Mein Ex hat eine Neue kennengelernt

Juno

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Liebe Charli,

ich danke dir für deine persönliche Ansprache, ich musste in der Arbeit hier gerade weinen. Vielen Dank wirklich!
ich freue mich unheimlich für dich. Du hast so viel durchmachen müssen und bist doch immer wieder aufgestanden. Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt und dass es bei euch weiterhin gut läuft.

Fühl dich fest umarmt! Juno
 

charlie85

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Liebe Juno,

deine Gechichte hat mich oft an mich erinnert. Und ich habe dich teilweise so bewundert. Du hast etwas, was mir lange Zeit verloren gegangen war-Selbstachtung. Ich habe alle Fehler gemacht, ich habe mich so klein gemacht. Ich habe viel mit meinem Jetzt-wieder-Freund über die letzte Zeit geredet, und ein Satz traf es am Besten: "Du warst nur noch ein wimmerndes Häufchen Elend, ich habe nie aufgehört die Frau zu lieben, die ich vor nun sechs Jahren das erste Mal gesehen habe und wie vom Blitz getroffen war. Aber diese Frau warst du im Laufe deiner Krankheit nicht mehr. Ich habe diese Frau die ganze Zeit über sehr vermisst, aber es schien, als hättest du dich so sehr verloren, als dass du jemals wieder "sie" sein könntest."

Du hingegen, liebe Juno, bleibst dir die ganze Zeit über treu. Du beweist soviel Stärke, dass wahrscheinlich selbst dein Ex davon beeindruckt ist. Ich musste an irgendeinen Punkt feststellen, dass ich die ganze Zeit über einen Denkfehler hatte, ich wollte immer ein "zurück", aber das gibt es nicht, man kann eigentlich nur auf einen Neuanfang hoffen, denn die alte Beziehung hat ja nicht mehr funktioniert, und ein "zurück" würde unweigerlich erneut zum Scheitern führen.

Es klingt bei mir alles so abgeklärt, beinahe kühl, aber das ist es nicht, ich musste viel Tränen lasse, so viele bis das Gefühl hatte keine mehr zu haben und nicht mehr weinen konnte. Meine Träume waren von ihm bestimmt. "Nicht alle sind glücklich, die froh erscheinen. Ich habe oft gelacht, um nicht zu weinen."

An einem Punkt habe ich mich gefragt, wie ich mir meine perfekte Beziehung vorstelle. Ich will ein eigenständiges glückliches Leben führen, und mein Glück mit einem anderen Menschen soll "on top" kommen. Das Einzige, was ich dazu beitragen konnte, das Einzige, was ich beeinflussen konnte, war es ein eigenständiges glückliches Leben zu führen, also nahm ich all meine Kraft zusammen, die noch übrig war, um dies in die Tat umzusetzen. Und irgendwann war nur noch das meine Motivation, das Projekt "Ex zurück" spielte dabei nur noch eine untergeordnete Rolle. Es war nicht mehr meine oberste Priorität.

Wenn eine Beziehung scheitert, fragt man sich, woran es gescheitert ist, überlegt was man ändern könnte, was der Partner ändern müsste. Denn es ist nie nur einer Schuld am Scheitern. Leider ist aber der Einzige, den man ändern kann, man selbst. Man muss sich aber ehrlich fragen, ob man das wirklich will. Im Liebeskummer würde natürlich jeder sofort "ja" sagen, aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass nichts schwieriger ist, als dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Nur, weil man "Jetzt-wieder-Freund" auch eine Phase des Liebeskummers durchgemacht hat, als er dachte, er hätte mich für immer verloren, war auch er bereit über seine Fehler nachzudenken.

Wir sind beide bereit gemeinsam an unseren Fehlern zu arbeiten und gehen mit unserer zweiten Chance sehr vorsichtig und behutsam um, weil wir wissen, dass es etwas Besonderes ist, und weil wir beide wissen, wie zerbrechlich unser Glück ist.

