Es kam eine SMS warum ich ihn gelöscht hätte?! Ich habe geantwortet, daß wir irgendwann wieder Kontakt haben können, aber nicht heute und morgen. Das war's. Seit dem Funkstille. Ich denke mal er war sauer, weil er so nun garnichts mehr von mir erfährt. .

Er ist auch abends und an den Wochenenden meist zu Hause, ich sehe das, weil ich zwangsläufig bei ihm vorbeifahren muß. Ich glaube, daß er mich auch vermißt, ich weiß auch, daß er in den Jahren seines Singledaseins die Nähe zu einer Frau sehr vermißt hat, er war anfangs so euphorisch und froh, endlich mal wieder eine Frau in den Armen zu haben. Ach man, ich bin so traurig und vermisse diesen Sturkopf so sehr!

Ich wollte jetzt erstmal 2-3 Monate die Füße still halten, um wieder zu mir selbst zu finden um dann mein neues Wissen anzuwenden. Ich würde jetzt so viel anders machen, aber ich brauche dazu auch die Möglichkeit. Ich denke auch nicht, daß er sich von sich aus meldet, weil er es mal gesagt hat. Ich habe noch zwei Sachen von ihm, die ich mir für einen "Pling" aufhebe. Ich wollte dann eine SMS dazu schreiben "Hi, wie geht's? Ich habe noch Sachen von Dir gefunden, werfe ich Dir nachher in den Briefkasten." Ein Treffen muß schon von ihm ausgehen.

Ich mache seit einigen Wochen auch eine Therapie um herauszufinden, woher mein "mich selber vergessen" in Beziehungen herkommt. Das verfolgt mich schon mein ganzes Leben! :(

Danke schonmal für's lesen. Ist ja doch recht lang geworden, hoffentlich könnt ihr meinen Gedanken einigermaßen folgen und mir weiterhelfen...


Minaj
 

Sapralotta

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Liebe Minaj,
ich habe mich auch mit dem Thema Bindungsangst befasst aufgrund der Geschichte mit meinem Ex (es gibt ja viele verschiedenen Formen von Bindungsangst). Aber Du beschreibst hier ja wirklich den Klassiker.
Und wenn Du Dich mit der Sache befasst hast, weißt Du ja nun auch, dass er sich nicht ändern wird - jedenfalls nicht ohne Therapie und so. Und wenn er sogar in einer 8jährigen Beziehung so agiert hat...

Ich denke, es ist gut, dass Du eine Therapie machst, um herauszufinden, warum Du Dich in so einen Mann verliebt hast und ihn immer noch willst.

Was erwartest Du, falls er zurückkommen wird (was ja bei seiner Art von Bindungsphobie durchaus wahrscheinlich ist)? Du schreibst selbst, dass Du die ganze Zeit todunglücklich warst.
Also, halte strikte KS, damit du Abstand bekommst und Deine Anteile an dem ganzen analysieren kannst.

Ich wünsch Dir viel Kraft dazu!!
 
S

Sunshine1980

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Hallo Minaj
herzlich willkommen.

Ich kann dich gut verstehen, trotz allem vermisst man wahnsinnig.
Dass du hier gelandet bist wird dir gut tun und dir helfen.
Und nebenbei bist du noch in einer Therapie, also beste Voraussetzungen.

Sich jetzt erstmal nicht zu melden und auf sich selber zu achten ist ganz wichtig.
Ich bin zur Zeit auch in der loslassen-Phase.
Das ist ganz schrecklich, ein einziges hin und her. Nach 2 Wochen der Stärke, der aktiven Phase bin ich nur noch traurig, weil ich das endgültige Aus für mich selber akzeptiere. Das dauert noch ein wenig, aber ich bin auf einem guten Weg. Heute habe ich gar keine Lust mehr groß an ihn zu denken, es bringt ja eh alles nichts. Es wird nie wieder so wie es mal war.
Auch ich habe einen schwierigen Expartner, die Situation mit der Wartebank kommt mir sehr bekannt vor. Das ist kein schönes Gefühl, mich hat es manchmal sehr verletzt, dass er anscheinend viel besser ohne mich klar kommt. Ich habe jetzt aber aufgehört das alles zu analysieren

