Hallo ihr Beiden,
ich weiß nicht, ob ihr meine Geschichte kennt, ich war depressiv, und habe meinen Freund damals massiv sächlich unter Druck gesetzt mit Selbstmordgedanken, die ich tatsächlich hatte, aber irgendwann habe ich das instrumentalisiert, um meinen Willen zu bekommen, und habe ihm damit emotional erpresst. Es ist ein schlechtes Verhalten, das weiß ich, aber es war das einzige, was noch Bestand hatte (das klingt aus heutiger Sicht so verrückt, aber hey, ich war ja auch in der Psychiatrie, also trifft verrückt es wohl:-)) ich bin aber sonst eine sehr hilfsbereite und liebevolle Person. Ich war dann in der Klinik und habe wirklich hart an mir gearbeitet. Keine Selbstmordgedanken mehr, nichts...
Dann lief mein Leben irgendwie wieder aus den Bahnen, wieder kein Tanzen, kein Volleyball mehr, meine Gitarre verstaubt, mein Malzeug ist im Abstellraum verstaut und beruflich stagniere ich und weiß mittlerweile, dass mich die Arbeit derart langweilt, dass ich davor Panik habe und die Arbeit auch einen Teil zu meiner Depression beigetragen hat.
Aber trotz alledem keine Selbstmordgedanken, das habe ich hinter mir gelassen. Dann vor einigen Wochen gab es einen dreitägigen Streitmarathon, als ich ihm gestanden habe, dass ich sehr unglücklich mit meinem Leben bin und dass ich etwas dagegen tun möchte (wirklich mein Worte!), er hat das alles falsch verstanden, hat mich am Telefon angebrüllt, wie ich ihm das wieder antun kann, er hat mich nicht mehr zu Wort kommen lassen, hat immer wieder aufgelegt, und ich konnte ihm nicht erklären, dass ich es anders meine, als er es versteht. Er hat damals sehr unter den Drohung gelitten, er war auch nur noch ein Schatten seiner selbst.
Zuerst während des Streits war ich verzweifelt, dass er mich falsch versteht, später wurde ich wütend, dass er sich immer weiter reinsteigert, obwohl ich nur ehrlich sein wollte. Dann kam die entscheidende Situation, er drohte mir mit der Polizei, und ich war so wütend und geschockt darüber, dass ich sagte: "Mach doch, du Arsch! Sie werden mich nicht finden!" Es war wirklich ein Streitmarathon, ich war mit den Nerven am Ende, ich habe mir sofort wie ein kleines Kind erschrocken auf den Mund gefasst, weil ich das nicht sagen wollte, aber es war zu spät, er hatte bereits aufgelegt, und als ich wieder anrief, war besetzt, kurze Zeit später stand die Polizei vor der Tür.
Wir haben sowas für den Ernstfall besprochen gehabt, er sollte sofort die Polizei rufen, wenn ich ihm damit drohen sollte. Ich wollte ihm so etwas nie wieder antun.
Mittlerweile konnte ich das richtig stellen, allerdings ist es so, dass es eine Wunde aufgerissen hat, die er nicht ignorieren kann. Er hat Angst davor, dass ich sein Leben wieder so bestimmen könnte, auch wenn wir uns gegenseitig hochgeschaukelt haben, er kann es nicht vergessen, was vor einem Jahr passiert ist. Wir waren brutto mehr als einanhalb Jahre zusammen, abgezogen haben wir die acht Wochen ohne Kontakt, da ich ja vorher bei ihm gelebt habe, und wir quasi inkognito eine Beziehung geführt haben;-)