Puh, lange Rede.

Liebe Juno, ich umarme dich auch, ich denke an dich und wünsche dir wirklich ganz viel Glück.
 

Miri

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charlie85 schrieb:
An einem Punkt habe ich mich gefragt, wie ich mir meine perfekte Beziehung vorstelle. Ich will ein eigenständiges glückliches Leben führen, und mein Glück mit einem anderen Menschen soll "on top" kommen. Das Einzige, was ich dazu beitragen konnte, das Einzige, was ich beeinflussen konnte, war es ein eigenständiges glückliches Leben zu führen, also nahm ich all meine Kraft zusammen, die noch übrig war, um dies in die Tat umzusetzen. Und irgendwann war nur noch das meine Motivation, das Projekt "Ex zurück" spielte dabei nur noch eine untergeordnete Rolle. Es war nicht mehr meine oberste Priorität.

Wenn eine Beziehung scheitert, fragt man sich, woran es gescheitert ist, überlegt was man ändern könnte, was der Partner ändern müsste. Denn es ist nie nur einer Schuld am Scheitern. Leider ist aber der Einzige, den man ändern kann, man selbst. Man muss sich aber ehrlich fragen, ob man das wirklich will. Im Liebeskummer würde natürlich jeder sofort "ja" sagen, aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass nichts schwieriger ist, als dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Liebe Charlie,

erstmal wünsche ich Euch von Herzen Glück!!! Ich war wirklich sehr gerührt über das, was er geschrieben hat. Das war sehr sensibel und warmherzig.

Und ich finde das, was Du geschrieben hast wirklich sehr wichtig. Das war auch mein Weg und meine Gedanken, die mich aus der Krise gebracht haben.

Alles Gute!!!
Miri
 

Juno

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Liebe Charlie,

lieben Dank für deine Worte und die Umarmung. Du schreibst so viel Wahres ... Ich denke auch, zu dem Ende einer Beziehung, egal wie dieses Ende aussieht, trägt nie nur einer bei. Ich finde es nämlich generell schwierig, jemandem die "Schuld" zu geben. Ich habe noch nicht genau herausgefunden, was mein Anteil war, dass er sich jemand anderem zugewandt hat, aber ganz sicher hat es damit zu tun, dass ich ihm viel zu viel abgenommen habe. Ich habe mich in eine sehr mütterliche Rolle drängen lassen - in Zukunft wird mir das hoffentlich nicht mehr passieren.

Ich vermisse ihn sehr und ich habe viel darüber nachgedacht, ob ich ihm das jemals verzeihen könnte. Und ich glaube schon, bei einem echten Neuanfang könnte ich das. Meine Liebe zu ihm ist so groß, dass ich glaube, dass es geht. Aber wie du schreibst, es kann nur von ihm ausgehen. Dein Freund hat sein Verhalten reflektiert und hoffentlich an sich gearbeitet. Das ist nunmal die Basis.
Und ich werde versuchen, nach diesem Tief letzte Woche jetzt wieder aufzustehen und weiterzumachen, und möglicherweise auch, ihn in großer Liebe los- und gehenzulassen. Wenn das mein Weg ist, dann ist das so. Er hat sich mit seiner Neuen eine ziemlich abhängige Person gesucht (wohnt noch bei den Eltern, keinen Führerschein, er muss ihr in der Arbeit viel helfen). Ich bin ganz sicher nicht so und ich will auch vor ihm kein heulendes Elend mehr sein.

Es ist wirklich wunderbar, hier mal von einem HappyEnd zu lesen. Ich wünsche euch beiden, dass es so bleibt und dass euch diese Erfahrung auch hilft, selbst mal wieder auftretende schwierige Situationen zu meistern.

