@Admin Wolfgang Vielleicht hast du Recht und die Sache war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Nächstes Mal bin ich klüger und halte mich zurück, auch wenn's gut läuft, damit die Sache in Ruhe wachsen kann.
@all Mit dem Rest dieses Beitrags möchte ich mir ein paar Sachen von der Seele schreiben. Wer sich nur für die Geschichte mit OdB interessiert, kann hier getrost überspringen. Morgen werde ich updaten, wie sie auf meine Frage wegen Sa reagiert.
Nachdem ich in den letzten Tagen alle meine Freunde gequält habe und ein emotionaler Absturz dem nächsten gefolgt ist, bin ich mittlerweile in einer kleinen (oder großen) Sinnkrise angekommen.
Ich gehe auf die 30 zu und kann nicht von mir behaupten, dass ich jemals ein wirklich glückliches Leben geführt hätte. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich die Dinge nicht so locker nehmen kann wie andere oder am Leben so viel Spaß hatte.
Ich kam im Alter von 2 Jahren aus dem Ausland hier her. Ich kann mich an die Zeit natürlich nicht mehr erinnern, aber ich denke, dass es sicher schwer war, in einem fremdem Land, ohne die Sprache zu beherrschen, Anschluss zu finden. Meine Oma hat mir erzählt, dass ich als Kind immer furchtbar geweint habe, wenn wir nach dem Heimaturlaub in den Sommerferien wieder hierher gefahren sind. Vielleicht hat sich damals ein Gefühl der Unzulänglichkeit entwickelt, dass ich bis heute irgendwo tief in mir drin trage.
Meine Eltern - insbesondere meine Mutter - waren immer sehr liebevoll und haben mich nie vernachlässigt. Trotzdem habe ich irgendwie eine Blockade im Umgang mit ihnen. Ich kann nur über banale Themen oder die Arbeit mit ihnen reden. Bei meinen Problemen oder emotionalen Themen schaffe ich es einfach nicht. Deshalb meide ich meine Familie auch in Zeiten wie diesen, wenn es mir schlecht geht, weil ich mich ihr gegenüber nicht öffnen kann. Mein Bruder ist genauso. Ob das auch an der Übersiedlung im Kindesalter liegt? Keine Ahnung.
Mädchen gegenüber war ich immer schüchtern, ja geradezu ängstlich. Irgendwo in mir war verankert, dass ich nicht gut genug für sie wäre und sie mich ja nicht lieben könnten. Insofern war mein Verhältnis zu Mädchen fast immer ein unglückliches, geprägt von vielen Enttäuschungen.
Bis ich Anfang 20 war, hatte ich auch keinen richtigen Freundeskreis. Ich war nicht unbeliebt und hatte ein paar gute Freunde, aber ich hatte noch nie einen besten Freund. Wie bei den Mädchen hatte ich auch bei Freunden nie jemanden, bei dem ich an Nr. 1 stand.
Meine wohl herausragendste Eigenschaft ist meine Intelligenz. Das meine ich nicht überheblich, im Gegenteil: Ich habe das Gefühl, dass meine hohe analytische Intelligenz der einzige Teil von mir ist, der einen wirklichen Wert hat. Alles andere an mir erscheint mir so gewöhnlich und banal, dass ich mich nicht dafür begeistern könnte. Und ich mich frage, wie sich jemand anders dafür begeistern kann?
Deshalb war für viele Jahre meine Intelligenz mein einziger "Strohhalm". In der Schule dachte ich immer, dass ich später mit meiner Intelligenz irgend etwas großes vollbringen werde und mir dann die Zuneigung zu Teil wird, derer ich mich damals irgendwie nicht würdig sah.
