Nähe-Distanz-Problem.... das unbekannte Wesen.

Stratege

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Hallo zusammen,

ich bin ziemlich neu hier im Forum und bin eigentlich nur "irgendwie zufällig" hier reingestolpert, weil ich mich durch die Weiten des Netzes gewühlt habe und etwas über Altersunterschiede in Beziehungen lesen / herausfinden / nachstöbern wollte. Irgendwie hat es mich dann hierher geführt und ich muss einfach sagen, dass mich die Qualität der Beiträge hier und natürlich auch der Antworten schon sehr angesprochen hat. Der Umgangston ist im Vergleich zu vielen anderen Foren wie ich finde sehr pfleglich und auch um Antwort und Lösungen bemüht. I like :smile:.

Nun bin ich hier also unterwegs und denke mir noch so: naja, eigentlich habe ich selber nicht viel zu erzählen (Vorsicht: ein Trugschluß.... kurze Texte kann ich irgendwie einfach nicht oder nur dann, wenn es wirklich sein muss :lach:). Somit also auch kurz zu mir oder meiner Situation - im Grunde genommen ist im Moment vieles ok. Job läuft, ich habe 2 Kinder (von 2 Frauen aus 2 Beziehungen - hier erahnt Ihr vielleicht so langsam eine potentielle Thematik, wenn die Überschrift nicht schon zu hart gespoilt war ()), ehrenamtliche Betätigung und das alles auch irgendwie mit gewissen Erfolgen verknüpft - nicht hochtrabend, also ich werde sicher kein Bundespräsident (was ich aber furchtbar gerne mal wäre), aber es ist ok und geht irgendwie vorwärts und ich mag sicher über das Leben an sich wenig klagen.

Aber.... das eigentliche Kernproblem liegt im Moment doch hinter allem verborgen. Nämlich mein doch regelmäßig auftauchendes Beziehungsverhalten, welches bis auf wenige Ausnahmen durchaus mein Leben dominiert hat. Ich hab das immer erst für "Bindungsprobleme" gehalten, bis ich hier in diesem Forum jüngst erst auf die Begrifflichkeit "Nähe-Distanz-Problem" gestoßen bin und mich da durchaus drin wiedergefunden habe. Ich bin ehrlich gesagt sogar etwas baff, dass einem manchmal solche Sachen völlig unvermittelt über den Weg laufen (den Begriff kannte ich gar nicht, obwohl ich selber aber durchaus schon in Therapie war mit meiner "Problematik"). Aktuell hat es aber den charmanten Vorteil, dass ich in gar keiner akuten Situation stecke. Also Single, komme gut klar damit, suche nicht krampfhaft nach einer Beziehung und denke mir wie schon gesagt: "ist schon ganz ok so im Moment" :smile:. Also vielleicht ein guter Zeitpunkt, um sich eben auch mal dieses Themas anzunehmen. Daher schreibe ich einfach mal relativ locker vieles hier runter, versuche mal, eine Gesprächsrunde eröffnen zu können und somit auch die Erfahrungen anderer UserInnen hier mitnehmen zu können. Vielleicht gibt es ja hilfreiche Ansätze und mich interessiert natürlich auch, wie andere Menschen mit der Situation umgehen.

Kurzum - ich habe eigentlich den klassischen Lebenslauf, der gerne hinter dem NDP (ich kürze das mal so ab) zu stehen scheint (ihr merkt, ich fische durchaus noch arg im Trüben, habe wenig Erfahrung mit den Hintergründen dieses Begriffes). Aufgewachsen in einer klassischen Malocher-Familie. Da war der rauhe Ton dominant, persönliche wie psychische Probleme waren einfach nicht existent, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Ich rede hier nicht von physischer Gewalt (die gab es "nur" in einer Phase von extern, dazu später mehr), aber psychisch schon sehr hart und fordernd. Die Hierarchie in der Familie war klar abgesteckt, klassische Rollenbilder. Es war Familie und allgemeine Fürsorge im Sinne von "Versorgung", aber auf der emotionalen Ebene war doch schon hart Flaute (ist ganz gut, wenn man das im Nachhinein auch betrachten kann). Also tatsächliche Nähe war einfach so gesehen nicht existent, geschweige denn von vielleicht sogar intensiveren Momenten mal mit kuscheln auf der Couch oder dergleichen. Diese Dinge gehören jedenfalls nicht zu meiner Kindheitserinnerung.

So.... ich spinne das Netz einfach mal weiter und die Litanei wird doch noch einige Punkte enthalten, aber es entspricht halt alles so den Umständen, wie sie geschehen sind.