Ich drück dich doll! Juno


Zuletzt modifiziert von Juno am 07.11.2012 - 20:37:01
 

charlie85

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Ach Juno,

da sitze ich hier kann mein Glück nicht fassen, und lese dann deine Worte. Ich habe immer richtig mitgefiebert und werde es auch weiterhin tun. So, wie du schreibst, hat er noch starke Gefühle für dich, er kann dich auch nicht so Recht gehen lassen. Das kenne ich alles. Und ich weiß, wie sich das anfühlt. Ich würde dir das so gerne ersparen, liebe Juno. Man merkt, dass du zu den "Guten" gehörst. Und nur deshalb bist du überhaupt in der Lage diesen großen Schmerz zu empfinden, es ist ein Paradoxum.

Ich musste erst völlig am Boden sein, um ihn gehen zu lassen, weil ich sonst elendig zu Grunde gegangen wäre. Das Absurde ist, er ist genau zu dem Zeitpunkt zurückgekommen, als ich mich mit dem Gedanken, ihn nicht mehr haben zu können, angefreundet hatte. Ich hatte es wirklich geschafft ohne ihn glücklich zu sein. "Erst wenn ich ohne dich leben kann, kann ich mit dir leben."

Die Mutterrolle ist natürlich ne beschissene Rolle, da sollte man sich nie reindrücken lassen. Natürlich liebt der Partner einen noch, aber sexuell ist er an anderen Frauen interessiert. Logisch, oder? Außer natürlich, er hat nen Ödipuskomplex.

Ich freue mich bald wieder von dir zu hören. Fühl dich gedrückt, liebe Juno, du machst das alles wirklich wunderbar:-)

P.S.: Was mir geholfen hat, wenn ich dachte, ich könnte nicht ohne ihn, war die Erinnerung an meinen ersten Liebeskummer, der ging auch vorbei (zwar erst nach vier Jahren, aber er ging vorbei). Dieses Wissen ist ein Vorteil allen anderen gegenüber, die diesen Schmerz das erste Mal empfinden. Nutze diesen Vorteil für dich. Erinnere dich daran, dass Liebeskummer vergeht!
 

rouge

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hey charlie,

ich muss dir jetzt einfach auch mal schreiben.

danke, dass du uns hier hast teilhaben an deiner geschichte. ich finde es alles andere als selbstverständlich, wenn einem so viel scheisse zustößt, alles hier noch reinzuschreiben und quasi für die nachwelt zu dokumentieren.

mir geht es im moment auch dreckig, ich habe auch eine recht bewegte geschichte hinter mir, aber wenn ich mir deine sachen hier durchlese, muss ich einfach feststellen, dass ich nochmal mit einem blauen auge davon gekommen bin.
und deine geschichte macht enorm hoffnung und unterstreicht die tatsache, dass eine beziehung meist daran scheiter, dass man mit selbst nicht im reinen ist, bzw. zu einer anderen person geworden ist.

ich habe auch vor ein paar tagen beschlossen, jetzt mich in den vordergrund zu stellen.
leider stelle ich immer wieder fest, wie abartig hart das ist... deshalb also nochmal: danke für deine erbauenden worte!
du hast dein glück wirklich verdient und ich wünsche dir aus vollem herzen, dass du dich nie wieder verlierst!!!!
 

Miri

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charlie85 schrieb:
Ich musste erst völlig am Boden sein, um ihn gehen zu lassen, weil ich sonst elendig zu Grunde gegangen wäre. Das Absurde ist, er ist genau zu dem Zeitpunkt zurückgekommen, als ich mich mit dem Gedanken, ihn nicht mehr haben zu können, angefreundet hatte. Ich hatte es wirklich geschafft ohne ihn glücklich zu sein. "Erst wenn ich ohne dich leben kann, kann ich mit dir leben."
...
P.S.: Was mir geholfen hat, wenn ich dachte, ich könnte nicht ohne ihn, war die Erinnerung an meinen ersten Liebeskummer, der ging auch vorbei (zwar erst nach vier Jahren, aber er ging vorbei). Dieses Wissen ist ein Vorteil allen anderen gegenüber, die diesen Schmerz das erste Mal empfinden. Nutze diesen Vorteil für dich. Erinnere dich daran, dass Liebeskummer vergeht!

