Ed Giggs
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- Registriert
- 15 Juli 2014
- Beiträge
- 96
Hallo liebes Forum,
ich bin neu hier, insgesamt unerfahren mit Foren und, wie der Titel schon sagt, bin auch ich einer der gebeutelten Verlassenen, der jetzt von irgendwo her Rat erbittet. Hier im Forum lese ich schon seit langer Zeit in verschiedenen Themen mit und habe schon so manche Stunde damit verbracht dies und jenes für mich herauszuziehen. Aber jeder Fall ist anders, jede Beziehung und deshalb war "das Richtige" nirgends dabei.
Nun denn zu meiner Story und ich hoffe jemand tut sich den voraussichtlich langen Text an. Tja, wo beginne ich...
Vor der Trennung:
Ich (m 26) lernte meine Ex (24) vor vier Jahren kennen, im Rahmen eines Hobbys/ Engagements (Im Folgende HE). Damals war ich noch mit meiner Exex zusammen, von der ich mich vor 2 1/2 Jahren trennte, aus anderen Gründen.
Vor zwei Jahren dann führten wir dieses HE (mehrwöchig pro Jahr, großes Team, für den weiteren Verlauf wichtig) wieder aus. Da ging es dann gehörig rund zwischen uns und wir wurden rasch ein Paar. Seitdem führten wir eine Fernbeziehung (200 km), ursprünglich kommen wir aber aus derselben Gegend. Die Fernbeziehung lief sehr gut und wir bekamen diese super hin, uns wurde vielerorts dafür auch Bewunderung entgegen gebracht. Wir waren ein wirklich glückliches Paar und genossen die Zeit sehr. Im April dieses Jahres begann dann die "Abwärtsspirale".
Ich bekam einen Job in einer anderen Stadt, die Entfernung vergrößerte sich. Zeitgleich zog sie in eine andere Wohnung. Danach verringerte sich der Kontakt kontinuierlich. Sie hatte wochenlang in ihrer neuen Wohnung kein Internet, kein Telefon, ich habe unfassbar viel gearbeitet, manchmal von morgens um 9 bis abends um 17 Uhr und dann oft nochmal eine zweite Luft von 20-22 Uhr. Wir haben uns wirklich voneinander entfernt, ohne es selber bewusst zu registrieren - und was das bedeutet. Wir haben die Beziehung als selbstverständlich angesehen und sie hinten angestellt. Wie sich noch herausstellen soll, fatal. So etwas wird mir nie wieder passieren!!
Die ersten negativen Anzeichen realisierte ich an einem gemeinsamen Wochenende Anfang Mai. Dieses Wochenende war schlichtweg besch***. Wir gingen uns gegenseitig irgendwie auf die Nerven, ließen uns dies aber gegenseitig kaum anmerken. Streit gab es dabei allerdings nicht. Dazu: Wir haben uns noch nie gestritten. Nicht, weil wir Streits aus dem Wege gingen, sondern wir stritten einfach nie, es gab nie etwas zum Streiten auch während der anstehenden Trennung nicht, wir hatten auch keine klassischen Beziehungsprobleme. Es gab sicher Dinge, bei denen wir unterschiedlicher Meinungen waren, aber das waren Belanglosigkeiten. In den wichtigen Dingen waren wir uns immer einig.
Dieses WE war wirklich so eigenartig, dass es mir nicht möglich ist, es zu beschreiben. Wir waren beide nicht gut drauf. In der Folgewoche schrieben wir wieder häufiger SMS und telefonierten (endlich) auch mal wieder, was mir unheimlich gut tat, da ich durch meine viele Arbeit sehr aufgewühlt und durcheinander war. Im Rückblick habe ich aus dieser Zeit einige Fehler von mir, ihr und uns erkannt.
