Folgend unsere Situation:
Ich habe vor 3 Monaten dann mal das Gespräch gesucht, da ich merkte dass von ihm kaum Invest für die Beziehung kam. Nachdem er einige Wochenenden nur mit seinen eigenen Terminen verbrachte und zuhause dann aber nur couchte und rumlümmelte, meine Bitten mal dies oder das zu erledigen oder mit gemeinsamen Pärchen etwas zu unternehmen im Sande verlief, platzte ich. Ich sagte dass da von seiner Seite mehr kommen muss. Dass es schon schwierig genug ist, dass man nur diese festgelegten Tage hat an denen man sich sieht (und ja, ich hab am Wochenende auch gern einfach mal die Jogginghose an, mache einen Lenz und laufe rum wie ein Schlunz, aber soll ich ihm dauerhaft am Wochenende so begegnen?), dass da kaum noch was kommt von ihm, auch Berührungstechnisch, dass mir die Intimität auch aktuell fehlt und ich keine Beziehung will wo man nur gibt und gibt und nichts bekommt. Dass man doch einen gemeinsamen Weg gehen sollte, zumindest in gemeinsame Richtungen und nicht jeder sein Leben komplett alleine durchzieht. Dass er, wenn er zuhause ist, sich doch auch aufraffen kann, Dinge für sich zu erledigen oder mal Kumpels zu treffen, dass ich aber nur das gemeinsame Wohnen nicht als qualitative Zeit miteinander verstehe.
Seine Reaktion: da ich das Thema Job angesprochen habe, hat er dies natürlich so ausgelegt, dass ich mit der Jobsituation ein Problem hätte, was ich ihm versuchte zu erklären, aber darauf pochte er immer wieder (wir hatten mal ein Gespräch mit Freunden wo es darum ging mit so einer Jobkonstellation überhaupt ernsthaft was aufbauen zu können, dies hätte ihn von mir unter Druck gesetzt, weil ich ihn fragte, wie lange er vorhaben würde auf Montage zu arbeiten). Er merkt, dass es abgeflacht zwischen uns ist, er weiss es müsse mehr von ihm kommen und er weiss dass er zu wenig tut und ich nicht das kriege was ich brauche, er wäre aber aktuell nur noch kraft- und lustlos vom Job.
zur Intimität: S** ist eine Thematik, die uns seit gewisser Zeit beschäftigt, denn er hat generell nicht so viel Lust (ich lass mal die Anfangszeit weg), was ich hier und da angesprochen habe. Er erklärte, dass es in seinen vergangenen Beziehungen auch Thema war, dass er als Teenie natürlich S** ohne Ende hatte, das aber irgendwie abgeflacht ist bei ihm. Ab und an hats dann auch mal wieder phasenweise geklappt.
Thema Job: Seitdem er die Montagetätigkeit hat arbeitet er in Nachtschicht, dass heisst, das er in der Woche einen ganzen anderen Biorythmus hat als am Wochenende- zudem hat er die letzten Monate fast täglich Doppelschichten gemacht, um mal ein zwei Tage eher zuhause zu sein. Versteht mich nicht falsch, ich finde es toll, dass mein Partner sehr gewissenhaft in seinem Job ist, nur ich habe ihm zu Beginn des Jobs gesagt, dass es für uns definitiv eine Umstellung wird und auch gewiss mal nicht einfach, als unsere gewohnte Beziehung zu einer Wochenendbeziehung wurde. Ich habe aber selber die Vorzüge, gemerkt, dass man in der Woche doch schon genug Freiraum für sich hat, aktuell habe ich kein Problem mit dem Job. Ich finde es nur schwierig, wenn man wirklich mal eine Familie gründen möchte.
Eine Woche nach dem Gespräch, merkte ich schon, er ist sowas von distanziert, da ist was im Busch: er wollte reden: er weiss, dass zu wenig kommt, aber desto mehr er weiss, dass was kommen muss, desto mehr distanziert er sich. Er könne mir nicht das geben, was ich brauche er wüsste nicht ob er noch die Kurve kriegt, dass zu ändern und sich zu öffnen. Unser Gespräch wurde lang, ich sagte wenn man liebt kommt das von ganz allein und dann kann man das. Ich drängte ich ihn mir eine klare Aussage zu geben, denn womit sollte ich jetzt was anfangen: hey, ich will dich nicht wirklich nur dass du es weisst und alles läuft weiter wie bisher?
Wir trennten uns, er ging zu einem Kumpel. Einen Tag später bat er reumütig um ein Treffen: er wolle uns nicht aufgeben, er wolle das nicht wegschmeissen, er will es ändern, es geht aber nicht von heute auf morgen. Wir trennten uns also doch nicht.
Bei mir entwickelte sich vor 2 Monaten eine berufliche Weiterbildung (Uni) die mich die die letzten zwei Monate vereinnahmte und auch die nächsten Jahre noch weiterbesteht. Gedanklich stand das dann bei mir im Vordergrund. Er tat ein paar liebe Unternehmungen, dann flachte es wieder etwas ab, aber ich stand gedanklich eh in meiner beruflichen Weiterbildung.
