Selin

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Hallo Zusammen
Mein Mann (41) und ich (41) sind 17 Jahre zusammen, 10 Jahre verheiratet und 2 Kinder (8 und 6). Gegen Aussen alles perfekt: Haus, gute Jobs, Autos, mehrfach Urlaub im Jahr usw.
Wir leben aber wie in einer WG: keine Leidenschaft, seit Jahren kein Sex. Die Kinder sind entstanden, da wir Kinder wollten. Davor und danach wieder kein Sex.

Mittlerweile finden auch keine Gespräche statt oder sonst was zu zweit. Er schläft im Wohnzimmer ich im Schlafzimmer.

Er arbeitet viel, hat kaum Zeit für was anderes. Ich habe mich von ihm total zurück gezogen.

Wir können nicht reden. Haben auch schon 2 Paartherapien erfolglos beendet. Ich bin müde, möchte mein Leben so nicht weiterführen. Ich habe aber Angst von einer Trennung:
- Kinder, möchte ihnen ihre Familie nicht wegnehmen
- Finanziell, werde wohl so nicht weiterleben können. Habe Zukunftsängste
- Einsamkeit, nach so langer Zeit habe ich Angst alleine (mit 2 Kindern) zu sein

Ich bin frustriert, mein Umfeld und die Kinder merken das, was ich nicht möchte und grundsätzlich auch nicht bin.

Hilfe.. :'( was nun?

Danke für eure Teilnahme..
Liebe Grüsse
 

Admina Hira Eth

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Hallo Selin,

Ich habe kurz überlegt, ob du hier im Unterforum richtig bist, weil du im Grunde eher eine Entscheidungs-/Lebenshilfe für dein Fortkommen (im doppelten Wortsinn, auch vom Partner) suchst, aber dein Strang bleibt jetzt erstmal hier. Begrüßungstext folgt gleich. :)

Lieber Gruß,
Hira
 

Admina Hira Eth

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Hallo Selin,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und deinem Partner stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.
Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen. Eines haben alle am Anfang gemeinsam: die Liebe.
Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.
Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!
Hira aus dem Team

Ps: Wolfgang's E-Book ist bei Partnerschaftsproblemen eine große Wissensbereicherung. Auch wenn es noch nicht zu einer Trennung gekommen ist, ist es für Paare wichtig, die Dynamiken zu verstehen, wenn es kriselt.
 

Lebenslust_BEO

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Hallo Selin.
Es tut mir für euch, eure Ehe und eure Familie leid. Schade, dass es bei euch so weit gekommen ist. Ich (M, 48) war in einer ähnlichen Situation. Leider haben wir es nicht geschafft die Beziehung aufleben zu lassen. Ich habe die Scheidung als SEHR schlimm erlebt. Auch für die Kinder war es heftig, die mittlere Tochter ist immer noch nicht darüber weg (ist momentan in einer Klinik). Das Thema "Kinder und Scheidung" ist sehr emotional und sehr kompliziert. Hoffentlich bleibt das euren Kids und euch selbst ersparrt.

Ihr kanntet euch vor der Hochzeit 7 Jahre lang und erst dann habt ihr euch entschieden zu heiraten. Das heisst, dass ihr euch zumindest ganz nett fanden. Sehr wahrscheinlich wohltet ihr auch zusammen glücklich sein und zusammen alt werden, oder?! (sonst heiratet man nicht).
Falls "JA", dann ist das schon eine SEHR gut Ausgangslage gewesen. Dann ist die Leidenschaft für einander auf der Strecke geblieben (Routige, Alltag, Job, Haushalt, Gewohnheit...). Jetzt fühlt sich die Beziehung für dich tot an, so wie ich es verstanden habe.
....keine Leidenschaft, seit Jahren kein Sex.
Ich finde, dass eine erfüllte Sexualität (die BEIDE glücklich macht) für die Beziehung sehr wichtig ist. Das ist auch eine Art der "Kommunikation" mit einander, eine Möglichkeit zu zeigen, dass man den Partner mag und schön findet und genau das Gleiche vom Partner zurück zu bekommen. Wann hat das bei euch angefangen? Und vorallem WIE? Ist da was vorgefallen? Wenn beide Partner zu viel voneinander erwarten und zu wenig selbst tun, dann wird es schwierig auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Hier sollte alles im Gleichgewicht sein. War das so bei euch am Anfang? Ich habe von einer Hebamme erfahren, dass es Männer gibt, die nach dem sie gesehen haben was das alles passiert mit eigener Frau keinen Sex mehr haben können/wollen.