Charlie, Du schreibst so viel, wie ich es auch empfunden habe.

Ich glaube, es ist sehr wichtig, von ganz unten wieder zu sich zu finden. Ich glaubeauch, es ist nicht nur die Mutterrolle, die stresst, es ist überhaupt dieses Frauen oft auch anerzogene Verhalten, sich für alles verantwortlich zu fühlen. Und daraus entsteht dann der Stress, den Partner glücklich machen zu wollen bis zu dem Punkt, an dem frau sich selbst verliert. Und da findet der Mann dann die Frau, die er kennengelernt hat nicht mehr und auch nicht den Platz, den er in der Beziehung damals hatte.

Und auch bei mir war es so, dass ich mich an meine ersten Liebeskummer erinnert habe. Vor allem auch daran, wie viel Kraft zur Entwicklung ich damals aus der unglücklichen Liebe gezogen habe. Auf der einen seite war da das Gefühl, dass es jemanden gab, den man toll fand, der aber das Gefühl nicht teilte, aber auf der anderen Seite hat gerade das Gefühl auch dafür gesorgt, Kraft zu finden, sich zu entwickeln. Das habe ich versucht, mir zurückzuholen.
 

rouge

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dieses Frauen oft auch anerzogene Verhalten, sich für alles verantwortlich zu fühlen. Und daraus entsteht dann der Stress, den Partner glücklich machen zu wollen bis zu dem Punkt, an dem frau sich selbst verliert. Und da findet der Mann dann die Frau, die er kennengelernt hat nicht mehr und auch nicht den Platz, den er in der Beziehung damals hatte.


wow miri, du bringst es HAARGENAU auf den punkt! Bravo!!!

deshalb ist es wichtig sich selbst wieder zu finden!! ihr seid so cool alles :herz:
 

charlie85

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Hallo ihr Lieben,

man fühlt sich in der Zeit des Liebeskummers so sehr vom Schicksal gebeutelt. Aber rückblickend passiert genau das, was du, liebe Miri, beschreibst. Man entwickelt eine enorme Kraft um sich da wieder raus zu kämpfen.
Und wenn ich mein Leben Revue passieren lasse, dann muss ich feststellen, dass ich nach jedem Schicksalsschlag, gestärkter hervorgegangen bin. Manchmal fragt man sich, wómit man das verdient hat, aber vielleicht liegt genau darin der Sinn.

Ich bin eine sehr starke Persönlichkeit, und ich bin auch im Freundeskreis eine angesehene Ansprechpartnerin, wenn es darum geht Lösungen zu finden. Ich werde im Freundeskreis als Ruhepol bezeichnet. All das wäre ich nicht, wenn das Leben mir nicht das ein oder andere Mal übel mitgespielt hätte.

Leider hatte ich genau das, wofür mich viele wertschätzen, in meiner Krankheit völlig verloren, aber ich habe mir diese Eigenschaften zurückerkämpft. Und das schöne ist, sie sind jetzt ausgeprägter als jemals zuvor.

Es hätte auch kein Happy End zwischen mir und meinem Freund geben müssen, gestärkt wäre ich trotzdem hervorgegangen.

Also an alle Liebeskummergeplagten, freut euch auf die Zeit nach dem Liebeskummer, ihr werdet das Leben als bunter und wertvoller als je zuvor empfinden. Ihr werdet euch morgens nicht mehr unter der Bettdecke verkriechen und hoffen, dass der Tag schnell vergeht. Im Gegenteil, es wird der Tag kommen, an dem ihr wach werdet, euch rekelt, dabei lächelt und laut rufen könntet: "Hallo Tag:-) Hier bin ich."

@rouge: Ich freue mich, wenn meine Geschichte Mut macht, so habe ich die erste Zeit überstanden, ich habe alle nur auffindbaren Erfolgsgeschichten im Internet studiert. Ich werde die Tage mal in deinem Strang lesen, um ein wenig Einblick in deine Geschichte zu bekommen.
 