Die "sexuelle Durststrecke" entschuldigte er mit dem vielen Arbeiten, dass er merkt, dass er aktuell zu gar nichts kommt und auch sein Arbeitskollege die selbe Problematik mit seiner Frau hat. Er habe aber schon besprochen, dass sie so viele Überstunden einfach nicht mehr stemmen werden.
Dazu muss ich leider sagen, dass ich objektiv betrachtet, das ganz nüchtern sehen kann, dann aber in der Beziehung schon jemand bin der sticheln kann wenn mir was nicht passt, anstatt einfach sachlich mit der Sprache raus zu rücken. Ich fing an vereinzelt zu sticheln, denn ob Wohnung oder Erledigungen, um die ich ihn bat: Es lag brach. Er erledigte seinen Kram und lag ansonsten vor dem Fernseher.
DAS AUS?
Am Sonntag dann von ihm, wir müssen uns unterhalten:
es wäre ja nicht lang her, dass wir das Gespräch geführt hätten und ich habe ja gemerkt, das er sich wieder distanziert hat, weil es ihn beschäftigt, dass es sich nicht ändert. Wir würden ja menschlich und charakterlich gut zusammen passen, aber er wisse nicht ob er noch genug Gefühle für mich hat (vorallem sexuelle Gefühle). Die Gefühle wären so abgeflacht (klar, weil ich immer Verfügbarkeit signalisiert habe trotz alleinigen Unternehmungen ich Dummerchen). Vielleicht wäre er auch nicht für längerfristige Beziehungen gemacht. Und er weiss, dass ich mehr S** möchte, aber es klappt einfach nicht bei ihm. Er hätte eine innere Blockade, er könne sich nicht öffnen.
Ich fragte dann, ob er allgemein keine Lust hat oder schon Lust auf S** bekommt, wenn andere Frauen um ihn sind: könne er mir gar nicht beantworten, da er in so einer Situation noch nicht war.
Ich war verständnisvoll, aber geplättet, machte mich selbst dann natürlich klein. Wollte wissen, wie es weitergehen soll. Er wolle nicht wieder so unüberlegt bzw. so schnell handeln wie beim letzten Trennungsgespräch, wir sollen uns beide mal Gedanken machen und auf Abstand gehen, wenn er jetzt eine Woche weg auf Montage ist. Noch einige Sätze weiter: er denke nicht dass es sich ändern wird. Ich dann: damit habe ich ja schon eigentlich eine Antwort. Ich hab dann gefragt ob er nicht länger weg bleiben will, wir sind ja sowieso beide in der Woche eingespannt und da hat man dann vielleicht einfach nicht den Kopf dafür- er dann so er wohne hier schließlich noch, er könne ja dann wohl noch zum schlafen hierhin kommen und man kann so erwachsen sein und sich hallo und tschüss sagen. Ich sagte ihm er solle sich mal mit dem Thema Bindungsangst auseinander setzen. Er fuhr, ich schrieb ihm einen Tag später, dass ich ihn für seine offenen Worte danke und finde Abstand würde uns ganz gut tun. Von ihm kam: ja machen wir so.
Seitdem wie geplant Funkstille. Donnerstag oder Freitag kommt wird er aber von der Montage nach hause kommen.
Jetzt steh ich jetzt da mit meinem Talent: Ich will das Ruder irgendwie rumreißen und mehr Respekt erlangen und doch einfach nur, dass er mich wirklich will. Er und ich wissen, dass ich mir zu viel gefallen lassen habe, ich wollte die Verständnissvolle sein, habe dabei aber vergessen, konsequent meine Grenzen zu ziehen. Nun bin ich da in dem Strudel, die Machtunterlegene, er kaum noch Gefühle. Werde ich seine Gefühle noch wecken können oder wird er gehen?
Ich habe Angst, vor dem was mich erwartet: steht für ihn das Ende der Beziehung schon fest (würde er mir nie unpersönlich mitteilen, sondern warten bis er mich sieht) oder will er doch noch was tun dafür?
Soll ich ihm zuvorkommen und die Beziehung beenden um Respekt zu erlangen, auch wenn ich damit das Risiko eingehe, dass er sich damit abfindet, weil kaum noch Gefühle und er geht?
Ich stehe selbst gerade neben mir und denke, dass ich am Donnerstag oder Freitag selbst noch nicht klar weiss was ich will. Er ist ein guter Mensch, ich will ihn nicht gehen lassen, aber ich will auch nicht solche Gefühle wie Gleichgültigkeit und Nichtgeliebt und Begehrtsein von meinem Partner vermittelt bekommen. Ich bin zu selbstverständlich geworden.
PLAN?
Ich habe mir jetzt überlegt, ab Freitag (ich hoffe nicht er kommt schon früher) bei einer Freundin übers Wochenende zu übernachten. Ihm dieses aber nicht extra mitzuteilen, sondern einfach nicht da zu sein. Zwar sagte er eine Woche Abstand zum überlegen, aber ich bin noch zu emotional, wenn er sich mit mir Treffen wollen würde bzw. reden wollen würde, weiss ich nicht ob ich dazu schon bereit wäre -souverän-. In dem Sinne haben wir ja eine KS im Beziehungschwebezustand, wohnen aber zusammen.
Ich will auf jeden Fall im Wert wieder steigen, für mich und für ihn, ich fühle mich gerade einfach nur ungewollt. Ich bin komplett überfordert und weiss nicht was ich tun soll.