Hallo ihr Lieben
Nach einigen Monaten und jetzt kurz vor Jahresende, wollte ich doch noch mal u.a. über den aktuellen Stand berichten. Bei mir war es ja immer ein ziemliches auf und ab, chaotisch und über lange Zeit auch sehr toxisch...und die enge Zusammenarbeit machte die Sache nicht leichter.
Ich hatte den Liebeskummer meines Lebens, den Stress meines Lebens und war mehr als einmal davor zu kündigen.
Umso „erstaunlicher“ die Entwicklung...wobei vorab zu sagen sei, dass es kein Happy End für die Affäre gab. Nicht in dem Sinne.
Vielleicht ist es für euch aber trotzdem interessant zu lesen, wie sich so etwas doch noch entwickeln kann. Und vielleicht ist für jemanden auch etwas Hilfreiches dabei.
Es wird auf jeden Fall zum Abschluss der ganzen Geschichte noch einmal sehr lang....ich bitte vorab schon um Entschuldigung. Ich hoffe aber wie gesagt, dass meine Story, auch das Ende hier noch etwas beitragen kann.
Zu ExAM und mir:
Seit Juni diesen Jahres haben er und ich den privaten und emotionalen Cut. Ein kompletter Cut ist nicht möglich, da er und ich zusammenarbeiten.
ExAM und ich hatten in all der Zeit vorher auch immer schon mal Cuts, doch gleichzeitig war damals trotzdem noch von beiden Seiten immer noch ein Hintertürchen offen. Immer noch eine minimale Hoffnung, dass sich doch noch alles wendet, auch wenn unbewusst.
Tausendmal hab ich mir gedacht/gesagt, dass ich den nicht mehr will und durch bin mit ihm, aber das Herz hielt sich doch noch still an der Hoffnung fest.
Bei dem Cut im Juni wurden aber diesmal alle Türen verschlossen. Vor allem von meiner Seite (dazu gleich mehr).
Seitdem haben ExAM und ich keinerlei privaten Kontakt, also schon seit über 6 Monaten, was es bei uns vorher ja noch nie gab. Sogar im schlimmsten Streit, kamen dann doch immer wieder irgendwann wieder Texte, Anrufe etc.
Aber seit Juni nichts mehr. Auch keine privaten Gespräche mehr. Die haben wir erst mal komplett heruntergefahren. Dienstlich haben wir aber weiterhin jeden Tag gesprochen.
Allerdings gingen wir uns erstmal die ersten Wochen so gut es ging (Dank Sommerurlaub ging das sehr gut) aus dem Weg. Nach und nach entspannte sich die Situation zwischen uns aber wieder, und wir kamen auf der dienstlichen Ebene wieder immer besser zurecht. Das ist bis heute so geblieben.
Es gab von ExAM in den letzten 6 Monaten auch keine typischen Zickereien oder irgendwelche anderen Gemeinheiten. Es scheint als hätte er jetzt auch langsam zu sich gefunden.
Er wirkt auf jeden Fall verändert. Ich denke mal all das hat auch was mit ihm gemacht.
Es kommen auch keine Liebesbekundungen in der Form wie damals mehr (wenn dann eher durch die Blume) oder Gespräche über uns. Ich denke, das ist vor allem wegen dem was ich im Juni gesagt habe. War ja auch so von mir beabsichtigt.
Mittlerweile, Stand heute ist, dass wir kollegial fast wieder so gut zurecht kommen, wie vor der Affäre. Was ja vor allem bei uns ein Wunder ist. Wir sind auch wieder sehr oft dienstlich zusammen unterwegs. Über „uns“ oder tiefergehende private Themen (vor allem EM/EF, Beziehung) reden wir weiterhin nicht. Oberflächlich privat allerdings schon wieder.
Diese ganze Affärenthematik hatte uns kirre gemacht. Vorher, vor dem Cut im Juni, ging es nur noch darum. Und das übrigens von beiden Seiten. Wir haben uns da beide immer wieder hochgeschaukelt und in der Sache gehalten.
