Hallöchen in die Runde!
Ich bin bisher stille Mitleserin gewesen und hab mir schon viel Informationen und Beiträge "einverleibt"
Nun muss ich doch mal ein Thema eröffnen um meine Situation zu schildern um einfach ein "offenes Ohr" zu finden.
Ich weiß ich werde hier nicht "die perfekte Lösung" finden, aber vielleicht ähnliche Erfahrungen und hoffe auf Austausch.
Ich bin 30, getrennt (und gleich vorne weg: das hat mit dieser Geschichte nichts zu tun) , habe 2 Kinder. Er, 38, verheiratet, 1 Kind. Wir kennen uns mittlerweile 3 Jahren . Kennengelernt haben wir uns in der KiTa. Sind seid 2 Jahren auch zusammen im Elternbeirat (im folgenden EB) Wir haben uns immer sehr gut verstanden. Auf den ersten Blick war da was. Sympathie. Große Sympathie. Und mehr wie sich bald rausstellte. Es fing an mit Berührungen am Arm, am Rücken, ein anlehnen an den anderen, füßeln. Dieses typische "Nähe suchen" eben. Wir hielten uns immer in der gleichen Umgebung auf, machten viel Spaß miteinander, was auch allen auffiel das wir einfach gut miteinander können und den gleichen Humor haben. Irgendwann merkte ich "huch" ... ich denke nicht an die EB Sitzung heute Abend sondern daran, ihn zu sehen. Es kamen Gefühle auf, die ich immer wieder verdrängte. Wir schrieben miteinander. Eindeutig zweideutig. Aber wer bin ich, das ich mir darauf mehr einbilden sollte? Wir sahen uns Tage lang nicht. Alles ok. Gefühle im Griff. Klar hab ich hin und wieder an ihn gedacht. Aber alles normales Level bis dato. Wenn ich ihn wieder sah war da wieder das Gefühl. Und es wurde mit jedem Mal sehen stärker. Kurz vor meinem Urlaub im Sommer 2016 fragte ich ihn, ob er mich noch ein kleines Stück mit dem Auto mitnehmen kann da mein Fahrrad woanders stand. Er willigte ein. Wir unterhielten uns noch, er umarmte mich und küsste mich auf die Wange. Am nächsten Tag wieder. Dann fuhr ich in den Urlaub. Wir schrieben weiter. Am 4. Tag dort, schrieb er mir das er sich schon lang zu mir hingezogen fühlt, mich gerne küssen würde sich fragt was da zwischen uns ist. Ich konnte den ganzen Urlaub an nichts anderes mehr denken außer an ihn. Nach dem Urlaub trafen wir uns, unterhielten uns lang und letztendlich passierte es. Himmel, sowas hab ich noch nicht erlebt. Es passte einfach. Es riss uns den Boden unter den Füßen weg. Daraufhin trafen wir uns 2 Wochen nahezu jede Nacht. Waren spazieren, knutschten doch recht öffentlich. Dann flog er in den Urlaub mit seiner Familie. Fast 4 Wochen. Es war die Hölle. Aber ich bekam jede Menge liebe Nachrichten und Fotos. Er ließ mich regelrecht dran teilhaben. Wir vermissten uns sehr. Die Wiedersehensfreude war riesig. Wir hatten direkt EB-Sitzung und konnten es kaum aushalten uns danach endlich in die Arme zu schließen. Wir haben eine Woche später ein ziemlich langes und ehrliches Gespräch geführt. Er meinte er fragt sich, ob er 2 Frauen gleichzeitig lieben kann. Es fühlt sich mit mir alles so richtig an, er ist so glücklich wenn wir zusammen sind. Er fragte, was mir wichtig in einer Beziehung ist und das wir zusammen ja 3 Kinder haben, eine coole Patchworkfamilie wären und solche Sachen.