Die Trennung:
Mitte Mai (ein WE später) waren wir beide in der Heimat und sie kam abends zu mir. Ich wollte sie unbedingt sehen, da sie am Folgetag schon wieder abreiste. Und an diesem Abend kam sie spät zu mir, setze sich neben mich auf das Sofa und sagte:
„Ich habe diese Woche viel nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich unsere Beziehung nicht mehr will“
BAM! Einfach so! Kein Grund, kein Gespräch vorher, kein Versuch Probleme anzusprechen oder Lösungen zu finden.. sie kam mal schnell zu mir und hat mal eben Schluss gemacht. Was sollte ich davon halten, ich konnte nicht reagieren. Die Zeit stand still. Mal ganz abgesehen davon, dass auch ich mit ihr über uns reden wollte, da ich merkte, dass etwas schief läuft. Dabei habe ich nie an Trennung gedacht. Und sie: reist ab und weg war sie. Ich war dann mit dieser Situation alleine und habe versucht es irgendwie greifen.
Am nächsten Tag habe ich ihr dann einen Brief geschrieben. In den folgenden 2 Wochen habe ich versucht, ihr nicht allzu häufig zu schreiben, habe ihr aber dennoch öfter gesimst. Ebenfalls habe ich ihr eine lange Mail geschrieben, in der ich ihr alles sagte, was ich in „DER“ Nacht nicht konnte. Tja... was man halt im Affekt so macht, wenn man gerade verlassen wurde, das war wohl das klassische Hinterherlaufen. Telefoniert haben wir nicht, aufgesucht habe ich sie auch nicht. Ich habe versucht das Handy wegzulassen, mich auf Anderes zu konzentrieren, was sich als schwer erwies.
Als sie die Beziehung beendete, schlug sie ein Treffen zwei Wochen später vor, um sich nochmal auszusprechen, da wir da dann wieder beide in der Heimat waren. In diesen 2 Wochen wartete ich sehnsüchtig auf Antworten meiner SMS (die selten kamen, aber sie kamen manchmal) Ich habe mir immer eingeredet: Es ist noch nicht vorbei! Und ich hing alles an dieses Gespräch 2 Wochen später. Ich freute mich geradezu darauf.
Als es dann endlich soweit war, wurde mir schon klar, dass es ein böses Ende nehmen wird, als ich sie aus dem Auto aussteigen sah. Wir redeten 4 Stunden lang, neutraler Ort, redeten-redeten.. Aber schlussendlich vielen sie, die entscheidenden Worte von ihr:
"Ich möchte es nicht erzwingen, ich vertraue dir und du bist mir wichtig, aber im Moment kann und will ich die Beziehung nicht." Tja das war es dann also endgültig.
Nach der Trennung:
Zwei Tage nach der Trennung war ein eintägiges Treffen des gesamten Teams für das HE, an diesem wir dieses Jahr wieder beide teilnehmen. Tja, hartes Brot was.. mehrere Wochen mit denselben Leuten, an einem Ort fernab jeglicher Realität und... mit der Ex... Und das bekam ich an diesem Tag direkt zu spüren. Wie die Leute, die uns als Paar kennen mich/ uns musterten, wie sie merkten, dass da was los ist zwischen uns, wie jeder sich seinen Teil dachte, aber niemand was sagte.. Ich wünsche es keinem.
Am Abend dieses Treffens schickte ich ihr eine SMS, eine Antwort bekam ich 2 Tage später, ungefähr so: Wie geht's dir mittlerweile, hätte gern mit dir allein geredet bei dem Vorbereitungstreffen. Die Sms erhielt ich, während ich an meinen ursprünglichen Wohnort zurückkehrte und natürlich antwortete ich prompt.
Angekommen in meiner eigentlichen Wohnung, brach ich das erste und einzige Mal wirklich zusammen. Ich war völlig im Eimer, alles erinnerte mich an sie. Jedes Möbelstück, jeder Gegenstand, einfach alles. Gift für den Verstand. Noch am selben Abend schrieb ich ihr bei FB eine Nachricht, ich sagte ihr, welch toller, wunderbarer Mensch sie ist, dass ich Fehler begangen habe, mir diese unendlich leidtun und ich es irgendwo vermasselt habe, dass sie mir unendlich wichtig ist und ich immer nur wollte, dass sie glücklich ist. Abgeschickt, sie sah es am nächsten Tag, keine Antwort. Nach abschicken der Nachricht ging es mir richtig, richtig mies.