Meine Erfahrung. Die Scheidung kostet sehr viel Kraft, die Kinder leiden oft darunter, finanzielle Fragen etc. die gleiche Energie würde ich lieber in das Aufleben der Beziehung investieren. Ist aber meine persönliche Meinung und Erfahrung. Meine Frau wollte die Scheidung. Sie ging. 2 der 3 Kinder haben sich entschieden bei mir zu bleiben. Die Tochter, die bei der Mutter geblieben ist, ist jetzt in der Klinik (sie ist mit der Situation überfordert, sie muss sich neufinden). Könntest du mit so einer Situation umgehen? Die Probleme, die meine Ex-Frau hatte, hat sie einfach mitgenommen. Jetzt merkt sie, dass sich ihre Probleme mit der Scheidung nicht gelöst haben.

Probier mal (vielleicht auch mit einem Psychologen) rauszufinden WAS dich in deiner Beziehung stört. WIE es dazu gekommen ist? WAS erwartest du von der Scheidung? WIE wird dein Leben danach sein? Nur damit du für deine Situation richtig verstehst. Das wird dir helfen einen neuen Weg einzuschlagen, egal wie der aussehen wird. Eheschliessung und Scheidung - sind beides Entscheidungen, die ein Mensch trifft um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Was willst du am Ende erreichen?

Ich könnte noch sehr viel Schreiben, möchte aber deine Entscheidung nicht beeinflussen.
 

Selin

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Hallo Lebenslust
Ich weiss gar nicht mehr genau, wann und wie das Ganze angefangen hat. Aber schon in der Hochzeitsnacht hatten wir keinen Sex und danach auch nicht wirklich.

Mein Mann sagt schon, dass ich viel erwarte und zu wenig gebe. Ich kann gar nichts mehr geben. Und gleichzeitig möchte ich das beste für die Kinder. Daher bin ich geblieben und habe gehofft, dass es besser wird. Wird es aber nicht. Ich fühle mich gefangen, eingesperrt in einem Leben, was ich so nicht leben wollte. Einsam, niemand da mit dem man träumen kann und das Leben teilen kann. Mein Mann und ich denken mittlerweile unterschiedlich. Ich möchte geniessen, reisen, mit den Kindern eine gute Zeit haben. Und er hat seine Arbeit als Priorität.

Ich möchte meine Kinder nicht verletzen, teilen oder für sie was schlechtes. Ich bleibe aber irgendwie auf der Stecke. Ein einsames Leben ohne Liebe und Leidenschaft. Ich weiss nicht, was ich genau möchte. Das aber fühlt sich auch nicht gut an, was da ist.
Grüsse
 

lalelu23

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Hallo Lebenslust
Ich weiss gar nicht mehr genau, wann und wie das Ganze angefangen hat. Aber schon in der Hochzeitsnacht hatten wir keinen Sex und danach auch nicht wirklich.

Mein Mann sagt schon, dass ich viel erwarte und zu wenig gebe. Ich kann gar nichts mehr geben. Und gleichzeitig möchte ich das beste für die Kinder. Daher bin ich geblieben und habe gehofft, dass es besser wird. Wird es aber nicht. Ich fühle mich gefangen, eingesperrt in einem Leben, was ich so nicht leben wollte. Einsam, niemand da mit dem man träumen kann und das Leben teilen kann. Mein Mann und ich denken mittlerweile unterschiedlich. Ich möchte geniessen, reisen, mit den Kindern eine gute Zeit haben. Und er hat seine Arbeit als Priorität.

Ich möchte meine Kinder nicht verletzen, teilen oder für sie was schlechtes. Ich bleibe aber irgendwie auf der Stecke. Ein einsames Leben ohne Liebe und Leidenschaft. Ich weiss nicht, was ich genau möchte. Das aber fühlt sich auch nicht gut an, was da ist.
Grüsse
Liebe Selin,
Ich verstehe dich. Mir ging es vor vier Jahren ähnlich wie dir. Ich ging und habe es bis heute nicht bereut, auch wenn der Weg manchmal immer noch holprig ist.

Ich bin sehr gespannt, was du sonst noch für Ansätze bekommst, es gibt ja durchaus verschiedene Sicht - und Herangehensweisen.
 