Wir trafen wir uns weiterhin abends oder nachts, die Abstände wurden etwas länger, der Alltag hatte uns wieder fest im Griff aber 1-2 mal die Woche schafften wir es meistens. Wir sahen uns nahezu jeden Morgen in der Kita. Was die Situation nicht unbedingt leichter machte. Wenn wir uns trafen, genossen wir jede Minute. Wir lagen uns in den Armen, küssten, kuschelten und redeten über Gott und die Welt. Wir gingen essen, gemeinsam zum Sport und machten was gemeinsam mit den Kinder. Aber wir hatten nie Sex. Darum ging es uns nie primär. Klar sprachen wir drüber aber uns war das was wir hatten einfach zu wertvoll. Es sollte nicht im Mittelpunkt stehen und wir wollten die Zeit einfach nutzen in dem man den anderen einfach "bei sich" hatte. Wochen vergingen. Uns war klar, dass einer von beiden irgendwann eine Entscheidung treffen würde oder viel mehr muss. Das es nicht ewig so weiter gehen kann - da gab es viele Faktoren. Und ich war immer sicher, dass ein ganz großer Faktor sein Sohn sein wird. Wir hatten viele schöne treffen, wir spürten was da zwischen uns ist, mussten nie über Gefühle reden oder irgendwas zerreden. Wir schauten uns an und wussten was beim anderen los ist. Es war alles sehr innig und vertraut, seelenverwandte wie wir fanden. Mitte Dezember schrieb er mir, dass seine Frau ihn darauf ansprach, ob er der verheiratete Mann ist, mit dem ich was am laufen haben. Wähm! Die Nachricht hat mich echt umgehauen. Er hat es dementiert, gesagt wir verstehen uns sehr gut aber mehr nicht. Seine Frau wurde wohl darauf angesprochen, dass wir uns etwas zu gut verstehen und ich was mit einem verheirateten Mann hätte - es könnte ihrer sein.
Ich fragte ihn am nächsten Tag, ob wir so weiter machen wie bisher oder es sein lassen. Er meinte, dass er es noch nicht weiß. Darauf hin zog er sich etwas zurück. Es kamen auch Weihnachten, Ferien etc. Wir schrieben weniger. Ich wusste, nach diesem Verdacht MUSSTE er sich damit auseinander setzten. Anfang Januar trafen wir uns abends wieder bei mir. Etwas unerwartet für mich, aber er wollte gern kommen. Der Abend war wohl der schönste von allen. Er war ewig da. Es war wie immer. Kein Rückzug, kein Abstand. Im Gegenteil. Es war eher als wenn wir die letzten 2 Wochen nachholen mussten. Die 3 Wochen danach trafen wir uns immer mal wieder, oft nicht so lang aber ich merkte er ist ruhiger, in sich gekehrt und mit sich beschäftig. Ich fragte ihn, ob es so sei und er gab zu, im Moment sehr zurück gezogen zu sein und das er viel nachdenkt. Ich gab ihm zu verstehen, dass es vollkommen okay ist und ich ihm die Zeit gebe die er braucht.
Ende Januar war die Situation für mich aber irgendwie unerträglich. Ich schrieb ihm, dass ich vollstes Verständnis habe das er Zeit braucht, es aber für mich auch unheimlich schwer ist in dieser Situation. Er schrieb dann am nächsten Tag "wie lang mein Sport gehen würde und das wir am Abend reden müssen. Kuss"
Ok... mir war alles klar. Ich wusste was kommt. Er kam zu mir, begrüßte mich wie immer. Zärtlich, liebevoll und küssend. Wir saßen auf der Couch, unterhielten uns, küssten uns, hielten uns fest. Nach einem Kuss sagte er "Babe, ich kann XX nicht verlassen. Der Gedanke meinen Sohn nicht mehr zu sehen wann ich es will bringt mich um. Die Gefühle zu dir sind nach wie vor komplett da, ich hab dich auch nie angelogen und alles immer so gemeint wie ich es gesagt habe"
Das hat gesessen. Und ich hatte Recht. Er wurde ruhiger. Fügte dann noch hinzu, dass er ja nie richtig unglücklich in seiner Ehe war. Ich konnte nichts mehr sagen. Ich hab kein Wort raus gebracht obwohl ich immer wusste, dass es wohl so kommen wird. Wir schauten uns in die Augen, er sah traurig aus. Wischte mir eine Träne weg. Nahm mich in den Arm. Ich dachte er geht eh gleich. Aber nichts. Er war noch weitere 1,5 Stunden da. Wir hielten uns immernoch fest. Er küsste mich immer wieder. Wir redeten wir immer. Ich konnte mich aber auch nicht dagegen wehren auch wenn es sicherlich das beste gewesen wäre. Ich sagte ihm er muss das nicht mehr tun. Aber er wollte es. Er zog mich immer wieder zu sich. Hielt mich fest, küsste mich. Selbst beim verabschieden am Auto zog er mich für einen letzten Kuss zurück. Mein Herz zerbrach. Ich beschloss darauf hin mich natürlich auch erstmal nicht bei ihm zu melden. Klar. Nach 5 Tagen schrieb er mir. Wie es mir geht, das es ihm leid tut das er mir so weh getan hat und ich ihm fehle. Kurz danach hatte ich Geburtstag. Er schrieb kurz nach null Uhr, eine liebe Nachricht und "Knutsch dich" am Schluss. In der Kita am Morgen sahen wir uns, er nahm mich fest in den Arm und gratulierte mir nochmal. Ich schrieb ihm am Abend noch und bedanke mich für die Glückwünsche und machte ihm klar, dass er aber bitte nicht mehr "knutsch dich" schreiben soll wenn er es doch nicht mehr will. Das würde mir weh tun sowas zu lesen aber zu wissen es ist nicht mehr. Naja, die nächsten 4 Wochen ging ich ihm bewusst aus dem Weg morgens in dem ich meine Kinder eher in die Kita brachte. Er schrieb mir immer wieder. Fragte wie es mir geht, wie meine Wochenenden so waren, das er immer an mich denkt. Ich antwortete kurz und knapp, gab mich entspannt. Dann antwortete ich gar nicht mehr. Aber in mir drin tobte ein Sturm. Ein Sturm aus Gefühlen, Traurigkeit, Unverständnis. Seine letzte Nachricht auf wie es mir geht beantwortete ich dann das erste mal ehrlich. Nicht gut! Er meinte das klingt scheisse und was denn los sein. Ich fragte ihn, ob wir uns am Tag drauf nach der nächsten EB Sitzung trotzdem an "unserem Platz" treffen, wir haben lang nicht mehr geredet. Er willigte ein wenn ich ihm sage was los ist.
