Unalome
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- 26 Juni 2023
- Beiträge
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Hallo zusammen,
ich bin schon seit einiger Zeit stille Mitleserin in diesem Forum und habe mir auch schon einige Dateien angeschaut. Nun würde ich gerne mein Problem loswerden, in der Hoffnung auf eure Ansichten.
Ich (33) bin mit meinem Freund (34) seit 7 Jahren zusammen. Unsere Beziehung war nicht immer einfach, anfangs hätten wir uns fast schon wieder getrennt, da ich damals der Meinung war ich möchte mal Kinder und heiraten und er möchte das alles nicht. Wir beide wollten die Trennung aber nicht und ich habe gesagt dass ich momentan keinen Kinderwunsch habe und es erstmal für mich in Ordnung ist.
Es gab früher immer mal wieder Streitereien und Dramen, er war emotional sehr verschlossen, was mich total verunsichert hat. Nach dem Mann-Frau-Konflikt zu urteilen, hat das unsere Beziehung aber wahrscheinlich am Leben gehalten, seine Distanz hat mich wohl klammern lassen.
Ende 2020 bin ich dann zu ihm gezogen, eine halbe Stunde Autofahrt von meiner Heimatstadt entfernt. Er hat ein Haus, also war klar dass ich zu ihm ziehen würde. Wir haben uns dort etwas zusammen aufgebaut, uns Tiere zugelegt. Ich hab vorher eigentlich schon länger fast bei ihm gewohnt, war vielleicht noch einen Tag in der Woche in meiner Wohnung, hab frische Klamotten usw. geholt.
Seit wir zusammen gezogen sind, war dann allerdings immer mal wieder der Haushalt Thema. Ich muss zugeben, dass er ordentlicher ist als ich. Auch ist er sehr sparsam und hat mich darum gebeten, nicht zu lange zu duschen und die Heizung nicht so aufzudrehen.
Ich lasse nach dem Essen z.B. mal meinen Teller einige Zeit stehen, er muss immer gleich alles wieder aufräumen. Ich wusste natürlich immer, dass ihn das stört und fühlte mich gedrängt, ihm zu liebe immer alles sehr ordentlich zu halten. Da ich feste Homeoffice-Tage habe, habe ich es mir angewöhnt, hier zwischendurch den Haushalt zu schmeißen (Saugen, Wischen, Bad putzen, Wäsche waschen, aufräumen). Ich hatte aber irgendwann das Gefühl, dass ich den Haushalt mittlerweile alleine erledige. Bei mir ging es soweit, dass ich, bevor er nach Hause kam, richtig Panik bekam, dass bis dahin alles sauber und aufgeräumt sein musste weil er sonst gleich genervt ist.
Leider hatte er eine andere Ansicht und meinte mal, dass er mir alles hinterher räumen muss. An einem Tag ist er regelrecht explodiert und hat mir dann an den Kopf geworfen, dass er in letzter Zeit an Trennung denkt.
Am nächsten Tag kam er auf mich zu, hat sich entschuldigt und wir haben uns sehr lange ausgesprochen. Er hat eingesehen, dass sein Ordentlichkeitsfimmel sein Problem ist und seither hat er mir keinen Druck mehr gemacht.
Leider hat sich irgendwann der Alltag eingeschlichen und ich habe ihm schon vor längerer Zeit mal gesagt, dass ich gemeinsame Unternehmungen vermisse. Wir saßen eigentlich fast nur noch zuhause rum. Daraufhin hat er gemeint, dass seine Arbeit so anstrengend ist, dass er am Wochenende lieber zuhause bleiben möchte und auch dass es so viel im Haus/Garten zu tun gibt, das er dann erledigen will. Gespräche fanden auch nicht mehr wirklich statt, außer wie unser Tag so war. Wir haben also einfach nur noch nebeneinander her gelebt, saßen abends viel auf der Couch, vor dem Fernseher, oder mit dem Handy in der Hand.