Selin

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Danke lalelu
Mich nimmt es auch wunder, ob eine Trennung/Scheidung der einzige Weg ist. Kann man zusammen leben, die Kinder gross ziehen und jeder macht aber sein Ding? WG? Andere Modelle?
 

lalelu23

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Danke lalelu
Mich nimmt es auch wunder, ob eine Trennung/Scheidung der einzige Weg ist. Kann man zusammen leben, die Kinder gross ziehen und jeder macht aber sein Ding? WG? Andere Modelle?
Ich denke, das muss jede(r) für sich selbst herausfinden. Es gibt ja zig Beziehungsmodelle, von offener Ehe, AFs, WG, polyamor,...

Für mich persönlich kommt derzeit nur das klassische Modell infrage, also konventionell und monogam. Oder halt solo. Aber wie gesagt, es gibt verschiedene Wege und Möglichkeiten, und die Antwort steckt in dir drin.

Wir können ja versuchen, dich auf dem Weg zu begleiten.

Liebe Grüße :Kuss:
 

Jana_C

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Liebe Selin,

Dein Text hätte grade von mir sein können... Ich erkenne mich da komplett wieder.

Gegen Aussen alles perfekt: Haus, gute Jobs, Autos, mehrfach Urlaub im Jahr usw.
Wir leben aber wie in einer WG: keine Leidenschaft, seit Jahren kein Sex. Die Kinder sind entstanden, da wir Kinder wollten. Davor und danach wieder kein Sex.

Mittlerweile finden auch keine Gespräche statt oder sonst was zu zweit. Er schläft im Wohnzimmer ich im Schlafzimmer.

Er arbeitet viel, hat kaum Zeit für was anderes. Ich habe mich von ihm total zurück gezogen.
Genau das. Das war ich, jahrelang. Und ich habe gemerkt, wie es mir immer schlechter geht damit und ich langsam aber sicher "vor die Hunde" gehe.

Ich kann Dir nichts zum Thema "Rettung der Ehe" schreiben, denn darin habe ich versagt (selbst Ehetherapie war zwecklos). Ich kann nur meine Erfahrungen zum Thema Trennung hier teilen:

Bevor ich mich getrennt habe, hatte ich mir folgende Fragen gestellt:
- Ist es für mich ok, so noch die nächsten ca. 10 Jahre auszuharren, bis die Kinder aus dem Haus sind?
- Kann ich damit leben, nie mehr Intimitäten/Zärtlichkeiten/6 zu haben? Oder wenn dann erst mit fast 60 oder später... und all die Jahre zwischendrin einfach verschwenden?
- Ist es richtig eine solche Beziehung meinen Kindern vorzuleben?

Ich hatte dieselben Ängste wie Du, ganz klar. Aber ich habe alle o.a. Fragen mit nein beantwortet, und das war bei mir mehr auf der Waage als die Angst. Bei mir kam als Beschleuniger noch dazu, dass ich ab Anfang des Jahres eine AF hatte und mir dabei genau aufgezeigt wurde, was mir die ganze Zeit gefehlt hat und was ich brauche. Es ist ja nicht nur der 6, es sind ja auch die guten Gespräche, Zärtlichkeiten, Berührungen, Kuscheln, Küssen, Wertschätzung, liebe Worte (hatte ich alles die letzten Jahre nicht mehr...)

Ich bin so vorgegangen:

1. Termin beim Anwalt, um die rechtliche Situation abzuklären (ich war sogar bei zwei verschiedenen Anwälten, weil es kompliziert ist)

2. Offene Kommunikation: ich habe hiernach den (Noch-) EM immer über alle weiteren, folgenden Schritte informiert

3. Wohnungssuche: Ich habe mich um ein Objekt bemüht, das den Standard des bisherigen auch weiterhin hat (ich gebe zu, es war finanziell schon eine Herausforderung, aber ich wollte nicht dass die Kinder einen "Abstieg" erfahren... ). Wichtig war mir auch, dass wir Eltern nicht zu weit auseinander wohnen wegen der Organisation.

4. Die Kinder einweihen. Ich habe es den Kindern erklärt, wie es ist. Dass wir nur noch Freunde sind und dass zu einer Liebe/Partnerschaft/Ehe mehr gehört und wir uns deshalb trennen. Wir haben offen mit ihnen gesprochen, was sich ändern wird, aber dass wir weiterhin Freunde bleiben.

5. Findung eines Betreuungsmodells für die Kinder (in unserem Fall Absprache zusammen mit den Kindern). Wir haben das Wechselmodell gewählt. Die Kinder sind eine Woche bei mir, eine Woche beim Vater, freitags nach der Schule ist Wechsel. Organisation finden, was genau mit wechselt, um einen Rhythmus zu finden, und dass man nicht ständig noch hin und her fahren muss, wenn etwas vergessen wurde.

