Hallo ihr Lieben…
Lange ist es her, dass ich mal wieder einen Eintrag verfasse… entschuldigt bitte…. ich habe vieles mit mir selbst ausgemacht. An mir und meiner mentalen Gesundheit gearbeitet. Es ging mir eine lange Zeit auch wirklich gut (auch allein!) … bis jetzt… ich halte das wieder kaum aus… und brauche eure Worte der Unterstützung… denn es kam wie es kommen musste…
AM hatte Ende Februar wieder mit mir angebandelt. Erst vorsichtig an testen, und dann wurde es immer intensiver, bis wir wieder auf „unserem letzten Stand“ waren. Sprich er holt mich vor der Arbeit ab, wir gehen gemeinsam Mittagessen, quatschen noch eine Weile nach Feierabend, fahren auch mal zu mir nach Hause. Ich habe mich mit der Rolle der AF abgefunden. Habe auch alles zugelassen was mir gut tat, habe versucht- so gut es ging- mich emotional zu ihm auf Distanz zu halten. Und es ging mir wirklich gut damit… ich war weiterhin aus, habe neue Leute kennengelernt.
Bis er mir Anfang Mai nach Feierabend im Auto sagte, dass er so nicht mehr weitermachen wollte… er wolle sich von seiner EF trennen und mit mir zusammen sein. Und das kam allein von ihm aus, ohne dass ich ihn zu irgendwas gedrängt habe. Er sagte mir das weil er wollte, dass ich weiß, was bei ihm im Kopf abgeht. Ich sagte ihm, dass ich das natürlich schön fände, ich ihn aber zu nichts drängen würde und er sich dieses Mal wirklich sicher sein müsse. Das wäre er, und er würde das dieses Mal endgültig regeln… und ich? Weg von meiner „Distanz“ … nach diesem Gespräch wollte ich ihn, ganz. Alles was wir durchgemacht haben, wie sehr ich zu Weihnachten wegen ihm gelitten habe war wie weg gepustet. Meinen ganzen Selbstschutz den ich mir mühsam aufgebaut habe wurde über Bord geworfen… ich wollte ihn sofort, und fing an ungeduldig zu werden. Vor 4 Wochen habe ich hinterhergefragt. Was er vorhat, wie er es anstellen will… oder ob das nur wieder heiße Luft war um mich weiter bei der Stange halten zu können. Ich sagte ihm an dem Tag, dass wir das alles schon einmal durchhatten, und ich, wenn er es denn ernst meint, nicht mehr seine Zweitfrau sein will. Er sah das ein, sagte mir er möchte sein Leben mit mir verbringen, weil ich die bin, die ihn glücklich macht, und er nur dieses eine Leben hat. Nach dem Gespräch hat es noch 5 Tage gedauert… bis er spät abends mit gepacktem Koffer vor meiner Wohnung stand. Endlich. Er hat es durchgezogen…
Er hat mir erzählt wie das Gespräch verlaufen ist, dass er nur Vorwürfe von EF bekommen hat, sich sogar von seiner Schwiegermutter anhören musste, dass er für die Familie gestorben sei. Dennoch hat er sich schnell gefangen, mir gesagt wie froh er jetzt ist das hinter sich zu haben, und wie glücklich er ist mich endlich im Arm zu haben und neben mir einschlafen zu dürfen. Ich habe ihn bestärkt, dass er einen großen Schritt getan hat und ich stolz bin, dass ich mal Taten sehen durfte.