Lange Zeit war es dann so, dass ich mich damit abgefunden habe. Zu meiner Familie ist er auch nie gerne mitgegangen, was mich anfangs sehr gestört hat, irgendwann habe ich aber auch das akzeptiert. Er war nie sehr gesellig.
Letzten Sommer hat sich bei mir dann so langsam Sexunlust eingeschlichen und ich konnte mir nicht erklären, woran das lag, wir hatten weiterhin Sex, aber nicht mehr so oft.
Vor ein paar Monaten hat sich dann bei mir eine Art "Krise" aufgetan. Ich war plötzlich mit meinem Leben nicht mehr zufrieden und habe alles hinterfragt, da sind dann auch die ersten Zweifel an der Beziehung aufgekommen. Ich glaube, ich wollte das aber nicht wahrhaben und habe es nach ein paar Wochen wieder auf die Seite geschoben und weggedrängt.
Ich habe mir aber vorgenommen, wieder mehr für mich zu machen, meine beste Freundin öfter zu sehen. Sie wohnt in meiner Heimatstadt und hat ein Kind, daher haben wir uns lange Zeit leider viel zu selten getroffen.
Ich bin dann eines Tages mit ihr und ihrem Freund auf einen Ausflug gegangen, wo der beste Kumpel ihres Freundes noch mit dabei war.
An diesem Tag wurden mir die Augen geöffnet. Ich habe mich mit dem Kumpel auf anhieb wahnsinnig gut verstanden, wir konnten zusammen lachen und haben sogar das selbe Hobby. Plötzlich war da jemand, der Eigenschaften hatte, die ich so lange an meinem Freund vermisst habe. Er ist offen, macht jeden Schei* mit.
Ab da habe ich die Beziehung plötzlich komplett in Frage gestellt. Ich habe auch gemerkt, dass ich mich viel zu lange für meinen Freund verbogen habe, hatte das Gefühl ich muss mich anpassen um ihm alles recht zu machen und habe mich und meine Bedürfnisse hinten angestellt. Ich habe so oft " ja" gesagt wo ich eigentlich hätte nein sagen wollen und sehr viel Groll deshalb runtergeschluckt. Ich wusste, dass es so nicht weitergehen kann.
Außerdem habe ich ziemlich Heimweh bekommen. Ich wohne jetzt zwar "nur" eine halbe Stunde Fahrt weg, aber meine Familie und Freunde sind alle in meiner Heimatstadt und ich fahre sehr oft hin. Es wäre für mich viel einfacher, wenn ich dort wohnen würde und habe mit den Zweifeln sehr stark das Bedürfnis bekommen, wieder dort hinzuziehen.
In mir hat sich in der letzten Zeit auch etwas verändert, ich wurde selbstbewusster. Ich fing an, ziemlich egoistisch zu werden, distanzierte mich von meinem Freund und war sehr viel unterwegs. Das ging natürlich nicht unbemerkt an ihm vorbei und er sprach mich darauf an. Ich habe ihm alles gesagt, was mir in unserer Beziehung fehlt, dass ich starke Zweifel bekommen habe, dass ich mich lange verbogen und hinten angestellt habe und ich grade das starke Bedürfnis verspüre, mich jetzt mal um mich zu kümmern.
Ich war seitdem schon ein paar Mal an dem Punkt, wo ich mich sicher war, dass ich Schluss machen will. Immer wieder bin ich bisher aber zurück gerudert. Wir hatten nun schon etliche Gespräche. Im letzten habe ich ihm eröffnet, dass meine Gefühle weniger geworden sind.