Also trafen wir uns am nächsten Abend. Saßen im Auto, unterhielten uns. Dies das Arbeit Kinder. Er sah mir natürlich an das das nicht alles war und bohrte nach. Ich sagte ihm wie es mir geht, mein Kopf einem Kreisverkehr ohne Ausfahrt gleicht. Ich immer an ihn denken muss und mich es selber nervt, dass mich das so einnimmt usw. Er nahm meine Hand, hielt sie fest. Er umarmte mich immer wieder, küsste mich auf die Wange. Ich fragte wie es ihm geht. Er muss oft an mich denken und wenn er wo vorbei fährt wo wir uns geküsst haben, stellt er sich vor wie schön es wäre meine Lippen wieder zu spüren und er hat hat das Glück durch seinen Zeitintensiven Job das alles verdrängen zu können. Wir schauten uns die ganze Zeit in die Augen. Er sagte plötzlich "aber das macht die Situation nicht besser" und küsste mich und hat "du fehlst mir" geflüstert.
Man...
Die nächsten 2 Wochen konnte ich ihm nicht wirklich aus dem Weg gehen. Ich war oft morgens noch in der Kita wegen einer bevorstehenden Veranstaltung, ein Basar, den der EB plant.
Basartag: Wir waren natürlich beide involviert, sind locker miteinander umgegangen. Das konnten wir eigentlich immer sehr gut wenn andere dabei waren. Ich spürte seine Blicke. Er beobachtete mich, verfolgte mich mit seinen Augen. Nach dem Basar mussten wir noch aufräumen. Ich hab mich in die Küche verdrückt und abgespült. Er kam immer wieder rein. Ging wieder, kam wieder. Es war eigentlich schon echt amüsant
Irgendwann blieb er neben mir stehen. Wir unterhielten uns. Ich merkte richtig wie heiß es wurde. Da passierte es wieder. Er küsste mich. Gefolgt von einem gehauchten "sorry" - wir haben uns noch unterhalten. Er berührte mich bei jeder Gelegenheit an der Taille und an der Hüfte. Wir verließen den Basar zusammen, liefen gemeinsam heim. Bei ihm angekommen redeten wir kurz und verabschiedeten uns. Ich wollte ihn nur umarmen da küssten er mich. Ich fragte ihn warum er das macht. Er sagte er weiß es nicht. Schaute mich an und da knutschten wir rum. So richtig leidenschaftlich. Gefühlt war da alles drin was wir die Wochen vorher nicht hatten. Er ging zur Tür und ich sagte noch "ich hoffe dir fehlt das alles wenigstens ein bisschen" - er blickte nach unten, nickte und sagte "merkt man kaum oder" ich sagte nur "ich weiß. Schlaf gut" und bin gegangen.
Daheim angekommen konnte ich nicht anders als ihm nochmal zu schreiben. Sagte ihm, dass ich weiß das es die Situation nicht ändert oder besser macht, der kuss sich nach so langer Zeit immer noch richtig anfühlt und es so war als wäre es nie anders gewesen.
Er meinte "nein das tut es nicht. Er weiß auch nicht warum er sich nicht im Griff hat, er macht es uns ja damit nicht leichter. Und es fühlte sich so gut an!!"