Dieser vor allem emotional und privat komplette Cut, dass wir mal alles heruntergefahren haben, hat für uns und unsere Situation sehr viel gebracht. Bei uns jetzt nicht unbedingt was die ehem. Affäre angeht, da bei uns auch einfach zu viel passiert ist.
Aber es hat wie gesagt zwischenmenschlich sehr vieles wieder entspannt.
Und ich denke, auch bei den meisten anderen Affären, die zu stark festgefahren sind (nicht mal so extrem wie bei uns) oder zu lange gehen, würde so eine Vollbremsung auch helfen.
In erster Linie ist es für einen selbst wichtig. Aber auch, wenn man das überhaupt möchte, für einen Neuanfang mit dem AM/der AF. Man muss aus diesem Kreislauf einmal ganz raus...und nicht nur halbherzig, was meistens ja erst gemacht wird.
Bei ExAM und mir hat es also tatsächlich geklappt, dass wir wieder zur „Normalität“ gefunden haben. Aber es war ein sehr langer und sehr harter Weg. Hätte ich nicht so tolle andere Kollegen und wäre der Job nicht mein Traumberuf, ich hätte damals sicher gekündigt. Ich lag mehr als einmal auf dem Boden und ging emotional durch die Hölle.
Wenn man eine Liebe/Affäre am Arbeitsplatz eingeht, sollte man sich immer auch klar sein, dass es bei einer Trennung bedingt durch die Nähe noch schwieriger als eh schon werden kann und auch noch schmerzhafter, wenn man auch noch mit dem neuen oder (vermeintlich) altem Glück des Ex/der es täglich konfrontiert wird . Muss ja nicht immer chaotisch sein. Aber es ist auf jeden Fall so oder so nicht Ohne.
Nun zu ExAM:
Wie schon geschrieben war er nach dem Cut erstmal direkt wieder bockig (Fotos, Geschenke etc.).
Aber ansonsten blieb es ruhig. Kein Streit, keine Texte oder sonstiges.
Abgesehen von der ersten bockigen Reaktion, ging/geht er seitdem recht erwachsen mit der Sache um. Bis nach dem Sommerurlaub ging er mir aber erstmal weitesgehend aus dem Weg.
Nach und nach, so ab September, suchte ExAM dann wieder mehr Kontakt/Nähe (beruflich).
Für eine ehem. Affäre ist das sicher kontraproduktiv, aber für unsere berufliche Situation war es das Beste. Denn wir müssen viel zusammen arbeiten und wir sitzen auch in einem Büro (aber noch mit anderen). So eine Daueranspannung ist nicht gut. Und ExAM hat da den ersten Schritt gemacht, ich hätte es wohl nicht getan. Ich habe erst mal abgewartet, wie die Stimmung sich weiter entwickelt.
Es war erst mal schon komisch nach allem was war, wieder „normal“ zu reden....nicht mehr über Gefühle, Affäre, EM/EF. Wir fragten uns nicht mal mehr so etwas wie, wie das Wochenende war. Wie gesagt klammerten wir alles Private komplett aus, was auch sehr gut war und die Stimmung zwischen ExAM und mir immer mehr lockerte.
Naja wobei man von „locker“ bei meinem ExAM nicht wirklich sprechen kann.
Die erste Zeit nach dem Cut, als er auch wieder seinen Tisch dekorierte, sah es für mich so aus als ob es ihm ganz gut ginge und, dass er nun auch wirklich wieder mit Leib und Seele in seine Ehe gefunden hat. Es gab Spontanurlaube mit EF, umbauten an Haus und Garten. Im Büro scherzte und alberte er hier und da herum. Und natürlich die ganzen Liebesbilder.
Doch mit der Zeit wirkte er immer angespannter...also nicht mir gegenüber, sondern allgemein. Auch wurde seine Laune immer komischer, was bis heute so geblieben ist (also schon seit Monaten).