Also tat ich das einzig richtige in dieser Situation: Ich habe mich nach allen Regeln der Kunst besoffen und bin am nächsten Tag mittags neben einer leeren Flasche Rum in einem Schuppen irgendwo im Feld aufgewacht. Kann ich nur empfehlen Bin also nach Hause getigert, hab mir noch 2 Flaschen Wasser, einen Döner und 4 Kugeln Eis gekauft (Was der Kater-Kopp dann halt so braucht) und habe mir gesagt: Jetzt muss es weiter gehen! Nur wie? Da begann ich das erste Mal im Internet nach den Worten "Ex zurück" „Trennung verstehen“ etc. zu suchen. Tja bisschen spät diese Idee, aber gut, was passiert ist, kann man nicht rückgängig machen und wirklich schlimme Sachen habe ich nicht gemacht.
Neuanfang:
Das geflügelte Wort "Kontaktsperre" wurde mir überall nur so um die Ohren geschlagen, die dubiose Lösung für alles. Und sie erschien mir (anfangs) logisch. Also kurzerhand entschlossen: Ich habe 2 Wochen versucht sie mit Brief, Mail, SMS zurück zu bekommen, dann jetzt KS. Ich habe Stunden damit verbracht Foren, Artikel, kostenlose Ratgeber (gekauft habe ich keine, hatte ich erst vor, stehe diesen allerdings sehr, sehr kritisch gegenüber), Videos.. einfach alles zu sichten, mich zu informieren. Zeitgleich habe ich mich auf mein Studium konzentriert und viel Sport gemacht (was aber nicht an der Trennung liegt, mache schon immer viel Sport).
Tja, das Zauberwort KS. Was halte ich davon? Sie ist absolut sinnvoll – unmittelbar danach. Man muss sich fangen, selber die Situation realisieren und analysieren, dafür ist sie gut. Aber eine Zeitangabe ist in absolut jedem Fall unterschiedlich!!
Also, seit 3.Juni KS, kommentarlos. Die war die ersten 2 Tage schwierig, seitdem fällt sie mir erstaunlich leicht. Komisch, man muss einfach nicht schreiben, hat man sich da erstmal dran gewöhnt geht's ganz leicht.. KS 2 Wochen, was kam dann? Ja, Vorbereitungstreffen HE, diesmal mehrtägig, an dem Ort des HE selbst. Das kam viel zu früh für mich, dazu war ich noch nicht bereit. Aber ich stand es durch. Geredet haben wir während des Treffens kaum miteinander. Ein paar flüchtige Worte, zweimal alleine ein paar Minuten Small-Talk, was erzwungen wirkte und sie war währenddessen irgendwie abweisend, erschien es mir zumindest. Eine sehr herzliche Umarmung von ihr zur Begrüßung am ersten Tag, eine weniger herzliche zum Abschied am letzten Tag.
Aber wie gesagt, das kam zu früh, war aber nicht zu ändern. Nach dem HE-Treffen wieder KS, bis zu ihrem Geburtstag eine Woche später. An ihrem Geb. habe ich mich entschlossen ihr nicht zu schreiben, aber mir ist es wichtig gewesen ihr irgendwie zu gratulieren. Ich schrieb ihr früh morgens 2 Tage später eine Glückwunsch SMS. Reaktion von ihr 4 Tage später: Vielen Dank für die Glückwünsche Schön, hatte ich echt nicht erwartet, aber etwas auf sowas antworten? - ist Quatsch.
Also weiterhin kein Kontakt, bis heute. Dies fällt mir noch immer leicht, insgesamt mittlerweile 6 Wochen, unterbrochen durch das HE-Treffen und eine Geb-SMS. Beides absolut unvermeidbar! Ich gratuliere übrigens allen meinen Exen zum Geb, wenn auch hier das erste Mal verspätet. Ich habe die Trennung akzeptiert und meine / unsere Fehler erkannt. Ich lebe mein Leben und meine Gedanken drehen sich seit dem HE-Treffen nicht mehr nur noch um sie, das war das Gute an dem Treffen. Dazu Fußball-WM, mein eigener Sport, Studium, Arbeit, die Zeit vergeht ziemlich rasch..