Keksmann

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rouge schrieb:
dieses Frauen oft auch anerzogene Verhalten, sich für alles verantwortlich zu fühlen. Und daraus entsteht dann der Stress, den Partner glücklich machen zu wollen bis zu dem Punkt, an dem frau sich selbst verliert. Und da findet der Mann dann die Frau, die er kennengelernt hat nicht mehr und auch nicht den Platz, den er in der Beziehung damals hatte.


wow miri, du bringst es HAARGENAU auf den punkt! Bravo!!!

deshalb ist es wichtig sich selbst wieder zu finden!! ihr seid so cool alles :herz:

Das ist nicht nur bei Frauen so ;)
 

Klaus77

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Genau das kann jedem passieren, dass man sich verliert.
Ich glaube sogar das es bei mir dazu geführt hat meine Partnerin verloren zu haben.
Es ist ganz wichtig sich selbst zu finden und zu behalten, dann können einem solche Schicksalschläge auch nicht soviel anhaben.

Wünsche Dir ganz viel Gutes mit deinem Partner, auf das es nun klappt.
 

charlie85

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Ach Gott liebe Rouge,

ich hatte einen Teil deines Posts nur überflogen und sehe jetzt erst, dass es dir momentan sehr dreckig geht.

Das tut mir sehr leid. "(...)nochmal mit einem blauen Auge davongekommen(...)" ...jeder hat sein Päckchen zu tragen, und es ist unwichtig, welches schwerer ist. Bei den meisten ist es leider aber so, dass man sie nur ganz alleine ans gewünschte Ziel tragen kann.

Sich selbst in den Vordergrund zu stellen, gehört gerade für Menschen, die sich gerne für andere aufopfern, daraus quasi ihre eigene Kraft schöpfen, zu einem sehr schwierigen Vorhaben. Man hat ganz feine Fühler für die Bedürfnisse anderer, aber die eigenen Bedürfnisse?! "Was macht mir Freude?" "Wo kann ich mich entspannen und mal abschalten?" "Was will ich im Leben erreichen?" "Wie möchte ich sein?" "Wer möchte ich sein?" -Bei diesen Fragen sollte man die beruflichen Wünsche und Ziele ersteinmal außer Acht lassen. Ähnliche Fragen wurden mir in der Klinik gestellt, es gibt Menschen, die auf diese Fragen ganz spontan eine Antwort haben, ich brauchte eine Woche. Danach ist mir aufgefallen, dass ich bisher nahezu ziellos durchs Leben gelaufen bin. Dass man da das Gefühl hat niemals anzukommen ist doch klar, man hat ja schließlich kein Ziel.

Liebe Rouge, ich hoffe, dass dich diese Fragen bei deinem Vorhaben ein bisschen unterstützen können. Und ich danke dir für die lieben Glückwünsche. Ich drücke dir die Daumen! Es wird alles gut, vertrau mir!:-)


Zuletzt modifiziert von charlie85 am 08.11.2012 - 14:59:02
 

charlie85

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Hallo Klaus,

danke für deine Wünsche.

Ich weiß, es ist gerade zum Anfang einer Beziehung einfach Versprechen zu machen. Aber wir haben eine Abmachung, dass auch er aufpasst, dass ich mich nicht wieder verliere. Denn sein Verhalten und einige seiner Reaktionen haben dazu beigetragen, dass es so weit kommen konnte. Diese Fehler hat er aber gleich zu Beginn unseres ersten Gespräches nach acht Wochen von alleine aufgezählt, und auch nur so war es möglich, dass ich mich ihm gegenüber wieder geöffnet habe, weil auch er sich sehr reflektiert hat. Wir überlegen momentan sogar eine Paartherapie zu machen, denn jetzt ist es am einfachsten. Auch wenn es gerade jetzt im Rausch der Gefühle am Unnötigsten erscheint.