Er ist unheimlich viel am meckern, teilweise über Kleinigkeiten. Er ist nörgelig ohne Ende und strahlt so eine Strenge aus, die er vorher nicht so ausstrahlte. Mir ist es manchmal schon peinlich.
Zu mir ist er aber weiterhin normal, eher sogar sehr nett und zuvorkommend.
Aber ansonsten sehr schlecht gelaunt. Das fällt auch anderen auf, die ihn auch schon darauf angesprochen haben. Denen sagt er immer, dass er schlecht geschlafen hat.
Und das erscheint in Anbetracht dessen, dass er wirklich fertig aussieht, auch glaubwürdig.
Denn er ist nicht nur grummelig, sondern sieht ständig total übermüdet aus bzw. ist auch ständig nur am Gähnen. Die anfängliche „Hochstimmung“ scheint weg. Er wirkt sehr unglücklich, unzufrieden teilweise frustriert.
Was genau und wirklich bei ihm los ist weiß ich nicht, da ich in diese Richtung Gespräche meide oder direkt ablenke.
Nur ExAM versucht das immer mal wieder aufzuweichen und so hat er in den letzten Wochen zwischendurch doch wieder über sich erzählt, um auch seine schlechten Launen zu erklären.
So habe ich erfahren, dass er sich nach dem Cut woanders beworben hat. Er wurde wohl auch genommen, hat aber dann doch abgesagt (stimmt).
Dann kam irgendwann mal die Aussage von ihm, dass seine Entscheidung damals für EF/gegen mich falsch war. Oder, dann irgendwann sagte er dass „ihm egal ist wer zu Hause bleibt oder geht“ (damit meinte er EF). Und noch so derartige Dinge.
Manchmal habe ich auch schon das Gefühl, dass er die Dinge sagt, um auf das Thema zu lenken.
Aber er bekommt von mir da keine Reaktion.
Es ist aber nicht so, dass er mir einen vorjammert, es kommt auch nicht täglich. Er wirft die Sachen eher alle paar Tage oder Wochen mal beiläufig in den Raum oder eben wenns zur Situation passt.
Auch hat er bis heute keine Anstalten mehr Richtung Affäre gemacht (was auch gut ist). Nicht mal wegen texten hat er bisher gefragt.
Ich denke, er ist durch das Auffliegen, dem Chaos und Stress der danach noch folgte ziemlich gebrannt. Ich glaube so schnell wird er keine AF mehr eingehen...zumindest nicht so.
Wieso er all das so erwähnt weiß ich also auch nicht. Redebedürfnis (ich war damals ja seine Vertrauensperson) vielleicht. Aber ich bin da seit Juni recht konsequent.
Ich denke mal, dass er nach der ersten kurzen Hochphase, einfach wieder in der Realität seiner Ehe/seines Lebens angekommen ist (so wie viele andere...und ich kenne das auch).
Das würde auch zu seiner Aussage, dass er seine Entscheidung bereut, passen. Wir hatten ja im Grunde noch nie in den fast 4 Jahren so einen Cut wie seit Juni. Die Tür war immer irgendwie noch einen Spalt offen und das wusste bzw. merkte ExAM auch. Seit 6 Monaten aber ist es nicht mehr so.
Ansonsten, also abgesehen seiner echt blöden Grundstimmung, hat er sich auch zum positiven verändert. Wie gesagt erwachsener. Damals war er eher ein unsicherer Typ und ein Ja-Sager.
Total konfliktscheu (naja außer wenn er und ich stritten). Das merkte man auch beruflich oft sehr.
Mittlerweile ist es anders. Er spinnt auch nicht mehr so herum.
Auch was „uns“ angeht ist er wie gesagt ganz anders. Kein Vergleich mehr zu damals.
Erstens was den Stress angeht. Zweitens auch die Affärengeschichte. Man merkt, dass er anscheinend nun auch weiß/merkt, dass das alles eh nichts bringt. Weder von seiner Seite noch von meiner. Er hat zwar noch vereinzelt Liebeslieder angemacht (so wie damals) als wir zusammen zum Termin fuhren, aber mehr kam da auch nicht. Und da bin ich auch nicht traurig drum.