Meine Mutter hat mich relativ früh "abgegeben", Freiheitsdrang und Selbstverwirklichung und so bin ich dann in der Familie eine Etage höher gelandet und dort aufgewachsen. Ich hatte über Jahre zwar Kontakt zu meiner Mutter (der eigentlich auch immer schön und auch emotional war, aber eben nur 1-2 Mal im Jahr). Vater war sehr früh weg, bei der Scheidung war ich etwa 2 Jahre alt und ein Kontakt bestand danach bis zu seinem Tod nie mehr. Im Rahmen dieser Selbstverwirklichungsphase hat meine Mutter noch versucht, mich über Tagesmütter betreuen zu lassen, damals war das allgemeine Arbeitsumfeld noch extrem kinderfeindlich. Ich war da gerade 3 oder 4 Jahre alt, habe aber noch lebhafte Erinnerungen an diese Zeit. Einmal, weil ich regelmäßig von der Arbeitsstätte meiner Mutter richtiggehend rausgeworfen wurde und zum anderen, weil die letzte der Tagesmütter ihre Kinder tatsächlich hart verprügelt hat. Ich weiß heute noch, wie die Räumlichkeiten dort aussahen und das ist geschmeidige über 45 Jahre her. Es ist über die Jahre aber deutlich verblasst. Naja, die körperlichen Erscheinungen und Spuren dieser Gewaltanwendung waren dann auch der Anlass, warum ich letztlich dann zu meinen Großeltern gekommen bin. Die hatten zwar alles andere vor als noch ein Kind großzuziehen (woraus auch vor allem mein alter Herr keinen Hehl gemacht hat), aber letztlich haben sie es dann doch getan.

Bis zur Schule ging dann soweit eigentlich alles ganz ok, Kindergarten war in Ordnung, aber ich sollte dann halt auf eine alternative Schulform (ohne Noten und so) und da ging dann das real erlebte und bewusst wahrgenommene Desaster eigentlich erst richtig los. Ich war als Kind hochbegabt und landete in einer Schulform, die wirklich keinerlei Möglichkeiten kannte, ein Kind auch mit Hochbegabung zu fördern und zu integrieren. Das heißt, dass "Fehlverhalten" wie zum Beispiel schon lesen und schreiben können vor der Schule mit Strafen statt mit Förderung behandelt wurden. Unterforderung, Bloßstellung, in der Ecke stehen, es gab Mahnbriefe an meine Großeltern, dass ich renitentes Kind nicht in der Lage sei, mich ordentlich in eine Gemeinschaft zu integrieren. Das Ganze mündete dann in (tatsächlich) Klassenkeile und dem großen Klassiker - die Tüte Süßigkeiten und alle waren Kumpels, Tüte leer, warste wieder der Arsch. Zum Glück habe ich mich damals hart körperlich gewehrt und gegen jeden weiteren Besuch der Schule schon als Kind massiv zur Wehr gesetzt, so dass ich dann letztlich doch auf einer Regelschule gelandet bin, die dann tatsächlich (vor allem aufgrund des hervorragenden Personals) in der Lage war, sowohl Förderung als auch gewusst angeschobene Integration in die Klassengemeinschaft zu ermöglichen. Das war dann auch die Sternstunde meiner Großmutter, die das zwar spät erkannt hat, dann aber gegen alle Widerstände durchgesetzt hat, dass ich die Schule wechsele. Das war übrigens seitens der Schule noch spannend - ich vermute, die hätten gerne noch einen gepflegten Exorzismus durchgeführt, damit meine vom Gehörnten besessene Seele Reinigung erfahren würde.

Nun gut.... der Rest der Grundschule und die Zeit auf der weiterführenden Schule waren dann eigentlich ok. Immer ein wenig Außenseiter-Dasein geführt, bewusst gegen Leistung gesträubt (weil Leistung für mich immer strafbewehrt war, siehe erste Schule). Zuhause war es aber natürlich nicht besser, da gab es dann Leistungsdruck ("Du kannst das doch, Du bist doch so intelligent, warum schreibst Du 'nur' Zweien und Dreien" und so weiter). Also auch wieder nicht sonderlich "behütet" im emotionalen Sinne.

Ich muss noch erwähnen, dass ich in meinem Onkel einen äußerst liebevollen "Ersatzvater" hatte, der allerdings natürlich auch nicht vollumfänglich bei mir war, der hatte ja sein eigenes Leben mit Frau und so. Allerdings kam dann kurz vor dem Abi der eigentlich komplette Super-GAU. Erst ist besagter Onkel verunglückt und wärend des Abis dann ist meine Mutter schwer erkrankt und verstorben.

So... also Ihr seht - der familiäre Werdegang war jetzt nicht zwingend mit Liebe ausgeschlagen. Aus der Familie gab es zwar psychsichen Druck, aber keine körperliche Gewalt, den Eindruck möchte ich hier nicht vermitteln. Aber...wie das so als Jugendlicher ist - inmitten diese schlimme Phase mit den Todesfällen gesellte sich dann auch das erste externe weibliche Wesen sozusagen. Also die Krankheit meiner Mutter und die erste feste Freundin fielen zeitlich fast zusammen, so dass ich zumindest mal in behüteten Händen nach dem Tod meiner Mutter sein sollte. Dachte ich, dachten alle. Aber das war ein Trugschluß. Besagte Dame hatte damals zwar die Möglichkeit, mich nach der Beerdigung meiner Mutter zu ihrer Familie in den Urlaub nachzuholen, aber... die Tage bevor ich dort ankam hat die Frau genutzt, um sich ne Urlaubsaffäre an Land zu ziehen. Das hat sie mir dann brühwarm serviert und den Urlaub habe ich mehr oder weniger alleine verbracht.

