Trennung nach über 20 Jahren, wie angehen?

[Traurig01]

Bereits seit Monaten denke ich immer wieder an Trennung, träume sogar davon. Doch hab ich es immer verdrängt. „Sowas passiert mir/uns doch nicht…“
Wir haben Kinder und sind über 20 Jahre zusammen. Wir teilen nach wie vor sehr viele Hobbys. Das ist es also nicht.
Aber ich komme mit der Art meines Mannes nicht mehr klar. Ich habe eine sehr positive Einstellung, er eine negative. Er sieht immer erstmal nur Probleme, meckert herum und kann auch unwirsch sein und somit Menschen (vor allem mir) über den Mund fahren. Das zieht mich immens herunter. Ich würde mir so sehr wünschen , dass da jemand ist, der mich motivieren kann, Spaß am Leben hat und die schönen Seiten sieht. Das brauche ich dringend, da unser Leben bisher schon hart genug war. Aber anstatt dessen zieht er mich mit seiner Haltung runter, dämpft, demotiviert.
Auch sexuell passen wir nicht. Ich bin der Kuscheltyp, hab weniger Verlangen und stehe nicht auf Zungenkuss oder Angrabschen in der Öffentlichkeit, er das Gegenteil. Er geht entweder über meine Grenzen oder macht halt dann gar nix (weil er resigniert hat, da ich ihm nicht geben kann, was er braucht).

Es gab viele Gespräche, hunderte. Die ersten Jahre hab ich drüber hinweggesehen, weil verliebt. Dann kamen die Jahre, wo wir viel Streit hatten, da ich versucht habe, dass wir unsere unterschiedlichen Bedürfnisse und auch unsere Grundhaltung zum Leben irgendwie in Einklang bringen. Nach Gesprächen sah es auch immer gut aus, das hat mich dann wieder weitermachen lassen. Es währte nur nicht lang und alles war wieder beim Alten.
Jetzt bin ich seit 2-3 Jahren in der Phase der Resignation. Ich hab aufgegeben, dass sich was ändert, wir reden kaum noch und ich möchte das auch nicht mehr…
Das führt dazu, dass wie uns noch mehr entfernt haben.

Und jetzt merke ich eben, dass ich das so nicht mehr möchte. Ich mag meinen Mann, aber Liebe ist was wohl schon lange nicht mehr. Ich halte die Unterschiede nicht mehr aus und ich merke, wie er mich immer mehr nervt. Und das ist tatsächlich nicht fair. Ich sehe nur noch seine Fehler. Dabei hat er auch tolle Seiten. Es reicht nur nicht mehr für mich..

Es ist wohl an der Zeit, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen. Jetzt sind wir immerhin noch Freunde. Und können es vielleicht bleiben. Ich fürchte, das bleibt nicht so, wenn es sich zuspitzt und dann alles explodiert.

Nur ist es dennoch schwer. Unsere Kinder mussten viel schlimmes erleben & ich habe Angst, dass ihnen das nun den Rest gibt.
Ich habe Angst. Auch Angst davor, wie er es auffasst. Angst davor, dass er es nicht schafft, dass wir es freundschaftlich beenden und weiterhin für die Kids einvernehmlich da sind. Er wäre der Typ dazu, dass wir es hinbekommen. Aber dennoch habe ich Angst.
Tja und das führt gerade dazu, dass ich mich vor dem nötigen Gespräch scheue. Blockiert bin und dennoch an nichts anderes denken kann.

Ich wollte das alles mal runterschreiben. Aber vielleicht habt ihr auch Tipps, wie ich das alles so respektvoll wie möglich mit ihm besprechen kann…

 

[Admina Hira Eth]

Guten Morgen, Traurig01,

dein Thema passt thematisch etwas besser in unser Partnerschaftsforum, auch, wenn du ernsthaft erwägst, dich zu trennen. Ich verschiebe deinen Strang daher eben mal.

Der Begrüßungstext folgt "drüben".

Viele Grüße,
Hira

 

[Admina Hira Eth]

Hallo Traurig01,,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und deinem Partner stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen. Eines haben alle am Anfang gemeinsam: die Liebe.
Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.
Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!
Hira aus dem Team.

P.S.: Wolfgangs E-Book ist bei Partnerschaftsproblemen eine große Wissensbereicherung. Auch wenn es noch nicht zu einer Trennung gekommen ist, ist es für Paare wichtig, die Dynamiken zu verstehen, wenn es kriselt.

 

[Arthemis]

Liebe Traurig01,

ein herzliches Willkommen hier. Ich bin selber noch recht neu hier, aber ziehe sehr viel aus den Beiträgen, die ich hier lese.
Es tut mir sehr leid, dass sich eure Beziehung in diese Richtung entwickelt hat und du dich jetzt in dieser belastenden Situation befindest, die dir Angst macht.
Auch wenn ich aus erster Hand nicht sagen kann, wie man das fair und konstruktiv macht, kann ich einiges super nachvollziehen, was du schreibst.