Schreib dir hier erstmal alles von der Seele, hier gibt es immer den ein oder anderen der deine Gefühlslage gut nachvollziehen kann.
Auch wenn deine Beziehung nicht besonders positiv beschrieben wurde, hattet ihr bestimmt auch sehr schöne Momente. Und es geht jetzt um dich und wie wir dich wieder ein bißchen aufbauen können.
LG*
 

Minaj

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Liebe Sapralotta,

vielen Dank für Deine Antwort. Ich weiß, daß er sich ohne Hilfe nicht ändern wird/kann. Leider hatte ich bis zur Trennung und meinen darauf folgenden Recherchen keine Ahnung, daß es sich um eine psychosomatische Störung handelt. Bisher bin ich davon ausgegangen, daß Bindungsangst irgendwie immer vorgeschoben wird, wenn man kein Interesse an der anderen Person hat. Mir hat es sehr geholfen, mich mit dem Thema zu befassen, da ich jetzt endlich weiß, was mit ihm los ist! Ich hatte nie verstanden, warum er sich so verhielt.

Falls es nochmal zu einer Annäherung kommt, könnte ich mich auch anders verhalten und in vielen Situationen viel entspannter sein, da ich ja weiß, was mit ihm los und weshalb er so tickt, was wiederum bewirken würde, daß er dann wieder auf mich zukommt und auch viel entspannter wäre, wenn ich nicht ständig Erwartungen an ihn hätte. Wenn wieder eine Vertrauensbasis da wäre, könnte man das Thema Beziehungsangst und eine eventuelle Therapie aufgreifen...

Er war ja in seiner Ehe (25 Jahre) ein Familienmensch und kümmert sich jetzt noch aufopferungsvoll um seine beiden fast erwachsenen Töchter. Die Beziehung danach hat ihm so die Füße weggehauen, schlechtes Gewissen seine Ehefrau und Kinder wegen ihr verlassen zu haben, deshalb war er bei seiner großen Liebe ebenfalls so unverbindlich, wie dann auch bei mir.

Nur wie und wann stelle ich den Kontakt wieder her, er wird von sich aus nicht den ersten Schritt machen. Wichtig wäre ja auch, daß ich nicht gleich wieder in die Subi-Falle rutsche, was ja sehr schwer ist, da ich höchstwahrscheinlich den ersten Schritt machen muß.

Ich hatte Deinen Strang auch gelesen, muß aber nochmal querlesen, damit ich Dich zuordnen kann.

LG Minaj
 

Admin Wolfgang

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Hallo Minaj,

diesen Begrüßungstext schreibe ich allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum. Ich bin Wolfgang, der Betreiber der Beziehungsdoktor Seiten.

Als unser Forum noch klein und überschaubar war, habe ich noch jedes neue Mitglied selber mit beraten. Das kann ich jetzt natürlich bei der Vielzahl der Stränge nicht mehr tun. Mein Einsatz gilt alten Mitgliedern und selektiv einigen wenigen neuen. Wahrscheinlich musst Du weitgehend auf meine Beratung verzichten.

Vorteilhaft wäre es, wenn Du Dir Stränge suchen würdest, die ich beratend begleite und
wenn du Dir daraus die passenden Ratschläge entnähmest.

Ein Forum ist kein „Selbstbedienungsladen“ sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Diesen Link solltest Du Dir aber bitte auf jeden Fall durchlesen!

Liebe Grüße
Wolfgang

Ps: Bitte lese im Menü auch den Hinweis unter der Rubrik "News"
 

Minaj

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Sunshine1980 schrieb:
Auch ich habe einen schwierigen Expartner, die Situation mit der Wartebank kommt mir sehr bekannt vor. Das ist kein schönes Gefühl, mich hat es manchmal sehr verletzt, dass er anscheinend viel besser ohne mich klar kommt. Ich habe jetzt aber aufgehört das alles zu analysieren

Auch wenn deine Beziehung nicht besonders positiv beschrieben wurde, hattet ihr bestimmt auch sehr schöne Momente. Und es geht jetzt um dich und wie wir dich wieder ein bißchen aufbauen können.

Stimmt, die Wartebank ist mit das Schlimmste. Ich hatte ihm auch gesagt, daß er doch einfach sagen kann, wenn er Zeit für sich braucht, das wäre ja auch ok gewesen, aber einfach untertauchen ohne ein Wort und Kontaktversuche ignorieren... das macht mich sauer!

