Sehe ich das zu eng?

Hobbienchen

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Lieber franken,

nachdem du in der Sb schon angedeutet hast, das bei dir die Hölle los war, wollte ich dich mal fragen, ob du uns hier ein Update geben kannst?

Liebe Kraftgrüße für dich
 

franken

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So, mal wieder online. Ich poste es später.

Bei mir gehen Dinge ab, die sind unglaublich.

Ich war 4 Wochen im Knast, da ich eine Geldstrafe nicht zahlen konnte (meine liebe Freundin tat dies auch nicht). War aber eine gute Zeit. Kein Witz. So konnte ich mich endlich einmal mit mir selbst beschäftigen.

Mein Sohn wurde in dieser Zeit von seiner Mutter abgeholt und lebt nun bei ihr. Ich lebe also mit meiner Freundin und ihrer Tochter zusammen.

Danach ging ich direkt 2 Wochen in die Psychiatrie. Ich wollte wissen was mit mir los ist. Diagnose: Bipolare Störung (manisch depressiv).

Im Anschluß Tagesklinik.

Dann ein Job, bei dem ich nur ausgebeutet wurde. Habe ich dann wieder gekündigt, ich warte bis heute auf mein Gehalt.

Nun gehe ich wieder in die Tagesklinik um mich therapieren zu lassen. So geht es nicht weiter.

Die Beziehung ist weiter die Hölle, wird immer schlimmer. Mehr später.
 

Admin Wolfgang

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Wow, Franken, hab öfter mal an Dich gedacht, die letzte Zeit.

Bist Du denn wirklich noch in Beziehung mit ihr?
 

franken

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Ja Wolfgang.

Fangen wir einmal an. Diese bipolare Störung - ich wusste nie dass ich daran leide. Offenbar leide ich seit meiner Jugendzeit darunter. Sie stand mir oftmals im Weg ohne dass ich davon wusste. Jetzt, wo ich davon weiß und diese behandelt wird erklärt sich so vieles.

Früher war ich beruflich erfolgreich. Irgendwann kam der Absturz, den ich mir nun erklaeren kann. Diese Lethargie etc. Nach der Bundeswehr hatte ich ein Studium begonnen. Ich nahm mir so viel vor, irgendwann fehlte die Kraft und ich ging nicht mehr hin. All diese Ziele waren von heute auf morgen weg.

Es folgte ein langer Weg ohne Beschäftigung. Dann begann ich an einer Universität als Projektkoordinator. Ich war hochmotiviert, arbeitete bis spät in die Nacht - von heute auf morgen ging ich nicht mehr hin. Der Arzt meinte es wäre ein Boreout und schrieb mich krank. Keine Tabletten, kein Psychologe, nichts.

Dann wechselte ich an eine andere Uni. Das selbe Spiel. Viel investiert und von heute auf morgen ging nichts mehr. Der nächste Arzt meinte diesmal es wäre Burnout. Keine Tabletten, kein Psychologe, nichts.

Nun kam der Punkt an dem gar nichts mehr ging. Ich lernte meine jetzige Freundin kennen, zog hierher und hatte keine Kraft mir etwas zu suchen. Ich bestellte irgendwelche Dinge im Internet ohne diese zahlen zu können. Das ist typisch für die Krankheit.

Man baut sich auch eine Lügenwelt auf. Man will die Wahrheit sagen, sagt aber das Gegenteil und lügt. Man tut dies nicht bewusst, man wird gesteuert. Dies soll nichts entschuldigen. Ich erzählte überall dass ich arbeiten würde, das stimmte aber nicht. Ich erhielt dies alles aufrecht. Wie gesagt, selbst die Fachliteratur meint dass dies typisch ist.

Dann kam der 2. März. Ich wusste, dass ich eine Geldstrafe von 990 Euro zu bezahlen hatte, konnte dies aber nicht aufbringen. Die Polizei stand vor dem Haus und nahm mich mit. 33 Tage Ersatzhaft. Niemand wusste von der Geldstrafe, nur ich. Auf dem Weg in den Knast (ich war noch nie drinnen) war mir bewusst, dass meine Welt nun zusammenbrechen würde.

