So, nun möchte ich noch ein paar Dinge nachfragen:
1. Ist die Diagnose offiziell? Falls ja, war er schon jemals in Therapie? Falls nein, wie kommst Du dann darauf?
2. Für jemand, der so entscheidungsunfähig ist wie Du es beschreibst, hat er ziemlich entschieden hinter Deinem Rücken eine neue Wohnung gesucht, Mietvertrag unterschrieben und Helfer für den Umzug organisiert. Das würde mir zu denken geben, es hat nichts mit einer Kurzschluß- und/oder Affekthandlung zu tun.
3. Du bist in eine Mutterrolle und/oder ins Helfersyndrom gerutscht.Wie willst Du da wieder rauskommen und rein als Partnerin agieren?
4. Therapie - wie hast Du Dir das vorgestellt? Einen Therapeuten für ihn suchen und Termin ausmachen? Ihn dazu zu überreden? Ihn vor die Wahl stellen? Und was machen, wenn er einfach nicht will?
5. Er plante den Urlaub ohne Dich, d.h., er bezieht Dich in die grundlegendsten Dinge einer Beziehung nicht mal ansatzweise mit ein. Du musstest für 2016 ihm schon eine Ansage dafür machen.
6. Gegen einen evtl. Kindesentzug könnte er sich wehren, wenn er würde wollen. Hast Du in diese Richtung ebenfalls schon mal was gesagt?
7. Meinem Gefühl nach wird sich in die Richtung EF/Familie nichts ändern (Auftreten als Paar, zu Dir stehen), wie willst Du damit umgehen?
8. Besteht die Möglichkeit, dass er sich die Wohnung gesucht hat, um Diskussionen, Streits oder vielleicht sogar einer Art Bevormundung Deinerseits zu entgehen?
Im Großen und Ganzen habe ich das Bild von einem weichen Mann, dessen Entscheidungen überwiegend Du triffst, ob klar ausgesprochen oder subtil überredet.
Es heißt, dass Frauen leidensfähiger sind als Männer. Und auch eher am Helfersyndrom leiden. Du nimmst viel auf Dich, nimmst ihn auch sehr in Schutz, findest für alles Erklärungen. Ich frage mich, wo bleibst Du und Deine Bedürfnisse, Wünsche, Sehnsüchte?
Und psychische Probleme hin oder her: wenn er Dich aufrichtig liebt, macht er so ne hinterfotzige Scheisse wie den Umzug nicht. Sorry.
Und dann noch das hier:
Meint Ihr nicht, dass er dankbar ist, dass ich mich so liebevoll und großzügig verhalte?
Ich bin zu meinem Freund ebenfalls liebevoll und großzügig und erwarte keine Dankbarkeit. Warum auch? Ich gebe dies freiwillig. Wenn ich dafür eine Gegenleistung erwarte sprich Dankbarkeit, dann ist doch das eine ungesunde Einstellung.
Dass es ihm zeigt, wie sehr ich ihn liebe, was ich für ein anständiger Mensch bin, selbst in extremen Ausnahmesituationen?
Dieser Satz hier ist extrem bedenklich. Hältst Du Dich selbst für so geringwertig, als dass Du Dich über Deine Gefühle aufwerten musst? Eine extreme Ausnahmesituation wäre eine lebensbedrohende Krankheit oder eine finanzielle Existenzgefährdung, aber doch kein hinter Deim Rücken geplanter Auszug.
Und auch hier wieder ist eine unterschwellige Botschaft: Ich liebe Dich, also erwarte ich Dankbarkeit und Anerkennung.
Er weiss, dass er nicht verdient hat, dass ich ihn nach allem was er getan hat, so gut behandele, das hat er mehrfach gesagt.
Einer der größten Shittests, den man machen kann. Mich würde Deine Antwort darauf interessieren.
Zu dem ominösen Ortungsdienst möchte ich noch anmerken, dass Du hier bereits zweimal zugegeben hast, ihn darüber zu stalken um seinen Aufenthaltsort herausfinden zu können. Deswegen der Ratschlag aller hier, das Teil zu löschen.
Wie lange willst Du Dir das ganze ansehen, ohne ihn aus seiner Komfortzone zu verweisen?