So kann es doch nicht weiter gehen dachte ich. Also allen Mut zusammen genommen und geschrieben: "Die nächste Sitzung ist erst in ein paar Wochen und das Sommerfest auch erst im Juni. Vielleicht sollten wir uns bis daheim nicht mehr unnötig sehen etc. Du hast (Sohn) und (Frau) und ich möchte mich nicht dazwischen drängen und uns es schwerer machen als es ohnehin schon ist"
Darauf antwortete er mir nicht mehr. Er schrieb mir die nächsten 3 Tage noch - auch am Abend des Geburtstages seiner Frau schrieben wir - und dann antwortete ich nicht mehr. Und ich wollte das durchziehen. KS! Kein schreiben, kein sehen, kein treffen. Nichts. 4 Wochen! Ja schon klar - für die einen Pillepalle aber für mich in der Zeit der blanke Horror. Es war echt schlimm. Er fehlte mir. Ich vermisste ihn immer mehr. Klar konnte ich auch Abstand gewinnen und mit der Situation immer besser umgehen. Aber ich war auch unheimlich beschäftigt, lenkte mich ab wo es nur ging. War viel mit Freunden und Familie unterwegs. Aber immer wenn ich zur Ruhe kam überkam es mich. Und immer ein bisschen schlimmer als davor. Da merkte ich dann wie sehr er mir doch fehlt und ich das alles vermisse. Seine Nähe, die Gespräche, sein Duft. Nach 4 Wochen, also letzten Mittwoch hab ich ihn ungeplant in der Kita gesehen. Er stand auf einmal hinter mir. Wir lächelten uns an, schauten uns in die Augen und wünschten uns einen guten Morgen. Ich habe das Gebäude dann recht zügig verlassen. Ich hatte 4 Stunden weiche Knie. Mein Herz raste, in meinem Körper stieg eine Party. Alles wieder da. Alles. Komplett. Das kann doch nicht sein dachte ich mir. Am gleichen Tag kam nachmittags eine Nachricht. Er würde morgen, also Donnerstag, zum Sport gehen. Das ist mein Sporttag und wir sind immer zusammen gegangen. Ich sagte also zu dabei zu sein. Er schrieb mir dann kurz vorher das er schonmal hinfährt. Ok, er wollte also der Situation des begrüßen am Parkplatz aus dem Weg gehen. Wir unterhielten uns gut, machten Spaß und lachten. Er wurde aber zunehmend ruhiger. Er war voll bei sich selber. Fast schon in sich gekehrt. Nach dem Training fragte er ob ich noch 10 Minuten länger mache. Hmmm? Vermutlich wollte er auch der Situation des verabschieden aus dem Weg gehen... wir sind dann aber doch zusammen raus und haben am Parkplatz noch geredet. Er hat angedeutet, dass wir uns diese Woche wieder zum Sport treffen. Er hat mich zum Schluss lang und innig umarmt und den Rücken gestreichelt. Aber generell war die Situation ziemlich abgespannt. Wir haben uns dann Samstag gesehen (Familienausflug Kita - ja mit Partnern). Sonntag sind wir uns auf einem Fest hier im Ort ständig über den Weg gelaufen. Ich hab gesehen wie er mich immer wieder beobachtet. Dienstag hatten wir wieder EB Sitzung und haben uns 3 Stunden gegenüber gesessen. Ich dachte ja echt das lässt alles mal nach... aber irgendwie nicht. Ich hab immer noch so ein verlangen nach ihm. Eine Freundin (aus dem EB die die Geschichte kennt) schrieb mir dann am Abend, dass es wohl sehr auffällig war, dass wir uns gegenseitig beobachtet haben. Nunja, heute morgen fragte ich mal vorsichtig ob er heute wieder beim Sport dabei ist. Er konnte nicht.
So, und da Sitz ich nun. Frage mich warum ich überhaupt wieder gefragt habe. Und wieso mir dieser Mann einfach nicht aus dem Kopf gehen mag. Und überhaupt wieso weshalb warum. Dran bleiben? Vergessen? Erstmal wieder auf Abstand gehen? Wieso hat er mir letzten Mittwoch überhaupt wieder geschrieben und wollte mit mir zum Sport? Weil er mich sehen wollte? Hätte er dann nicht auch eher schrieben können? Warum die Woche nun doch nicht mehr? Was geht in seinem Kopf vor? Hat er das alles nur gebraucht um nun zu wissen, wo er hin gehört? Ich weiß einfach nicht wie das weiter gehen soll...
Puhhh...
In 2 Wochen ist er auf Motorradtour, dann 1 Woche mit Familie im Urlaub und dann ist sie 3 Wochen auf Kur mit Kind. Könnte ne ganz schön lange harte Zeit werden...