In den ersten Tagen hoffte ich noch dass mir jemand helfen würde, meine Freundin es bezahlt (die wusste von nichts und konnte es nicht aufbringen), mein Vater oder sonst jemand. Niemand war da. Ja, ich spielte damals auch mit dem Gedanken mich umzubringen. Irgendwann nahm ich die Zeit im Knast aber an.

Ich habe damals begonnen mit einem Psychologen zu arbeiten. Er meinte, dass ich in einer Depression stecke. Ich beschäftigte mich viel mit mir selbst. Am Tag der Entlassung stand für mich fest, dass ich in die Psychiatrie gehen werde - stationär. Nur so konnte ich weiter an mir arbeiten. Dort erkannte man dass es sich um eine bipolare Störung handelt. Ich wurde auf Lithium eingestellt. Dies schlägt ganz gut an.

Im Anschluss folgte ein Aufenthalt in der Tagesklinik - leider nur 2 Wochen.

In dieser Zeit, in der ich stationär war, nahm ich wieder Kontakt zu meiner Freundin auf. Wir trafen uns und wollten es noch einmal versuchen. Ja, auch ich habe durch die Krankheit viele Fehler begangen. Eine zeitlang lief es ganz gut, aber irgendwie werde ich die alten Verhaltensmuster nicht komplett los. Ich denke dass dies noch dauern wird und daher stehen wir nun vor dem aus. Dazu aber gleich mehr.

Diese bipolare Störung ist so heimtückisch und zerstört dein Leben. Du tust Dinge, die du nicht tun möchtest. Ich verstehe mich teils selbst nicht.
 

franken

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Dann die Tagesklinik und der Job. Ich habe die Tagesklinik viel zu früh abgebrochen. Das war falscher Ehrgeiz. Ich dachte ich muss den ganzen Schaden, den ich angerichtet habe wieder gutmachen.

Ich nahm also einen Job an, der überhaupt nicht dem entsprach, was ich machen wollte. Es war eine Fahrertätigkeit und absolute Ausbeute. 9,50 die Stunde, 45 Stunden in der Woche, Rufbereitschaft bis 22 Uhr abends und an den Wochenenden. Das war nix. Ich überwarf mich auch mit dem Chef. Ich stand einmal zwei Stunden im Stau. Er glaubte mir das nicht, bis ich ihm dies im Internet beweisen konnte. Dann hatte er von meiner Kollegin erfahren dass ich Tabletten nehmen würde. Die bekam das einmal mit, aber das waren nur Kopfschmerztabletten. Er fragte mich ob ich Tabletten nehmen würde, ich meinte ja, aber nur Kopfschmerztabletten. Lithium geht ihn nix an.

Für mich war damit das Vertrauensverhältnis zerstört. Nach drei Wochen kündigte ich. Auf meinen Lohn warte ich noch heute (zuzüglich 24 Überstunden in drei Wochen). Ich habe ihn angemahnt, aber es kommt keine Reaktion. Wunderbar.

Normalerweise müsste ich in der Tagesklinik meine Therapie fortsetzen und zu Ende bringen. Nur wie soll ich die kommunizieren an meine Freundin? Ich mache ab morgen einen SAP Kurs, aber es geht mir nicht gut. Welch ein Drama.
 

franken

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Dann mit meiner Freundin, ich glaube wir stehen vor dem Aus. Klar, auch ich habe durch meine Lügen und den finanziellen Scheiss dazu beigetragen.

Es lief eine zeitlang wirklich gut, wir sind alles zusammen angegangen, haben etwas unternommen, aber ich weiß nicht, aber wir sind davon abgekommen.

Ich denke uns fehlt es zu reden. Ja, ich lüge ab und an noch immer, aber nicht mehr so wie früher. Es ist eher so dass ich etwas verheimliche. Warum auch immer. Deshalb würde mir ja die Therapie so gut tun.