Natürlich hatten wir viele schöne Momente, wenn wir zusammen waren, war es immer schön. Ich hatte eher Probleme in den Zeiten wo wir uns nicht sahen und nur spärliche und unverbindliche Nachrichten kamen. Leider war das Verhältnis von gut und schlecht gefühlte 70/30 und das ist eindeutig zuwenig. Ich kann nicht sagen, daß er jetzt aktiv Schuld war, daß es mir so schlecht ging, aber mir war das einfach alles zu unverbindlich und zu wenig. Er konnte mir nicht mal den normalen Standard bieten. Ich kann mich nicht erinnern, daß ich mal einen Mann bitten mußte, die ganze Nacht zu bleiben, sowas kenne ich garnicht... :S
 

Minaj

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@Wolfgang
Vielen Dank für den netten Empfang. Ich werde versuchen alles zu beherzigen. :D
 

Sapralotta

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Minaj, in einem Buch über Bindungsangst, das ich gelesen habe, stand, dass der Bindungsphobiker niemals eine Therapie machen wir mit der Person, mit der er zusammen ist.
Denn das würde einen ja näher zusammenrücken und genau davor hat der Bindungsphobiker ja Angst! Es geht NUR so, dass der Bindungsphobiker für sich alleine erkennt, dass er ein Problem hat und das ganz alleine angeht und dann irgendwann, wenn er das Problem für sich in den Griff bekommen hat, wieder eine Beziehung eingeht.

Du solltest Dich fragen, warum Du einen Mann zurück willst, der Dich unglücklich gemacht hat.

Alles andere wäre eine Form von Co-Abhängigkeit - z.B. zu denken, man könne sich so verhalten, dass alles gut wird und man seine Bindungsphobie irgendwie wuppt...
 

Minaj

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Autsch!!! Die Wahrheit tut weh... Meinst Du eine Paartherapie? An sowas dachte ich nicht. Ich habe irgendwo gelesen, daß der Partner einen bei der Therapie unterstützen kann.

Warum ich ihn zurück will? Darüber habe ich heute schon nachgedacht. Ich bin 46, da ist es schonmal nicht einfach jemanden zu finden, in den man sich verliebt, hinzu kommt die Wohnsituation, da ein Zusammenwohnen für mich zur Zeit auch noch nicht infrage kommen würde. Vielleicht denke ich wirklich, ich kann ihn noch "bekehren", wenn ich erstmal anders bin, wobei ich mir gut vorstellen könnte jetzt anders an die Sache heranzugehen und mein eigenes Ding auch wieder mehr durchzuziehen. Ich will mich selber nie wieder so vergessen, deshalb will ich ja unbedingt die Kontaktsperre durchziehen und die Trennung verarbeiten. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre eine Wiedervereinigung eindeutig noch zu früh.

Ich hatte mir für meinen Pling heute mal den 24.01. vorgemerkt, da hat er Geburtstag. Ich wollte eventuell sogar eine Karte in seinen Briefkasten werfen oder ist das too much? Eventuell doch lieber SMS? Falls sich dann auch nichts tut habe ich immer noch die Sachen, die ich zurückgeben müßte. Wenn dann nichts passiert gebe ich auch auf.
 

Sapralotta

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Minaj, entschuldige, ich wollte Dir nicht weh tun!
Manchmal sieht man nur von außen die Dinge so viel klarer...

Ich denke, Du könntest es durchaus hinbekommen, so eine Distanz-Beziehung mit ihm längerfristig zu führen. Aber willst Du das wirklich???
Naja, dafür ist ja die KS auch da, dass man sich über solche Fragen klar werden kann.

Und wenn Du ihn bei der Therapie unterstützen möchtest - wer sagt Dir denn, dass er überhaupt eine Therapie machen möchte? Welcher Mann macht den überhaupt schon ne Therapie? Dazu muss der Leidensdruck schon sehr hoch sein und ich bezweifle, dass das bei Deinem Ex so ist.

Naja, nimm Dir Zeit, um über all das nachzudenken. Bis zum 24. ist ja noch ein Weilchen hin ;) Und wer weiß, was sich bis dahin so tut, bei Dir, bei ihm, bei Euch...

Ach, und das mit den Sachen dachte ich mir auch immer, bis sie dann per Post kamen...