Aber vielen Dank, falls du es bis hier her geschafft hast und meine Geschichte gelesen hast. Ist wohl echt etwas lang geworden
und ich konnte noch so viel mehr schreiben
Ich bin bisher stille Mitleserin gewesen und hab mir schon viel Informationen und Beiträge "einverleibt"
Nun muss ich doch mal ein Thema eröffnen um meine Situation zu schildern um einfach ein "offenes Ohr" zu finden.
Ich weiß ich werde hier nicht "die perfekte Lösung" finden, aber vielleicht ähnliche Erfahrungen und hoffe auf Austausch.
Ich bin 30, getrennt (und gleich vorne weg: das hat mit dieser Geschichte nichts zu tun) , habe 2 Kinder. Er, 38, verheiratet, 1 Kind. Wir kennen uns mittlerweile 3 Jahren . Kennengelernt haben wir uns in der KiTa. Sind seid 2 Jahren auch zusammen im Elternbeirat (im folgenden EB) Wir haben uns immer sehr gut verstanden. Auf den ersten Blick war da was. Sympathie. Große Sympathie. Und mehr wie sich bald rausstellte. Es fing an mit Berührungen am Arm, am Rücken, ein anlehnen an den anderen, füßeln. Dieses typische "Nähe suchen" eben. Wir hielten uns immer in der gleichen Umgebung auf, machten viel Spaß miteinander, was auch allen auffiel das wir einfach gut miteinander können und den gleichen Humor haben. Irgendwann merkte ich "huch" ... ich denke nicht an die EB Sitzung heute Abend sondern daran, ihn zu sehen. Es kamen Gefühle auf, die ich immer wieder verdrängte. Wir schrieben miteinander. Eindeutig zweideutig. Aber wer bin ich, das ich mir darauf mehr einbilden sollte? Wir sahen uns Tage lang nicht. Alles ok. Gefühle im Griff. Klar hab ich hin und wieder an ihn gedacht. Aber alles normales Level bis dato. Wenn ich ihn wieder sah war da wieder das Gefühl. Und es wurde mit jedem Mal sehen stärker. Kurz vor meinem Urlaub im Sommer 2016 fragte ich ihn, ob er mich noch ein kleines Stück mit dem Auto mitnehmen kann da mein Fahrrad woanders stand. Er willigte ein. Wir unterhielten uns noch, er umarmte mich und küsste mich auf die Wange. Am nächsten Tag wieder. Dann fuhr ich in den Urlaub. Wir schrieben weiter. Am 4. Tag dort, schrieb er mir das er sich schon lang zu mir hingezogen fühlt, mich gerne küssen würde sich fragt was da zwischen uns ist. Ich konnte den ganzen Urlaub an nichts anderes mehr denken außer an ihn. Nach dem Urlaub trafen wir uns, unterhielten uns lang und letztendlich passierte es. Himmel, sowas hab ich noch nicht erlebt. Es passte einfach. Es riss uns den Boden unter den Füßen weg. Daraufhin trafen wir uns 2 Wochen nahezu jede Nacht. Waren spazieren, knutschten doch recht öffentlich. Dann flog er in den Urlaub mit seiner Familie. Fast 4 Wochen. Es war die Hölle. Aber ich bekam jede Menge liebe Nachrichten und Fotos. Er ließ mich regelrecht dran teilhaben. Wir vermissten uns sehr. Die Wiedersehensfreude war riesig. Wir hatten direkt EB-Sitzung und konnten es kaum aushalten uns danach endlich in die Arme zu schließen. Wir haben eine Woche später ein ziemlich langes und ehrliches Gespräch geführt. Er meinte er fragt sich, ob er 2 Frauen gleichzeitig lieben kann. Es fühlt sich mit mir alles so richtig an, er ist so glücklich wenn wir zusammen sind. Er fragte, was mir wichtig in einer Beziehung ist und das wir zusammen ja 3 Kinder haben, eine coole Patchworkfamilie wären und solche Sachen.
