Hallo ihr Lieben,
ich versuche gerade, mich mit meiner Situation und meinen Gefühlen auseinanderzusetzen. Da ich auf diese Weise mit niemandem sprechen kann und ich oft das Gefühl habe, unter innerem Druck zu stehen und platzen könnte dachte ich mir, ich schreibe es einfach mal hier auf.
Ich habe inzwischen so viele Geschichten von euch gelesen und so viele Dinge gelernt. Ich habe Fehler erkannt, die ich im Umgang mit AM gemacht habe und mir eingestanden, dass ich auch Dinge ausgeblendet habe oder in einer Weise gerechtfertigt habe, die so nicht in Ordnung ist.
AM habe ich mit meinen Wünschen nach Gesprächen unter Druck gesetzt. Das war zwar nicht mein Ziel dabei, aber ich verstehe jetzt, dass das bei ihm so angekommen ist. Ich konnte (und kann teilweise immer noch nicht) einfach nie verstehen, warum er sich zurückzieht und mir andererseits versichert, dass seine Gefühle gleich sind. Warum tut er mir das an? Er sagte mir dazu mal, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle habe in der Situation. Ich denke, das ist wahr. Habe ich mich auch nicht in seiner Gegenwart wie man gut daran erkennen kann, dass mich eine Begegnung auf der Straße völlig aus der Bahn wirft.
Sehr berührt hat mich ein alter Beitrag von Admin. Felis, die ausführlich beschrieb, dass es nicht angebracht ist, sich als AF durchgängig als Opfer zu betrachten. Ich spreche jetzt ausdrücklich nur für mich, da jede Situation individuell ist und ich niemanden verurteilen will: Ja, das stimmt. Ich leide heftig, aber ich bin kein reines Opfer in dieser Situation. Denn es gibt eine EF. Und auch wenn beide nur noch in einer WG mit wenn überhaupt seltenst Sex sind, die Ehe lieblos ist und so weiter gibt mir und ihm das nicht das Recht, sie so zu hintergehen.
Ich glaube nach wie vor an unsere Gefühle füreinander und ich würde mir nichts mehr wünschen, als eine Chance mit ihm. Aber nicht um jeden Preis. Und wenn er das nicht genug will, um sein Leben zu ändern, dann möchte ich das akzeptieren. Ich will einen Mann, der ja zu mir sagt und sich für mich entscheidet. Der für mich kämpft und der stolz darauf ist, in der Öffentlichkeit meine Hand zu halten. Wenn er das nicht sein möchte, dann muss er in seiner Ehe bleiben. Aber nicht mit mir als Krücke.
Ich bedaure, dass wir so auseinander gegangen sind wie jetzt der Stand ist. Aber ich bin auch nach wie vor wütend über sein Verhalten. Ich möchte jetzt weiter an mir arbeiten, denn ich bin mir sicher, dass er in seinem jetzigen Zustand niemals eine Trennung schafft.
Ich weiß auch nicht, ob ich stark genug bin, das durchzuhalten. Ich hoffe, dass sich niemand durch meinen Text angegriffen fühlt, denn ich spreche wirklich ausschließlich für mich.
Danke