Liebe Angel!
ich freue mich dich hier im Forum wieder zu lesen, auch wenn es nicht dein Strang ist...ein wirklich sehr interessantes Thema. Da könnte und möchte ich ein Wörtchen mitreden
Die Freude ist ganz meinerseits! In meinem Strang kann ich aktuell nicht viel berichten. Daheim ist es harmonisch, aber eben wie in einer Geschwister-WG.
Ich habe mich jetzt gefragt: war ich unglücklich oder unerfüllt?
So ging es mir auch, nachdem ich den Text gelesen hatte.
Ich möchte dabei klar stellen...das ich sehr geliebt habe, meine Trennungen nie! spontan waren, sondern das ich mich lange, sehr lange damit beschäftigt habe diesen endgültigen Schritt zu gehen! Nie leichtfertig, ohne Monate / Jahre vergehen zu lassen, immer wieder Bedenken beiseite schob und Prioritäten verschoben habe. Auch Hoffnung geschöpft oder versucht habe Änderungen auf beiden Seiten herbei zu führen
Und immer wieder beruhigt es mich zu hören, dass auch andere lange abgewogen haben, bevor sie diesen Schritt gemacht haben.
Gut so...denke ich im Nachhinein, der Knoten löste sich und das trug natürlich auch Konsequenzen!
Aber was soll ich dir da anderes schreiben als.....ich hab sie alle überlebt und nie bereut!
Ich habe eben einmal nach dem Ende einer fünfjährigen Beziehung, die vor 20 Jahren beendet wurde, noch sehr, sehr lange bereut, diesen Schritt gemacht zu haben und es zugelassen zu haben, dass es so weit kommt. Erst im Nachhinein habe ich viele Dinge neu bewertet und eingesehen, dass viele Punkte kein Deal-Breaker hätten sein sollen. Das kann mit ein Grund sein, warum ich jetzt so vorsichtig bin.
Ich war sowohl unglücklich in der einen Beziehung, als auch unerfüllt in der letzten Beziehung.
Also kenne ich irgendwie beides.
Konntest Du diese Differenzierung zwischen unerfüllt und unglücklich auch in der Zeit der Beziehung schon für Dich machen?
Gibt es eigentlich noch Kontakt zu beiden Ex-Partnern - also dem aus der unglücklichen und dem aus der unerfüllten Partnerschaft? Und, falls ja, gibt es da aus Deiner Sicht Unterschiede, wie ihr miteinander umgeht?
Zu meiner jetzigen Situation als AP kann ich nur vermuten das mein AM ein sehr unerfüllter Mann ist, der aber eine sehr hohe Priorität auf seine Ehe, bzw. das gemeinsam erschaffene Leben hat....
also denke ich das er in naher Zukunft oder wahrscheinlich nie diesen Punkt erreicht den Knoten lösen zu wollen!
Das würde also in Deinem Fall dann die Meinung des ursprünglichen Textverfassers stützen, wobei mir natürlich schon bewusst ist, dass es natürlich im Bereich der Gefühle immer viele Grauzonen gibt.
Ich glaube das dies stillschweigend hingenommen werden könnte. Wenn das eigene Ansehen "Ehefrau" und Exklusivität nicht öffentlich erschüttert wird.
Das habe ich in meinem Umfeld immer wieder erlebt. Einige sind in der Zwischenzeit zwar getrennt, haben aber viele Jahre so gelebt. Bei einigen kann ich es nur vermuten, aber von einem Freund und von einer Freundin weiß ich aus Gesprächen, dass es wohl genau so gelaufen ist. Im Falle der Freundin war sie aber diejenige, die mehrere Jahre nebenher andere Männer hatte. Es geht so gesehen auch in der Konstellation. Ihr Partner hat es mehr als geahnt, hat es aber lange verdrängt.
Liebe Pfirsichblüte!
Ja das war ich tatsächlich und dann fand ich wieder meine ausreden es nicht zu tun . So wie Geburtstage Weihnachten oder Urlaub.
Mir geht es da ähnlich. Es sind zwar nicht solche Ereignisse, und in unserem Fall sind auch keine Kinder im Spiel - außer man betrachtet das gemeinsame Hobby als etwas Ähnliches -, aber es ist seit einiger Zeit ihre schwierige familiäre Situation, die mich hemmt, die „ruhige“ Atmosphäre zu zerstören.
Heute kann ich sagen ich hätte mich eher trennen müssen es war verschenkte Lebenszeit in der sich nix änderte
Das „Risiko“ gehe ich damit natürlich auch ein, dass ich rückblickend beurteilen könnte, es war ein Fehler, so viel weitere Zeit verstreichen zu lassen.
Rückblickend hab ich viel über mich gelernt und bin stolz das ich es geschafft hab und heute sehr sehr glücklich bin und das ganz unabhängig von meinen Herzenmenschen .
Das sollte ja immer das Ziel sein, dass man mit sich selbst gefühlsmäßig im Reinen ist und die Erfüllung nicht von anderen abhängig macht. Ich sehe es auch so, dass ich durch die Zeit hier im Forum eine andere Blickweise erlernt habe. Es bedeutet nicht, dass es einfacher dadurch geworden ist. Nur früher habe ich wahrscheinlich gar nicht den Drang gehabt, emotionalen Dingen auf den Grund zu gehen. Ich habe das eher beiseite gewischt. Das ist im ersten Moment weniger kompliziert, aber das kommt irgendwann wieder an die Oberfläche.
