Liebe G.-Ost!
Nun möchte ich auf diese Thematik bezüglich Rubys Strang bzw. die Abschaltmechanismen mancher Menschen eingehen.
"Die Panik kommt, wenn es sich wie "für immer" anfühlt.
Mein Ex konnte, geprägt durch seine Vergangenheit aus der Familie, sehr gut in den "OFF Modus" schalten.
Ganz besonders gut konnte er es, wenn er spürte, dass es bei uns mehr ist, als nur ein unverbindlicher "Flirt"!-
Dadurch holte er sich seine Sicherheit zurück, dass er "HERR" über seine Gefühlswelt war.
Es gelang ihm nicht wirklich, denn irgendetwas hat ihn sehr gefesselt an mir.
Nach seinem: ich bin nicht beziehungsfähig" und "such Dir einen Anderen" ließ ihn doch
wieder bei mir erscheinen. Dennoch, seine Worte, im Bezug auf eine Geschichte, die eigentlich ein befreundetes Ehepaar betraf und dazu fürhte, das wir uns eineige Tage nicht sahen und hörten waren: LIEBE IST IMMER EINE BITTERE ENTTÄUSCHUNG!
Das ist für mich ein Mann, der schreckliche Angst vor Nähe aus Enttäuschung erlebte und diese nicht verarbeitet hat.
Es gab in seiner Familie einen sehr schweren Schicksahlsschlag und ich bin fest der Überzeugung, dass er sich dafür zumindest einen Teil der Schuld gibt.
Wie hier überleben? Wie damit fertigwerden?
Er hat sich von seinen Gefühlen, wenn es "eng" wurde, also nahe ging, immer abgeschalten. Das war Teil seiner Überlebensstrategie.
Als ich in sein Leben trat, ging es ihm nicht wirklich gut und mir auch nicht.
Mit anderen Worten, wir beide wahren offensichtlich nicht fertig, mit sehr schmerzhaften Erfahrungen.
Ich bin aber ein Mensch, der das Glas mehr gefüllt, als zu einem Drittel lehr sieht.
Meiner aufrichtigen Liebe zu ihm gelang es, ihn mitzureissen. Ihn am Leben und an der Liebe wieder Spaß und Freude zu erleben.
Was tat er: er setzt eienen unerwarteten, ohne Grund, Cut.....
3 Wochen später: seine erneute Kontaktaufnahme, eindringlich und klar....
3 Monate später: wieder Cut.....
6 Monate später: wieder totale Liebe.......und wieder.....nein, kein Cut, aber er machte diesen Umstand, unserer Liebe, von anderen Menschen abhängigig.
Keine Eigenverantwortung! Hier waren seine Eltern die Gradmesser!
Sobald er die "Kontrolle" verlor über Nähe und Distanz, sobald veränderte über eine Minute sein Verhalten und seine Zuneigung.
Ich wusste darüber bescheid, war auch um einiges Älter und sagen wir mal, beziehungsfähiger.
Immerhin hatte ich bereits 2 gescheiterte Ehen hinter mir. Somit war ich reflektierter.
Nach unserem halben Jahr Trennung und seiner Gewissheit, das auch seine Eltern, den Sanktus dazu gaben (heute würde ich das nicht mehr hinnehmen) hielt unsere Beziehung, trotz seiner Ambivalenz, doch immerhin 8 Jahre.
Was ich hier an dieser Stelle anmerken möchte, bevor Missverständnisse entstehen: wir waren beide Erwachsene, also es trennten uns zwar 12 Jahre aber in einem Alter von er, damals 31 und ich 43 als wir uns kennen und lieben lernten. Es war immerhin "Liebe auf den ersten Blick".
Eigentlich habe ich diese beendet! Ich liebe diesen Mann immer noch! Er ist hochsensibel und zu unermesslichen tiefen Gefühlen fähig! Doch davor fürchtet er sich, wie der Teufel, das Weihwasser!!!
Das war mir nach unserer Trennung ganz bewusst. Wir führten soetwas wie eine "offene" Beziehung. Getrennte WG und dennoch, viele Annäherungen kamen von seiner Seite aus.
Ich behaupte sogar, dass er heute noch, obwohl, wir nun seit 2 Jahren keine Kontakt zueinander haben (abgesehen von den Notwendigen bezüglich Aufteilung des Hausrates) noch immer eine gewisse Zuneigung besteht.
Von meiner Seite auf jeden Fall. Das will ich auch nicht leugnen.
Aber was wenn ich ihm meine ehrlichen Gefühle gezeigt hätte? Was wenn ich geweint hätte bei der Trennung? Kein Theater, gegangen bin ich, erhobenen Hauptes.....
Was musste er dabei fühlen? Er rief mich an, ob ich denn nicht "zu Hause" essen möchte, er kocht für mich! (das war an dem Tag, als ich vor seiner Nase den Koffer packte und ging) Nein, ich bin hart geblieben, wollte mehr, mehr Engagement....
Ja, er gab manchmal mehr Gas (wir fuhren sogar noch gemeinsam auf eine wunderschöne Insel in den Urlaub) aber das war mir zu wenig. Zuwenig an Verbindlichkeit.
Davor hatte er mega Schiß!
So, vor 3 Wochen, da er diesen noch immer nicht zurückverlangte, obwohl ich diesen mehrfach angeboten hatte, gab ich ihm seinen Wohnungsschlüssel zurück. Nach fast 3 Jahren offizieller und 2 Jahren inoffizieller Trennung, zurück.
Und was habe ich gemacht: ohne Worte oder Brief....habe ich diesen in seinen Postkasten geworfen. Was, was sollte ich hierzu noch sagen......
Er ist der Worte genausowenig fähig, wie ich, die Angst hat, zuviel gesagt zu haben.
Wir haben uns beide hinter einer Wand versteckt, die nichts von unseren wahren Gefühlen durchdringen ließ! (Außer meinem Brief vor 2 Jahren an Ihn, sche....., damit dachte ich, danach, ich hätte alles verbockt). Nein, ich glaube, es hätte nichts, aber auch gar nichts verändert..........
Weil er dazu nicht bereit war und ist........
soviel, Liebe G-Ost. zu dem Thema......
Du bist eine kluge Frau.....und hast sehr gute Erkenntnisse....Diese, die Meine, sollte Dir vielleicht als Ergänzung dienen......
Aber: ich akzeptiere in jedem Fall die Deine!!!
L.G.
Venus
Zuletzt modifiziert von Venus am 19.12.2012 - 00:47:16