Und ja, ich komme immer noch nicht damit zurecht, dass sie einmal in der Woche bei ihrer nun 13 jährigen Tochter schläft. Es ist einfach so, dass mir die Zeit zum reden fehlt. Die beiden gehen immer noch gemeinsam ins Bett und wo ist da der Platz um zu reden? Ich würde ihr gerne sagen wie es mir geht, dass ich mich nicht gut fühle, aber die Zeit fehlt. Das ist etwas was ich nicht im Bett oder bei einer Ziggi besprechen kann.

Am Wochenende kam es dann zur Eskalation. Wir hatten am Freitag einen netten Abend. Eine Freundin schlief bei der Tochter und als beide im Bett waren hatten wir erstmals Zeit den Abend alleine zu verbringen. War nett und endete im Bett. Am Samstag dann dachte ich dass bei uns endlich Normalität herrscht, ich hoffte dass die zwei Jahre, in denen sie bei der Tochter schläft vorbei sind. Aber weit gefehlt. Sie sagte mir rechts schroff dass sie bei der Tochter schläft. Für mich war das ein Nackenschlag. Wie gesagt geht es mir nicht gut. Das Wochenende war gelaufen. Seit Sonntag schläft sie auf der Couch und hat offenbar keine Lust mehr weiterzumachen. Kann ich schon verstehen. Andererseits wäre vieles anders gekommen wenn wir öfters gesprochen hätten. Ich fresse so vieles in mich rein, wie es mir geht etc. Da ist niemand zum reden da. Ich würde gerne an der Beziehung festhalten, wenn wir die Probleme im Griff haben sieht es anders aus, nur wie soll ich das machen, was soll ich tun? Würde bei uns Normalität herrschen, es auch Zeit zum reden geben, ich denke dann sähe es anders aus.

Ja, ich habe auch meinen Teil dazu beigetragen, das gestehe ich mir nun ein. Ich denke dass die Krankheit viel kaputt gemacht hat.
 

franken

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Das ist schon brutal. Ich bin über einen solch langen Zeitraum so sehr abgestürzt, dass ich nun vor den Trümmern stehe.

Ob die Beziehung noch zu retten ist können mir nur die Experten sagen. Ich habe vom finanziellen her so einen Mist gebaut, dann die Lügen etc. Ich hab keine Ahnung was ich machen soll.


Zuletzt modifiziert von franken am 14.07.2015 - 18:09:14
 

Mod bhreden

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Hallo franken alter Freund

Franken okay viel hat sich nicht verändert in deiner Beziehung ob es nur am nicht Reden liegt kann ich dir nicht sagen.

Sollte es wirklich zu Äußersten kommen was ich nicht hoffe für dich, Frau weg und Privatinsolvenz hängt in der Luft.

Du bist ein gebildeter Mann suche dir einen Job in England, eröffne dort die Privatinsolvenz nach eine Jahr bist du da deine Schulten los wird von den anderen Eu-Staaten anerkannt. Ein Jahr ist schnell vorbei und du kannst danach wieder durchstarten.

Ich drücke dir mal die Daumen das es nicht soweit kommt.
 

arven

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Lieber Franken

Es tut mir sehr leid, dies zu lesen. Und gleichzeitig bin ich auch zuversichtlich für Dich, dass jetzt, wo Deine Krankheit erkannt ist, endlich Ruhe in Dir einkehren kann.
Ich denke ja, dass es heute für diese Störung bereits sehr hilfreiche Medikamente gibt und dass Du zusammen mit der Therapie einen Weg finden wirst, der für Dich passt.

Was mir nicht ganz klar ist, ist wieviel vom Verhalten Deiner Freundin Du eher aufgrund Deiner (wohl dann eher depressiven Phasen) Störung so empfunden hast, und wieviel davon ebenfalls patologisch ist (Freundins Verhalten)?
Und wie Du weiterfahren willst in dieser Beziehung. Und, ob Du Deinen Sohn nicht wieder zu Dir zurücknehmen willst.
Wie geht es ihm mit dem ganzen?

Franken, ich finde es total toll von Dir, dass Du den Mut hast hier im Forum von Dir zu schreiben.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Dir helfen lässt und dass es Dir so gut wie möglich geht.