Ich persönlich könnte mir sowas gar nicht vorstellen meinen mann für eine andere freigeben. Für mich gehört sex küsse und Streicheleinheiten in einer Beziehung dazu und das war in meiner Ehe auch eher nicht das Problem . Ich sehe es aber auch im Bekanntenkreis das da sex kaum noch eine Rolle spielt ich finde das traurig weil es doch eben auch verbindet und eine der schönsten sachen in einer beziehung sein kann.
Das sehe ich auch so. Und ich bin das erste Mal in so einer Situation, in der es diese „emotionale und körperliche Einheit“ in einer Partnerschaft nicht gibt. Das war auch in der zuvor erwähnten fünfjährigen Beziehung nicht der Fall. Bei den Trennungen in der Vergangenheit, die in den meisten Fällen von mir ausgegangen sind, gab es bis zuletzt eine sexuelle Ebene. Das waren immer völlig andere Dinge, die für mich ausschlaggebend waren. In so einer Situation bin ich zum ersten Mal.
Liebe Leeloo!
Mich macht so eine Darstellung ziemlich sauer, Angel. Die Rollte, das Bild der EF, das du hier zeichnest... du weißt schon, dass wir das Jahr 2023 schreiben?
Ich mag body shaming nicht, finde slut shaming ätzend und für wife shaming stehe ich ebenfalls nicht zur Verfügung.
Abgesehen davon, dass ich mit zwei Begriffen gar nichts anfangen kann (werde ich aber recherchieren), habe ich den Eindruck, dass Du das selbst etwas überzeichnest, was Angel geschrieben hat.
Ich habe das nicht als ein Rollenbild gesehen, das, wenn es wirklich so gemeint war, tatsächlich sehr verstaubt wäre, sondern eben als Verhaltensmuster, die bei Mann und Frau evolutionär bedingt eben unterschiedlich sind.
Hier im Haushalt läuft alles weitestgehend 50:50 - Wir verdienen sehr ähnlich, hatten das schon in allen Varianten anders verteilt.
Mir "hilft" keiner im Haushalt, wir führen unseren gemeinsam.
"EHEFRAU" ist für mich kein Status, sondern eine Vereinbahrung.
Das unterschreibe ich Dir alles. Auch bei uns ist das prinzipiell so. Wir verdienen auch ähnlich und teilen den Haushalt auf. Ich koche im Gegensatz zu meiner EF gerne, also bin ich überwiegend derjenige, der das erledigt. Genauso wie die Einkäufe. Sie mag das überhaupt nicht. Dafür übernimmt sie andere Aufgaben.
Ja, Ehefrau und Ehemann sind gewiss eine Form einer Vereinbarung. Beide entscheiden sich ja auch freiwillig dafür. Aber in dem Zusammenhang kann Ehefrau auch ein Status sein, der nach Außen hin für die eine oder andere Ehefrau eben wichtig ist. Da wird darauf geachtet, dass die Außendarstellung makellos ist.
Ich habe vorhin eine Freundin und einen Freund erwähnt. Im Falle des Freundes habe ich das genau so wahrgenommen. Ihr war es wichtig, die Ehe aufrecht zu erhalten. Wenn ich ihn nicht so gut gekannt hätte, hätte ich auch nicht erfahren, dass er nebenher schon seit Jahren mehrere andere Frauen regelmäßig getroffen hat. Seine EF hat das extrem lang mitgemacht. Und in dem Kreis, in dem sie sich gemeinsam bewegt haben, wusste kaum jemand, wie es hinter den Kulissen ausgesehen hat. Irgendwann hat er sich in einer andere verliebt, ein Kind mit der gezeugt und hat sich dann von seiner EF getrennt. Und ich glaube nicht, dass sie das jemals von sich aus getan hätte. Insofern war ihr der Status „Ehefrau“ extrem wichtig. Zumindest würde ich das bei ihnen so gesehen haben.
Was "das Außen" von uns denk, ist uns so ziemlich kackegal.
Das mag auf Dich ja zutreffen. Und das ist auch gut so. Aber pauschal würde ich das nicht so empfinden.
Ja, zusätzlich habe ich Libido, Liebhaber und kann sogar Sex und Liebe trennen oder auch zusammen genießen, wie es mir und den weiteren beteiligten Menschen gefällt.
Dagegen hat doch hier niemand etwas gesagt. Klar kann das jeder und jede für sich so handhaben. Hier ging es doch aber darum, welche Entwicklungen in einer längeren Ehe passieren können und wie man dann damit umgeht.
Dass viele (vor allem frischer verliebte Menschen) sich eine irgendwie offen gestaltete Beziehung nicht für sich vorstellen können, kann ich sehr gut nachempfinden.
Frisch verliebt zu sein, ist selten ein guter Ratgeber, um weitreichende Entscheidungen zu treffen. Aber in Wahrheit kann man doch nur am Anfang die Karten auf den Tisch legen und dem neuen bzw. potentiellen Partner sagen, wie man sich das vorstellt.
Dass auch der Gatte Außenkontakte haben darf, hat nichts mit einer innerlichen Trennung zu tun.
Bei dem Satz weiß ich nicht, was Du damit meinst.
Ich finds immer ein wenig anstrengend, wenn Menschen versuchen, sich vorzustellen, wie es sich anfühlt, in einer anderen Haut zu stecken. Hier sind so viele im Forum. Fragt doch einfach? Das könnte doch ein wirklich fruchtbarer Austausch werden!
Manche interessiert es eben, das zu wissen oder zumindest eine Ahnung davon zu bekommen, was dieses oder jenes im Gegenüber anstellt. Ich zähle mich auch dazu und kann durchaus sagen, dass mir das dabei geholfen, mein Handeln oder meine Aussagen aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Aber was stört dich denn daran, wenn einer den anderen danach fragt? Das betrifft Dich doch nicht.
Liebe Grüße
Bourque