So und nun endlich kommen wir zum Punkt. Die Jahre nach dieser Phase waren noch hart gefüllt mit Erbschaftsangelenheiten, ich war irgendwie total lost in space, habe mich irgendwie durchgewühlt, gearbeitet, viel um die Häuser gezogen und.... ja, ich glaube auch so ziemlich einige Frauen enttäuscht, verletzt und mies behandelt. Der Kern ist aber, dass ich NIE losgezogen bin und vorsätzlich arschig war. Es war im Grunde immer das gleiche Schema - Du lernst jemanden kennen, findest die Person mindestens mal spannend und reizvoll und glaubst sogar selber: das könnte was werden. In den ersten Jahren konnte ich quasi den Wecker danach stellen, dass je nach Kontaktintensität die Sache nach etwa 8-12 Wochen langsam aber sicher immer weiter abkühlte. Die ersten paar Beziehungen sind alle so abgelaufen. Ich muss glaube ich nicht erwähnen, dass ich mich jedes Mal richtiggehend scheiße (sorry) gefühlt habe, weil natürlich suchst Du immer die Schuld bei so einem Verhalten bei Dir selber. Ich konnte einfach keine Nähe mehr zulassen und das ging soweit, dass Nähe richtiggehend körperliche Schmerzen verursacht hat (ich weiß nicht, ob man sich das vorstellen kann). Das war also die totale Zwangslage, eigentlich behandelt man seine Freundin nicht mit Distanz, ich wusste das in jeder Sekunde, konnte aber nicht so handeln wie ich das selber für richtig erachtet hätte. Danach stand jedes Mal auch die Trennung auf dem Programm.

Das Ganze ging dann einige Jahre so und es wurde allerdings dann auch irgendwann besser. Ich hatte dann eine langjährige Beziehung, aus der auch der erste Sohn resultierte. Die Frau war schon ziemlich gut, hat vieles abgefedert und auch meine Nähe-Aversion oft und lange hingenommen. Aber diese Aversion war trotzdem nicht weg. Nur eben gut abgefedert. Naja.... bis es dann auch wieder nicht mehr funktioniert hat. Die nachfolgende Beziehung (zweites Kind) fing eigentlich wie gehabt sehr vielversprechend an, aber da gab es dann ziemlich Differenzen nach einiger Zeit und auch den Umstand, dass auch die Frau mit Problemen zu kämpfen hatte, die ich wiederum dann einfach nicht kompensieren und verarbeiten konnte. Somit also wieder Status: Single. Inzwischen allerdings mit zwei Kindern.

Interessanterweise stelle ich fest, dass ich meinen Kindern gegenüber nur extrem selten diese Anwandlungen mit der Nähe habe. Natürlich will ich ihnen auch eine Kindheit mit Kuscheln und Nähe geben und ermöglichen. Ich hab bei beiden Kindern das Glück, dass der Umgang sehr regelmäßig da ist und ich glaube, dass vor allem die Kiddies auch einiges in mir bewegt und verrückt haben.

Es bleibt aber im Nachgang immer die Betrachtung, dass ich jahrelang immer auf der Suche war, auf der Suche nach Erklärung, Heilung, Abmilderung, was auch immer. Daher ja auch der Therapieansatz. Es stand vieles im Raum - Bindungsangst, natürlich Kindheitstraumata - aber wie ich schon schrieb: NDP gehörte in den ganzen Jahren nie zu meinem Vokabular, weil ich es schlicht nie gehört hatte.

Daher - ich habe jetzt sehr viel geschrieben, da sind intensive Dinge dabei und vielleicht trifft der/die ein oder andere ja auch Szenen, die Euch bekannt vorkommen, auf Verhaltensweisen und Emotionen, die Euch bekannt vorkommen. Wie seid Ihr damit umgegangen? Gibt es jemanden, der einen Schritt aus dieser Spirale heraus geschafft hat? Wenn ja - welche Wege seid Ihr gegangen?

Ich bin in der Tat sehr froh, dass es keine akute Situation gibt, somit habe ich keine Schuldlast auf mir, brauche micht nicht doof fühlen. Ich war und bin trotz der oben geschilderten Probleme nie ein pessimistischer Mensch, aufgeben war irgendwie nie im Spektrum der Möglichkeiten vorhanden. Eher "Abfinden mit der Situation". Aber manchmal kommt unverhofft ja oft und nun nutze ich einfach mal die Gelegenheit, hier weiter auf Erfahrungssuche und Austausch zu gehen.

Würde mich über die ein oder andere Erfahrung wirklich sehr freuen.

Danke Euch und einen schönen Abend erstmal :).
 
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Yael1313

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Hallo,

Ich finde es toll, dass du selbst an dir arbeitest.

Wie wirkt sich das Problem genau aus? Fühlst du dich eingeengt? Sind alle Gefühle für die Frau weg? Bist du erleichtert wenn du wieder allein bist?

Ich kann dir leider keine Ratschläge geben. Ich kenne das von einer Freundin. Die sucht sich immer vergebene oder unerreichbare Männer aus.

Somit bleibt sie immer für sich allein. Was sie auch will. Mit dem Topping: Männer sind …, weil ja ALLE unehrlich usw sind.

Sie ist jedoch beratungsresistent. Daher freue ich mich für dich, dass du am Problem arbeiten willst

Glg
 

Stratege

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Hallo Yael :).

Also unerreichbare und vergebene Menschen gehören so ziemlich gar nicht zu meiner "Zielgruppe". Zumal ich irgendwie auch zu den Menschen gehöre, die zwar gehörig ins Schwärmen kommen können für eine "unbekannte" Person, aber so richtig verlieben - ich glaube, da gehört Erreichbarkeit (also zumindest die Hoffnung :grins:) und auch die vermeintliche Verfügbarkeit irgendwie dazu.