Zuletzt modifiziert von Sapralotta am 02.12.2012 - 21:32:47
 

Minaj

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Ist nicht schlimm... Nur schönreden hilft hier ja nicht weiter. Bei anderen kann ich auch immer gute Ratschläge geben. Jedem würde ich raten, sei froh, daß Du den los bist! Nur bei mir selber klappt das leider nie. :S

Ob er dann eine Therapie machen wird, weiß ich natürlich nicht.

Das mit Deinen Sachen habe ich gelesen, ist blöd gelaufen. Aber in meinem Fall habe ich ja noch Sachen von ihm.

Ja, Du hast recht. Bis zum 24. ist ja noch etwas Zeit, vielleicht will ich ich dann ja garnicht mehr, wer weiß... ;) Die Alternative kam mir bisher garnicht in den Sinn. :::
 

nova

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Hallo Minaj,


Uiii, dein Exfreund ist schon ein harter Fall. Dass ihr so gut wie gar nie die Nacht zusammen verbracht habt, ist schon sehr krass. Was mich vor allen Dingen stutzig gemacht hat, ist die Tatsache , dass ihr in 8 Monaten nur 4 Mal Sex miteinander hattet.
Wie hast du das bloss ausgehalten?

Selbst wenn es eine Wiederaufnahme der Beziehung geben sollte, wird er sich immer wieder zurückziehen und du bist da ziemlich machtlos. Du wärest ständig in der Warteposition und leidest.

Wie Sapralotta schon geschrieben hat, ist eine Veränderung ziemlich aussichtslos, da ohne Therapie keine Besserung in Sicht ist. Nur der BÄ muss das selber wollen. Da kannst du nichts machen.

Ich selber hatte mich auch in einen Bindungsängstler verliebt, ohne dass ich vorher wusste was mit ihm los ist und habe eingesehen, dass das eine aussichtslose Geschichte ist.

Liebe Grüsse

nova
 

Minaj

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Hallo nova,

beim Sex hatten wir für uns andere Wege gefunden und es war durchaus erfüllend für beide Seiten. Das ist nicht das Problem. Die Übernachtung schon eher. Normal ist das nicht. Das hat mich zeitweise sehr mitgenommen. Ich sollte mir das mal öfter vor Augen halten, irgendwann war das schon fast normal.

Ich weiß auch nicht, vor Sehnsucht bin ich wohl total verblendet. Keine Ahnung, ob ich die Warteposition nochmal aushalte. Ich würde es aber nochmal drauf ankommen lassen. Vielleicht drehe ich den Spieß dann einfach um und mache auch mein eigenes Ding. In solchen Situationen ist er dann immer wieder angekommen. Aber ihr habt schon alle recht, auf Dauer ist so ein Kampf natürlich nicht zufriedenstellend...

LG Minaj
 

nova

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das Fatale an solchen Konstruktionen ist, dass man gerade Sehnsucht und Liebesgefühle entwickelt, wenn der andere sich entzieht nach einer schönen Zeit. Beziehungsweise es auch einfach nicht verstehen will, warum der andere sich entfernt, wo doch alles so schön gewesen ist. Da fällt das Loslassen besonders schwer, weil man das Gefühle hat, der Andere würde auch etwas für einen empfinden und es ist ja nur seine eigene verdammte Angstt, die ihn daran hindert.
 

Minaj

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Aber... denkst Du nicht, daß man damit umgehen kann, wenn man weiß, was los ist? Könnte man nicht mit dem Partner über seine Bindungsangst reden und ihn dann so akzeptieren? Mit meinem Exemplar könnte ich das, denke ich. Ich vermute sogar, daß er sich dadurch langfristig sogar auf mich zubewegen könnte, oder ist das nur Wunschdenken? Ach man, ich habe soviel falsch gemacht. Hätte ich nur vorher davon gewußt...
 

Sapralotta

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Minaj, Du bist anscheinend gerade in der Phase, wo Du Dir die Schuld an allem gibst bzw. grübelst, was Du alles falsch gemacht hast. Nicht gut.

ER hat ein Bindungsproblem!! Es ist nicht Dein Problem. Er muss etwas dagegen tun, nicht Du!

Klar könntest Du vielleicht irgendwie damit Leben, aber ob es Dich glücklich macht...? Man kann auch mit einem Alkoholiker leben, aber wäre es nicht besser, sich jemanden zu suchen, der nicht solche gravierenden Probleme hat?
Was anderes wäre es, wenn er schon ne Therapie machen würde, aber es ist SEHR unwahrscheinlich, dass er das demnächst angehen wird.

