Besorgnis über die aktuelle Dynamik unserer Beziehung

gustl

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12 Okt. 2023
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Hallo zusammen,

ich bin 34 Jahre alt und seit drei Jahren mit meiner gleichaltrigen Freundin zusammen.

In letzter Zeit bemerke ich, dass sie stark unter Druck steht und oft gestresst ist. Ihre Arbeit als Projektleiterin bei einem Dienstleistungsunternehmen scheint ihr viel abzuverlangen, besonders da sie regelmäßig mit unzuverlässigen Praktikanten zusammenarbeitet.

Ich fühle mich oft als Kummerkasten für sie, wenn sie sich über die Herausforderungen in ihrem Job auslässt. Zudem sorgt mich, dass ihr Vorgesetzter von ihr verlangt, unbezahlte Überstunden zu leisten und sogar ihre Autofahrten zu Kunden nicht als Arbeitszeit anerkennt. Es scheint, dass sie nicht die einzige in ihrer Firma ist, die unter solchen Bedingungen arbeitet, da auch ihre Kollegen in ähnlichen Situationen sind.

Ein weiterer Punkt, der mich nachdenklich macht, ist meine Beobachtung, dass sie möglicherweise eine Vaterfigur in ihrem Chef sieht. Ihr Vater hat ihre Familie in ihrer Kindheit verlassen, und ich frage mich, ob sie nun versucht, Anerkennung und Bestätigung von ihrem Chef zu erhalten, als eine Art Ersatz für das, was sie in ihrer Kindheit vermisst hat.

Meine Versuche mit ihr über diese Gesamtsituation zu sprechen führen zu nichts.

Was könnte ich tun?
 

Admina Hira Eth

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Hallo gustl,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und deinem Partner stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen. Eines haben alle am Anfang gemeinsam: die Liebe.

Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.

Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Hira aus dem Team

Ps: Wolfgang's E-Book ist bei Partnerschaftsproblemen eine große Wissensbereicherung. Auch wenn es noch nicht zu einer Trennung gekommen ist, ist es für Paare wichtig, die Dynamiken zu verstehen, wenn es kriselt.
 

Admina Hira Eth

Administrator
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31 Aug. 2021
Beiträge
5.969
Guten Morgen gustl,

dein Post ist gestern offenbar untergegangen, deshalb gab es den Begrüßungstext erst jetzt. :)

Kurz zu deiner Geschichte:

Ich meine, dass du differenzieren solltest zwischen

1.
Ich fühle mich oft als Kummerkasten für sie, wenn sie sich über die Herausforderungen in ihrem Job auslässt.
...und 2.
Ein weiterer Punkt, der mich nachdenklich macht, ist meine Beobachtung, dass sie möglicherweise eine Vaterfigur in ihrem Chef sieht. Ihr Vater hat ihre Familie in ihrer Kindheit verlassen, und ich frage mich, ob sie nun versucht, Anerkennung und Bestätigung von ihrem Chef zu erhalten, als eine Art Ersatz für das, was sie in ihrer Kindheit vermisst hat.
Das, was ich unter 1. zitiert habe, betrifft dich und eure Beziehung unmittelbar. Das, was ich unter 2. zitierte, ist etwas, das nur deine Freundin etwas angeht, zunächst mal, und ihre ihr immanente Baustelle wäre, wäre das zuteffend, etwas also, das von ihr angegangen werden müsste, hätte sie die Bereitschaft dazu und würde das auch wollen. Du bist ihr Partner, nicht ihr Therapeut oder ihr Psychoanalytiker. Man kann sowas ansprechen, vorsichtig, wenn es sich ergibt, aber eventuell fühlt sie sich da überfahren, bevormundet, antherapiert und es überschreitet damit derart ihre Genzen, dass sie dicht macht.

Dass deine Freundin auch bei 1. weghört, könnte damit zusammenhängen, dass du das vielleicht in einem Kontext zu 2. thematisierst oder Themen, die 2. angenähert sind. So erreichst du sie, wahrscheinlich, eher nicht.

Kommunikation zu 1. wäre eventuell dann zielführend, wenn du ausschließlich in Ich-Botschaften formulierst und es auf das Thema "Kommunikation/Kommunikationsgefälle" innerhalb der Beziehung beschränkst, also etwa in der Art: "Du, ich bin sehr gern für dich und deine Probleme da, ich höre dir gern zu und versuche, mit dir gemeinsam eine Lösung zu finden, wenn du das möchtest, aber in letzter Zeit habe ich das Gefühl, ich bin oft nur Kummerkasten für dich". Das, wie gesagt, betrifft eure Beziehung(sdynamik). Alles andere nur mittelbar; das kann gemeinsam angegangen werden, wenn sie dich um Lösungsansätze und/oder Hilfe insoweit bittet.
Was ggf. ginge, wäre ein vorsichtiges Herantasten a la: "Ich mache mir Sorgen um dich, wenn du so viel arbeiten musst. Wie geht es dir damit?" (o.ä.) und sie dann *kommen* lassen. Da spielt dann uU auch das hier:
dass sie stark unter Druck steht und oft gestresst ist
mit hinein, weil das idR Auswirkungen auf die Beziehung hat und mit hineingetragen wird; was so wiederum kommuniziert werden könnte. Abwandlung des Satzes oben dazu: "Ich habe den Eindruck, dass du stark unter Druck stehst und oft gestresst wirkst. Ich mache mir Sorgen um dich. Wie geht es dir?", eventuell: "Kann ich dir helfen/etwas tun, damit es dir besser geht?".

In das Gespräch sollte dann irgendwann sicherlich einfließen, was ihr Stresspegel mit eurer Beziehung macht (was auch immer es sein mag: möchte nichts mehr unternehmen/kein Sex mehr/sie ist ständig gereizt, ... (usw.)), aber das sollte sich im Zuge des Gesprächserverlaufs idealerweise ergeben (nicht erzwungen werden also) und nicht dazu führen, dass du ihre Grenzen überschreitest und psychologische Ansätze bringst, die sie ihre Mauern hochfahren lassen. Es wäre ein achtsames mit ihr reden.

VG
Hira
 
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