Natürlich kann ich mich nicht davon freisprechen, dass auch vergebene Frauen sehr reizvoll sein können, aber diese Eigenschaft gehört definitiv nicht zu meinen primären Triggern.

Ich rätsele da jetzt auch schon geraume Zeit dran rum. Es kann alles toll starten, aber in ganz ganz vielen Fällen kann ich einfach die Uhr danach stellen, dass nach ein paar Wochen alles sehr schnell und auch ungehemmt abflaut. Anfangs reicht es dann noch für Zweisamkeit, aber letzten Endes wie bereits geschrieben geht das soweit, dass selbst körperliche Nähe im Sinne von Umarmung oder Kuscheln fast schon in Schmerzen oder einer harten "Unaushaltsamkeit" mündet. Dann ist jede Form der Nähe wirklich nur sehr schwer zu ertragen und gleicht einem Zwang oder ähnlichem.

Das Schwierige ist, dass es dann aus meiner Situation heraus nur sehr schwer kommunikativ zu transportieren ist. Du kannst es formulieren, es wird vielleicht auch gehört - aber es kommt letzten Endes immer wie eine Ablehnung bei Deinem Gegenüber an (ja, es ist natürlich auch Ablehnung, aber inzwischen glaube ich sagen zu können, dass es nicht zwingend personengebunden ist, also mit anderen Worten: nicht an der Frau liegt).

Wie lange das hält kannst Du Dir ausmalen.... es kommt etwas auf die Lunte des Gegenübers an. Ist die sehr kurz, dann gehts auch alles sehr fix. Zwingen lass ich mich nicht zu körperlicher Nähe - nicht aus Dickköpfigkeit, sondern weil ich das unter Zwang schlicht nicht aushalte.

Spannend fand ich auch den Ansatz, dass es mit zunehmender Entfernung tatsächlich auch wieder eine gefühlte Annäherung gibt. Die Beobachtung hatte ich halt bei mir auch gemacht. Wenn also doof gesagt nicht die Gefahr besteht, dass reale körperliche Nähe entstehen könnte, dann ist die Vorstellung daran tatsächlich oft auch sehr schön und reizvoll (ja, eben vor allem bei bzw mit der eigenen Freundin). Also ich habe dann keine "Fremdfantasien", dann ist auch der Gedanke an die eigene Frau ohne Frage da.... bis dann halt die Frau wieder da ist.

Aber das "ich hab an Dich gedacht" nützt halt wenig, wenn das Bedürfnis der Partnerin dann eben trotzdem nicht erfüllt wird.

Naja und letzten Endes sitzt Du dann doch wieder da sobald "es" angefangen hat und weißt ziemlich genau, dass Du einen wahrscheinlich sehr lieben Menschen wieder mal enttäuschen wirst und natürlich ist auch die Schuldfrage zweifelsohne geklärt.

Schön ist das nicht, auch wenn das Verhalten nach außen hin gerne als "Verarsche" oder dergleichen wahrgenommen und betitelt wird. Kann sein, dass es so auch ankommt, für mich selber fühlt es sich jedoch keineswegs erhaben oder machtvoll oder so an. Eher zermürbend.

VG
 

lalelu23

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Hallo Stratege,

Interessantes Thema. Auch ich finde es toll, dass du in deiner Lebensmittel, so völlig ohne Zwang, an dir zu arbeiten bereit bist, Dinge hinterfragst und dein Verhalten reflektierst.

Darf ich dich, bevor ich weiter aushole, ganz provokant etwas fragen?
Was möchtest du für dich erreichen?

Zu dem, was du geschrieben hast, fällt mir folgendes ein: es gibt Menschen (so wird gemunkelt), die "Schmetterlinge im Bauch" wollen und brauchen. Die sich also auf der Partnersuche in meinen Augen sehr auf das Äußerliche konzentrieren.
Sicher gibt es Menschen, die besser erklären können, was das mit den Hormonen macht (an dieser Stelle auch empfehlenswert zu lesen ist die Kristallisation, findest du im Menü des Forums).
Für mich persönlich ist das nichts. Da ich irgendwann in meinem Leben erkannt habe, dass diese verdammte rosarote Brille mich total blind und doof macht.
Wie gesagt, ich spreche nur von meinen eigenen, persönlichen Ansichten.
So habe ich beispielsweise beschlossen, wenn ich auf einer SB unterwegs bin, kein Foto im Profil zu haben. Warum? Weil ich möchte, dass sich potentielle Interessenten mit meinen Charakterzügen auseinandersetzen und nicht nur mit meiner Optik. Ich weiß dass das viele "krass" finden. Aber es war meine ehrliche und authentische Reaktion auf die Feststellung, dass Schmetterlinge und Buschfeuer bei mir eben nach sehr kurzer Zeit abflauen.

Ich weiß nicht, ob du mit diesem Eindruck etwas anfangen kann. Nur eine Idee, in Zukunft (sollte das dein Ziel sein) ein bisschen das Tempo rauszunehmen am Anfang und dich mehr auf innere Werte zu konzentrieren?
Schon klar, dass die Optik natürlich eine gewisse Rolle spielt. Ich hoffe du verstehst, auf was ich hinaus will.