Ich kenne jedenfalls keinen einzigen Mann, der je ne Therapie gemacht hat, aber ne Menge Frauen...
 

Minaj

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Nein, Sapralotta... ich gebe mir nicht die Schuld am scheitern der Beziehung. Eher im Gegenteil, seit ich weiß, was mit ihm los ist. Es ist eher so, daß ich in vielen Situationen hätte anders reagieren müssen, dann wäre vieles auch sicherlich anders gelaufen. Deshalb hätte ich gerne nochmal die Chance einiges anders zu machen und könnte vielleicht in manchen Bereichen mehr Verständnis für ihn aufbringen. Trennen kann man sich im zweifelsfall doch immer noch, oder verrenne ich mich jetzt total?

Gelten denn für solche Fällte auch die Strategien oder muß man hier anders herangehen. In erster Linie hätte ich gerne wieder Kontakt zu ihm, dann sieht man weiter...
 

nova

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Du Minaj, ich habe mir damals auch gesagt, haette ich ihn nicht angerufen (er sagte immer , ich solle mich bei ihm melden, nur habe ich mir damals noch nichts dabei gedacht, weil er mich auch immer sehen wollte, wenn ich mich meldete), dann waere er laenger an mir dran geblieben.

Das ist aber alles Quatsch, denn die Aengste waeren früher oder spaeter zum Vorschein gekommen. Das ist nur eine Frage der Zeit. Und ich bin ein Typ, der eher distanziert ist, keinen Mann bedraengt und Druck ausübt, geschweige denn über Gefühle redet und sich auch sonst nicht jeden Tag meldet. Und trotzdem ist der Mann zu dem Zeitpunkt abgetaucht, wo ich fragte wie er zu mir steht. Übrigens ganz typisch für Bindungsaengstler. Die Panik kommt dann zum Vorschein, wenn der Bindungsaengstler das Gefühl bekommt, jetzt wird's ernst, auch wenn Gefühle da sind.

Also gib DIR bitte nicht die Schuld an seinem Verhalten. Das waere früher oder spaeter eh so gekommen.

Liebe Grüsse

nova
 

nova

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Ich bezweifele, dass eine Strategie mit einem Bindungsphobiker greift. Er wird sich sicherlich, nachdem die erste Panik bei ihm verflogen ist, unheimlich schlecht fühlen für seinen radikalen Rückzug, denn er weiss wohl wie sehr er sein Gegenüber mit diesem Verhalten verletzt. Auch ist es möglich, dass er eine grosse Sehnsucht und Traurigkeit verspürt. ABER sobald er die Naehe wieder hat, geht der ganze Kreislauf wieder von vorne los! Und weg ist er!
 
C

Carla82

Gelöschter User
Hallo Minaj, auch ich möchte dich ganz lieb hier begrüßen!

Du hast deine Situation ziemlich gut beschrieben und ich fühle 100% mit dir. An vielen Stellen deines Textes musste ich unweigerlich denken „check, check, check … ooohjaaa, check!!“

Es ist für uns Verlassene sehr schwer zu verstehen, was da beim Ex-Partner passiert und was ihn zu der Entscheidung gebracht hat, alles von Jetzt auf Gleich zu beenden, ohne eine (für uns) plausible Erklärung zu hinterlassen. Ich habe auch eine Weile gebraucht, um zu verstehen, dass Menschen mit einem derartigem Bindungsproblem oftmals gar nicht anders handeln können, als die endgültige Reißleine zu ziehen. Das geschieht aus reinem Selbstschutz, riesengroßer Angst bis hin zur Panik, inklusive seelischem Stress. Das hat mit uns als Ex-Partner an sich nicht sonderlich viel zu tun.

Du bist hier gut aufgehoben. Es gibt hier erstaunlicherweise einige Stränge von Verlassenen, die eine ähnliche Geschichte haben und sich ganz realistisch und behutsam mit diesem Thema Bindungsangst auseinandersetzen und somit Stück für Stück besser verarbeiten können.

Die erste Zeit nach der Trennung ist sehr sehr hart. Aber mit jedem Satz und jeder weiteren Kommunikation dazu wird es leichter.

Fühl dich gedrückt!! LG, Carla :)
 

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