Und wie geht's jetzt weiter?
Nun, ich bin ein Mann, der auch selbst gelegentlich von Frauen angesprochen wird. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Womanizer, der sich vor Angeboten nicht retten kann, aber ich finde eine Frau, wenn ich eine will. Und genau das ist zufällig vor 2 Wochen passiert. Es hat sich ein kleiner Flirty-Flirt mit einer wirklich schönen, netten Frau entwickelt und von ihrer Seite aus ist ziemlich eindeutig, was sie will. Und was mache ich? Ich vergleiche. Manch einer würde mich dafür hauen, aber ich kann's nicht anders.
Metaphorisch vergleiche ich es mal mit Wer wird Millionär: Wenn ich die 500Tsd sicher haben könnte, was wirklich der absolute Hammer ist und bei der 1Mio Frage nur eine Ahnung habe, aber eine Chance sehe, auch wenn ich nicht weiß, wie es ausgeht - ich antworte auf die 1Mio Frage. Es klingt komisch, aber warum nicht zumindest versuchen, den Jackpott zu knacken? Meiner Ansicht nach war sie die nahezu perfekte Frau, also warum sich mit weniger zufrieden geben?
Tja, so viel zu meiner Geschichte. Für mich ist die Zeit gekommen, einen Schritt weiter zu gehen. Von ihr kam nichts, von mir nichts. Irgendein Reiz sollte gesetzt werden und von ihr wird er wohl nicht ausgehen, dessen bin ich mir mittlerweile sicher. Die Initiative (bis auf die Trennung) ging sehr selten von ihr aus.
Achja, da ist ja noch was, worum es mir insbesondere geht…: In ein paar Wochen beginnt das HE und ich werde nicht einfach so dort aufschlagen. Das tue ich mir nicht an. Ich lebe seit Wochen ein gutes Leben und das will ich mir durch den plötzlichen Schock des Wiedersehens nicht zerstören. Ich will bis dahin eine Tendenz, eine Selbsteinschätzung und eine Einschätzung von ihr vor Augen haben, wie ich mich verhalten „könnte“. Deshalb erbitte ich hier Rat, da ich mich selber festgefahren habe und die Personen meines Vertrauens.. nun, die nehmen die 500Tsd. Warten wir mal ab, bis die in der Situation sind.
Ich will etwas tun, handeln, die Dinge angehen, hab aber auch ehrlich gesagt absolut keinen Bock ihr wie ein Mopps hinterher zu juckeln, immerhin will sie mich ganz plötzlich ja nicht mehr in ihrem Leben, einfach so.. Ich habe mittlerweile von einer guten Freundin gesagt bekommen, hätten ihre beiden Ex Freunde nicht einfach nur nichts getan, sondern aktiv etwas getan, wären die Dinge anders gelaufen. Aber in der Zeit, in der die Exen zu lange nichts taten, kam jemand und hat sich der Sache angenommen. Ich will nichts verzocken und habe den Hauptgewinn noch nicht abgeschrieben.
Ich spreche übrigens bewusst nicht mehr von einem „zurück“, da es das nicht geben wird. Sollte nochmal eine „Neuauflage“ klappen, werde sowohl ich als auch sie ein paar Dinge justieren müssen. Ich habe mittlerweile folgende Einstellung: Wenn es was mit ihr wird – wunderbar! Wenn nicht – geht’s auch weiter, aber ich hab’s versucht. Ich hoffe irgendwer hat sich meinen unendlichen Text "angetan" und eine neutrale Nettigkeit parat.