Ich merke aber schon, dass er noch immer bzw. wieder sehr gerne mit mir zusammen ist, gerne mit mir arbeitet. Er ist mittlerweile wieder täglich um mich herum.
Solange es aber ohne den ganzen Stress ist oder wieder auf die emotionale Ebene ist, ist auch das in Ordnung für mich.
Was ich mittlerweile bei ihm sagen kann bzw. einschätzen kann ist, dass er sich niemals trennen wird. Er gehört zu den AM, die in ihrem Leben zu gefangen sind oder sich selbst gefangen nehmen.
Ich weiß nicht wiiie unglücklich, unzufrieden er nun wirklich ist und ob überhaupt (allerdings scheint es schon sehr so). Aber sogar wenn er ganz unglücklich/unzufrieden wäre, er ist einer der sich arrangieren wird damit bzw. es schon tut. Irgendwann wird er dann wieder einigermaßen ankommen. Wohl nie wirklich zufrieden und glücklich, aber „ok“ reicht vielen auch schon.
Aber bei ihm ist es nicht nur das. Auch wenn ich mittlerweile merke, dass er an sich gearbeitet und sich weiterentwickelt hat.
Übrigens habe ich auch nicht das Gefühl, dass ich ihn/seine Ehe/sein Glück wieder stabilisiere indem er mich jeden Tag sieht und ich den Kontakt und die Gespräche zulasse.
Man kann sich trotz beidem für den AM komplett entziehen. Gleichzeitig sieht der AM weiterhin was er verloren hat und hat den täglichen Vergleich mit EF. Ist die Ehe schlecht, dann könnte ich mir vorstellen, sieht man die schlechten Dinge noch deutlicher.
Dann noch zu mir:
Also mich hat diese Geschichte, wie ich schon oft geschrieben habe, einmal komplett auf links gedreht. Es war eine sehr sehr turbulente Zeit und brachte mich emotional an meine Grenzen.
Für mich persönlich, für meine weitere Entwicklung, war es aber, so blöd es klingt, notwendig.
Ich habe auch unheimlich viel über mich gelernt und mich auch weiterentwickelt.
Musste mich das erste mal intensiv mit mir selbst und meinem Leben auseinandersetzen.
Es war eine harte Schule, aber da ich auch meine „Macken“ habe (die auch durch die Geschichte zum Vorschein kamen) war dieser Wachrüttler gut so.
Aber zurück zum Cut im Juni. Wie schon geschrieben habe ich die Tür beim Cut extra fest zugezogen. Das heißt ich habe Aussagen über EM und gemeinsame Zukunftsplanungen getätigt, bei denen ich wusste, dass von ExAM nichts mehr kommen wird, dass er mich los lässt (er denkt auch ich habe eine neue Nummer). Das war auch das was ich wollte, denn ich hatte die Nase voll von dieser emotionalen Achterbahnfahrt. Ich wollte auch, dass er aufhört an mir festzuhalten, was er all die Zeit ja noch immer getan hat. Erst wenige Tage vor dem Streit und Cut gab es erneut eine Liebesbekundung von ihm. Natürlich hat man es selbst in der Hand ob man sich davon beeinflussen lässt. Aber so lange man noch liebt ist es schwer das nicht an sein Herz heran zu lassen.
Mir fiel es zumindest schwer, vor allem da ich ihn ja jeden Tag sehe und er auch immer wieder an kam. Es wäre schon fairer von ihm gewesen, wenn er mit all dem aufgehört hätte.
Das konnte oder wollte er aber nicht und so zog ich dann die Bremse...besser gesagt den Schleudersitz. Ich habe uns die Hoffnung genommen, in der wir uns die ganze Zeit selbst gehalten haben.
Mir ging es eigentlich ganz gut damit. Ich fühlte mich direkt erleichterter.
