Wenn ich endlich weiß woran ich bin würde die Beziehung aufgelöst.
Warum machst du es von dem definitiven Wissen abhängig? Ich habe oben nicht ohne Grund das hier geschrieben:
Wenn wir an der Stelle einfach unterstellen, dass du Recht hast und dein Mann sich anderweitig sexuelle Befriedigung holt - ohne, dass du das 'offiziell' bestätigt bekommst; wäre das nicht schon ein Ansatz, mit dem man arbeiten könnte
Das halte ich aufrecht, nur mit einer anderen Konsequenz: der Trennung, nicht der Eherettung.
Du kannst das Pferd auch von hinten aufzäumen, sprich: die Sache von der Konsequenz her angehen; das tatsächliche Geschehen und die Gewissheit, dass es so ist, ist (oder wird) dann zweitrangig.
Deine Punkte sind doch klar benannt:
Liebe ist fast schon komplett weg von daher würde mir eigentlich nichts fehlen
Zu deinen weiteren Punkten:
Leider schaffe ich diesen Schritt nicht da ich auch keine Freunde oder Familie habe die mir Rückenstärkung gibt.
Wende dich an entsprechende Institutionen und bitte dort um Hilfe. Lass dich beraten, lass dir Adressen nennen. Wichtig wäre für dich, den ersten Schritt zu gehen; meist ergibt sich dann weiteres und eines kommt zum anderen. Eine mögliche erste Anlaufstelle wäre sowas hier:
Ihr Leben schlägt Purzelbäume? Probleme wachsen Ihnen über den Kopf? Lassen Sie sich von Fachleuten der Caritas online beraten. Die Beratung kostet nichts, ist anonym und sicher.
www.caritas.de
Vielleicht gibt es auch eine Caritas-Beratungsstelle bei dir vor Ort. Oder die Diakonie, die AWO…
Die finanzielle Abhängigkeit ist auch ein grosses Thema.
Leider sind Mieten und Häuser verdammt teuer geworden selbst ein Tinyhaus auf einen eigenen Grundstück ist nicht machbar.
Zu 1.: Lass dich anwaltlich beraten. Wenn du kein Geld für eine Beratung haben solltest, bestünde die Möglichkeit, Beratungshilfe in Anspruch zu nehmen (solltest du in Deutschland leben und nicht in HH), allerdings kostet eine bloße Beratung nicht die Welt. Das Wissen, welche Optionen und Möglichkeiten man hat, verschafft ein Gefühl der Sicherheit und holt aus einer gedachten Hilflosig- und Aussichtslosigkeit.
Ein kurzer Anriss:
Es besteht ein grundsätzlicher Anspruch auf Trennungsunterhalt, die Wahrscheinlichkeit, dass zudem nachehelicher Unterhalt zu zahlen ist, ist hoch. Wird der Versorgungsausgleich bei der Scheidung durchgeführt, wirst du zudem anteilig an den von ihm während der Ehezeit angesammelten Rentenanwartschaften partizipieren. Das ist besonders wichtig dann, wenn du eine Erwerbsminderungsrente beziehen solltest.
Zu 2.: Frag bei Wohnungsgesellschaften und Genossenschaften nach. Die Mieten dort sind oft niedriger, als auf dem freien Markt. Eventuell gibt es bei dir in der Nähe auch Generationenhäuser oder (alternative) Projekte, die einem betreuten Wohnen angenähert sind; ich weiß nicht, was du angesichts deiner körperlichen Einschränkung noch selbst bewältigen kannst.
Möchtest du das hier:
Konsequenz es würde alles materielle Kaputt gehen was wir uns seit 1981 aufgebaut haben.
nicht, gäbe es außerdem noch die Möglichkeit, eine Trennung innerhalb der Ehewohnung zu leben, sprich: du LEBST die WG, jeder von euch bezieht sein eigenes Zimmer und ihr macht ansonsten, was ihr machen wollt. Du solltest dann schauen, dass du dir im Außen etwas aufbaust, das DICH aufbaut: Hobbies, Kurse besuchen, Sport (soweit möglich, eventuell in der Richtung eines Supports, der deine Beweglichkeit fördert), Vereine, Ehrenämter… es hätte den positiven Nebeneffekt, dass du Leute kennenlernst und aus deiner (so liest es sich) Isolierung herauskommst. Und wieder dein eigenes Leben lebst, Zugang zu dir bekommst.
Gehst du diesen Weg, den der WG-Variante, dann geh ihn bewusst. Setz dich mit deinem Mann an einen Tisch, verkünde deinen Entschluss und zieh durch.
Und vor allem mach dich dann frei hiervon:
und meine Gedanken nicht ständig um dieses blöde Thema kreisen
Triff, wie gesagt, eine Entscheidung. Und dann schließe mit dem Thema ab.
Wenn du deinen Partner nicht mehr liebst und dich nichts mehr in der Beziehung hält, ist letztlich vollkommen egal, ob er eine andere Person datet oder nicht. Lass ihn doch.
Mach dein Ding. Konzentriere dich auf dich und lass es dir, bitte, gutgehen! Dazu brauchst du keine Gewissheit, dazu brauchst du Entschlusskraft. Und einen Ausbruch aus deinem mentalen Gefängnis. Man setzt sich seine Grenzen oftmals selbst.
Eventuell wäre eine psychotherapeutische Anbindung etwas für dich. Um dich auch insoweit mental zu stärken und dir ggf. Wege aus eingefahrenen Mustern aufzeigen zu lassen. Läuft es gut und lässt du dich darauf ein, kann dir das gute Impulse geben und eine Hilfe zur Selbsthilfe sein.