In freudiger Erwartung,
Viele Grüße
Zuletzt modifiziert von Ed Giggs am 16.07.2014 - 15:05:08
Zuletzt modifiziert von Ed Giggs am 16.07.2014 - 15:06:41
Zuletzt modifiziert von Ed Giggs am 16.07.2014 - 22:58:48
Zuletzt modifiziert von Ed Giggs am 17.07.2014 - 13:46:12
ich bin neu hier, insgesamt unerfahren mit Foren und, wie der Titel schon sagt, bin auch ich einer der gebeutelten Verlassenen, der jetzt von irgendwo her Rat erbittet. Hier im Forum lese ich schon seit langer Zeit in verschiedenen Themen mit und habe schon so manche Stunde damit verbracht dies und jenes für mich herauszuziehen. Aber jeder Fall ist anders, jede Beziehung und deshalb war "das Richtige" nirgends dabei.
Nun denn zu meiner Story und ich hoffe jemand tut sich den voraussichtlich langen Text an. Tja, wo beginne ich...
Vor der Trennung:
Ich (m 26) lernte meine Ex (24) vor vier Jahren kennen, im Rahmen eines Hobbys/ Engagements (Im Folgende HE). Damals war ich noch mit meiner Exex zusammen, von der ich mich vor 2 1/2 Jahren trennte, aus anderen Gründen.
Vor zwei Jahren dann führten wir dieses HE (mehrwöchig pro Jahr, großes Team, für den weiteren Verlauf wichtig) wieder aus. Da ging es dann gehörig rund zwischen uns und wir wurden rasch ein Paar. Seitdem führten wir eine Fernbeziehung (200 km), ursprünglich kommen wir aber aus derselben Gegend. Die Fernbeziehung lief sehr gut und wir bekamen diese super hin, uns wurde vielerorts dafür auch Bewunderung entgegen gebracht. Wir waren ein wirklich glückliches Paar und genossen die Zeit sehr. Im April dieses Jahres begann dann die "Abwärtsspirale".
Ich bekam einen Job in einer anderen Stadt, die Entfernung vergrößerte sich. Zeitgleich zog sie in eine andere Wohnung. Danach verringerte sich der Kontakt kontinuierlich. Sie hatte wochenlang in ihrer neuen Wohnung kein Internet, kein Telefon, ich habe unfassbar viel gearbeitet, manchmal von morgens um 9 bis abends um 17 Uhr und dann oft nochmal eine zweite Luft von 20-22 Uhr. Wir haben uns wirklich voneinander entfernt, ohne es selber bewusst zu registrieren - und was das bedeutet. Wir haben die Beziehung als selbstverständlich angesehen und sie hinten angestellt. Wie sich noch herausstellen soll, fatal. So etwas wird mir nie wieder passieren!!
Die ersten negativen Anzeichen realisierte ich an einem gemeinsamen Wochenende Anfang Mai. Dieses Wochenende war schlichtweg besch***. Wir gingen uns gegenseitig irgendwie auf die Nerven, ließen uns dies aber gegenseitig kaum anmerken. Streit gab es dabei allerdings nicht. Dazu: Wir haben uns noch nie gestritten. Nicht, weil wir Streits aus dem Wege gingen, sondern wir stritten einfach nie, es gab nie etwas zum Streiten auch während der anstehenden Trennung nicht, wir hatten auch keine klassischen Beziehungsprobleme. Es gab sicher Dinge, bei denen wir unterschiedlicher Meinungen waren, aber das waren Belanglosigkeiten. In den wichtigen Dingen waren wir uns immer einig.
Dieses WE war wirklich so eigenartig, dass es mir nicht möglich ist, es zu beschreiben. Wir waren beide nicht gut drauf. In der Folgewoche schrieben wir wieder häufiger SMS und telefonierten (endlich) auch mal wieder, was mir unheimlich gut tat, da ich durch meine viele Arbeit sehr aufgewühlt und durcheinander war. Im Rückblick habe ich aus dieser Zeit einige Fehler von mir, ihr und uns erkannt.