Ich halte die Unterschiede nicht mehr aus und ich merke, wie er mich immer mehr nervt

Das war bei meiner Ehe leider auch so. Ich konnte es aber beenden, bevor wir Kinder in die Welt gesetzt hätten. Bei uns waren auch Wesens- und Werteunterschiede das Problem. Ab dem Moment, wo mich alles nur noch genervt hat und ich es nicht mehr aushalten konnte, setzte eine Dynamik ein, die nicht mehr aufzuhalten war und es auch nicht mehr fair ablief.
Du klingst sehr reflektiert und kannst super benennen, weshalb du diese Beziehung beenden möchtest. Das ist schon einmal eine sehr wichtige Voraussetzung.
Magst du noch ein paar Dinge mit uns teilen?
Wie alt sind eure Kinder?

Unsere Kinder mussten viel schlimmes erleben

Kannst du ein paar Anhaltspunkte geben, was sie “schlimmes” erleben mussten?
Habt ihr in der jüngsten Vergangenheit das Thema Trennung thematisiert? Oder käme dies für ihn aus heiterem Himmel? Du schreibst ja, dass ihr kaum noch redet aber mancher Mann kann sich damit arrangieren und empfindet dies vielleicht nicht so.
Weiß dein Mann, was dich stört und wie es in dir aussieht, dass du resigniert hast und alles nur noch schwer für dich ist?

wir reden kaum noch und ich möchte das auch nicht mehr…

Was genau möchtest du nicht mehr?
Ohne Reden wird die Trennung kaum möglich sein, fürchte ich.
Wie würdest du damit umgehen, wenn er dich um einen Rettungsversuch bittet?

Aus eigener Erfahrung würde ich dir raten deine Unzufriedenheit recht bald zur Sprache zu bringen. Mir ist es damals nicht mehr gelungen alles kontrolliert zu Ende zu bringen, weil ich zu lange gewartet hatte und die Explosion nicht mehr abwenden konnte.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Liebe
Arthemis

 

[Lil]

Hey Du,

habe gerade Dein Thema gelesen und wollte Dich mal virtuell drücken.
Ich kann Dich total verstehen, auch ich habe einen Partner der immer negativ ist. Wir sind deshalb seit Jahren on/off.
Wie alt sind Deine Kinder?
Vielleicht fragst Du ihn mal ob er so weitermachen möchte und noch glücklich ist.
Es könnte ja ein gemeinsames Auseinandergehen sein.
Nicht nur - ich will mich trennen - sondern in Ruhe und behutsam und ihr seid trotzdem füreinander da? Aber ich weiß, ihr habt schon hundertmal geredet und Du kennst ihn am besten wie er damit umgeht.

Liebe Grüße, Lily

 

[HarleyQuinn]

Huhu,

das tut mir sehr leid für euch. Auch meine Beziehung steht nach 20 Jahren quasi am Endpunkt, nur dass mein Mann und ich uns noch lieben, gemeinsame Interessen haben, aber auf anderen Ebenen nicht passen.

Bitte ihn zu einem Gespräch und frag ihn, wie er eure Ehe sieht. Vereinbart, dass jeder z.B. 5 Minuten zum Reden hat, ohne dass der andere ihn unterbricht. Dann sprich über deine Gefühle und auch über deine Ängste.
Biete vielleicht auch an, dass ihr euch einen Paartherapeuten holt, der euch durch die Trennung und die Gespräche begleitet. Mit so einer dritten Person eskaliert es dann zumindest nicht.
Sollte es doch eskalieren, versuch immer ruhig zu bleiben. Seine Gefühle werden verletzt sein und möglicherweise kann er mir so einer Stresssituation nicht gut umgehen. Das bedeutet aber nicht, dass er dich hasst. Auch wenn es sich vielleicht so anfühlt. Das sind alles Schutzmechanismen.
Ich finde es sehr mutig und gut von dir, dein Leben in die Hand zu nehmen.
Ich wünschte, ich wäre auch so stark und reflektiert, so dass ich es dann durchziehen kann.

 

[Traurig01]

Danke für Eure Antworten. Ich versuche auf die Fragen einzugehen.
Die jüngsten Kinder sind fast 11 und 14 Jahre alt. Die anderen sind erwachsen
Wir haben vor 4 Jahren unsere ältesteste Tochter verloren, darauf folgte die psychische Erkrankung meiner zweitältesten.
Das heißt, unsere Familie hat viel durch…

Ich hab in einem Streit mal die Trennung erwähnt, aber ich nehme an, sie würde für ihn aus heiterem Himmel kommen.