Herzlich- arven
 

franken

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Also ich denke eher weniger dass meine Eindrücke in depressiven Phasen entstanden sind. Dafür spricht einfach zu vieles. Ich bin noch immer der Meinunung, daß die beiden in einer Symbiose leben. Für mich ist ihr Verhalten pathologisch und ich denke, dass ich ein Störfaktor bin.

Meinen Sohn wieder zu mir nehmen ist nicht. Ich kann ihn nicht ständig Ortswechseln unterziehen. Für ihn ist es das beste bei seiner Mutter zu leben. Ich denke er hat sich damit arrangiert, meldet sich ja auch kaum noch.

Irgendwie scheint derzeit bei mir alles einzustürzen. Ich bin eh in einer depressiven Phase und es kommt immer wieder schlimmer.

Meine Freundin hat mir nun unterbreitet, daß sie nicht mehr will. Das ist natürlich ein neuer Hammer für mich. Sie meinte dass sie mir einfach nicht mehr Vertrauen kann. Ihr würden auch die Freiräume fehlen (ich bin zwar daheim, aber mache kaum etwas mit ihr), ich könnte mich nicht einbringen (wie denn, wir sitzen auf dem Sofa mit der Tochter und soll ich den Kasper machen?), sie wolle gar nichts mit mir unternehmen (weil wir ja ständig zusammen sind), in Urlaub wolle sie auch nicht mit mir und ihrer Tochter (das wäre ihr zu eng, wir sehen uns ja immer), sie würde sich nun noch mehr der Tochter zuwenden, sie könne nichts mit mir aufbauen (auch wenn ich einen Job habe würde ich den durch die Krankheit nicht durchhalten), ich würde ihr zu viel Arbeit abnehmen, sie hätte keinen Respekt mehr vor mir (wegen der fehlenden Arbeit) etc etc etc. Sie will ihr altes Leben zurueck und dies so gestalten wie sie es will.

Ich bin wirklich sprachlos. Der Auslöser für all das ist die Tatsache, dass ich am Wochenende richtig angepisst war wegen der Schlaferei. Hätte ich nichts gesagt, wir hätten normal weitergelebt. Nun all das. Krass.

Sie meinte auch dass ich nichts hinnehmen würde. Sie schlafe einmal die Woche bei der Tochter sodass diese reden könne, sie schlafe auf dem Sofa wegen der Kreuzschmerzen, die Bindung zu ihrer Tochter wäre nicht innig, ich würde zu viel von ihr wollen, zu viel Zeit beanspruchen, ich würde nichts annehmen, was man mir sagt etc.

Ich bin sprachlos. Ich habe dann gesagt okay, dann gib uns noch vier Wochen und wir schauen ob wir das umsetzen können über was wir gesprochen haben. Sie meinte dass sie das nicht machen wolle. Das war völlig ohne Emotionen und ich glaube sie hat vier Bier getrunken.

Was nun?
 

franken

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Es stimmt ja auch dass ich nicht immer ehrlich war, aber das ist ein langer Weg, auch die Fachliteratur beschreibt dies so. Ich habe mich so gebessert. Tja, aber Worte sind eben nur Schall und Rauch.

Wir haben in der letzten Zeit nie so miteinander geredet wie heute. Das habe ich ihr auch gesagt. Genau deshalb sind wir an diesem Punkt angekommen. Sie meinte dass wir reden hätten können. Wann denn? Ihre Tochter ist immer da. Sie meinte dass wir im Bett hätten reden können. Klar, unsere Türe steht auf, die ihrer Tochter steht auf und ich hätte flüstern müssen. Es gibt Dinge, die beredet man in aller Ruhe und nicht im Bett.

Noch einmal: Wie soll ich mich nun verhalten? Sie ist meine einzige Bezugsperson hier und derzeit bin ich mal depri. Oh weh....
 

franken

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Das ist wieder mal so merkwürdig. Zur Erinnerung:
Am Freitag hatten wir einen netten Abend, der endete im Bett mit Sex. Samstag morgen auch alles normal, eben bis sie sehr barsch sagte dass sie bei der Tochter schläft.
Danach war das Wochenende gelaufen und nun die heutige Reaktion.
Warum?
Tough stuff.
 