Vielleicht warten wir aber auch eine Weile ab, vielleicht hat die Zeit ohne einander uns gut genug "therapiert".
 

Juno

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Liebe Charlie,

leider hängt mein erster richtiger Liebeskummer auch mit meinem Exfreund zusammen. Wir kennen uns nun 15 Jahre, sind aber erst vor 10 Jahren ein Paar geworden. Nach unserem Kennenlernen hatte er dann (zeitgleich) plötzlich eine andere Freundin und ich habe mich dann, zutiefst verletzt, zurückgezogen und mich nie wieder gemeldet. Es hat ein Jahr gedauert, bis ich überhaupt wieder in "seinen" Ort gefahren bin ... puh. Nach vier Jahren hat er sich gemeldet und alle Gefühle (auch die "verletzten" ) waren sofort wieder da.
Heute, mit fast 30, kann ich ganz anders darüber reden und ich kann es auch anders einschätzen. Ich denke, ich werde es schaffen, diesen Schmerz in mein Leben zu integrieren, aber ich habe keine Hoffnung, dass er wirklich weggeht. Leider eben auch aus dieser Erfahrung heraus und weil er so lange "meine große Liebe" gewesen ist.
Übrigens habt ihr, Miri und du, das noch viel besser ausgedrückt als ich. "Mütterlich" war nicht ganz richtig, es geht um die Verantwortung.
Ich war immer für alles verantwortlich, aber ich habe mich auch immer für alles verantwortlich gefühlt. Selbst jetzt geht es mir noch so ... ich hatte ihm letzte Woche nochmal gesagt, er möge nun bitte doch eine eigene Haftpflichtversicherung abschließen. So blöd wirklich. Es ist so unheimlich schwer, das loszulassen.
Wahrscheinlich ist das eine meiner Aufgaben, die mir mit dieser Trennung auferlegt wurden.
Ich muss unabhängiger werden (von der Liebe eines anderen) und auch mit mir selbst glücklich sein, und zweitens muss ich die anderen auch ihr Leben leben lassen und darf (und sollte) mich nicht für alles verantwortlich fühlen.

Ich drück dich (euch alle ;) )! Juno


Zuletzt modifiziert von Juno am 08.11.2012 - 15:55:03
 

rouge

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mir geht es ähnlich, wie es dir ging. als ich mir die fragen stellte, kam keine antwort. ich suche ehrlich gesagt immer noch nach der antwort. ich weiss eine grobe richtung, im moment hangel ich mich an meinem studium entlang und nehme das als fixpunkt in meinem leben, aber wer ich bin, weiss ich leider schon lange nicht mehr.

ich hoffe, dass ich irgendwann bald die kraft habe mich diesen fragen wirklich mal zu stellen, weil das verdammt viel kraft kostet und diese kraft fehlt mir im moment leider, weil ich vollends damit beschäftigt bin über ihn hinweg zu kommen.

es ist alles so verwirrend in meinem kopf, ich krieg da einfach keine ordnung rein... naja, wird schon und ich werde auch immer weiter nach erfolgsgeschichten suchen :)
 

charlie85

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Hallo ihr Lieben,

da bin ich wieder!

Er hat sich wieder getrennt, weil ich einen Fehler gemacht habe.

Nun eine Frage, funktioniert ein "EX-zurück" überhaupt ein zweites Mal, er ist ja schon einmal zurückgekommen, ich weiß auch, wie das funktionieren würde, aber nun würde doch die ganze Blöße, die er sich vor seinen Freunden geben würde, wenn er sich ein drittes Mal auf mich einließe dazu.

Ich frage, weil ich gerne für mich wissen möchte, ob ich ein "Ex-zurück" anstreben sollte oder doch lieber einen Abschluss finden sollte.

Ich bin gespannt auf eure Antworten.

Die allerliebsten Grüße
 

Nele123

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Hallo Charlie,

herzlich Willkommen zurück... wenn auch nicht gerade ein erfreuliches Back...