Was mich stört , weiß mein Mann, wir haben da wirklich oft drüber gesprochen. Dass ich resigniert habe, weiß er wohl nicht…

Ich möchte nur nicht wieder und wieder Gespräche darüber haben, was schief läuft, die dann eh zu nix führen. Das haben wir ja schon viele Jahre so. Um ein Gespräch an sich werden wir wohl nicht herum kommen.

Wenn er einen Versuch unternehmen will, alles zu retten? Gute Frage. Jetzt würde ich sagen, wohin soll das führen, wenn die Gefühle nicht so sind, wie sie sein sollten? Und ich kann auch nicht drauf vertrauen, dass sich seine Haltung zum Leben ändert. Wahrscheinlich ist es auch vermessen, dass zu verlangen. Es geht halt einfach nicht zusammen.

Lily, ja so wäre es wohl ideal und würde ich mir wünschen. Ob er das aber auch kann, kann ich nicht einschätzen. Ich denke anfangs wird da schon Enttäuschung, Trauer, Wut da sein. Was das aus ihm macht, weiß ich nicht…

 

[Arthemis]

Liebe Traurig01,

Es tut mir unglaublich leid, was ihr durchmachen musstet. Vielen Dank, dass du uns das anvertraust. Fühl dich fest gedrückt.
Vielleicht haben die Moderatoren Erfahrungen mit Trennungen nach Schicksalsschlägen. Mit dieser Geschichte ist der Wunsch nach einem Neuanfang noch nachvollziehbarer.

Du klingst sehr klar in deiner Absicht, eure Beziehung zu beenden. Natürlich ist eine Trennung nach so langer Zeit immer ein Prozess, der mindestens Monate dauert, erst recht nach eurer gemeinsamen Geschichte.
Wie stellst du dir die Zeit danach vor?
Wie würde dein Leben und euer Familienleben konkret aussehen?
Hast du dir darüber Gedanken gemacht (zB wer auszieht, wo die Kinder sind etc.).
Oder würdest du ihn bitten, gemeinsam nach Wegen zu suchen?
Wie könnte das finanziell laufen?
Habe ich überlesen, dass ihr verheiratet seid? Oder lebt ihr ohne Trauschein?


Ich möchte nochmal mein Mitgefühl aussprechen für das, was ihr durchgemacht habt.

Alles Liebe
Arthemis

 

[Traurig01]

Ich hab es nicht mehr ausgehalten und bin mit ihm spazieren gegangen. Wir haben geredet.

Und es war gut. Er war tatsächlich dankbar, dass ich es angesprochen habe. Es geht ihm schon lange genauso. Es tut zwar weh, uns beiden, aber wir wollen beide was anderes vom Leben und in einer Beziehung. Es ist klar für uns, dass wir als Freunde verbunden bleiben und uns gemeinsam jetzt durch den Prozess bewegen. Montag reden wir mit den Kindern und stellen im Haus erstmal auf WG um. Dann werden wir irgendwann jeder eine Wohnung in der Nähe suchen, vorher aber erstmal das Haus herrichten ( ist gemietet) und aussortieren, damit uns das nicht stresst. Wir wollen das Wechselmodel versuchen, wenn die Kinder das wollen.

Wir mögen uns beide noch sehr und ich glaube wir bekommen das gut und ohne Streit hin. Ich bin überrascht und dankbar, dass das Gespräch so verlaufen ist. Puh. Die nächsten Schritte werden dennoch sicher hart.

Wir sind verheiratet. Aber Scheidung ist ja dann erst spruchreif, wenn wir ein Jahr getrennt leben. Nach dem Gespräch habe ich keinerlei Zweifel, dass wir sich das Aufteilen dann gut hinbekommen. Wir wollen beide nur, dass wir gut durch diesen Änderungsprozess kommen und werden uns da auch unterstützen. Wir haben beide unsere Jobs.

Insgesamt hätte es wohl nicht besser laufen können. Jetzt braucht es etwas Zeit.

 

[Arthemis]

Liebe Traurig01,

Ich habe den Atem angehalten, als ich deinen ersten Satz gelesen habe.
Sehr beeindruckend, wie du/ihr das angeht.

Insgesamt hätte es wohl nicht besser laufen können.

Dass es so gelaufen ist, ist mit Sicherheit auf deine Haltung zurück zu führen. Du warst ja sehr klar, wo dein Weg hinführen soll und hast ohne Anschuldigungen und sehr respektvoll die Probleme benannt.
Meinen tiefsten Respekt vor dieser Entschlossenheit und Konsequenz, dies jetzt durchzuziehen, direkt die Kinder einzuweihen und erste Veränderungen an der häuslichen Situation vorzunehmen.
Da ich gerade den verbitterten Rosenkrieg meines Partners mitbekomme, bin ich geradezu platt, wie es auch gehen kann.