Was allerdings erstmal echt komisch war war, dass ExAM sich so konsequent an den Cut gehalten hat. Daran musste ich mich erstmal „gewöhnen“. Ja ich meckerte über ihn, dass er sich so oft meldete, nie Ruhe gab u.s.w. Aber wenn es dann weg ist, ist es erstmal sehr komisch. Und ja es tat auch weh. Manchmal sogar ziemlich doll. Aber ich habe mir von Anfang an gesagt „da musst du jetzt einmal durch“. Die Sucht halt.
Ihm gegenüber habe ich mir nichts anmerken lassen. Ich war sogar direkt nachdem der Cut ausgesprochen wurde ganz normal zu ihm. Er war der, der die erste Zeit noch Schwierigkeiten hatte. Man merkte manchmal richtig wie ihn meine weiterhin doch positive Ausstrahlung irritiert.
Ich war nett, freundlich, sah gut aus, frisch und munter...(nicht verschlafen, traurig, böse etc.).
Die erste Zeit war das von mir aber gespielt bzw gezwungen.
Es ist nämlich schon echt eine Herausforderung, vor allem wenn man sich jeden Tag sieht, miteinander zu tun hat, in einem Büro sitzt oder Auto und das über Stunden.
Ich habe in dieser Zeit so viel Selbstbeherrschung, Selbstreflektion, emotionale Kontrolle gelernt, wie bisher in meinem ganzen Leben nicht.
Für mich war es die ersten Wochen also auch noch teils ziemlich schwer.
Geholfen hat mir, dass ich wirklich zu 100% innerlich losgelassen habe.
Das Gefühl im Herzen für ihn konnte ich zwar da noch nicht 100% abschalten, aber ich habe mir klargemacht dass es einfach nichts mehr bringt.
Nicht nur, weil bei uns schon zu viel Stress etc. war, sondern auch weil ExAM UND auch ich, zu große eigene Baustellen haben.
Und auch wenn es schwer war, war das Loslassen innerlich auch befreiend.
Und nach und nach kam auch meine Lockerheit automatisch wieder.
Ich bin wie früher, albere auch mittlerweile mit ihm wieder herum (nur weiterhin mit Grenzen). Mich hat die Affäre ja auch stark verändert und teils aus der Bahn geworfen. Ich war nicht mehr ich selbst. Jetzt bin ich wieder die Alte, nur in aktueller Version.
Und ich merke, je besser ich mich fühle, je mehr ich mehr für mein Leben(sglück) und mich tue, umso weniger stören mich bestimmte Trigger bzw. einiges stört mich gar nicht mehr.
Es hatte und hat auch noch viel mit mir selbst zu tun.
Und ich denke, so ist das auch bei anderen denen es geht wie mir.
Nehmen wir z.B als Beispiel die Liebesfotos von ExAM und EF. Also die meide ich heute noch wie der Teufel das Weihwasser. Ich komme zwar mit allem möglichem mittlerweile zurecht, aber das ist noch ein Wunder Punkt.
Es ist aber kein Liebeskummer oder Traurigkeit die mich dann triggert, sondern ich habe mit der Zeit gemerkt, dass das von mir Neid ist. Mein ExAM hat damit also nichts mehr zu tun.
Damals schon, aber heute sticht es noch so ein Bild zu sehen, weil....mal plump gesagt....ich so etwas „Tolles“ nicht habe. Und auch nie hatte.
Bin zwar weiterhin mit EM zusammen, aber so etwas dann zu sehen, führt mir immer vor Augen, wie unglücklich ich eigentlich bin und wie verkehrt es weiterhin/wieder bei uns läuft.
Denn auch unser 2.0 Versuch zu Hause war irgendwann wieder beim alten Trott.
Es ist einfach schwer, bis unmöglich, wieder zueinander zu finden, wenn man mal so weit auseinandergedriftet ist. Es hat ja alles seinen Grund. Oft ist es der, dass man einfach nicht zusammen passt, nie zusammen gepasst hat, sich aber versucht zurecht hinzubiegen, damit es passt.
Und das geht auf Dauer nie gut. Das heißt nicht, dass man sich dann trennt, aber das große Glück, die große Zufriedenheit wird es nie mehr.