Seit er weiß, wie es in mir aussieht, gibt er sich wahnsinnig Mühe. Er hat sich in unserer Beziehung schon sehr verändert, wurde vom gefühlskalten Menschen zum Kuschler. Er hat auch mal gesagt, dass er so dankbar ist mich zu haben, weil ich sicher sehr zu seiner Entwicklung beigetragen habe. Nun entwickelt er sich in die Richtung, wie ich es mir immer gewünscht habe. Er hat eingesehen, dass er sich in den letzten Jahren sehr zurückgezogen hat und hat plötzlich total viel Spaß an Unternehmungen. Wir können auf einmal sehr tiefgründig reden, hatten schon Abende, an denen wir den Fernseher ausgelassen und uns einfach ewig unterhalten haben.
Er sagt er liebt mich sehr, akzeptiert aber jede Entscheidung, die ich treffe. Ich merke jetzt aber natürlich, dass er sehr klammert, er macht mir ständig Komplimente, ist sehr anhänglich, will mich ständig umarmen, kuscheln, küssen. Ich merke, dass ich nicht mehr ganz so distanziert bin, Lust auf Sex habe ich aber weiterhin nicht. Wir hatten nun schon bestimmt 3 Monate keinen Sex mehr.
Ich bin nun leider ständig hin und her gerissen, da ich einfach nicht weiß, ob meine Gefühle noch ausreichen
Menschlich passt es gerade total, wir blödeln auch rum wie bisher, aber ich weiß nicht ob das von meiner Seite aus nicht eher freundschaftlich geworden ist, weil ich einfach kein wirklich körperliches Verlangen mehr nach ihm habe.
Ich frage mich, ob meine Gefühle nur "eingeschlafen" sind und wiedererweckt werden können. Ich weiß nach dem was ich hier schon gelesen habe, dass er sich eigentlich gerade falsch verhält und eher auf Distanz gehen sollte. Aber da ich gerade wieder Nähe (bis auf Sex) gut zulassen kann, frage ich mich, ob doch noch nicht alles verloren ist.
Er hat sich in der letzten Zeit so toll entwickelt und ich habe sehr Angst, dass ich es bereue wenn ich ihn verlasse...
Das ist natürlich nach 7 Jahren auch kein leichter Schritt, ich müsste ausziehen und wir müssten ein neues Zuhause für unsere Tiere suchen, da ich sie nicht mitnehmen kann und er sie alleine sicher nicht behalten möchte.
Wenn ich aber zu einem Treffen in meine Heimatstadt fahre, spüre ich so eine Freude und ein Freiheitsgefühl.
Ich fühle mich momentan auch einfach so verloren, weil ich gerade nicht weiß, was ich noch vom Leben will, wo es hingehen soll, ob ich vielleicht doch mal noch Kinder haben möchte. Noch ist kein Kinderwunsch da, aber ich werde auch nicht jünger und sollte der Wunsch mal in 2 Jahren kommen, habe ich dann mit ihm auch nicht den richtigen Mann dafür an meiner Seite.
Mit dem anderen Mann habe ich mich schon ein paar mal zum gemeinsamen Hobby getroffen, wir verstehen uns einfach blendend, können quatschen ohne Punkt und Komma und ich freue mich jedes mal ihn zu sehen, die Zeit mit ihm macht total Spaß. Verknallt habe ich mich jetzt nicht, weiß auch nicht ob zwischen uns etwas werden könnte aber so ein leichtes Interesse ist schon irgendwie vorhanden, und das bedeutet meiner Meinung nach auch nichts gutes für die bestehende Beziehung. Dazu kommt noch, dass ich dadurch zusätzlich Schuldgefühle meinem Freund gegenüber habe.
Ich weiß momentan einfach nicht weiter Mein Freund weiß nun wie es gefühlsmäßig bei mir aussieht und meinte es wäre schön wenn ich mir mal klar darüber werden würde was ich denn möchte, da er sich so fühlt als würde er in der Luft hängen und das für uns beide ja kein Dauerzustand ist.
Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Bitte entschuldigt den langen Text, es ist jetzt doch viel Vorgeplänkel dabei und ich hoffe, es ist nicht allzu durcheinander geraten. Vielen Dank wenn ihr zu Ende gelesen habt und mir eure Ansichten mitteilt
ich bin schon seit einiger Zeit stille Mitleserin in diesem Forum und habe mir auch schon einige Dateien angeschaut. Nun würde ich gerne mein Problem loswerden, in der Hoffnung auf eure Ansichten.
Ich (33) bin mit meinem Freund (34) seit 7 Jahren zusammen. Unsere Beziehung war nicht immer einfach, anfangs hätten wir uns fast schon wieder getrennt, da ich damals der Meinung war ich möchte mal Kinder und heiraten und er möchte das alles nicht. Wir beide wollten die Trennung aber nicht und ich habe gesagt dass ich momentan keinen Kinderwunsch habe und es erstmal für mich in Ordnung ist.
Es gab früher immer mal wieder Streitereien und Dramen, er war emotional sehr verschlossen, was mich total verunsichert hat. Nach dem Mann-Frau-Konflikt zu urteilen, hat das unsere Beziehung aber wahrscheinlich am Leben gehalten, seine Distanz hat mich wohl klammern lassen.
Ende 2020 bin ich dann zu ihm gezogen, eine halbe Stunde Autofahrt von meiner Heimatstadt entfernt. Er hat ein Haus, also war klar dass ich zu ihm ziehen würde. Wir haben uns dort etwas zusammen aufgebaut, uns Tiere zugelegt. Ich hab vorher eigentlich schon länger fast bei ihm gewohnt, war vielleicht noch einen Tag in der Woche in meiner Wohnung, hab frische Klamotten usw. geholt.
Seit wir zusammen gezogen sind, war dann allerdings immer mal wieder der Haushalt Thema. Ich muss zugeben, dass er ordentlicher ist als ich. Auch ist er sehr sparsam und hat mich darum gebeten, nicht zu lange zu duschen und die Heizung nicht so aufzudrehen.
Ich lasse nach dem Essen z.B. mal meinen Teller einige Zeit stehen, er muss immer gleich alles wieder aufräumen. Ich wusste natürlich immer, dass ihn das stört und fühlte mich gedrängt, ihm zu liebe immer alles sehr ordentlich zu halten. Da ich feste Homeoffice-Tage habe, habe ich es mir angewöhnt, hier zwischendurch den Haushalt zu schmeißen (Saugen, Wischen, Bad putzen, Wäsche waschen, aufräumen). Ich hatte aber irgendwann das Gefühl, dass ich den Haushalt mittlerweile alleine erledige. Bei mir ging es soweit, dass ich, bevor er nach Hause kam, richtig Panik bekam, dass bis dahin alles sauber und aufgeräumt sein musste weil er sonst gleich genervt ist.
Leider hatte er eine andere Ansicht und meinte mal, dass er mir alles hinterher räumen muss. An einem Tag ist er regelrecht explodiert und hat mir dann an den Kopf geworfen, dass er in letzter Zeit an Trennung denkt.
Am nächsten Tag kam er auf mich zu, hat sich entschuldigt und wir haben uns sehr lange ausgesprochen. Er hat eingesehen, dass sein Ordentlichkeitsfimmel sein Problem ist und seither hat er mir keinen Druck mehr gemacht.
Leider hat sich irgendwann der Alltag eingeschlichen und ich habe ihm schon vor längerer Zeit mal gesagt, dass ich gemeinsame Unternehmungen vermisse. Wir saßen eigentlich fast nur noch zuhause rum. Daraufhin hat er gemeint, dass seine Arbeit so anstrengend ist, dass er am Wochenende lieber zuhause bleiben möchte und auch dass es so viel im Haus/Garten zu tun gibt, das er dann erledigen will. Gespräche fanden auch nicht mehr wirklich statt, außer wie unser Tag so war. Wir haben also einfach nur noch nebeneinander her gelebt, saßen abends viel auf der Couch, vor dem Fernseher, oder mit dem Handy in der Hand.