Wir trafen wir uns weiterhin abends oder nachts, die Abstände wurden etwas länger, der Alltag hatte uns wieder fest im Griff aber 1-2 mal die Woche schafften wir es meistens. Wir sahen uns nahezu jeden Morgen in der Kita. Was die Situation nicht unbedingt leichter machte. Wenn wir uns trafen, genossen wir jede Minute. Wir lagen uns in den Armen, küssten, kuschelten und redeten über Gott und die Welt. Wir gingen essen, gemeinsam zum Sport und machten was gemeinsam mit den Kinder. Aber wir hatten nie Sex. Darum ging es uns nie primär. Klar sprachen wir drüber aber uns war das was wir hatten einfach zu wertvoll. Es sollte nicht im Mittelpunkt stehen und wir wollten die Zeit einfach nutzen in dem man den anderen einfach "bei sich" hatte. Wochen vergingen. Uns war klar, dass einer von beiden irgendwann eine Entscheidung treffen würde oder viel mehr muss. Das es nicht ewig so weiter gehen kann - da gab es viele Faktoren. Und ich war immer sicher, dass ein ganz großer Faktor sein Sohn sein wird. Wir hatten viele schöne treffen, wir spürten was da zwischen uns ist, mussten nie über Gefühle reden oder irgendwas zerreden. Wir schauten uns an und wussten was beim anderen los ist. Es war alles sehr innig und vertraut, seelenverwandte wie wir fanden. Mitte Dezember schrieb er mir, dass seine Frau ihn darauf ansprach, ob er der verheiratete Mann ist, mit dem ich was am laufen haben. Wähm! Die Nachricht hat mich echt umgehauen. Er hat es dementiert, gesagt wir verstehen uns sehr gut aber mehr nicht. Seine Frau wurde wohl darauf angesprochen, dass wir uns etwas zu gut verstehen und ich was mit einem verheirateten Mann hätte - es könnte ihrer sein.
Ich fragte ihn am nächsten Tag, ob wir so weiter machen wie bisher oder es sein lassen. Er meinte, dass er es noch nicht weiß. Darauf hin zog er sich etwas zurück. Es kamen auch Weihnachten, Ferien etc. Wir schrieben weniger. Ich wusste, nach diesem Verdacht MUSSTE er sich damit auseinander setzten. Anfang Januar trafen wir uns abends wieder bei mir. Etwas unerwartet für mich, aber er wollte gern kommen. Der Abend war wohl der schönste von allen. Er war ewig da. Es war wie immer. Kein Rückzug, kein Abstand. Im Gegenteil. Es war eher als wenn wir die letzten 2 Wochen nachholen mussten. Die 3 Wochen danach trafen wir uns immer mal wieder, oft nicht so lang aber ich merkte er ist ruhiger, in sich gekehrt und mit sich beschäftig. Ich fragte ihn, ob es so sei und er gab zu, im Moment sehr zurück gezogen zu sein und das er viel nachdenkt. Ich gab ihm zu verstehen, dass es vollkommen okay ist und ich ihm die Zeit gebe die er braucht.
Ende Januar war die Situation für mich aber irgendwie unerträglich. Ich schrieb ihm, dass ich vollstes Verständnis habe das er Zeit braucht, es aber für mich auch unheimlich schwer ist in dieser Situation. Er schrieb dann am nächsten Tag "wie lang mein Sport gehen würde und das wir am Abend reden müssen. Kuss"
Ok... mir war alles klar. Ich wusste was kommt. Er kam zu mir, begrüßte mich wie immer. Zärtlich, liebevoll und küssend. Wir saßen auf der Couch, unterhielten uns, küssten uns, hielten uns fest. Nach einem Kuss sagte er "Babe, ich kann XX nicht verlassen. Der Gedanke meinen Sohn nicht mehr zu sehen wann ich es will bringt mich um. Die Gefühle zu dir sind nach wie vor komplett da, ich hab dich auch nie angelogen und alles immer so gemeint wie ich es gesagt habe"
Das hat gesessen. Und ich hatte Recht. Er wurde ruhiger. Fügte dann noch hinzu, dass er ja nie richtig unglücklich in seiner Ehe war. Ich konnte nichts mehr sagen. Ich hab kein Wort raus gebracht obwohl ich immer wusste, dass es wohl so kommen wird. Wir schauten uns in die Augen, er sah traurig aus. Wischte mir eine Träne weg. Nahm mich in den Arm. Ich dachte er geht eh gleich. Aber nichts. Er war noch weitere 1,5 Stunden da. Wir hielten uns immernoch fest. Er küsste mich immer wieder. Wir redeten wir immer. Ich konnte mich aber auch nicht dagegen wehren auch wenn es sicherlich das beste gewesen wäre. Ich sagte ihm er muss das nicht mehr tun. Aber er wollte es. Er zog mich immer wieder zu sich. Hielt mich fest, küsste mich. Selbst beim verabschieden am Auto zog er mich für einen letzten Kuss zurück. Mein Herz zerbrach. Ich beschloss darauf hin mich natürlich auch erstmal nicht bei ihm zu melden. Klar. Nach 5 Tagen schrieb er mir. Wie es mir geht, das es ihm leid tut das er mir so weh getan hat und ich ihm fehle. Kurz danach hatte ich Geburtstag. Er schrieb kurz nach null Uhr, eine liebe Nachricht und "Knutsch dich" am Schluss. In der Kita am Morgen sahen wir uns, er nahm mich fest in den Arm und gratulierte mir nochmal. Ich schrieb ihm am Abend noch und bedanke mich für die Glückwünsche und machte ihm klar, dass er aber bitte nicht mehr "knutsch dich" schreiben soll wenn er es doch nicht mehr will. Das würde mir weh tun sowas zu lesen aber zu wissen es ist nicht mehr. Naja, die nächsten 4 Wochen ging ich ihm bewusst aus dem Weg morgens in dem ich meine Kinder eher in die Kita brachte. Er schrieb mir immer wieder. Fragte wie es mir geht, wie meine Wochenenden so waren, das er immer an mich denkt. Ich antwortete kurz und knapp, gab mich entspannt. Dann antwortete ich gar nicht mehr. Aber in mir drin tobte ein Sturm. Ein Sturm aus Gefühlen, Traurigkeit, Unverständnis. Seine letzte Nachricht auf wie es mir geht beantwortete ich dann das erste mal ehrlich. Nicht gut! Er meinte das klingt scheisse und was denn los sein. Ich fragte ihn, ob wir uns am Tag drauf nach der nächsten EB Sitzung trotzdem an "unserem Platz" treffen, wir haben lang nicht mehr geredet. Er willigte ein wenn ich ihm sage was los ist.