Alle anderen Themen, die du angesprochen hast - hier ist sicherlich eine Therapie hilfreich.
Prinzipiell denke ich, dass jeder Einzelne seine Päckchen zu tragen hat. Der eine trägt leichter an ihnen, der andere schwerer.
Ich selbst habe aus ähnlichen Gründen wie du eine jahrelange Therapie gemacht und sehr davon profitiert.

Liebe Grüße
Lalelu
 

Stratege

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18 Jan. 2024
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Hallo lalelu :).

Auch Dir danke für Deine ausführliche Antwort und - für Deine Fragen :).

Also... ich finde Deine Eingangsfrage überhaupt nicht provokant, denn ohne Ziel oder ohne Zielrichtung sind sicher viele Diskussionen, Gespräche und Ausführungen einfach nur halbgar.

Es ist so, dass ich zwar aktuell relaxt unterwegs bin und sein kann, aber so total ganz ohne Zwang ist die Beschäftigung mit dem Thema natürlich nicht. Zwang klingt immer so hart... also ganz ohne Motivation ist das alles nicht. Die Motivation ist somit mich (und vor allem andere tolle Menschen) vor meinem Verhalten zu schützen oder mein Verhalten angreifen und verändern zu können.

Glaubst Du, dass man sich auch aus meiner Position heraus echt mies fühlen kann, wenn man Menschen enttäuscht und nicht nur andere, sondern auch sich selber? Der Zustand oder die Erwartungshaltung an mich selber ist doch wieder wie üblich - jemanden kennenlernen, vielleicht toll finden und sich und andere wieder enttäuschen. Ich weiß, dass man meine Position gerne als "arschig" oder abgezockt wahrnimmt, aber das war NIE meine Intention und erst recht war ich nie abgezockt oder abgebrüht.

Ich bin halt einfach zufällig hier am Forum vorbeigesurft und habe diese Begrifflichkeit (NDP) aufgeschnappt. Manchmal hilft es sehr, wenn man für eine Problemstellung, die man nicht ergründet bekommt, eine Begrifflichkeit bekommt und dann auch die Hoffnung, dass dort, wo es einen Begriff gibt, auch Leute gibt, die sowas auch kennen, sowas erlebt haben oder ganz on top sogar erzählen können wie sie es geschafft haben, sich damit auseinanderzusetzen oder gar die "Symptome" abzumildern.

Auch ich bin ein Mensch, der eine Beziehung genießen kann und möchte, der Nähe schätzt und natürlich nicht den Rest meines Lebens alleine verbringen möchte. Daher ist es früher oder später an der Zeit, mich damit und mit mir selbst auseinanderzusetzen. Ich weiß, das klingt widersprüchlich zum Rest meiner Ausführungen, aber ich kenne Nähe durchaus und nicht zuletzt habe ich ja auch 2 Kinder, deren Nähe ich sehr zu schätzen weiß und die die Nähe auch brauchen und einfordern. Es gibt auch in Beziehungen Nähemomente, die ich toll finde und sehr genieße... die dann aber irgendwann hart entschwinden.

Ich kann Deine weiteren Ausführungen wirklich gut nachvollziehen, jedoch kann ich Dir ebenso sagen, dass ich eben nicht regelmäßig oder überwiegend der "Äußerlichkeiten-Typ" bin. Die beschriebenen Symptomatiken treten halt auch auf, wenn ich einen Menschen ruhig, entspannt und eben auf tieferer Ebene kennenlerne. Das ist es ja, was mich selber dann auch ja hilflos oder ratlos macht. Wenn es nur "schnell verlieben" wäre (ich kenne die Theorien vom "verliebt in das Verliebtsein" durchaus), dann hätte ich (vielleicht) schon länger einen Ansatz, an dem ich auch arbeiten könnte.

Fakt und Folge ist aber, dass ich seit einigen Jahren einfach alles abblocke, was in diese Richtung geht, weil ich es satt bin, mich und andere zu enttäuschen. Somit ist auch der relaxte Singlestatus zwar momentan schon ganz ok, aber langfristig nicht der Weisheit letzter Schluß für mich.

So kann ich auch (wirklich) nicht sagen, dass ich schnell verliebt wäre oder oberflächlich verliebt. Ich habe ja auch im Eingangsposting beschrieben, dass in der Distanz auch alles da ist - vermissen, an den Partner denken, Fantasien über den Partner haben und so weiter... soweit eigentlich wie ich es von vielen anderen ebenso lese. Aber wenn dann die Situation zum "sich wiedersehen" da ist, dann geht emotional irgendwie.... ja wie beschreibe ich das.... eine Art Schraubzwinge zu, die mich einfach innerlich soweit erdrückt, dass ich eine für micht absolut unaushaltbare Situation erlebe. Und ich meine das wirklich so... ich freue mich echt, die Frau zu sehen, man trifft sich was weiß ich am Bahnhof, fällt sich in die Arme, alles mega. Vielleicht noch durch die Stadt laufen, bischen flanieren, tolles Gefühl, die Frau anschauen und sich freuen. Und dann geht es nach Hause und sobald dann das Nähebedürfnis des anderen aufgeht, habe ich das Bedürfnis einfach wegzulaufen, raus aus der Situation, Distanz aufbauen. Das steigert sich wirklich bis hin zu einem körperlichen Zwang. Soweit das, was ich dazu erstmal beschreiben kann.