Lange Zeit war es dann so, dass ich mich damit abgefunden habe. Zu meiner Familie ist er auch nie gerne mitgegangen, was mich anfangs sehr gestört hat, irgendwann habe ich aber auch das akzeptiert. Er war nie sehr gesellig.
Letzten Sommer hat sich bei mir dann so langsam Sexunlust eingeschlichen und ich konnte mir nicht erklären, woran das lag, wir hatten weiterhin Sex, aber nicht mehr so oft.
Vor ein paar Monaten hat sich dann bei mir eine Art "Krise" aufgetan. Ich war plötzlich mit meinem Leben nicht mehr zufrieden und habe alles hinterfragt, da sind dann auch die ersten Zweifel an der Beziehung aufgekommen. Ich glaube, ich wollte das aber nicht wahrhaben und habe es nach ein paar Wochen wieder auf die Seite geschoben und weggedrängt.
Ich habe mir aber vorgenommen, wieder mehr für mich zu machen, meine beste Freundin öfter zu sehen. Sie wohnt in meiner Heimatstadt und hat ein Kind, daher haben wir uns lange Zeit leider viel zu selten getroffen.
Ich bin dann eines Tages mit ihr und ihrem Freund auf einen Ausflug gegangen, wo der beste Kumpel ihres Freundes noch mit dabei war.
An diesem Tag wurden mir die Augen geöffnet. Ich habe mich mit dem Kumpel auf anhieb wahnsinnig gut verstanden, wir konnten zusammen lachen und haben sogar das selbe Hobby. Plötzlich war da jemand, der Eigenschaften hatte, die ich so lange an meinem Freund vermisst habe. Er ist offen, macht jeden Schei* mit.
Ab da habe ich die Beziehung plötzlich komplett in Frage gestellt. Ich habe auch gemerkt, dass ich mich viel zu lange für meinen Freund verbogen habe, hatte das Gefühl ich muss mich anpassen um ihm alles recht zu machen und habe mich und meine Bedürfnisse hinten angestellt. Ich habe so oft " ja" gesagt wo ich eigentlich hätte nein sagen wollen und sehr viel Groll deshalb runtergeschluckt. Ich wusste, dass es so nicht weitergehen kann.
Außerdem habe ich ziemlich Heimweh bekommen. Ich wohne jetzt zwar "nur" eine halbe Stunde Fahrt weg, aber meine Familie und Freunde sind alle in meiner Heimatstadt und ich fahre sehr oft hin. Es wäre für mich viel einfacher, wenn ich dort wohnen würde und habe mit den Zweifeln sehr stark das Bedürfnis bekommen, wieder dort hinzuziehen.
In mir hat sich in der letzten Zeit auch etwas verändert, ich wurde selbstbewusster. Ich fing an, ziemlich egoistisch zu werden, distanzierte mich von meinem Freund und war sehr viel unterwegs. Das ging natürlich nicht unbemerkt an ihm vorbei und er sprach mich darauf an. Ich habe ihm alles gesagt, was mir in unserer Beziehung fehlt, dass ich starke Zweifel bekommen habe, dass ich mich lange verbogen und hinten angestellt habe und ich grade das starke Bedürfnis verspüre, mich jetzt mal um mich zu kümmern.
Ich war seitdem schon ein paar Mal an dem Punkt, wo ich mich sicher war, dass ich Schluss machen will. Immer wieder bin ich bisher aber zurück gerudert. Wir hatten nun schon etliche Gespräche. Im letzten habe ich ihm eröffnet, dass meine Gefühle weniger geworden sind.
