Cloudcatcher
Mitglied
- Registriert
- 28 Juli 2016
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Hallo reihum. Schon seit einigen Wochen lese ich mehr oder weniger regelmäßig hier im Forum mit. Ich finde es super, dass – anders als in den meisten Foren – die Geliebten hier nicht pauschal verurteilt und „verteufelt“ werden, sondern das konstruktive Hilfe im Vordergrund steht. Ich selbst hatte im Frühjahr dieses Jahres eine kurze, aber intensive Affäre, mit deren Nachwirkungen ich immer noch zu kämpfen habe.
Meine Geschichte ist - wie ich mittlerweile feststellen musste - wohl eine "klassische" Affärengeschichte. Ich (verheiratet, keine Kinder, Anfang 30) hatte eine Affäre mit dem besten Freund meines Mannes (ebenfalls verheiratet, Ende 40). Für viele sicher ein absolutes No-Go, aber wie das Leben manchmal so spielt… Ich kannte meinen AM schon mehrere Jahre. Auch zu seiner Frau hatte ich immer einen guten Kontakt. Als Paare haben wir viel zusammen unternommen und schrieben uns auch regelmäßig Nachrichten, aber es war nie mehr als Freundschaft.
Anfang diesen Jahres schrieb er mir, dass die Zeit mit mir so angenehm sei und wie ich zu ihm stehen würde... Das warf mich komplett aus der Bahn. Schließlich habe ich ihm geantwortet, dass ich ihn wie auch seine Frau sehr mögen würde - mehr nicht. Damit war das Ganze für mich erledigt, zumindest dachte ich das. Aber in meinem Unterbewusstsein kam etwas in Gang... Schließlich musste ich mir eingestehen, dass ich mehr für ihn empfand.
In den folgenden Wochen tauschten wir uns verstärkt aus, schließlich trafen wir uns ein paar Mal und die Dinge nahmen ihren Lauf… Ich war hoffnungslos verliebt und dachte, er sei es auch, zumindest sagte er es. Aber Männer sagen vieles... Er gab mir das Gefühl, begehrenswert zu sein und der Sex war leidenschaftlich… Dinge, die ich in meiner Ehe seit langem schmerzhaft vermisste. Aber anstatt mit meinem Mann über unsere Eheprobleme zu reden, betrog ich ihn. Heute erschrecke ich mich selbst, wie ich so egoistisch sein konnte.
Nach fünf Wochen nahm die Affäre ein abruptes Ende. Seine Frau hatte Verdacht geschöpft und sein Handy mehrfach kontrolliert. Sie wurde fündig... Dann wurde es richtig heftig... Sie hat mich postwendend zur Rede gestellt und auch meinen Mann informiert. Ich habe alle ihre Vorwürfe über mich ergehen lassen, denn irgendwie konnte ich sie ja verstehen. Wer weiß, wie ich an ihrer Stelle reagiert hätte... Mein Mann war verständlicherweise am Boden zerstört. In der Folgezeit haben er und ich lange und sehr ehrliche Gespräche geführt, die wir vielleicht früher hätten führen sollen... Ich wollte meine Ehe retten, musste mir aber eingestehen, dass meine Gefühle für den AM stärker waren als für meinen EM. Mein EM war sehr verletzt, der Vertrauensbruch war zu groß. Schließlich kamen wir zu dem Schluss, künftig getrennte Wege zu gehen. Wir verstehen uns zwar immer noch gut, aber eher auf freundschaftlicher Ebene. Sind mittlerweile auch räumlich getrennt.