Ich finde übrigens Deinen Ansatz ohne Foto auf SB sehr gut und auch spannend. Du wirst sicher deutlich weniger Zuschriften haben und auch viel mehr Mühe in Dein Profil investieren müssen und wollen, aber hoffentlich bekommst Du dann auch inhaltlich wertvolle Anschreiben und nicht nur die profanen "na was geht" messages.

Ich bin oder wäre auf SB übrigens genauso wie Du es von Dir beschreibst. Ich habe mich mal auf SB versucht, aber ein eher "indifferentes" Foto eingestellt, also keine coole Pose oder dergleichen. Bin ich halt drauf zu sehen (weil einige SB das einfach so haben wollen), aber ich möchte behaupten, zum "Fischen" sind die Fotos nicht geeignet. Ich bin halt auch nicht Adonis sein Sohn. Normaler Typ halt. Natürlich schreibe ich auch gerne mein Profil und weil das auch mit einem gewissen Aufwand einhergeht, habe ich auch nicht sonderlich viele SB-Versuche hinter mich gebracht.

Aber es bleibt auch dabei - welchen Anlauf ich auch gerne wagen würde... die Gedanken, dass es eh in die Hose geht (und zwar wegen mir), sind einfach erdrückend. Es ist ja nicht so, das ich gänzlich aus der Welt bin. Und wenn dann mal ein mutiger Mensch auf mich zukommt, denke ich mittlerweile: "ne, lass mal, geht eh in die Hose.". Natürlich netter formuliert.

Wie es letztlich therapeutisch weitergeht kann ich echt nicht sagen. Ich hab den Ansatz ja auch versucht, zum Kern ist es nicht gekommen. Ich habe da aber auch zu wenig Erfahrung zu beurteilen, woran es gelegen hat. Vielleicht ist es in der Tat einen weiteren Versuch wert.

Joa... soweit halt zu den weiteren Ausführungen :).

LG
 
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Vögelchen

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Hallo Stratege,

spannendes Thema, wobei für dich gerade frustrierend, weil du denkst dass du dir Beziehungsmäßig selbst im Weg stehst.

Ich behaupte, dass ich das ganze Gegenteil von dir bin. Meine Kindheit und Jugend war aber auch nicht viel liebevoller oder harmonischer, aber anders verlaufen.

Was ich mich frage, wenn ich so lese was du schreibst. Vor allem diese Flucht vor Nähe. Was wäre, wenn du beim Gefühl der "Schraubzwinge" nicht die Flucht weg, sondern die Flucht nach vorn ergreifst? Du baust die Nähe auf, hälst sie aus und lenkst sie? Eine Art Konfrontationstherapie...
Schonmal versucht, oder wird dir dann schwarz vor Augen, bzw. ist das absolut nicht ertragbar?

Liebe Grüße
Vögelchen
 

Metamorphose

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Hallo Stratege,

es ist ja schonmal gut dass du erkannt hast, dass du das Problem hast und du andere Menschen damit verletzt. Die Frage ist jetzt ob du das weiter so haben möchtest, ich vermute nein, dann bedeutet das aber dass du an deiner Bindungsangst arbeiten musst.

Ich kenne das Thema von beiden Seiten….. und auch das Abflachen der Gefühle. Das ist kein Abflachen, das ist Angst vor zuviel Nähe und damit am Ende eine Verlustangst. Die ist bei dir schon sehr ausgeprägt wenn du davon sprichst, dass du erst dann wieder etwas empfinden kannst wenn die Frau ganz weit weg ist. Das ist ein Schutzmechanismus aus der Kindheit.

Schau dir mal das Buch Jein! von Stefanie Stahl an und ihre Podcasts. Sie ist sehr deutlich was die Auswirkungen von Bindungsangst auf andere Menschen angeht. Ich finde das gut weil es wachrüttelt (hoffentlich) und die einzige Möglichkeit die ist, an sich zu arbeiten.

Ansonsten wird es immer wieder so laufen wie du es ja auch schon erkannt hast: erst rosarote Brille, dann extremes Abflachen und übrig bleiben sehr verletzte Menschen, die zB auch hier aufschlagen……
 

Admin Wolfgang

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Das ist kein Abflachen, das ist Angst vor zuviel Nähe und damit am Ende eine Verlustangst.
Würde ich so eigentlich nicht bestätigen.

Grob formuliert sind drei Dynamiken am Werkeln (was nicht heißt, dass es nicht noch mehr gibt.)

Die eine ist dominiert von der Verlustangst; wenn sich jemand verliebt und sich fallen lässt, kann es sein, dass man wieder verlassen und enttäuscht wird. Deshalb lässt man sich erst gar nicht drauf ein, um einem Verletzt werden vorzubeugen.

Die andere Dynamik ist beherrscht davon, dass man in einer Beziehung vereinnahmt wird, man seine Freiheit und seine Selbstbestimmung verliert; sich aufgibt und opfert, für ein Wir und davor Angst hat.

Die dritte Dynamik, und damit meine ich auf meiner Website das Nähe-Distanz-Problem, ist mit einem krassen Gefühlsschwund verbunden, wenn die Anfangseuphorie abebbt und die Beziehung in ruhigeres Fahrwasser kommt. Hier ist Sicherheit und Beständigkeit der Killer der Emotionen. Das hat mit Ängsten nichts zu tun, die kommen allenfalls sekundär, wenn jemand ne Beziehung weiterführen will/soll, für die die emotionale Basis nicht mehr gegeben ist.