Hobbienchen

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franken,

dann suche dir weiter einen Therapeuten.
Auch die Medikamente heben weder die Euphorie und das über bestimmte Sachen hinwegblicken ganz auf, noch die disthymen, depressiven Phasen ganz.

Die Löcher sind nicht gar so tief, aber, bei dir ist eine Art "Break" noch im Gange.
Es geht nicht nur darum, eine Erkrankung zu akzeptieren, sondern auch dich selbst neu zu sortieren und ja, auch kennen zu lernen.

Erkrankung hin oder her. Scheinwelten hin oder her.
Tatsache ist, dass du es schon geschafft hast da sehr lange Zeit ein Leben aufrecht zu erhalten, dass schon bröckelte, so von hinten und ganz leise...

Was mich sehr berührt, ist nicht deine Art der Erkrankung, sondern der "Nichtumgang" deiner Freundin damit.
Kein Wort, von Anbindung an Angehörigengruppen.
Kein Wort, von Besuchen.
Kein Wort, von Interesse an dir!

Das ist fatal und leider haben einige Leute ( gerade aus der bipolaren Störungsgruppe) eine ganz tunnelartige Sichtweise.
Sie bleiben bei Partnern, die sie null unterstützen, sondern oft noch für ihr eigenes Fortkommen mißbrauchen.
Und ich spreche nicht nur von alltäglichen, als "komisch" empfundenen Situationen, sondern bis hin zu Misshandlungen übelster Art.
Die werden von 2-3 zufriedenen Momenten so überdeckt, dass die nächste Misshandlungssituation in Unfassbarkeit nicht nur ertragen, sondern auch noch heruntergespielt wird.
Immer wieder werden Lösungsansätze erkannt und immer wieder Entschuldigungen gefunden, da man selbst ja auch nicht so "gut funktioniert" und die Angst in Einsamkeit jegliche Selbsteinschätzung zu verlieren, sehr groß ist.
Also wird sich weiter daran bemessen...

franken,

du brauchst eine Therapieform die dich unterstützt dich selbst zu festigen. Ich-Stärkung und auch Flexibilität, wenn die Löcher drohen...

Selbstachtsamkeit heisst dein Weg!

Das hat Vorrang vor allem anderen. Dann kannst du auch wieder mit deinem Sohn in KOntakt sein. Vergiß nicht, er ist ein Kind. Er wartet, auch auf Antworten, um sich selbst zu verstehen und reifen zu können.
Ich wette, dass willst du nicht verpassen.
Es wird Mühe sein, aber nicht umsonst.

Diese Frau, deine Freundin mit der Tochter, wird in ihrem Muster bleiben. Das wirst du nicht verändern können. Und es wird dir auch nicht besser ergehen, wenn es so bleibt wie es ist. Und es wird so bleiben, dass ist zuviel Energie investiert dort.

Geh los, gib nicht auf dir zu Suchen, was dir Ruhe gibt!

Die Situation jetzt, ist es nicht.

Liebe Grüße
 

franken

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Danke für Deine Worte.

Ohnmacht, ohnmächtig, ja so fühle ich mich derzeit. Es ist als wäre ich ausgeliefert, aber ich kämpfe dagegen an. Es ist ein ständiger Kampf gegen alte Gewohnheiten. Wie soll es mir von heute auf morgen gelingen diese abzustellen? Das sind jahrelange Prozesse in mir, die ich so niemals wollte, die einfach geschehen sind. All diese Käufe in den manischen Phasen. Gott, was habe ich mir alles gekauft. Handys und und und. Heute habe ich ein altes, einfaches Handy, das Display ist kaputt und ich muss es dauernd drehen wenn ich schreibe, die Tasten am Screen funktionieren sonst nicht. Aber nein, ich bestelle mir kein neues, weil ich mich bremse und es mir nicht leisten kann. Ich bin oftmals auf Amazon, lege ein Handy in den Warenkorb, aber in letzter Sekunde wird es mir bewusst dass dies nicht richtig ist und ich logge mich aus. Ja, es gelingt mir mit der Zeit, aber das dauert.