Ist ja auch an ExAM zu merken. Und mir geht’s im Grunde genauso wie ihm, nur zeige ich es nicht.
Ich mache das eher mit mir selbst aus. Bin wieder sehr viel am Nachdenken.
Ich verstehe auf jeden Fall einige AM noch mehr, sogar meinen.
Und ich weiß mittlerweile, dass ich auch in vielen Punkten unfair zu ihm war, ganz unabhängig davon, wie er sich sonst verhalten hat.
Ich habe ihm Druck gemacht sich zu trennen und vorgeworfen es nicht zu tun, obwohl ich im Grunde nicht anders bin. Er und ich haben sogar sehr viel gemeinsam.
Ich bin letztendlich ja auch wieder zurück zu EM und stehe auch wieder an dem selben Punkt wie vorher. So leicht, wie ich es mir damals vorgestellt habe ist es eben doch nicht.
Zumindest für mich nicht und all die anderen, die sich so schwer damit tun und so herum eiern.
Feigheit ist es sicherlich auch. Aber auch sehr sehr viel Gewohnheit (sind bei uns auch ü 23 Jahre). Und teilweise auch sicher noch Liebe, nur eben wie für ein Familienmitglied. Nicht wie für einen Partner.
Und da wäge ich zB für mich ab was ich eigentlich noch vom Leben möchte oder vom Leben erwarte. Das Leben ist so schnelllebig und durch die Affärengeschichte habe ich gemerkt, aber nicht nur an meiner Geschichte, dass scheinbar doch nicht oder nicht immer nur die Liebe zählt, und auch nicht immer das Glück. Was eigentlich sehr traurig ist....
EM scheint an sich so wieder ganz zufrieden zu sein. Ob glücklich weiß ich nicht.
Aber auch was das angeht habe ich gemerkt, dass wir unterschiedlich ticken (wie bei so vielen Dingen). Er ist gar nicht so der Gefühlsmensch und auf die Art von Glück aus wie ich.
Er ist einer der das an Erreichtem und Erfolgen festmacht und Materiellem.
So haben wir auch all die Jahre, knapp 20 bis zur Affäre, gelebt, obwohl ich gar nicht so bin.
Und so kam es dann auch u.a. zu der Affäre. Aber natürlich nicht nur deshalb.
Es passt im Grunde sehr viel nicht.
Bis zur Affäre lebte ich aber mit Scheuklappen, wohl weil ich damals so jung war als wir ein Paar wurden und ich mich EM angepasst habe (er älter und gab den Ton an sozusagen).
Die Affäre war dann der bekannte Augenöffner.
Jetzt würde ich gerne die Augen wieder verschließen, nur kriege ich es nicht mehr hin.
Was ExAM angeht haben sich meine Gefühle mittlerweile auch weitesgehend geändert.
Er ist irgendwie noch drin im Herzen, schwer es zu beschreiben, zwischendurch zwickt es noch...er war halt meine große Liebe, aber ich bin durch damit.
Erstens weiß ich, dass es einfach keinen Sinn macht weiter daran festzuhalten.
ExAM wird sich nie trennen und wer weiß ob ich es überhaupt schaffe.
Sich jetzt gegenseitig wieder privat zu Texten oder auf die emotionale Schiene zu wechseln würde rein gar nichts bringen, außer wieder Unruhe.
Zweitens weiß ich mittlerweile, dass es mit ExAM und mir doch nicht alles so 100% passt.
Damals habe ich immer gedacht, dass er ein Mann ist mit dem ich später richtig ankommen kann.
Mit dem ich eine entspannte Partnerschaft auf Augenhöhe haben kann. Dem ich 1000% vertrauen kann. Nur ist es leider mit ihm doch nicht so.
Das ist auch so ein Punkt über den andere AF nachdenken sollten.
Ist es wirklich das was ich möchte?! Könnte ich mich damit arrangieren?