6. Einrichtung am neuen Wohnort: Ich habe meinem EM den ganzen Hausrat gelassen, bin nur mit meiner Kleidung und Kleidung der Kids für 1 Woche sowie mit ein paar persönlichen Erinnerungsstücken ausgezogen. Ich wollte EM nichts "wegnehmen" und nicht als jemand dastehen, der den Kindern etwas wegnimmt. Ich bin da Stück für Stück vorgegangen. Am Anfang habe ich nur ein Sofa, und für mich und die Kids je ein Bett gekauft. Alles andere kommt nach und nach, so wie dann eben wieder finanzielle Ressourcen da waren. Dementsprechend habe ich auch keine Hilfe beim Umzug benötigt, es war mit 2 Autofahrten erledigt.

7. Gutes Verhältnis zum EM beibehalten. Vor den Kids nie ein schlechtes Wort über den EM sagen. Den Kids signalisieren, dass wir immer noch Freunde sind, auch wenn wir getrennt sind und nicht mehr zusammen wohnen, und sich so auch verhalten.

8. Nicht zu streng zu Dir selbst zu sein und Dich für jeden vollbrachten Teilschritt zu loben.


Zu Deinen Ängsten (die ich ja auch hatte)
Kinder, möchte ihnen ihre Familie nicht wegnehmen
Es war schon vorher keine Familie mehr, denn zu einer Familie gehört eine Partnerschaft, die es ja so aber nicht mehr gibt. Ihr seid nur noch Freunde.

Wenn es läuft wie bei mir jetzt, dann verlieren die Kinder keine Familie, sondern dann haben sie zwei Familien und profitieren davon. Wenn die Kids bei mir sind, dann genieße ich das, denn ich habe sie ja nur jede 2. Woche. Ich unternehme mit ihnen am Wochenende besondere Sachen, und EM macht das genauso wenn die Kids bei ihm sind (hat man vorher nie gemacht, denn EM und ich hatten gar keine Lust und Energie am Wochenende noch irgendwas zu machen... jeder hat sich hinter der Arbeit verschanzt, man war froh wenn die Kids vor der Playstation/Handy waren und man seine Ruhe hatte... es war alles lethargisch, keine Kraft mehr, alle unglücklich). Ich koche immer etwas Besonderes für die Kids, EM auch (hat er vorher nie gemacht, konnte gar nicht kochen). Wir bemühen uns mehr mit den Kids was für die Schule zu tun, sie zu ihren Hobbys zu begleiten. Man sieht es an den Noten: wir sind super in dieses Schuljahr gestartet (nur 1en und 2en, im vorherigen Schuljahr meist 3en und 4en).

- Finanziell, werde wohl so nicht weiterleben können. Habe Zukunftsängste
Die habe ich auch, gebe ich zu. Aber lass Dich vom Anwalt beraten.

In den Wochen, wo die Kids bei EM sind, habe ich ja Zeit. Deshalb arbeite ich dann sehr viel und sehr lange. Ich weiß nicht, wie Du arbeitest, aber solltest Du auch das Wechselmodell machen, gäbe es die Möglichkeit aufzustocken. Du könntest in den Wochen ohne Kids Überstunden ansammeln und voll Gas geben auf der Arbeit. An den Wochen ohne Kids dann wieder normal und auf die Kids fokussiert.

Bei friedlicher Einigung mit EM kann man auch Kompromisse schließen, er will ja auch, dass es den Kids bei Dir gutgeht. Ich kenne 2 Familien mit klassischem Residenzmodell, Kids bei der Mutter, die es auch friedlich so gelöst haben, dass EF im Haus bleibt, EM sich an den Kosten beteiligt und alles mietfrei weiterläuft, bis die Kids 18 Jahre alt sind. Ich gebe zu, das sind Extremfälle, bei uns wäre das nicht gegangen.
- Einsamkeit, nach so langer Zeit habe ich Angst alleine (mit 2 Kindern) zu sein

Ich habe mich in der Ehe viel einsamer gefühlt. Meine Kids und ich sind ein gutes Team, ich vermisse nichts, wenn wir zu dritt zusammen sind, in den Wochen wenn sie bei mir sind. Bei mir kommt die Einsamkeit nur dann, wenn die Kids bei EM sind. Der erste Moment ist dann immer etwas traurig. Ich übertünche das mit viel arbeiten. Mitte der Woche geht es dann wieder und ich hoffe, dass ich irgendwann auch mal zu dem Punkt komme, an dem ich dann die Zeit genießen und für mich nutzen kann.
(Für die, die meinen anderen Strang noch kennen: Ich bin zwar aktuell in einer Beziehung, aber das macht bei dieser Betrachtung trotzdem keinen Unterschied, weil es eine Fernbeziehung ist und wir uns nur 1 bis 2 mal im Monat sehen).
Irgendwann wird bei Dir auch wieder ein Partner kommen, der Dir das gibt, was Dir aktuell fehlt, und dann hat sich die Einsamkeit auch erledigt.