Warum hat er sich denn getrennt? Was hast du für einen Fehler gemacht?

Wie lange wart ihr jetzt wieder zusammen?
 

Annni

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Schwierig einzuschätzen, aber du solltest dich mal wieder vor allem auf dich konzentrieren, das kennst du ja.

Ansonsten interessieren mich die Fragen, die Nele gestellt hat auch sehr.
 

charlie85

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Hallo ihr Beiden,

ich weiß nicht, ob ihr meine Geschichte kennt, ich war depressiv, und habe meinen Freund damals massiv sächlich unter Druck gesetzt mit Selbstmordgedanken, die ich tatsächlich hatte, aber irgendwann habe ich das instrumentalisiert, um meinen Willen zu bekommen, und habe ihm damit emotional erpresst. Es ist ein schlechtes Verhalten, das weiß ich, aber es war das einzige, was noch Bestand hatte (das klingt aus heutiger Sicht so verrückt, aber hey, ich war ja auch in der Psychiatrie, also trifft verrückt es wohl:-)) ich bin aber sonst eine sehr hilfsbereite und liebevolle Person. Ich war dann in der Klinik und habe wirklich hart an mir gearbeitet. Keine Selbstmordgedanken mehr, nichts...

Dann lief mein Leben irgendwie wieder aus den Bahnen, wieder kein Tanzen, kein Volleyball mehr, meine Gitarre verstaubt, mein Malzeug ist im Abstellraum verstaut und beruflich stagniere ich und weiß mittlerweile, dass mich die Arbeit derart langweilt, dass ich davor Panik habe und die Arbeit auch einen Teil zu meiner Depression beigetragen hat.

Aber trotz alledem keine Selbstmordgedanken, das habe ich hinter mir gelassen. Dann vor einigen Wochen gab es einen dreitägigen Streitmarathon, als ich ihm gestanden habe, dass ich sehr unglücklich mit meinem Leben bin und dass ich etwas dagegen tun möchte (wirklich mein Worte!), er hat das alles falsch verstanden, hat mich am Telefon angebrüllt, wie ich ihm das wieder antun kann, er hat mich nicht mehr zu Wort kommen lassen, hat immer wieder aufgelegt, und ich konnte ihm nicht erklären, dass ich es anders meine, als er es versteht. Er hat damals sehr unter den Drohung gelitten, er war auch nur noch ein Schatten seiner selbst.
Zuerst während des Streits war ich verzweifelt, dass er mich falsch versteht, später wurde ich wütend, dass er sich immer weiter reinsteigert, obwohl ich nur ehrlich sein wollte. Dann kam die entscheidende Situation, er drohte mir mit der Polizei, und ich war so wütend und geschockt darüber, dass ich sagte: "Mach doch, du Arsch! Sie werden mich nicht finden!" Es war wirklich ein Streitmarathon, ich war mit den Nerven am Ende, ich habe mir sofort wie ein kleines Kind erschrocken auf den Mund gefasst, weil ich das nicht sagen wollte, aber es war zu spät, er hatte bereits aufgelegt, und als ich wieder anrief, war besetzt, kurze Zeit später stand die Polizei vor der Tür.

Wir haben sowas für den Ernstfall besprochen gehabt, er sollte sofort die Polizei rufen, wenn ich ihm damit drohen sollte. Ich wollte ihm so etwas nie wieder antun.

Mittlerweile konnte ich das richtig stellen, allerdings ist es so, dass es eine Wunde aufgerissen hat, die er nicht ignorieren kann. Er hat Angst davor, dass ich sein Leben wieder so bestimmen könnte, auch wenn wir uns gegenseitig hochgeschaukelt haben, er kann es nicht vergessen, was vor einem Jahr passiert ist. Wir waren brutto mehr als einanhalb Jahre zusammen, abgezogen haben wir die acht Wochen ohne Kontakt, da ich ja vorher bei ihm gelebt habe, und wir quasi inkognito eine Beziehung geführt haben;-)
 

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