Hallo liebe Cata,
Du schreibst ja nichts falsches, es sind ja gerade diese gleichen Gedanken, Fakten, die mir zu schaffen machen.
Mir geht es nur darum, aus dieser Gedankenschleife rauszukommen und mir zu denken: "So what, dann will er eben nicht. Aber ich mag ihn trotzdem und es wäre schade, wenn ich den jetzt verteufel, nur weil er eben nichts ernstes will. Dann werden wir halt Freunde. Er ist ein interessanter, netter Typ und so ein Mensch ist eine Bereicherung für mich. Ich mag solche Menschen. Nur weil er keine Beziehung mit mir will, ist er kein schlechter Mann. Ich habe ihn trotzdem verdammt gerne."
Und meine Gedanken machen ihn halt schlecht: "Ich bin sein Lückenfüller. Er ist ein Ar***loch. Weg mit ihm. Ausradieren."
Das ist so schlimm, ich möchte ihm einfach so gerne positiv und neutral begegnen. Das ist das, was mich glücklicher, zufriedener und unbeschwerter machen würde. Der lebt ein Leben, was ich auch gerne hätte. ich bewundere den dafür. Ganz im ernst. Mich interessiert das, was er macht. Und es macht mich traurig, dass ich ihn mir vom Hals halte, dabei finde ich ihn als Menschen einfach "schön". Und weil meine Gedanken so schlecht sind, fühle ich mich schlecht.
Nach zwei Wochen und einer derart unbeteiligten Kontaktaufnahme bin ich nicht sicher, wie es um Kalles ernsthaftes Interesse nun tatsächlich steht oder ob du, Maja, halt vielleicht doch bloß ein Lückenfüller bist für Tage, an denen der Herr beruflich sowieso in deiner Stadt ist. Extra kommen tut er ja nicht, wie du auch festgestellt hast - obwohl er frei und genügend Zeit hat.
Ja, das ist Fakt mit dem "Lückenfüller". Darum geht es mir nicht mehr. Ich möchte das einfach positiver sehen können, einfach entspannter. Ich bin auch keine Nonne, wie man ja gemerkt hat. Er möchte nicht. Okay, das nehme ich so hin. Vielleicht gelingt es mir, dass ich ihn einfach nur noch mag, mich freue, wenn wir uns ab und an mal sehen und über das Leben reden. Er hat eine tolle, beruhigende Art. Und wie oben beschrieben, ist es ein interessanter Mensch. Solche treffe ich nicht alle Tage. Die meisten, die ich treffe, vor allen Dingen durch meinem Beruf, sind einfach leer und uninteressant für mich.
Maja, du musst dir ja ohnehin ansehen, wie das Treffen läuft. Wer weiß, vielleicht liefert er ja (von sich aus) eine mega glaubwürdige Erklärung für euren dürftigen Kontakt in letzter Zeit.
Der wird keine Erklärung mehr dafür liefern, wenn er sie jetzt schon nicht geliefert hat. Das ist jetzt schon klar. Er kam ja mit dem Foto um die Ecke... wollte zuerst testen, ob ich überhaupt noch gut auf ihn zu sprechen bin, bevor er das mit seinem evtl. Besuch in meiner Stadt ansprach. Dem war schon klar, dass er nach zwei Wochen nicht mit der Tür ins Haus fallen konnte. Daher erstmal Foto, kurz ein zwei Sprüche und dann die Botschaft.
Wie gesagt, ich glaube noch nicht daran.
Und wenn es nicht klappt, dann halt irgendwann anders mal. Muss schauen, dass ich das echt entspannt sehe und mich nicht selber als "unzureichend" oder "Lückenfüller" betrachte. Denn das ist eigentlich das, was mir wehtut und diese Gedanken machen mich klein und krank. Er findet mich als Person schon interessant. Das bilde ich mir nicht ein und er genießt meine Anwesenheit. Sonst würde er sich nicht wieder treffen wollen. Würde es ihm rein um Sex gehen, dann würde er ganz andere Dinge raushauen in seinen Nachrichten. Tut er aber nicht. Ganz im Gegenteil. Ist alles sehr neutral. Und wie ich schon mal schrieb: Das Getexte bei uns spiegelt in keinster Weise das wieder, was bei den Treffen abging.
Ich mag den Kalle. Aber mein Partner wird das nicht. Dafür werde ich auch nichts groß tun. Er will halt mehrere Frauen treffen, unverbindlich bleiben. Aber wenn er mich als Mensch auch so mag wie ich ihn, dann respektiert er mich und würde mich auch nicht ausnutzen für mehr, bzw. dann wäre ich ihm zu schade für eine reine Bettgeschichte. Ich habe auch so das Gefühl, dass er das unterbewusst weiß, daher stellt er in die Richtung auch nichts an. Keine heißen Botschaften, kein überstürztes Fickificki-Wochenende bei mir. Alles okay.
Dann bleiben wir gute Bekannte, die sich freuen, wenn sich mal wieder ihre Wege kreuzen.
(Ich sage mir das jetzt auch oft genug, dann werde ich das auch so fühlen und ich sag euch was: Das fühlt sich so viel besser an!)