Ich erzähle mal aus meiner Sicht:
Wir hatten noch andere Probleme, aber sein Pornokonsum war eines davon.
Wir hatte ein erfülltes fantasiereiches Sexleben, auch nach Aussage meines Mannes.
Angefangen hat es dann vor ca. 10 Jahren, PC gekauft, Bilder geguckt, dann Pornos. Da hab ich noch mitgeguckt. Ich bin da wirklich nicht prüde und "gebe auch als Frau zu", dass mich das anmacht, bin ja nicht aus Holz
Bräuchte es aber nicht unbedingt bzw. eher nur, wenn ich zu wenig bzw. keinen Sex hätte und ab und an ne neue Fantasievorlage "brauche". Soviel zu mir.
Irgendwann hab ich aber gemerkt, dass der Konsum bei EM immer mehr zunahm. Er hat Hobbies vernachlässigt, mich beim Sex "mehr bespielt und benutzt" als dass da echte Nähe war.
Und wenn wir Sex hatten meinte er danach immer: "Jetzt noch einmal. Mir reicht das nicht." Nie war er zufrieden, be FRIEDIGT, er war einfach unersättlich.
Er hat sich immer mehr von der Familie abgeschottet und sich in sein Büro (in unserer Wohnung) eingesperrt, weil er "arbeiten" musste.
Hat früh unserer Tochter das Müsli hingestellt und ist in "sein Büro zum Arbeiten", hat einen zweiten Receiver gekauft um den ganzen Tag den Hustlerkanal aufnehmen zu können, nachts aufgestanden um an den Rechner zu gehen, hat eine Terabitefestplatte nach der anderen gekauft (das Archivieren war ihm sowieso total wichtig) und wollte nichts mehr mit uns unternehmen, weil er dann wirklcih ganz ungestört war und die Familie ausser Haus, Familienleben als solches fand prakitsch nicht mehr statt.
Als ich gemerkt habe, dass er auch seine Persönlichkeit immer mehr verändert, hab ich angefangen, ihm hinterher zu spionieren und hab gemerkt, dass das was er sich ansah, sich immer mehr steigerte, er die Reizschwelle immer höher brauchte: mit Magersüchtigen, gequälten Frauen, Tieren, Kakteen, usw.
Er hatte anfangs immer gesagt, er wolle immer sehen, dass es den Frauen Spass und Lust machte, aber das hatte sich geändert.
Im Alltag nannte er Frauen plötzlich nur noch "Fotzen" und ich merkte wie er sich veränderte - es war schlimm.
Habe das Gespräch gesucht: er sagte im I-net Zeitalter wären alle Männer so, ich solle mich nicht so anstellen, wäre frigide. Bin dann in Foren, habe dort Männer gefragt wie sie damit umgehen, aber so exzessiv war dort (angeblich) keiner und sie meinten er hätte ein Problem mit sich selbst.
Bin während der ganzen Sache dann auch regelrecht in Konkurrenz getreten mit den I-net Damen: hab Perücken getragen , so gut wie jedes Spielzeug mitbenutzt, Sex war ihm immer zu wenig, obwohl wir eigenltich JEDEN Tag welchen hatten.
Ich habe nur bei meiner Psychologin nach meiner Ehe dann erzählt was er so alles mit mir angestellt hat und sie sagte dann mal zu mir, ich sei ja eine Märtyrerin...wobei es das nicht trifft, ich wollte meinen EM damals einfach nicht verlieren, aber er ist mir entglitten und wenn ich mich zurückzog noch viel mehr als wenn ich "mitmachte".
Es war mal ne Weile so, dass wir 3 mal am Tag zwei Wochen lang Sex hatten, bis mein Körper streikte und ich dauernd einen Pilz hatte...er fragte abends "und gehts bei Dir", wenn ich verneinte, sagte er dass ich dann eben die nächsten 2-3 Stunden auf ihn verzichten müsse und weg war er.
Und ich habe mich damals so furchtbar geschämt, habe gelitten und konnte mit niemand reden. Alle taten so locker und ich war so hilflos.
Ich kann das alles nicht so cool und locker sehen, wie die meisten hier. Mich und ihn oder zumindest unser Sexleben hat es zerstört, auch wenn das nicht der Hauptgrund unserer Probleme war und ich weiss, dass er noch in anderen Bereichen zur Sucht neigt und Probleme mit sich hat.
Es war furchtbar..irgendwann habe ich aufgegeben.
Mir war das wichtig diesen Post hier zu hinterlassen, da es vielleicht einer Frau in ähnlicher Lage helfen kann, wenn sie merkt sie ist nicht allein mit ihrem Problem.
Evtl. kann eine Eheberatung o.ä. helfen, denn ab einem gewissen Grad muss man erkennen, wenn es Züge und Ausmasse einnimmt, dass der Alltag davon bestimmt wird, dass es einfach zuviel ist und man sich nicht einreden lassen braucht man allein als Partnerin trüge die Schuld an allem und zu sehr leidet, dann braucht man externe Hilfe.
Für mich/ uns war es zu spät, zumal bei ihm ja auch Null Einsicht vorhanden war, denn ich war ja die Doofe, Prüde, die nicht mithalten kann
Tut mir leid, dass ich hierfür einen neuen Nick genommen habe, aber mir stecken die vergangen Jahre und die Angst vor Ex-EM einfach noch zu sehr in den Knochen als dass ich möchte, dass er mich an meinem "aktuellen" Problem hier evtl. erkennen und ich Ärger mit ihm kriegen könnte.
Eure Ichbins
P.S. Das klingt jetzt alles ein wenig nüchtern hier, aber war mit schlimmen Herzschmerzen und sehr viel Traurigkeit für mich verbunden.
P.P.S.
Er hat sich da übrigens nicht dauernd einen geschrubbt, sondern hat sich "trainiert bis kurz davor" und das über Stunden und was ihm auch wichtig ist, ist das Sammeln und Archivieren- so waren jedenfalls seine Aussagen damals.
Ich bin sehr sehr froh, dass es vorbei ist und ich wieder "ich selbst werde".
Zuletzt modifiziert von Ichbins am 17.01.2014 - 11:12:14