Die Trennung:
Mitte Mai (ein WE später) waren wir beide in der Heimat und sie kam abends zu mir. Ich wollte sie unbedingt sehen, da sie am Folgetag schon wieder abreiste. Und an diesem Abend kam sie spät zu mir, setze sich neben mich auf das Sofa und sagte:
„Ich habe diese Woche viel nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich unsere Beziehung nicht mehr will“
BAM! Einfach so! Kein Grund, kein Gespräch vorher, kein Versuch Probleme anzusprechen oder Lösungen zu finden.. sie kam mal schnell zu mir und hat mal eben Schluss gemacht. Was sollte ich davon halten, ich konnte nicht reagieren. Die Zeit stand still. Mal ganz abgesehen davon, dass auch ich mit ihr über uns reden wollte, da ich merkte, dass etwas schief läuft. Dabei habe ich nie an Trennung gedacht. Und sie: reist ab und weg war sie. Ich war dann mit dieser Situation alleine und habe versucht es irgendwie greifen.
Am nächsten Tag habe ich ihr dann einen Brief geschrieben. In den folgenden 2 Wochen habe ich versucht, ihr nicht allzu häufig zu schreiben, habe ihr aber dennoch öfter gesimst. Ebenfalls habe ich ihr eine lange Mail geschrieben, in der ich ihr alles sagte, was ich in „DER“ Nacht nicht konnte. Tja... was man halt im Affekt so macht, wenn man gerade verlassen wurde, das war wohl das klassische Hinterherlaufen. Telefoniert haben wir nicht, aufgesucht habe ich sie auch nicht. Ich habe versucht das Handy wegzulassen, mich auf Anderes zu konzentrieren, was sich als schwer erwies.
Als sie die Beziehung beendete, schlug sie ein Treffen zwei Wochen später vor, um sich nochmal auszusprechen, da wir da dann wieder beide in der Heimat waren. In diesen 2 Wochen wartete ich sehnsüchtig auf Antworten meiner SMS (die selten kamen, aber sie kamen manchmal) Ich habe mir immer eingeredet: Es ist noch nicht vorbei! Und ich hing alles an dieses Gespräch 2 Wochen später. Ich freute mich geradezu darauf.
Als es dann endlich soweit war, wurde mir schon klar, dass es ein böses Ende nehmen wird, als ich sie aus dem Auto aussteigen sah. Wir redeten 4 Stunden lang, neutraler Ort, redeten-redeten.. Aber schlussendlich vielen sie, die entscheidenden Worte von ihr:
"Ich möchte es nicht erzwingen, ich vertraue dir und du bist mir wichtig, aber im Moment kann und will ich die Beziehung nicht." Tja das war es dann also endgültig.
Nach der Trennung:
Zwei Tage nach der Trennung war ein eintägiges Treffen des gesamten Teams für das HE, an diesem wir dieses Jahr wieder beide teilnehmen. Tja, hartes Brot was.. mehrere Wochen mit denselben Leuten, an einem Ort fernab jeglicher Realität und... mit der Ex... Und das bekam ich an diesem Tag direkt zu spüren. Wie die Leute, die uns als Paar kennen mich/ uns musterten, wie sie merkten, dass da was los ist zwischen uns, wie jeder sich seinen Teil dachte, aber niemand was sagte.. Ich wünsche es keinem.
Am Abend dieses Treffens schickte ich ihr eine SMS, eine Antwort bekam ich 2 Tage später, ungefähr so: Wie geht's dir mittlerweile, hätte gern mit dir allein geredet bei dem Vorbereitungstreffen. Die Sms erhielt ich, während ich an meinen ursprünglichen Wohnort zurückkehrte und natürlich antwortete ich prompt.
Angekommen in meiner eigentlichen Wohnung, brach ich das erste und einzige Mal wirklich zusammen. Ich war völlig im Eimer, alles erinnerte mich an sie. Jedes Möbelstück, jeder Gegenstand, einfach alles. Gift für den Verstand. Noch am selben Abend schrieb ich ihr bei FB eine Nachricht, ich sagte ihr, welch toller, wunderbarer Mensch sie ist, dass ich Fehler begangen habe, mir diese unendlich leidtun und ich es irgendwo vermasselt habe, dass sie mir unendlich wichtig ist und ich immer nur wollte, dass sie glücklich ist. Abgeschickt, sie sah es am nächsten Tag, keine Antwort. Nach abschicken der Nachricht ging es mir richtig, richtig mies.