Seit er weiß, wie es in mir aussieht, gibt er sich wahnsinnig Mühe. Er hat sich in unserer Beziehung schon sehr verändert, wurde vom gefühlskalten Menschen zum Kuschler. Er hat auch mal gesagt, dass er so dankbar ist mich zu haben, weil ich sicher sehr zu seiner Entwicklung beigetragen habe. Nun entwickelt er sich in die Richtung, wie ich es mir immer gewünscht habe. Er hat eingesehen, dass er sich in den letzten Jahren sehr zurückgezogen hat und hat plötzlich total viel Spaß an Unternehmungen. Wir können auf einmal sehr tiefgründig reden, hatten schon Abende, an denen wir den Fernseher ausgelassen und uns einfach ewig unterhalten haben.
Er sagt er liebt mich sehr, akzeptiert aber jede Entscheidung, die ich treffe. Ich merke jetzt aber natürlich, dass er sehr klammert, er macht mir ständig Komplimente, ist sehr anhänglich, will mich ständig umarmen, kuscheln, küssen. Ich merke, dass ich nicht mehr ganz so distanziert bin, Lust auf Sex habe ich aber weiterhin nicht. Wir hatten nun schon bestimmt 3 Monate keinen Sex mehr.
Ich bin nun leider ständig hin und her gerissen, da ich einfach nicht weiß, ob meine Gefühle noch ausreichen
Menschlich passt es gerade total, wir blödeln auch rum wie bisher, aber ich weiß nicht ob das von meiner Seite aus nicht eher freundschaftlich geworden ist, weil ich einfach kein wirklich körperliches Verlangen mehr nach ihm habe.
Ich frage mich, ob meine Gefühle nur "eingeschlafen" sind und wiedererweckt werden können. Ich weiß nach dem was ich hier schon gelesen habe, dass er sich eigentlich gerade falsch verhält und eher auf Distanz gehen sollte. Aber da ich gerade wieder Nähe (bis auf Sex) gut zulassen kann, frage ich mich, ob doch noch nicht alles verloren ist.
Er hat sich in der letzten Zeit so toll entwickelt und ich habe sehr Angst, dass ich es bereue wenn ich ihn verlasse...
Das ist natürlich nach 7 Jahren auch kein leichter Schritt, ich müsste ausziehen und wir müssten ein neues Zuhause für unsere Tiere suchen, da ich sie nicht mitnehmen kann und er sie alleine sicher nicht behalten möchte.
Wenn ich aber zu einem Treffen in meine Heimatstadt fahre, spüre ich so eine Freude und ein Freiheitsgefühl.
Ich fühle mich momentan auch einfach so verloren, weil ich gerade nicht weiß, was ich noch vom Leben will, wo es hingehen soll, ob ich vielleicht doch mal noch Kinder haben möchte. Noch ist kein Kinderwunsch da, aber ich werde auch nicht jünger und sollte der Wunsch mal in 2 Jahren kommen, habe ich dann mit ihm auch nicht den richtigen Mann dafür an meiner Seite.
Mit dem anderen Mann habe ich mich schon ein paar mal zum gemeinsamen Hobby getroffen, wir verstehen uns einfach blendend, können quatschen ohne Punkt und Komma und ich freue mich jedes mal ihn zu sehen, die Zeit mit ihm macht total Spaß. Verknallt habe ich mich jetzt nicht, weiß auch nicht ob zwischen uns etwas werden könnte aber so ein leichtes Interesse ist schon irgendwie vorhanden, und das bedeutet meiner Meinung nach auch nichts gutes für die bestehende Beziehung. Dazu kommt noch, dass ich dadurch zusätzlich Schuldgefühle meinem Freund gegenüber habe.
Ich weiß momentan einfach nicht weiter Mein Freund weiß nun wie es gefühlsmäßig bei mir aussieht und meinte es wäre schön wenn ich mir mal klar darüber werden würde was ich denn möchte, da er sich so fühlt als würde er in der Luft hängen und das für uns beide ja kein Dauerzustand ist.
Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Bitte entschuldigt den langen Text, es ist jetzt doch viel Vorgeplänkel dabei und ich hoffe, es ist nicht allzu durcheinander geraten. Vielen Dank wenn ihr zu Ende gelesen habt und mir eure Ansichten mitteilt