Alles war prima… wir haben sehr viel unternommen: Kurztrip an die See, Firmenfeier, Essen gehen, Shoppen, wir haben angefangen eines meiner Zimmer zu renovieren…. Wir haben mehrfach meine Eltern getroffen, die ihm, trotz den Geschichten im letzten Jahr noch eine Chance gegeben haben. Er hat einen Haustürschlüssel bekommen... Wir haben unsere Beziehung auf der Arbeit mehr oder weniger öffentlich gemacht…. heißt, viele Kollegen wissen es, inklusive seinem und meinem Vorgesetzten, dass wir ein Paar sind. Alles war in bester Ordnung. Wie oft hat er mir gesagt, dass er mich liebt und dass er glücklich ist… Bis Montagabend… Der Zeitpunkt seit ich die Welt wieder nicht verstehe…
Da er viel unterwegs ist und nicht wie ich jeden Tag ins gleiche Büro fährt war er auch am Montag wieder an einem anderen Standort. Nach Feierabend schrieb er mir liebevoll, dass er kurz bei seiner Tante vorbeifährt, da es auf dem Weg liegt. Sehr kurzfristig, aber ich möchte ihn nicht einsperren und lasse ihm seinen Freiraum. Nach 3 Stunden war mir „kurz“ dann doch etwas zu lang, sodass ich gefragt habe ob es noch länger dauert, und ich mich sonst um das Abendessen allein kümmern würde. Eine weitere Stunde verging bis ich Antwort bekam, dass er bei seiner Tante übernachtet da alles gerade ein bisschen zu viel für ihn sei. Er habe fast einen Nervenzusammenbruch gehabt und ich solle das verstehen, dass er jetzt nicht reden könne, er würde sich einen Tag drauf bei mir melden. Panik brach bei mir aus. Das alles haben wir ja so ähnlich mit seiner Oma schon einmal durchgehabt, wie ich es ja relativ zu Anfang meines Strangs schon erzählt habe. Ich bin angeschossen was das angeht… habe ihn da dann mehrfach versucht anzurufen… keine Reaktion. Habe ihm am Dienstagmorgen geschrieben ob er mich weiterhin ignorieren möchte. Er hat sich wieder auf der Arbeit krankgemeldet. Sein Chef fragte bei mir nach was denn bei ihm los sei…. Das konnte ich ihm nicht beantworten…
Auf meine Nachricht am Morgen folgte abends eine Herzreaktion. Nur ein Herz. Mehr nicht….
Gestern Morgen sagte ich ihm, dass er mir zumindest sagen soll, dass alles in Ordnung ist da ich fast durchdrehe. Auch darauf wieder keine Reaktion, obwohl er es gelesen hat.
Nachmittags habe ich einen langen Text, als „Brief“ verfasst, in dem ich ihm schrieb, dass ich hinter ihm stehe. Dass wir besprochen haben alles gemeinsam durchzustehen. Das ich ihn bei allem auffange und ihm immer versuche bestmöglich zu helfen. Was ich für ihn empfinde und dass er sich auf mich verlassen kann. Dass ich mich schrecklich mit der Ungewissheit fühle... und dass ich viele Fragen habe die mir gerade niemand beantworten kann. Warum er den Kontakt zu mir abbricht…. Ich nicht weiß wo er ist, was er macht und wie es ihm geht… Dass auch, wenn ihm wieder ein Familienmitglied ins Gewissen geredet hat (so wie beim letzten Mal, und mein letzter Stand war seine Tante) er sich das nicht anhören müsse da er die Entscheidung bewusst für sich getroffen hat. Und dass er stolz sein kann, dass er ehrlich war... Dass ich möchte, dass er doch bitte mit mir spricht, weil ich mir große Sorgen mache… dass der Brief auch mein letzter Versuch ist ihn zu bitten zurück nach Hause zu kommen…
Diesen hat er heute Vormittag gelesen… wieder keine Reaktion, keine Antwort.
Jetzt muss ich ihn in Ruhe lassen… und abwarten…
Mein KK springt natürlich an. Ich male mir wieder alles Mögliche aus. Es ist schrecklich…
Ich ziehe jeden Gedanken auseinander bis ins kleinste Detail… was passiert sein könnte, was alles sein könnte, WO er sein könnte… ob er wiederkommt, oder nicht…
Das einzige was mich gerade hoffen lässt ist, dass seine Sachen bei mir liegen… es sieht aus als würde er jeden Moment wieder durch die Tür kommen… Ein weiterer Strohhalm an den ich mich versuche zu klammern ist seine Herzreaktion auf meine Frage ob er mich weiterhin ignorieren will. Die hat er bewusst geschickt. Ich denke mir, er wollte mir damit irgendetwas sagen… ich weiß nur nicht was. Etwas in die Richtung „Mach dir keine Sorgen.“ Vielleicht…
Ich weiß, dass er ein Mensch ist, dem es schwer fällt über seine Gefühle zu reden. Er macht vieles mit sich allein aus… was auch immer passiert sein mag, ich weiß dass er gerade nicht so handelt um mich zu verletzen…
Ich musste mir das von der Seele schreiben… ihr könnt euch vorstellen, wie schlecht es mir geht. Ich mache mir solche Sorgen…
Wie denkt ihr darüber? Habe ich richtig reagiert?...
Ich weiß, wir haben gerade keine klaren Fakten... aber ich dachte ihr könnt mir vielleicht eine Einschätzung abgeben.. oder einen gut gemeinten Rat...
Traurige Grüße,
Blackpearl