Seit sie von meiner Krankheit weiß, wir erfuhren dies erst im April, meinte sie dass wir diesen Weg zusammen gehen. Anfangs, ja da klappte es. Sie las Bücher, ging auch einmal mit zu meiner Psychologin. Was kam dann? Nichts mehr. Man redete nicht mehr darüber. All das, was in den Büchern steht zählte nicht mehr. Dort wird beschrieben dass es bis zu sechs Monate dauert bis Lithium komplett anschlägt. Ich werde derzeit neu eingestellt, da mein Spiegel zu niedrig ist. Dort wird beschrieben dass es zu Rückfällen kommt. All das weiss sie und es zählt nicht mehr. Das ist hart. Ich soll arbeiten sodass sie Freiräume hat und auch wieder Respekt vor mir. Wie soll das gehen? Ich bin noch nicht stabil. Aber ja, ich würde es machen.

Besuche, ja die gab es als ich stationär war. Dort wurde ihr auch die Krankheit von den Ärzten erklärt, dort lies sie sich einbinden. Seit Ende Mai spricht sie nicht einmal mehr mit mir über die Krankheit. Ich hätte ihr so gerne gesagt wie es mir geht, aber es gab keine Zeit dafür. Im Bett mache ich dies nicht, auch nicht beim rauchen. Das ist etwas was man in Ruhe tut.

Hat sie mich unterstützt? Ich weiss es nicht. Anfangs ja, danach kann ich es aber nicht sagen, ich würde lügen.

Es ist schlimm. Ich kann Probleme lösen, Termine für andere vereinbaren (Ärzte etc.), für mich jedoch fehlt mir die Kraft. Ich habe keine Ahnung woran das liegt, es ist mir unerklärlich. Ich kann für mich nicht einmal einen Arzttermin ausmachen. Ich fühle mich derzeit auch müde, schlapp. Ich verhalte mich wieder so, dass ich lange wach bleibe und kaum schlafe. Um sechs stehe ich auf. Ich kann nicht einmal sagen wie ich den Tag totschlage. Ich lese viel. Das ist kein Tagesinhalt. Ich habe mich aber wieder für die Tagesklinik angemeldet.

Es ist schwer was derzeit auf mich einstürzt. Wir könnten es zusammen schaffen, das bräuchte aber auch Verständnis. Ich fühle mich alleine. Keine Ahnung was nun kommt.

Und ja, ich habe Angst davor alleine zu sein, wieder alles neu aufzubauen. Warum läßt sie mich so im Stich? Wir wussten doch dass es ein Weg mit Rückschlägen wird, wir wussten was ich damals gemacht hatte (Lügen, Scheinwelt, das finanzielle) und wir wussten dass nicht ich dies war sondern die Krankheit. Warum?


Zuletzt modifiziert von franken am 15.07.2015 - 01:03:16
 

franken

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Admina Amazone schrieb:
Sie bleiben bei Partnern, die sie null unterstützen, sondern oft noch für ihr eigenes Fortkommen mißbrauchen.
Und ich spreche nicht nur von alltäglichen, als "komisch" empfundenen Situationen, sondern bis hin zu Misshandlungen übelster Art.
Die werden von 2-3 zufriedenen Momenten so überdeckt, dass die nächste Misshandlungssituation in Unfassbarkeit nicht nur ertragen, sondern auch noch heruntergespielt wird.

Ich muß Dir hier leider komplett zustimmen. Einmal Sex und man ist selbst am nächsten Tag noch euphorisiert. Alles scheint perfekt, man könnte die Welt einreissen.

Dann wartet man den ganzen Tag auf einen kurzen Augenblick, in dem man sich berührt oder miteinander redet, einen kurzen Kuss. All dies stimmt einen zufrieden. Man darf seine Partnerin kurz streicheln. All das reicht schon. Man wartet teils Stunden auf diese kurzen Momente und ist dann euphorisiert.