Also tat ich das einzig richtige in dieser Situation: Ich habe mich nach allen Regeln der Kunst besoffen und bin am nächsten Tag mittags neben einer leeren Flasche Rum in einem Schuppen irgendwo im Feld aufgewacht. Kann ich nur empfehlen Bin also nach Hause getigert, hab mir noch 2 Flaschen Wasser, einen Döner und 4 Kugeln Eis gekauft (Was der Kater-Kopp dann halt so braucht) und habe mir gesagt: Jetzt muss es weiter gehen! Nur wie? Da begann ich das erste Mal im Internet nach den Worten "Ex zurück" „Trennung verstehen“ etc. zu suchen. Tja bisschen spät diese Idee, aber gut, was passiert ist, kann man nicht rückgängig machen und wirklich schlimme Sachen habe ich nicht gemacht.
Neuanfang:
Das geflügelte Wort "Kontaktsperre" wurde mir überall nur so um die Ohren geschlagen, die dubiose Lösung für alles. Und sie erschien mir (anfangs) logisch. Also kurzerhand entschlossen: Ich habe 2 Wochen versucht sie mit Brief, Mail, SMS zurück zu bekommen, dann jetzt KS. Ich habe Stunden damit verbracht Foren, Artikel, kostenlose Ratgeber (gekauft habe ich keine, hatte ich erst vor, stehe diesen allerdings sehr, sehr kritisch gegenüber), Videos.. einfach alles zu sichten, mich zu informieren. Zeitgleich habe ich mich auf mein Studium konzentriert und viel Sport gemacht (was aber nicht an der Trennung liegt, mache schon immer viel Sport).
Tja, das Zauberwort KS. Was halte ich davon? Sie ist absolut sinnvoll – unmittelbar danach. Man muss sich fangen, selber die Situation realisieren und analysieren, dafür ist sie gut. Aber eine Zeitangabe ist in absolut jedem Fall unterschiedlich!!
Also, seit 3.Juni KS, kommentarlos. Die war die ersten 2 Tage schwierig, seitdem fällt sie mir erstaunlich leicht. Komisch, man muss einfach nicht schreiben, hat man sich da erstmal dran gewöhnt geht's ganz leicht.. KS 2 Wochen, was kam dann? Ja, Vorbereitungstreffen HE, diesmal mehrtägig, an dem Ort des HE selbst. Das kam viel zu früh für mich, dazu war ich noch nicht bereit. Aber ich stand es durch. Geredet haben wir während des Treffens kaum miteinander. Ein paar flüchtige Worte, zweimal alleine ein paar Minuten Small-Talk, was erzwungen wirkte und sie war währenddessen irgendwie abweisend, erschien es mir zumindest. Eine sehr herzliche Umarmung von ihr zur Begrüßung am ersten Tag, eine weniger herzliche zum Abschied am letzten Tag.
Aber wie gesagt, das kam zu früh, war aber nicht zu ändern. Nach dem HE-Treffen wieder KS, bis zu ihrem Geburtstag eine Woche später. An ihrem Geb. habe ich mich entschlossen ihr nicht zu schreiben, aber mir ist es wichtig gewesen ihr irgendwie zu gratulieren. Ich schrieb ihr früh morgens 2 Tage später eine Glückwunsch SMS. Reaktion von ihr 4 Tage später: Vielen Dank für die Glückwünsche Schön, hatte ich echt nicht erwartet, aber etwas auf sowas antworten? - ist Quatsch.
Also weiterhin kein Kontakt, bis heute. Dies fällt mir noch immer leicht, insgesamt mittlerweile 6 Wochen, unterbrochen durch das HE-Treffen und eine Geb-SMS. Beides absolut unvermeidbar! Ich gratuliere übrigens allen meinen Exen zum Geb, wenn auch hier das erste Mal verspätet. Ich habe die Trennung akzeptiert und meine / unsere Fehler erkannt. Ich lebe mein Leben und meine Gedanken drehen sich seit dem HE-Treffen nicht mehr nur noch um sie, das war das Gute an dem Treffen. Dazu Fußball-WM, mein eigener Sport, Studium, Arbeit, die Zeit vergeht ziemlich rasch..