Vom Thema Affäre während der Ehe als Ablenkung kann ich nur abraten, verursacht im Regelfall nur Leid, Kummer und einen Scherbenhaufen (eigene Erfahrung und siehe die zahlreichen Beiträge hier im anderen Unterforum)...

Alles Gute für Dich!
 

Admina Hira Eth

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Ich kann nur meine Erfahrungen zum Thema Trennung hier teilen:
Jana - super Beitrag, wirklich. Äußerst hilfreich.

Selin - ich hoffe, du kannst da etwas für dich rausziehen. Das ist gerade in Bezug auf die Kinder und den Umgang mit der Trennung fast mustergültig gelöst.

Alles Gute euch beiden! :)
 

Selin

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Liebe Jana
Danke vielmals. So endgültig fühlt sich alles an, so traurig es nicht geschafft zu haben.

Ich glaube, ich bin noch nicht so weit. Weiss nicht, ob es eine Erleuchtung gibt und ich ganz klar den Weg sehe, wie es du getan hast. Und deine Stärke fehlt mir auch. Das ganze hat mich geändert. Ich bin nicht die aufgestellte, positive Person mehr. Das zeige ich aber niemanden. Die meisten meinen, dass ich glücklich und zufrieden bin.

Vielleicht muss ich zuerst für mich sorgen. Eine Therapie machen. Die Frustration, negatives Denken, alle und alles verurteilen und schlecht sehen, etc. überwinden. Kann vielleicht schon als eine Lebenskrise bezeichnet werden. Und dann ist noch bald Weihnachten. Glückliche Familie spielen, wie schon seit Jahren, ist angesagt. Sorry, hört sich alles so negativ an. Kann gerade nicht anders.

Ich möchte mich aber bedanken. Es wird nicht verurteilt, man probiert zu helfen. Danke, danke..
Liebe Grüsse
 

Lebenslust_BEO

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Ich glaube, ich bin noch nicht so weit....

Vielleicht muss ich zuerst für mich sorgen. Eine Therapie machen. Die Frustration, negatives Denken, alle und alles verurteilen und schlecht sehen, etc. überwinden.
Hallo Selin
Ja, so eine Entscheidung braucht seine Zeit. Ich, als Verlassener, habe mit der Therapie mir einen klaren Kopf verschafft und konnte mir der Situation besser umgehen. Auch die Planung der Zukunft file mir daruch einfacher. Das wäre, aus meiner Sicht, auf jedem Fall der 1. Schritt für dich in die neue Zukunft, egal wie diese aussehen wird.

Viel Kraft.

PS: das von Jana kann ich auch so unterschreiben:
7. Gutes Verhältnis zum EM beibehalten. Vor den Kids nie ein schlechtes Wort über den EM sagen. Den Kids signalisieren, dass wir immer noch Freunde sind, auch wenn wir getrennt sind und nicht mehr zusammen wohnen, und sich so auch verhalten.

8. Nicht zu streng zu Dir selbst zu sein und Dich für jeden vollbrachten Teilschritt zu loben.
Gutes Verhältnis zu deinem Partner ist das Beste, was du für eure Kinder tun kannst.
 

Selin

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Hallo Zusammen
Mein Mann hat mir heute Morgen unter Tränen gesagt, dass es das nicht aufgeben will. Zwar am Telefon (er war schon am Arbeiten) aber für jemanden, der nicht kommuniziert und Gefühle nicht zeigen kann, ist dieser Anruf ein grosser Schritt. Nun ja, was machen wir nun. Die Gefühle kommen nicht einfach zurück.. am liebsten würde ich mich verkriechen.
Liebe Grüsse
 

Lebenslust_BEO

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Hallo Selin.
Die Gefühle kommen auch nicht einfach so... schau mal, dein Mann möchte die Beziehung nicht aufgeben. Im Allgemeinen würde ich das als "sehr positiv" bezeichnen. Ausser du hättest gerne, dass er dazu nicht bereit wäre?!

