Guten Morgen, ihr Lieben Alle!
Ich will nochmal auf das "selbst etwas vormachen" zurück kommen.
Es ist doch tatsächlich so, dass man sich etwas vormacht, wenn man denkt, jetzt habe ich das alles im Griff. Einen Scheiß hat man! Ich habe diese Erfahrung auch viel zu oft gemacht. Ich habe wirklich 3 Jahre gebraucht um zu begreifen, dass ich mir selbst etwas vormache, wenn ich denke, als AF leben zu können. Immer wenn ich stark genug war, habe ich gedacht, das machst du mit links… ein bisschen Spass nebenei, dabei habe ich mich immer wieder selbst verraten. Erst als ich nach jedem Treffen heulend nach Hause ging, habe ich gemerkt, dass ich so nicht mehr weiter machen kann. Der Satz meines damaligen AM’s: Man muss so leben wie man kann und nicht wie man will, hat mir die Augen geöffnet. Das zu akzeptieren, war für mich unendlich schwer. Ich habe mir daran die letzten Zähne ausgebissen. Wahrscheinlich bin ich unheimlich leidensfähig.
Der Abstand zu ihm, ist das Beste, was mir passieren konnte. Und mir geht es wie Sugar, er wohnt 10 Gehminuten von mir entfernt. Ich vermeide jeglichen Kontakt, kein stalken nix. Zufällig ist er mir auch nicht über den Weg gelaufen und das schon über ein Jahr. Ich habe ihn einmal am Straßenrad stehen sehen als ich mit dem Auto an ihm vorbei fuhr und ich erschreckte leicht, aber das Erlebnis zerrte nicht weiter an meinen Nerven, nur kurz. Ich habe mich nach dieser Trennung auch abgelenkt mit chatten und anderen Männern und habe mich dooferweise in den nächsten verliebt, sehr schnell. Heute bin ich froh, dass es ihn gab, ich glaube, ich wäre nach 14 Jahren nicht so glimpflich davon gekommen, so hatte ich Hoffnung… und zum Glück war der Andere weit genug weg, um sich immer wieder zu sehen. Er und andere, vor allem sehr liebe Menschen, haben mir über diese schwere Zeit hinweg geholfen, sogar mein eigener Mann. Ich bin froh, zu Hause alles sagen zu können, was mir weh tut und wenn es mir nicht gut geht. Das bin ich, so wie ich nun mal bin. Dass mein Herz so groß ist, habe ich mir nicht ausgesucht und ich kenne meine Schwachstellen…. Abhängigkeit. Das ist gefährlich. Ich möchte das nicht wieder. Ich muss täglich an mir arbeiten, mir täglich meine Gedanken sortieren, darauf achten, was ich denke… die Muster sind nun mal da, aber ich arbeite erfolgreich an mir, habe sehr viel dazu gelernt und sehe einige Dinge jetzt anders. Die liebe Flausch hat mir Geduld beigebracht und eine liebe Freundin hier die Akzeptanz der Dinge.
Ich weiß nur, das Leben geht immer weiter und alles was in mein Leben kommt, darf sein, ob Schmerzen oder Freude… es IST einfach und ich muss das alles mit mir allein abmachen, wie ich auf was reagiere… letztendlich habe ich meinen Frieden und mein größtes Glück immer in der Natur beim laufen gefunden. Ganz allein und laufen, Natur, Vögel und vielleicht noch Sonnenschein.  Jeder ist für sich allein… so ist das Leben… dankbar kann man sein, wenn man liebe Menschen um sich hat… aber dafür muss man auch etwas geben. Ein Lächeln, ein Hilfsangebot, ein Kompliment. Ich versichere dir, du bekommst alles zurück, was du ausstrahlst und aussendest. Vielleicht nicht sofort, aber langfristig auf jeden Fall.
Ich wünsche dir und Allen einen entspannten, ruhigen, fröhlichen Tag, eure La Traviata
Zuletzt modifiziert von La Traviata am 05.03.2014 - 08:59:16