Während des Studiums merkte ich, dass man mit Intelligenz nicht so viel erreichen kann, wie ich es mir als Kind und Jugendlicher ausgemalt habe. Außer guten Noten und der Aussicht auf einen gut bezahlten Beruf würde ich nicht viel davon haben. Und schon damals schwante mir, dass ein gutes Einkommen nicht für viel Glück im Leben sorgen würde. Die Hoffnung, dass mein Leben nach dem Studium einen Aufschwung erleben würde, schwand immer mehr. Vielleicht habe ich mich damals auch deshalb kaum getraut, auf Mädchen zu zu gehen. Einerseits wegen der vielen Enttäuschungen, andererseits wegen des wachsenden Gefühls, dass meine Träume eines bedeutungsvollen Lebens nicht erfüllt würden.
Mit 20 stolperte ich neben dem Studium in die Selbstständigkeit. In meinem Beruf reichte es nicht aus, intelligent zu sein. Ich habe ständig mit Menschen zu tun, die ich von mir und meinen Ideen überzeugen muss. Anfangs viel mir das schwer, weil ich mich nur auf meine analytischen Fähigkeiten besinnen konnte, aber mir oft das Selbstvertrauen fehlte, um jemanden mitzureißen. Doch mit jedem Rückschlag wurde ich besser, und mit jedem Erfolg ein Stück selbstsicherer.
So wurde neben meiner Intelligenz die Arbeit zu einem zweiten Quell meines Selbstvertrauens. Irgendwann schaffte ich es auch, die Überzeugungskraft aus meiner Arbeit in mein Privatleben umzusetzen. Auf einmal war ich auch in der Lage, die eine oder andere Frau für mich zu begeistern. Es ist auch kein Wunder, dass ich OdB im Rahmen einer beruflichen Veranstaltung kennen gelernt habe, denn auf dem Parkett bewege ich mich mittlerweile mit großer Selbstsicherheit.
Aber irgendwo in mir drin steckt noch immer das Gefühl von damals, dass ich einfach nicht ausreiche. Sobald ich eine Frau gerne habe, werde ich zu nett, bemühe mich zu sehr und will sie um jeden Preis glücklich machen. Wolfgang beschreibt das ja auch sehr schön im Mann-Frau-Konflikt.
Auch dieses "Anbiedern" ist im Lauf der Zeit besser geworden. Aber nicht, weil ich mich innerlich so fühle, sondern weil ich gelernt habe, dass ich bei Frauen taktieren muss und ihnen nicht zeigen darf, was sie mir bedeuten. Leider ist es immer schwer, so eine Fassade aufrecht zu erhalten, und unterbewusst lasse ich sicher immer wieder durchblitzen, dass ich anders fühle.
Ich hatte im Leben erst eine Beziehung, die man als solche Bezeichnen kann. Diese bestand aus einem halben Jahr Anbahnung, in der sie komplett in mich verliebt war, mein Herz aber eigentlich einer anderen gehörte, die mich kurz davor abgeschossen hatte. Als ich Gefühle für sie entwickelte, ging es noch ein paar Monate gut, aber dann laschte sie schnell ab und verlor das Interesse an mir. Wobei sie aufgrund von Vernachlässigung im Kindesalter auch nicht mit mir klar gekommen wäre, wenn ich nicht zu nett, sondern einfach nur normal gewesen wäre. Im Endeffekt war unsere Beziehung ein einziges großes Missverständnis. Durch meine anfängliche Zurückhaltung dachte sie, ich wäre ein Macho-Arschloch - und als sie merkte, dass ich keines bin, war sie schnell weg.
OdB war das erste Mädchen seit 2-3 Jahren, die mich wirklich begeistern konnte. Deshalb habe ich wohl von Anfang an schon viel zu viele Erwartungen und Hoffnugnen auf sie projeziert. Ich hielt mich aus taktischen Gründen mehr zurück, als mein Herz es eigentlich verlangt hätte, aber so gut konnte ich meine Absichten wohl nie verbergen.