All das, was man hinnehmen muss ist vergessen. Aber: Der nächste Rückschlag lässt nicht lange auf sich warten. Man ist bemüht, will der Partnerin den Himmel auf Erden bereiten, aber für was? Man erntet nicht die Anerkennung, die man sich erhofft. Vielmehr wird man kritisiert oder verachtet. Wie oft habe ich ihr gesagt dass das mit dem Schlafen bei der Tochter (13) nicht normal ist. Wir oft habe ich ihr gesagt dass es mich erniedrigt wenn ein Bekannter bei uns schläft und sie an diesem Tag bei der Tochter schläft. Alles egal. Ich würde mir das nur einbilden. Niemand würde dies als falsch betrachten, nur ich. Ich wäre krank, das wäre eine kranke Denkweise. Heute meinte sie ja, dass sie diese Nächte braucht um Abstand von mir zu haben. Sonst hies es doch dass ihre Tochter dies braucht um reden zu können. Ob es mich verletzt ist egal.

Ja, kurze Momente langen um alles zu ertragen.
 

franken

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Ein prägendes Erlebnis während der Haftzeit muss ich noch schildern, das führte fast zu meinem Suizid.
Noch einmal, es soll nichts entschuldigen. Dass ich eine Ersatzfreiheitsstrafe absitzen musste hatte seine Richtigkeit. Es waren 33 Tage, 90 Euro, weil ich zwei Konzertkarten nicht bezahlen konnte. In der Vorwoche vor der Inhaftierung hätte ich noch den Betrag zahlen können. Ich wusste aber dass wir dann kaum noch Geld zum Leben gehabt hätten und so verzichtete ich darauf. Mir war es wichtiger dass meine Freundin und ihre Tochter Geld hatten als das, was mit mir geschah. Im Nachhinein war dies auch eine wichtige Zeit für mich. Nur so erkannte ich die Krankheit.

Es war am dritten Tag meiner Inhaftierung. Ich hatte unseren Geldbeutel mit der EC Karte dabei. Dieser war in der JVA hinterlegt. Gegen 9 Uhr kam der Sozialarbeiter und meinte dass meine Freundin mich auslösen wolle. Ich müsste ein Schreiben unterzeichnen, dass er ihr den Geldbeutel geben darf. Ich dachte dass nun alles gut wird, ich packte schon meine Sachen.

Gegen 10 Uhr hörte ich wie meine Freundin vor der JVA war. Meine Zelle ging zur Strassenseite. Sie hustete, wie nur sie hustet. Ich dachte dass es nun schnell geht. Sie würde das Geld holen, es einzahlen und ich wäre frei.

Die Stunden vergingen und meine Hoffnung verflog immer mehr. Gegen 16 Uhr kam der Sozialarbeiter und meinte dass sie es sich anders überlegt hätte, sie würde mich nun doch nicht auslösen. Für mich brach eine Welt zusammen. Ich sagte ihm dass ich mich umbringen werde. Das war schlimm.

Wem ich nun glauben soll, ich weiss es nicht. Sie streitet diese Version ab, meint dass sie niemals sagte mich auszulösen. Während der Zeit im Knast flogen dann auch, zum Glück, meine Lügengeschichten und die Schulden auf. Sie meldete sich kein einziges mal bei mir. Sie hat mich auch nicht besucht.

Sie meinte auch dass sie den Sozialarbeiter ab und an fragte ob ich etwas brauchen würde, dieser hätte es verneint. Ich weiss nicht was oder wem ich glauben soll.
 

franken

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Warum gibt es in meinem Leben keine Konstante? Gestern so, heute so. Ich muss aber wachsam bleiben.

Ihr konntet ja in meinen Berichten die Ereignisse von gestern lesen. Sie hatte 4 Bier getrunken, sprach davon dass sie sich trennt, sich eine Wohnung sucht, allem keine Chance mehr gibt und und und.