Ein Mann der zB 45-50 Jahre nicht entscheidungsfreudig war, konfliktscheu o.ä., wird das nicht wirklich ablegen können. Wobei es da auch auf jeden Fall Ausnahmen gibt.
Auch habe ich bei mir gemerkt, dass seine Rückkehr (naja er war ja nie ganz weg) zur EF doch zu tiefe Spuren hinterlassen hat. Wären wir doch mal ein Paar geworden, dann hätte ich das immer im Hinterkopf gehabt inkl. KK. Auch das ist nicht zu unterschätzen.
Genauso wie bestimmte negative Charaktereigenschaften einiger AM.
Mein ExAM hat sich zwar schon um einiges geändert und ich glaube mittlerweile echt, dass vieles auch situationsbedingt war damals (vor allem die Krankheit des Vaters).
Aber bestimmte Grundeigenschaften hat er einfach drin. Und da muss man für sich schauen ob man das will und kann. Durch die rosarote Brille ist man auf diesem Auge ja oft blind. Der AM ist der Traummann den man unbedingt haben möchte und die negativen Dinge werden beseite geschoben.
Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass es doch noch so einen Verlauf genommen hat bei ExAM und mir.
Es war schwer, sehr sehr schwer und langwierig, aber mittlerweile bekommen wir es hin.
Für mich ist es mittlerweile auch „ok“, dass ExAM wieder so oft meine Nähe auf der Arbeit sucht.
Erst hatte es mich geärgert, weil ich kein „Energielieferant“ mehr sein wollte.
Aber mittlerweile sehe ich es gelassen. Ein wenig verstehe ich ihn auch in diesem Punkt.
Mir geht es ja im Grunde so ähnlich. Mir macht die Zusammenarbeit ja auch wieder Spaß und solange er und ich das Thema meiden und auch nicht mehr streiten, tut mir dieses Miteinander auch gut. Wir haben also beide etwas davon. Auch was die Arbeiten angeht, da die Projekte echt gut laufen. Und das ganz ohne Liebesgerede und Zukunftspläne.
Halt einfach wie vor der Affäre....wir sind wieder gute Kollegen..nur so eine tiefe Verbindung, wie ich sie damals spürte, ist da nicht mehr.
Was zwischendurch manchmal noch schmerzt sind die Erinnerungen an damals, aber das kommt meistens wenn ich zu Hause alleine bin oder so.
Und wie gesagt noch triggern mich auch die Fotos (alles andere nicht mehr).
Aber das wird sich glaube ich erst legen, wenn ich selbst wieder richtig glücklich/zufrieden bin.
Es hat also gar nichts mehr mit ExAM zu tun, sondern mit mir selbst.
So und nun noch mein Fazit und nochmal 1,2 Punkte die ich gelernt habe:
Affäre am Arbeitsplatz...kann klappen, es gibt zig Beispiele, aber wenn es nicht klappt, ist es umso schwieriger, weil man den/die Ex weiterhin sieht und auch weiterhin Triggern ausgesetzt ist.
Das kann den Kummer und den Loslassprozess schmerzhaft in die Länge ziehen.
Da eine komplette KS, wenn man zusammenarbeitet, nicht möglich ist, muss man sich zumindest emotional komplett zurückziehen und halt auch privat.
Ich habe das gar nicht aus strategischen Gründen gemacht, sondern weil ich es wirklich abgeschlossen habe. Aber es hatte trotzdem eine positive Wirkung auf ExAM und auf die ganze Situation. Er wurde mir gegenüber wieder lockerer, zugewandter, sucht viel meine Nähe u.s.w.
Auch ich wurde, weil ich weder Hoffnung, noch Erwartungen hatte, wieder lockerer, wieder mehr ich selbst. Würde man noch was voneinander wollen, wäre das die perfekte Ausgangslage.
Der Nullpunkt auf den man wieder aufbauen kann.