Also trafen wir uns am nächsten Abend. Saßen im Auto, unterhielten uns. Dies das Arbeit Kinder. Er sah mir natürlich an das das nicht alles war und bohrte nach. Ich sagte ihm wie es mir geht, mein Kopf einem Kreisverkehr ohne Ausfahrt gleicht. Ich immer an ihn denken muss und mich es selber nervt, dass mich das so einnimmt usw. Er nahm meine Hand, hielt sie fest. Er umarmte mich immer wieder, küsste mich auf die Wange. Ich fragte wie es ihm geht. Er muss oft an mich denken und wenn er wo vorbei fährt wo wir uns geküsst haben, stellt er sich vor wie schön es wäre meine Lippen wieder zu spüren und er hat hat das Glück durch seinen Zeitintensiven Job das alles verdrängen zu können. Wir schauten uns die ganze Zeit in die Augen. Er sagte plötzlich "aber das macht die Situation nicht besser" und küsste mich und hat "du fehlst mir" geflüstert.
Man...
Die nächsten 2 Wochen konnte ich ihm nicht wirklich aus dem Weg gehen. Ich war oft morgens noch in der Kita wegen einer bevorstehenden Veranstaltung, ein Basar, den der EB plant.
Basartag: Wir waren natürlich beide involviert, sind locker miteinander umgegangen. Das konnten wir eigentlich immer sehr gut wenn andere dabei waren. Ich spürte seine Blicke. Er beobachtete mich, verfolgte mich mit seinen Augen. Nach dem Basar mussten wir noch aufräumen. Ich hab mich in die Küche verdrückt und abgespült. Er kam immer wieder rein. Ging wieder, kam wieder. Es war eigentlich schon echt amüsant
Irgendwann blieb er neben mir stehen. Wir unterhielten uns. Ich merkte richtig wie heiß es wurde. Da passierte es wieder. Er küsste mich. Gefolgt von einem gehauchten "sorry" - wir haben uns noch unterhalten. Er berührte mich bei jeder Gelegenheit an der Taille und an der Hüfte. Wir verließen den Basar zusammen, liefen gemeinsam heim. Bei ihm angekommen redeten wir kurz und verabschiedeten uns. Ich wollte ihn nur umarmen da küssten er mich. Ich fragte ihn warum er das macht. Er sagte er weiß es nicht. Schaute mich an und da knutschten wir rum. So richtig leidenschaftlich. Gefühlt war da alles drin was wir die Wochen vorher nicht hatten. Er ging zur Tür und ich sagte noch "ich hoffe dir fehlt das alles wenigstens ein bisschen" - er blickte nach unten, nickte und sagte "merkt man kaum oder" ich sagte nur "ich weiß. Schlaf gut" und bin gegangen.
Daheim angekommen konnte ich nicht anders als ihm nochmal zu schreiben. Sagte ihm, dass ich weiß das es die Situation nicht ändert oder besser macht, der kuss sich nach so langer Zeit immer noch richtig anfühlt und es so war als wäre es nie anders gewesen.
Er meinte "nein das tut es nicht. Er weiß auch nicht warum er sich nicht im Griff hat, er macht es uns ja damit nicht leichter. Und es fühlte sich so gut an!!"