Jetzt stehe ich wieder hier, enttäuscht, traurig und hoffnungslos. Nachdem ich OdB innerlich schon abgeschrieben habe, ist mir eines klar: Eine andere Frau ist nicht die Lösung meiner Probleme. Das Glück mit ihr wird nicht anhalten, weil ein Teil von mir einfach denkt, dass mir echte Liebe und Zuneigung nicht zusteht. Erst muss ich mich selbst lieben, bevor das jemand anderer tun kann.
In meinem Leben muss sich grundlegend etwas ändern, denn seit Jahren werde ich immer melancholischer und desillysionierter. Mittlerweile habe ich viele gute Freunde, also gibt es zumindest dort keinen Aufholbedarf mehr. Die Arbeit - tja, das ist eine gute Frage. Mein Unternehmen hat mittlerweile eine Größe, von der ich gut leben kann. Mehr als 20-30 h müsste ich auch nicht arbeiten, damit das Werk am Laufen bleibt. Eigentlich ein großer Luxus, vor allem in meinem Alter. Aber wirklich erfüllend ist die Arbeit nicht. Es ist bloß... Wirtschaft, Zahlen und Abschlüsse. Ich erschaffe nichts Neues, ich rette keine Leben. Manchmal kann ich einem Kunden wirklich helfen, wenn es um finanziell existenzbedrohende Probleme geht - und das erfüllt mich mit mehr Freude und Genugtuung, als jeder noch so große Abschluss, den ich mache.
Ich denke, die erste Änderung wird sein, dass ich mir ein soziales Engangement suche, dass echte Leidenschaft in mir entfacht. Dank meine Firma kann ich mir viel Freizeit herausnehmen und mit meiner Intelligenz kann ich ja vielleicht wirklich für ein paar Menschen das Leben ein wenig besser machen.
Die zweite Änderung wird mein Körper. Den habe ich schon viel zu lange vernachlässigt, habe jeden Sportversuch nach kurzer Zeit wieder begraben und nie die Disziplin an den Tag gelegt, die ich bei der Arbeit immer hatte. Das ist sicher auch ein Grund, wieso ich mich so unsicher fühle - weil ich den täglichen Kampf gegen den inneren Schweinehund nicht gewinnen kann.
Drittens: Frauen. Vielleicht sollte ich die Finger davon lassen, bis ich mich von OdB erholt habe und die Punkte 1 und 2 ihre Wirkung zeigen? Andererseits werde ich wohl ohne Frau an meiner Seite nicht wirklich glücklich werden. Dafür ist mein Wunsch nach Zweisamkeit, Sex und einmal einer Familie zu groß. Ich denke nicht, dass ich eine Frau wirklich bei mir halten kann, sofern ich sie zu 100 % liebe. Da ist die Gefahr zu groß, dass meine Unsicherheit durchkommt und ich wieder zu nett werde. Andererseits kann ich dann ja immer noch strategieren, mich zurückhalten und warten, dass ich innerlich wachse. Fake it till you make it, wie man so schön sagt.
Puh, das ist ganz schön lang geworden. Aber jetzt geht's mir auch ein bisschen bessern, denn der Fokus liegt nun auch wieder ein wenig auf mir und meinem Leben, und nicht nur auf OdB. Und somit auch auf Dingen, die ich selbst beeinflussen kann - bei OdB kann ich bis auf die blöde SMS morgen eh nichts mehr machen.
Danke für alle, die sich die Mühe gemacht haben, das Ganze zu lesen. Ich habe noch nie mein Herz so ausgeschüttet, und schon gar nicht vor einer anonymen Internet-Community. Ich bin euch allen für eure Hilfe sehr dankbar, auch wenn ich zwischendurch gezweifelt, gehadert und undankbar war. Erinnert mich dran, wenn ich auch morgen die Schuld dran gebe, dass OdB das Date absagt
Ich glaube, jetzt habe ich alles gesagt, was ich sagen kann. Ich wünsche euch noch eine schöne Nacht, die hoffentlich etwas fröhlicher ist, als meine