Ich kann deshalb auch nur noch mal dazu raten, wenn es zu festgefahren ist, wenn es nicht mehr weiter geht, wenn es einem auch zu viel wird...emotional auf Abstand gehen, sich innerlich lossagen von der Geschichte. Man muss nach vorne gucken, wenn der AM sich auf dem Weg irgendwann anschließt, sehr schön...wenn nicht hat man aber wenigstens weiter gemacht und wirft nicht noch mehr Lebensjahre mit Warten weg. Nicht selten wartet man vergeblich.
Aber es gibt da ja auch wie gesagt genug Positivbeispiele.
Was ich auch gelernt habe ist, auch an mir selbst, dass die Liebe leider nicht immer zählt und andere Dinge oft mehr Macht haben bzw. die Überhand gewinnen. Kinder, Haus, Freunde sowieso, aber eben auch Gewohnheit und Zeit. Beides kann sehr mächtig sein. So mächtig, dass man lieber auf das neue Glück und die Liebe verzichtet.
Es gibt aber auch sehr viele Beispiele von denen die es geschafft habe. Davor ziehe ich auch den Hut. Andere, wie ich, wie u.a. ExAM drehen sich immer wieder im Kreis. Wirklich erklären warum kann ich nicht....jetzt was mich betrifft. Ich kann nur sagen, es kann wirklich verdammt schwer sein.
Bei mir ist es z.B. so, dass ich damals als Teenie mit EM zusammengekommen bin. Natürlich noch bei den Eltern gewohnt. Die erste gemeinsame Wohnung hatten wir dann irgendwann natürlich auch zusammen. Das heißt, dass ich/wir nie mal alleine gelebt haben, wie ExAM. Man war sozusagen immer bei der Familie (auch ohne Kinder oder Trauschein wird man Familie). Nie allein.
Es ist nicht so, dass ich alleine nicht klar kommen würde. Ich würde es finanziell, aber auch so hinbekommen. Bin um einiges selbstständiger als EM in vielen Dingen. Bequemer wäre es für mich auch, denn ich mache hier im Haushalt etc. alles alleine.
Aber das menschliche/soziale Alleinsein und auch der Verlust der Basis, sowie Familie machen große Angst. Deshalb verstehe ich übrigens auch Warmwechsler und verurteile es nicht. Ist sicher nicht optimal, aber ich könnte mir vorstellen, dass es manche, wenn überhaupt nur so aus der Ehe heraus schaffen, wenn sie wissen, dass sie danach nicht alleine sind. Ist auch bei einigen sicher ein finanzieller Aspekt. Ich selbst hätte sogar Lust darauf alleine zu leben und finanziell ging es auch.
Bei mir ists alles andere was ich hier schon geschrieben habe.
Ohje, jetzt ist es aber schon sehr viel geworden. Nach so vielen Monaten kam auch einiges zusammen und wie gesagt ist das auch noch mal eine Abschlusszusammenfassung.
So eine Länge bleibt eine Ausnahme.
Ich werde hier in meinem Thread wahrscheinlich erstmal wieder länger nichts mehr schreiben.
Sollten sich aber gravierende Änderungen ergeben, dass gebe ich euch auf jeden Fall Bescheid.
Ich werde bei euch allen auch weiterhin noch mitlesen und mitfiebern, wie die ganze Zeit schon.
Und bestimmt auch zwischendurch noch etwas schreiben.
So hat nun auch meine Geschichte ein gutes Ende gefunden, auch wenn in anderer Richtung.
Ich danke euch sehr für all eure Hilfe die ganze Zeit über. Und auch für die kritischen Stimmen.
Ihr hattet in vielen Dingen auch recht. Wie anfangs erwähnt, war das Alles für mich auch ein Lernprozess. Und der geht auch noch weiter, aber es geht nicht mehr um ExAM sondern eben um mich. Ich muss hier für mich zusehen, dass es weiter geht. Wie auch immer.
Ich wünsche Euch allen alles alles Gute! Danke, dass Ihr diesen langen Text gelesen habt!
Einen Guten Rutsch ins Neue Jahr...mögen all Eure Träume und Wünsche in Erfüllung gehen.
In erster Linie bleibt aber gesund und glücklich!
Fühlt Euch umarmt!