Und wie geht's jetzt weiter?
Nun, ich bin ein Mann, der auch selbst gelegentlich von Frauen angesprochen wird. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Womanizer, der sich vor Angeboten nicht retten kann, aber ich finde eine Frau, wenn ich eine will. Und genau das ist zufällig vor 2 Wochen passiert. Es hat sich ein kleiner Flirty-Flirt mit einer wirklich schönen, netten Frau entwickelt und von ihrer Seite aus ist ziemlich eindeutig, was sie will. Und was mache ich? Ich vergleiche. Manch einer würde mich dafür hauen, aber ich kann's nicht anders.
Metaphorisch vergleiche ich es mal mit Wer wird Millionär: Wenn ich die 500Tsd sicher haben könnte, was wirklich der absolute Hammer ist und bei der 1Mio Frage nur eine Ahnung habe, aber eine Chance sehe, auch wenn ich nicht weiß, wie es ausgeht - ich antworte auf die 1Mio Frage. Es klingt komisch, aber warum nicht zumindest versuchen, den Jackpott zu knacken? Meiner Ansicht nach war sie die nahezu perfekte Frau, also warum sich mit weniger zufrieden geben?
Tja, so viel zu meiner Geschichte. Für mich ist die Zeit gekommen, einen Schritt weiter zu gehen. Von ihr kam nichts, von mir nichts. Irgendein Reiz sollte gesetzt werden und von ihr wird er wohl nicht ausgehen, dessen bin ich mir mittlerweile sicher. Die Initiative (bis auf die Trennung) ging sehr selten von ihr aus.
Achja, da ist ja noch was, worum es mir insbesondere geht…: In ein paar Wochen beginnt das HE und ich werde nicht einfach so dort aufschlagen. Das tue ich mir nicht an. Ich lebe seit Wochen ein gutes Leben und das will ich mir durch den plötzlichen Schock des Wiedersehens nicht zerstören. Ich will bis dahin eine Tendenz, eine Selbsteinschätzung und eine Einschätzung von ihr vor Augen haben, wie ich mich verhalten „könnte“. Deshalb erbitte ich hier Rat, da ich mich selber festgefahren habe und die Personen meines Vertrauens.. nun, die nehmen die 500Tsd. Warten wir mal ab, bis die in der Situation sind.
Ich will etwas tun, handeln, die Dinge angehen, hab aber auch ehrlich gesagt absolut keinen Bock ihr wie ein Mopps hinterher zu juckeln, immerhin will sie mich ganz plötzlich ja nicht mehr in ihrem Leben, einfach so.. Ich habe mittlerweile von einer guten Freundin gesagt bekommen, hätten ihre beiden Ex Freunde nicht einfach nur nichts getan, sondern aktiv etwas getan, wären die Dinge anders gelaufen. Aber in der Zeit, in der die Exen zu lange nichts taten, kam jemand und hat sich der Sache angenommen. Ich will nichts verzocken und habe den Hauptgewinn noch nicht abgeschrieben.
Ich spreche übrigens bewusst nicht mehr von einem „zurück“, da es das nicht geben wird. Sollte nochmal eine „Neuauflage“ klappen, werde sowohl ich als auch sie ein paar Dinge justieren müssen. Ich habe mittlerweile folgende Einstellung: Wenn es was mit ihr wird – wunderbar! Wenn nicht – geht’s auch weiter, aber ich hab’s versucht. Ich hoffe irgendwer hat sich meinen unendlichen Text "angetan" und eine neutrale Nettigkeit parat.
In freudiger Erwartung,
Viele Grüße
Zuletzt modifiziert von Ed Giggs am 16.07.2014 - 15:05:08
Zuletzt modifiziert von Ed Giggs am 16.07.2014 - 15:06:41
Zuletzt modifiziert von Ed Giggs am 16.07.2014 - 22:58:48
Zuletzt modifiziert von Ed Giggs am 17.07.2014 - 13:46:12