Und mein AM? Ein paar Tage nach Auffliegen der Affäre haben wir ein letztes Mal miteinander telefoniert. Er sagte mir, dass ich ihm nach wie vor etwas bedeute, aber er seine Ehe um jeden Preis retten will... Unsere Affäre sei ein Kurzschluss gewesen. Das hat mich sehr gekränkt. Aber was noch mehr weh tat und tut, ist die Tatsache, dass er gegenüber Dritten jede Verantwortung für die Affäre abstreitet. Er sei verführt worden und hätte das alles nicht gewollt... Für seine Frau bin ich ohnehin die "kleine Schlampe", die sich in ihre glückliche Ehe hineingedrängt und ihren "Helden" verführt hat. Der Ärmste konnte ja nichts dafür... Unmittelbar nach dem Auffliegen der Affäre wollte sie sich zwar trennen, aber schon nach wenigen Tagen hat sie ihm verziehen. Seitdem trägt er sie auf Händen und erfüllt ihr jeden Wunsch (Urlaub etc.). Den Kontakt zu mir hat er vollkommen abgebrochen, was ich sogar verstehen kann, denn nur so kann er seine Ehe retten. Sobald AM und seine EF in der Öffentlichkeit sind, zeigen sie demonstrativ ihre gegenseitige Zuneigung. Hinzu kommen "nette" Nachrichten der EF an mich, in denen sie bekräftigt, wie perfekt ihre Ehe jetzt sei.
Es ist mir verständlich, dass die beiden ihre langjährige Ehe nicht einfach aufgeben wollen und können, aber jede Verantwortung von sich zu weisen und einfach wieder auf „heile Welt“ zu machen, das kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe mir so oft vorgenommen, mich davon nicht beeindrucken zu lassen, aber leider funktioniert das nicht... Viel zu sehr hänge ich noch an diesem Mann, obwohl schon Monate vergangen sind. Bin ich ihm tatsächlich von einem Tag auf den anderen egal? Mein Verstand sagt mir, dass dem so ist und dass wir – nicht zuletzt aufgrund des Altersunterschieds - eh keine Chance auf eine gemeinsame Zukunft gehabt hätten. Manchmal bin ich auch wütend auf mich, wie ich mich auf so jemanden einlassen konnte. Aber dann gibt es Momente, in denen ich denke, wie schön es mit ihm war und dass er sich vielleicht doch noch meldet… Es schmerzt auch sehr, dass ich nun allein dastehe, während der AM relativ unbeschadet davongekommen ist und sein Leben einfach weiterleben kann. So als wäre nichts gewesen…
Es hat mich niemand zu dieser Affäre gezwungen. Ich muss nun mit den Konsequenzen leben, auch wenn es schwer fällt. Gott sei Dank habe ich gute Freunde, die mich immer wieder auffangen. Aber vielleicht kann mir jemand einen Rat geben: Wie geht man mit so einer Situation gut um? Wart ihr in einer ähnlichen Situation? Wie lange hat der Schmerz angehalten?
Freue mich auf Antworten.
Cloudcatcher
Meine Geschichte ist - wie ich mittlerweile feststellen musste - wohl eine "klassische" Affärengeschichte. Ich (verheiratet, keine Kinder, Anfang 30) hatte eine Affäre mit dem besten Freund meines Mannes (ebenfalls verheiratet, Ende 40). Für viele sicher ein absolutes No-Go, aber wie das Leben manchmal so spielt… Ich kannte meinen AM schon mehrere Jahre. Auch zu seiner Frau hatte ich immer einen guten Kontakt. Als Paare haben wir viel zusammen unternommen und schrieben uns auch regelmäßig Nachrichten, aber es war nie mehr als Freundschaft.
Anfang diesen Jahres schrieb er mir, dass die Zeit mit mir so angenehm sei und wie ich zu ihm stehen würde... Das warf mich komplett aus der Bahn. Schließlich habe ich ihm geantwortet, dass ich ihn wie auch seine Frau sehr mögen würde - mehr nicht. Damit war das Ganze für mich erledigt, zumindest dachte ich das. Aber in meinem Unterbewusstsein kam etwas in Gang... Schließlich musste ich mir eingestehen, dass ich mehr für ihn empfand.
In den folgenden Wochen tauschten wir uns verstärkt aus, schließlich trafen wir uns ein paar Mal und die Dinge nahmen ihren Lauf… Ich war hoffnungslos verliebt und dachte, er sei es auch, zumindest sagte er es. Aber Männer sagen vieles... Er gab mir das Gefühl, begehrenswert zu sein und der Sex war leidenschaftlich… Dinge, die ich in meiner Ehe seit langem schmerzhaft vermisste. Aber anstatt mit meinem Mann über unsere Eheprobleme zu reden, betrog ich ihn. Heute erschrecke ich mich selbst, wie ich so egoistisch sein konnte.