Manchmal ist es schwer die Kategorien zu unterscheiden, weil sie auch untereinander verwoben sein können.
 

lalelu23

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Glaubst Du, dass man sich auch aus meiner Position heraus echt mies fühlen kann, wenn man Menschen enttäuscht und nicht nur andere, sondern auch sich selber? Der Zustand oder die Erwartungshaltung an mich selber ist doch wieder wie üblich - jemanden kennenlernen, vielleicht toll finden und sich und andere wieder enttäuschen. Ich weiß, dass man meine Position gerne als "arschig" oder abgezockt wahrnimmt, aber das war NIE meine Intention und erst recht war ich nie abgezockt oder abgebrüht.
Das ist ein echtes Dilemma. Ich verstehe das Problem. Es passiert immer wieder, du wünscht es dir eigentlich anders und kommst aus der Mühle nicht raus und wirst im Nachhinein noch als abgebrüht und arschig bezeichnet. Siehst dich vielleicht mittlerweile selbst ein bisschen so.

Eine Frage: hast du das Problem jemals mit einer betroffenen Person thematisiert?
Also beispielsweise in der Kennenlernphase mit einer Frau?
Dass du die Problematik ansprichst und auch deine Ängste offen kommunizierst?
Forum vorbeigesurft und habe diese Begrifflichkeit (NDP)
Ich oute mich jetzt mal: für was steht diese Abkürzung?
Wenn es nur "schnell verlieben" wäre (ich kenne die Theorien vom "verliebt in das Verliebtsein" durchaus), dann hätte ich (vielleicht) schon länger einen Ansatz, an dem ich auch arbeiten könnte.
Verstehe. War ja nur ein laienhafter Erklärungsansatz meinerseits. Das Problem scheint tiefer zu liegen. Aber hey, du hast es erkannt und bist dabei, Lösungen zu erarbeiten. Ich bin immer der Meinung, Selbsterkenntnis ist der erste und beste Schritt zur Besserung.
Aber wenn dann die Situation zum "sich wiedersehen" da ist, dann geht emotional irgendwie.... ja wie beschreibe ich das.... eine Art Schraubzwinge zu, die mich einfach innerlich soweit erdrückt, dass ich eine für micht absolut unaushaltbare Situation erlebe. Und ich meine das wirklich so... ich freue mich echt, die Frau zu sehen, man trifft sich was weiß ich am Bahnhof, fällt sich in die Arme, alles mega. Vielleicht noch durch die Stadt laufen, bischen flanieren, tolles Gefühl, die Frau anschauen und sich freuen. Und dann geht es nach Hause und sobald dann das Nähebedürfnis des anderen aufgeht, habe ich das Bedürfnis einfach wegzulaufen, raus aus der Situation, Distanz aufbauen. Das steigert sich wirklich bis hin zu einem körperlichen Zwang. Soweit das, was ich dazu erstmal beschreiben kann.
Das ist eine sehr schöne Beschreibung deiner Gefühlslage. Ein kleines bisschen kann ich das nachvollziehen. Ich hatte mal eine Fernbeziehung - da war natürlich die Sehnsucht zwischen den Treffen enorm. Und wenn es dann soweit war, dann hatte ich auch oftmals so ein ähnliches Befinden, wie du es beschreibst. Ich erklärte es mir damals so, dass meine Erwartungshaltung zum einen ins Unermessliche ging und zweitens es schlussendlich nicht der richtige Partner war.

Bei dir scheint das jedoch System zu haben.
Lese ich aus deinen Zeilen heraus, dass du ein Problem mit körperlicher Nähe hast?
Du wirst sicher deutlich weniger Zuschriften haben und auch viel mehr Mühe in Dein Profil investieren müssen und wollen, aber hoffentlich bekommst Du dann auch inhaltlich wertvolle Anschreiben und nicht nur die profanen "na was geht" messages.
Ja und ja! Ich hatte nur zwei Mal das Vergnügen. Und bin nach wie vor der Meinung, dass Qualität über Quantität geht.

Bin gespannt auf deine Antworten und ob wir alle zusammen hier dich auf einen Weg bringen können.

Liebe Grüße
Lalelu
 

Stratege

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Hallo liebe Leute,

nur schonmal eben ein kurzer Einwurf - vielen Dank für Eure Beteiligung, Anregungen und vor allem auch Fragen. Fragen dann auch sich selber zu beantworten ist oft hilfreich.

Was ich sagen wollte - bitte nich übel nehmen, wenn ich für die Antworten mal ein bischen brauche. Einerseits natürlich selber nachdenken und reflektieren, andererseits ist gerade tagsüber momentan oft sehr voll und viel zu tun. Aber ich weiß Eure Antworten sehr zu schätzen und melde mich sehr gerne darauf :).

