Danke, Liebes.
Ich versuche es. Mein Therapeut hat da auch eine Zerrissenheit angesprochen - die dann offenbar nicht nur mein Gegenüber empfunden hat/empfindet, sondern eben auch man selbst.
Dass es eben zwei Anteile gibt, die es beide zu würdigen gilt. Der Anteil, der die Entscheidung getroffen hat und rational diesen Cut begründet, aber dann den anderen Anteil, der sich eben dagegen wehrt. Und diese beiden Anteile kämpfen gegeneinander an, wodurch auch diese eigene Zerrissenheit entsteht und die Seele sich dann umso mehr an das klammern möchte, was gut war und/oder was hätte gut sein können, um diesen Schmerz irgendwie kompensieren zu können.
Und ich lasse eben den einen Anteil in mir handeln, aber der andere (der fühlende, emotional gesteuerte, mit Wünschen behaftete) wehrt sich dagegen und ist damit nicht einverstanden. Der würde gerne anders handeln.
Deswegen soll ich nicht behaupten, dass "ich" diese Entscheidung getroffen habe, da "ich" beide Anteile miteinschließen würde. Wenn beide Anteile das gleich empfinden würden, wäre es auch keine "Entscheidung", sagte er. Dann gäbe es keinen inneren Konflikt.
Leider gibts dafür kein Patentrezept, wie sich das auflösen lässt.
Um es in den Worten von ExAM zu formulieren: ich habe damit ebenfalls eine Kopf- und Vernunftsentscheidung getroffen. Was für mich echt schwer ist, da ich zwar viel nachdenke, abwäge, analysiere, aber mich betreffend lieber Herzentscheidungen treffe und ich aus der Vergangenheit weiß, dass ich damit am Ende immer glücklicher war als mit Kopfentscheidungen. Aber diesmal geht es nicht anders, sonst würde ich Runde 10 einläuten.
Der Therapeut ist übrigens neu - ich befinde mich gerade im Wechsel und muss sagen, dass mich diese drei Sitzungen, die ich seitdem hatte, deutlich mehr zum Nachdenken und innerlichen Arbeiten bringen als es bei seinem Vorgänger in 1,5 Jahren der Fall war.