So kann es doch nicht weiter gehen dachte ich. Also allen Mut zusammen genommen und geschrieben: "Die nächste Sitzung ist erst in ein paar Wochen und das Sommerfest auch erst im Juni. Vielleicht sollten wir uns bis daheim nicht mehr unnötig sehen etc. Du hast (Sohn) und (Frau) und ich möchte mich nicht dazwischen drängen und uns es schwerer machen als es ohnehin schon ist"
Darauf antwortete er mir nicht mehr. Er schrieb mir die nächsten 3 Tage noch - auch am Abend des Geburtstages seiner Frau schrieben wir - und dann antwortete ich nicht mehr. Und ich wollte das durchziehen. KS! Kein schreiben, kein sehen, kein treffen. Nichts. 4 Wochen! Ja schon klar - für die einen Pillepalle aber für mich in der Zeit der blanke Horror. Es war echt schlimm. Er fehlte mir. Ich vermisste ihn immer mehr. Klar konnte ich auch Abstand gewinnen und mit der Situation immer besser umgehen. Aber ich war auch unheimlich beschäftigt, lenkte mich ab wo es nur ging. War viel mit Freunden und Familie unterwegs. Aber immer wenn ich zur Ruhe kam überkam es mich. Und immer ein bisschen schlimmer als davor. Da merkte ich dann wie sehr er mir doch fehlt und ich das alles vermisse. Seine Nähe, die Gespräche, sein Duft. Nach 4 Wochen, also letzten Mittwoch hab ich ihn ungeplant in der Kita gesehen. Er stand auf einmal hinter mir. Wir lächelten uns an, schauten uns in die Augen und wünschten uns einen guten Morgen. Ich habe das Gebäude dann recht zügig verlassen. Ich hatte 4 Stunden weiche Knie. Mein Herz raste, in meinem Körper stieg eine Party. Alles wieder da. Alles. Komplett. Das kann doch nicht sein dachte ich mir. Am gleichen Tag kam nachmittags eine Nachricht. Er würde morgen, also Donnerstag, zum Sport gehen. Das ist mein Sporttag und wir sind immer zusammen gegangen. Ich sagte also zu dabei zu sein. Er schrieb mir dann kurz vorher das er schonmal hinfährt. Ok, er wollte also der Situation des begrüßen am Parkplatz aus dem Weg gehen. Wir unterhielten uns gut, machten Spaß und lachten. Er wurde aber zunehmend ruhiger. Er war voll bei sich selber. Fast schon in sich gekehrt. Nach dem Training fragte er ob ich noch 10 Minuten länger mache. Hmmm? Vermutlich wollte er auch der Situation des verabschieden aus dem Weg gehen... wir sind dann aber doch zusammen raus und haben am Parkplatz noch geredet. Er hat angedeutet, dass wir uns diese Woche wieder zum Sport treffen. Er hat mich zum Schluss lang und innig umarmt und den Rücken gestreichelt. Aber generell war die Situation ziemlich abgespannt. Wir haben uns dann Samstag gesehen (Familienausflug Kita - ja mit Partnern). Sonntag sind wir uns auf einem Fest hier im Ort ständig über den Weg gelaufen. Ich hab gesehen wie er mich immer wieder beobachtet. Dienstag hatten wir wieder EB Sitzung und haben uns 3 Stunden gegenüber gesessen. Ich dachte ja echt das lässt alles mal nach... aber irgendwie nicht. Ich hab immer noch so ein verlangen nach ihm. Eine Freundin (aus dem EB die die Geschichte kennt) schrieb mir dann am Abend, dass es wohl sehr auffällig war, dass wir uns gegenseitig beobachtet haben. Nunja, heute morgen fragte ich mal vorsichtig ob er heute wieder beim Sport dabei ist. Er konnte nicht.
So, und da Sitz ich nun. Frage mich warum ich überhaupt wieder gefragt habe. Und wieso mir dieser Mann einfach nicht aus dem Kopf gehen mag. Und überhaupt wieso weshalb warum. Dran bleiben? Vergessen? Erstmal wieder auf Abstand gehen? Wieso hat er mir letzten Mittwoch überhaupt wieder geschrieben und wollte mit mir zum Sport? Weil er mich sehen wollte? Hätte er dann nicht auch eher schrieben können? Warum die Woche nun doch nicht mehr? Was geht in seinem Kopf vor? Hat er das alles nur gebraucht um nun zu wissen, wo er hin gehört? Ich weiß einfach nicht wie das weiter gehen soll...
Puhhh...
In 2 Wochen ist er auf Motorradtour, dann 1 Woche mit Familie im Urlaub und dann ist sie 3 Wochen auf Kur mit Kind. Könnte ne ganz schön lange harte Zeit werden...
Aber vielen Dank, falls du es bis hier her geschafft hast und meine Geschichte gelesen hast. Ist wohl echt etwas lang geworden
und ich konnte noch so viel mehr schreiben