Nach fünf Wochen nahm die Affäre ein abruptes Ende. Seine Frau hatte Verdacht geschöpft und sein Handy mehrfach kontrolliert. Sie wurde fündig... Dann wurde es richtig heftig... Sie hat mich postwendend zur Rede gestellt und auch meinen Mann informiert. Ich habe alle ihre Vorwürfe über mich ergehen lassen, denn irgendwie konnte ich sie ja verstehen. Wer weiß, wie ich an ihrer Stelle reagiert hätte... Mein Mann war verständlicherweise am Boden zerstört. In der Folgezeit haben er und ich lange und sehr ehrliche Gespräche geführt, die wir vielleicht früher hätten führen sollen... Ich wollte meine Ehe retten, musste mir aber eingestehen, dass meine Gefühle für den AM stärker waren als für meinen EM. Mein EM war sehr verletzt, der Vertrauensbruch war zu groß. Schließlich kamen wir zu dem Schluss, künftig getrennte Wege zu gehen. Wir verstehen uns zwar immer noch gut, aber eher auf freundschaftlicher Ebene. Sind mittlerweile auch räumlich getrennt.
Und mein AM? Ein paar Tage nach Auffliegen der Affäre haben wir ein letztes Mal miteinander telefoniert. Er sagte mir, dass ich ihm nach wie vor etwas bedeute, aber er seine Ehe um jeden Preis retten will... Unsere Affäre sei ein Kurzschluss gewesen. Das hat mich sehr gekränkt. Aber was noch mehr weh tat und tut, ist die Tatsache, dass er gegenüber Dritten jede Verantwortung für die Affäre abstreitet. Er sei verführt worden und hätte das alles nicht gewollt... Für seine Frau bin ich ohnehin die "kleine Schlampe", die sich in ihre glückliche Ehe hineingedrängt und ihren "Helden" verführt hat. Der Ärmste konnte ja nichts dafür... Unmittelbar nach dem Auffliegen der Affäre wollte sie sich zwar trennen, aber schon nach wenigen Tagen hat sie ihm verziehen. Seitdem trägt er sie auf Händen und erfüllt ihr jeden Wunsch (Urlaub etc.). Den Kontakt zu mir hat er vollkommen abgebrochen, was ich sogar verstehen kann, denn nur so kann er seine Ehe retten. Sobald AM und seine EF in der Öffentlichkeit sind, zeigen sie demonstrativ ihre gegenseitige Zuneigung. Hinzu kommen "nette" Nachrichten der EF an mich, in denen sie bekräftigt, wie perfekt ihre Ehe jetzt sei.
Es ist mir verständlich, dass die beiden ihre langjährige Ehe nicht einfach aufgeben wollen und können, aber jede Verantwortung von sich zu weisen und einfach wieder auf „heile Welt“ zu machen, das kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe mir so oft vorgenommen, mich davon nicht beeindrucken zu lassen, aber leider funktioniert das nicht... Viel zu sehr hänge ich noch an diesem Mann, obwohl schon Monate vergangen sind. Bin ich ihm tatsächlich von einem Tag auf den anderen egal? Mein Verstand sagt mir, dass dem so ist und dass wir – nicht zuletzt aufgrund des Altersunterschieds - eh keine Chance auf eine gemeinsame Zukunft gehabt hätten. Manchmal bin ich auch wütend auf mich, wie ich mich auf so jemanden einlassen konnte. Aber dann gibt es Momente, in denen ich denke, wie schön es mit ihm war und dass er sich vielleicht doch noch meldet… Es schmerzt auch sehr, dass ich nun allein dastehe, während der AM relativ unbeschadet davongekommen ist und sein Leben einfach weiterleben kann. So als wäre nichts gewesen…
Es hat mich niemand zu dieser Affäre gezwungen. Ich muss nun mit den Konsequenzen leben, auch wenn es schwer fällt. Gott sei Dank habe ich gute Freunde, die mich immer wieder auffangen. Aber vielleicht kann mir jemand einen Rat geben: Wie geht man mit so einer Situation gut um? Wart ihr in einer ähnlichen Situation? Wie lange hat der Schmerz angehalten?
Freue mich auf Antworten.
Cloudcatcher