LG
 

Resi

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ch wiedersehen" da ist, dann geht emotional irgendwie.... ja wie beschreibe ich das.... eine Art Schraubzwinge zu, die mich einfach innerlich soweit erdrückt, dass ich eine für micht absolut unaushaltbare Situation erlebe. Und ich meine das wirklich so... ich freue mich echt, die Frau zu sehen, man trifft sich was weiß ich am Bahnhof, fällt sich in die Arme, alles mega. Vielleicht noch durch die Stadt laufen, bischen flanieren, tolles Gefühl, die Frau anschauen und sich freuen. Und dann geht es nach Hause und sobald dann das Nähebedürfnis des anderen aufgeht, habe ich das Bedürfnis einfach wegzulaufen, raus aus der Situation,
Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Bei mir geht das bis hin zu Ekelgefühlen und Angstzuständen. Ich war zwar auch schon verheiratet und habe ein Kind, bin aber hochgradig gestört, was (partnerschaftliche) Beziehungen angeht. Ich bin bereits vor 12 Jahren lange Zeit in Therapie gewesen und habe dort vieles aufarbeiten können. Dennoch kann ich (vermeintliche) Nähe nur in klar abgegrenzten Strukturen (Affäre, unerreichbarer Mann) zulassen. In denen leide ich dann aber, weil ich ja auch Nähe möchte. Schräg, oder?

Ich denke, der erste Schritt ist sich nicht selbst zu kasteien und vorwurfsvoll dir gegenüber zu sein. Du verhältst dich nicht so, um jemanden zu verletzen, sondern um
dich selber zu schützen. Wovor? Das wirst du in der Ausprägung, die dein Verhalten zeigt, wohl nur in einer Therapie herausfinden.
 

Zebrafjord

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Hallo Resi, interessante Gedanken. Hast du eigentlich auch einen eigenen Strang? LG Zebrafjord
 

Resi

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Hallo Resi, interessante Gedanken. Hast du eigentlich auch einen eigenen Strang? LG Zebrafjord
Ja, der ist allerdings uralt, aber sicher sehr lehrreich, weil Wolfgang immer wieder involviert war. Er hat das Panikhuhn (meinetwegen gibt es diesen Emoji hier…) über lange Zeit hier und hinter den Kulissen begleitet. Ich glaube mein Strang hieß „Not ready to change“.
 

Metamorphose

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Ich bin bereits vor 12 Jahren lange Zeit in Therapie gewesen und habe dort vieles aufarbeiten können.
Darf ich dich fragen was das für eine Therapie war? Habt ihr mit dem inneren Kind gearbeitet?
und warum hast du aufgehört?

Schräg ist das glaube ich nicht. Jeder wünscht sich Nähe. Wenn das aber nicht geht weil man zuviel Angst hat, verlassen zu werden am Ende oder weil man den Film aus der Kindheit fährt, dass die eigenen Bedürfnisse nicht erfüllt werden (auch wenn man im Erwachsenenalter selbst dafür sorgen kann), dann kommt genau das dabei raus….
 

Resi

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925
Darf ich dich fragen was das für eine Therapie war? Habt ihr mit dem inneren Kind gearbeitet?
und warum hast du aufgehört?

Schräg ist das glaube ich nicht. Jeder wünscht sich Nähe. Wenn das aber nicht geht weil man zuviel Angst hat, verlassen zu werden am Ende oder weil man den Film aus der Kindheit fährt, dass die eigenen Bedürfnisse nicht erfüllt werden (auch wenn man im Erwachsenenalter selbst dafür sorgen kann), dann kommt genau das dabei raus….
Ich war 6 Jahre in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie. Die Beziehungsproblematik war dabei nicht das zentrale Thema. Das ist jetzt nach einigen Jahren wieder akut geworden, so dass ich vor einem Dreivierteljahr erneut eine Therapie begonnen habe. Auch hier arbeiten wir unter anderem mit dem inneren Kind. Fällt mir allerdings recht schwer.
 

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Sandra_BSO
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  1. Seele @ Seele: Currywurst mögen die doch auch wie verrückt
  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
  4. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: Nur noch knapp 50 Minuten durchhalten Leute, dann sind dieser endbescheuerte Valentinstag und das damit ggf. verbundene KK auch wieder vorbei ;-)
  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
  6. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Leute denkt bitte dran: Ihr dürft im Forum nur bei anderen kommentieren, wenn ihr nen eigenen Strang habt oder hattet, in den Foren 1 bis 5. Ein Plaudereckenstrang reicht dafür nicht aus. Alle nicht genehmigte Posts werden vom Team wieder gelöscht.
  7. Honey Rider @ Honey Rider: Frohes neues Jahr
  8. Zebrafjord @ Zebrafjord: Ich wünsche auch ein Frohes Neues!
  9. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Euch allen einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr!
  10. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und natürlich auch den stillen Mitlesern hier.
  11. Leeloo @ Leeloo: Luke, wie schön! Gestern erst an dich gedacht ;-)
  12. Mod Luke @ Mod Luke: Viele liebe Grüße aus dem Off, Leute :-) Wünsche euch eine wunderbare Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
  13. Admina Hira Eth @ Admina Hira Eth: An alle Neumitglieder hier (oder die, die erwägen, es zu werden): bitte macht euch doch vorab mit den Forenregeln bekannt. Es wäre wirklich toll, würdet ihr berücksichtigen, dass ihr ohne eigenen aktiven Hilfestrang nicht in unseren Unterforen 1-5 kommentieren dürft. Außerdem wäre es toll, würdet ihr berücksichtigen, dass wir nicht in Affären hineinberaten - also euch weder sagen, ob ihr´s tun sollt oder wie oder euch in der Anfangsphase der Affäre begleiten oder betreuen. Lieben Dank! :-)
  14. Bourque @ Bourque: Liebe Plouha, liebe Hira, herzlichen Glückwunsch von meiner Seite!
  15. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Wenn ihr ins Fernsehen kommen wollt, dann schaut in die Plauderecke!
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