Wie geht es dir nun damit? Ich meine Erleichterung aus dem letzten Post rausgelesen zu haben.
Sicher werden noch weitere Gefühle hochkommen.
Wie sieht es mit deiner Angst aus? Ist sie etwas weniger, weil die Reaktion so positiv war?
Wie fühlt es sich an, die Kinder einzuweihen?

Ich drücke dich ganz fest. Ihr seid durch so viel durchgegangen und werdet das meistern

 

[Traurig01]

Es geht mir erstaunlicherweise richtig gut. Ich habe eine so tolle Familie. Ich kann es nicht fassen.
Wir haben heute mit den Kindern gesprochen. Es war uns einfach anzumerken.
Nach den ersten Minuten des Schocks war es richtig toll, wir haben geredet und geredet. Die Kids meinten, dass sie als Geschwister schon seit 1-2 Jahren immer wieder drüber gesprochen haben, dass es besser wäre, wir trennen uns, damit jeder glücklich werden kann. Sie haben es also schon gemerkt, bevor uns es bewusst war. Wir sind nach einigen Tränen und kuscheln dann alle zusammen spazieren gegangen. So lange und intensiv haben wir schon lang nicht mehr gesprochen, auch über andere Themen, die den Kindern auf der Seele lagen. Die Kinder haben ebensowenig Zweifel, dass wir die Trennung gemeinsam meistern, in tiefer Freundschaft. Und klar, der Schmerz ist noch da. Auf allen Seiten. Aber es ist jetzt auch Erleichterung da und ein positiver Blick in die Zukunft und tatsächlich Freude, auf das, was jetzt kommt. Den Kindern ist wichtig, dass wir glücklich sind, das haben sie mehrfach gesagt, und sie finden den Schritt richtig.
Kann man das glauben? Ich platze vor Stolz und bin sicher, wir wuppen das irgendwie. Ich bin froh, den Mut gehabt zu haben, das Gespräch zu suchen. Meine Ängste haben sich nicht bewahrheitet. Wichtig war dabei aber auch, nicht nochmal alle Details aufzurollen, warum wieso weshalb man nicht passt, was schief gelaufen ist etc., eben da dies nur in Vorwürfen enden kann. Dennoch das was uns unterscheidet ansprechen, um Klarheit zu haben und verstehen zu können. Danke daher für Eure Tipps.

 

[Resi]

Es geht mir erstaunlicherweise richtig gut. Ich habe eine so tolle Familie. Ich kann es nicht fassen.
Wir haben heute mit den Kindern gesprochen. Es war uns einfach anzumerken.
Nach den ersten Minuten des Schocks war es richtig toll, wir haben geredet und geredet. Die Kids meinten, dass sie als Geschwister schon seit 1-2 Jahren immer wieder drüber gesprochen haben, dass es besser wäre, wir trennen uns, damit jeder glücklich werden kann. Sie haben es also schon gemerkt, bevor uns es bewusst war. Wir sind nach einigen Tränen und kuscheln dann alle zusammen spazieren gegangen. So lange und intensiv haben wir schon lang nicht mehr gesprochen, auch über andere Themen, die den Kindern auf der Seele lagen. Die Kinder haben ebensowenig Zweifel, dass wir die Trennung gemeinsam meistern, in tiefer Freundschaft. Und klar, der Schmerz ist noch da. Auf allen Seiten. Aber es ist jetzt auch Erleichterung da und ein positiver Blick in die Zukunft und tatsächlich Freude, auf das, was jetzt kommt. Den Kindern ist wichtig, dass wir glücklich sind, das haben sie mehrfach gesagt, und sie finden den Schritt richtig.
Kann man das glauben? Ich platze vor Stolz und bin sicher, wir wuppen das irgendwie. Ich bin froh, den Mut gehabt zu haben, das Gespräch zu suchen. Meine Ängste haben sich nicht bewahrheitet. Wichtig war dabei aber auch, nicht nochmal alle Details aufzurollen, warum wieso weshalb man nicht passt, was schief gelaufen ist etc., eben da dies nur in Vorwürfen enden kann. Dennoch das was uns unterscheidet ansprechen, um Klarheit zu haben und verstehen zu können. Danke daher für Eure Tipps.

Danke, dass du diese Geschichte mit uns teilst. Ein Lichtblick unter den vielen traurigen Geschichten. Ihr habt als Eltern offenbar vieles richtig gemacht. Ich finde es toll, wie offen und respektvoll ihr miteinander agiert und bin mir ganz sicher, dass ihr alle - wenn auch in einer neuen Konstellation - in eine positive Zukunft startet. Klasse, besser kann man es kaum machen.

 

[Lil]

Das hört sich gut an, ich freue mich für Euch!
Miteinander statt gegeneinander, das ist der beste Weg! Alles Gute!
Liebe Grüße, Lily