Es war das 1. Mal seit Monaten, dass wir richtig miteinander gesprochen haben.

Heute nun gibt sie mir zum Abschied vor der Arbeit einen Kuss. Das hat sie seit Samstag nicht mehr gemacht. Was soll das nun wieder? Ich verstehe nun nichts mehr. War es gestern dem Alkohol geschuldet? Der Kuss kam von ihr, ich hatte diesen nicht erwartet. Hat es in ihr gearbeitet über Nacht, hat sie darüber nachgedacht was ich gesagt habe?

Ihr wisst dass ich ein Mensch bin, der Antworten sucht. Ich finde keine.
 

Admin Wolfgang

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Hallo Franken,

Deine Geschichte mutet in allen Aspekten so skurril an, dass man, jedenfalls ich, gar nicht weiß, was man sagen soll. Ich lese immer mit, aber bin unfähig irgendetwas zu schreiben, von dem ich glaube, dass es Eure Situation positiv beeinflussen könnte.
 

Sapralotta

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Hallo Franken,

auch ich lese von Anfang an bei Dir mit, anfangs hab ich ja auch öfter mal etwas geschrieben bei Dir.
Auch mir geht es so, dass Deine ganze Geschichte für mich so ver-rückt klingt, dass ich nicht weiß, was ich dazu schreiben soll.

Nun hast Du geschrieben, dass vieles von dem, was Du (auch uns) geschrieben hast, nicht der Wahrheit entsprach (was eine Erklärung ist dafür, dass sich Deine Story so skurril liest). Viele aus dem Forum hier haben sich viel Mühe gegeben, Dir viele Tipps zu geben und für Dich da zu sein und Dir Mut zuzusprechen, obwohl Du Dich meines Wissens nach nicht einmal an einem anderen Strang beteiligt hast.
Auch jetzt finde ich, wäre eine Entschuldigung angebracht dafür, dass sich viele User hier viel Mühe gegeben haben, Dich zu unterstützen und das auf der Basis falscher Tatsachen. So, das musste jetzt mal raus, trotz allem.

Nun, in Deiner aktuellen Situation wundert es mich, dass Du damit forfährst, Deiner Freundin (und ihrer Tochter) so viel Schuld zuzusprechen. Dass es für Dich nun oberste Priorität zu haben scheint, dass sie (nicht einmal 1 x die Woche) bei ihrer Tochter schläft, kann ich nicht nachvollziehen. Sollte nicht nun wirklich der Punkt erreicht sein, an dem Du Dich (ausschließlich) mit Dir selbst auseinandersetzt? Warum hast Du Deine Therapie abgebrochen?

Ich denke nicht, dass man Dir hier im Forum wirklich helfen kann, da Deine ganze Wahrnehmung so verschoben und verworren zu sein scheint, dass man nicht weiß, was ist wahr, was nicht, was empfindest Du wirklich so und wo schreibst Du etwas anders, als Du es wahrnimmst. Ich empfehle Dir wirklich, Dich so bald wie möglich wieder in die Hände von Fachleuten zu begeben und Deine ganze Energie auf Dich selbst zu richten! Dabei wünsche ich Dir alles Gute!
 

franken

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Kann ich verstehen Wolfgang. Das was mir in den letzten Jahren bzw verstärkt in den letzten Monaten passiert ist kann man kaum in Worte fassen. Für einen aussenstehendenberscheint alles unglaubwürdig, aber es ist mein Leben. Diese ständigen wellenbewegungen machen mich fertig. Weiß du, irgendwie bin ich gestern bereit dazu gewesen ihre Entscheidung anzunehmen. Durch meine Krankheit habe ich auch schaden bei uns angerichtet. Warum nur dieses umschwenken heute? Lag das am Alkohol gestern? Ich weiß es nicht. Warum der Kuss zum Abschied heute, warum schreibt sie mir in der pause via whatsapp? Ich begreife das nicht. Warum immer bei mir? Ich will einfach nur ein normales Familienleben. Warum alle paar Tage diese Streitigkeiten? Ich will das gar nicht. Warum?
 

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