Viele Menschen würden gerne die Beziehung beenden, sind aber nicht bereit die Verantwortung alleine zu tragen und wünschen sich, dass der Partner ebenfalls die Beziehung beenden möchte. So kann man die Verantwortung gemeinsam tragen oder sogar die Schuld für die Trennung komplett an den Partner übertragen.

Probiere die ganze Situation so zu sehen:
- 1. Ja, für dich stimmt die Beziehung SO wie sie die letzten Jahre war und wie sie jetzt läuft nicht. Punkt.
- 2. Dein Mann möchte die Beziehung nicht aufgeben. Das heisst du und die Beziehung sind ihm was wert.
- 3. Du hast jetzt (da dein Mann nicht möchte die Beziehung aufgeben) Zeit, sich in Ruhe zu entscheiden. Nutze diese Zeit.
- 4. Überlege es dir, WAS jetzt passieren soll/kann, damit du dich in deiner Beziehung wohl fühlst.
z.B. ein Ausflug?! Wellness-Wochenende mit/ohne deinem Mann?! Kino?! Mach 1-2 Sachen nur für DICH. (Es kann helfen, sich einfach wohl zu fühlen, ohne dass dein Wohlbefinden und deine Zufriedenheit von deinem Partner bzw. von deiner Beziehung abhängen. Meine Ex hat es nicht geschafft nach der Trennung alleine glücklich zu sein, irgenwas steht ihr IMMER NOCH im Weg)
- 5. Kommunzier deine Wünsche deinem Mann. Hilf ihm, so zu sagen, DICH glücklich zu machen. Wenn er nicht mitmacht, dann wird dir die Entscheidung auch leichter fallen. Sieh das wie eine neue Chance für DICH.

Das was du durchmachst, machen viele Paare auch durch. So ist das Leben. Setzt dich jetzt nicht unter Druck. Du musst nicht heute und nicht morgen die Entscheidung fällen. Du kannst aber heute und morgen etwas für dich etwas gutes tun. Ich wünsche dir VIEL Glück
 

Selin

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Hallo Lebenslust
Vielen Dank für deine Nachricht.

Momentan stehe ich an einer Abzweigung und weiss wirklich nicht, welchen Weg ich gehen soll. Mein Mann gibt sich sehr Mühe. Nur wie lang? Und was ändert effektiv? Menschen können sich nicht einfach so ändern. Liebe kommt nicht einfach so zurück. Haltungen bezüglich Lebensweise, Familie, Partnerschaft, Arbeit etc. zweier Menschen gleicht sich nicht einfach so an.

Alleine ohne Kinder wäre ich vielleicht nicht mehr bei ihm. Unsere Kinder sind aber sensibel, hängen an meinem Mann. Das Leben meiner Kinder wird sich drastisch ändern, weiss nicht, wie wir das hinkriegen sollen.

Nun, ich werde mich nach einer Therapiemöglichkeit umschauen. Nicht, dass ich spinne oder so. Aber als Hilfe für mich, meine Familie und die Entscheidung.

Ich verziehe mich in mein Schneckenhaus und kümmere mich um mich, uns. Daher werde ich mich auch hier zurück ziehen. Danke dir. Liebe Grüsse
 

Lineah

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15 Feb. 2024
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Oh Selin, ich kann das so gut verstehen! Bin in einer ganz ähnlichen Situation. Ich bin kurz davor, die offizielle Trennung zu verkünden, auch die Eheberatung hat nichts geholfen - nur ein bisschen zu verstehen, wie es so weit kommen konnte.
Wie ist es bei Euch nun weitergegangen...? Habt Ihr Fortschritte gemacht?
 

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Sandra_BSO
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  1. Seele @ Seele: Currywurst mögen die doch auch wie verrückt
  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
  4. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: Nur noch knapp 50 Minuten durchhalten Leute, dann sind dieser endbescheuerte Valentinstag und das damit ggf. verbundene KK auch wieder vorbei ;-)
  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
  6. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Leute denkt bitte dran: Ihr dürft im Forum nur bei anderen kommentieren, wenn ihr nen eigenen Strang habt oder hattet, in den Foren 1 bis 5. Ein Plaudereckenstrang reicht dafür nicht aus. Alle nicht genehmigte Posts werden vom Team wieder gelöscht.
  7. Honey Rider @ Honey Rider: Frohes neues Jahr
  8. Zebrafjord @ Zebrafjord: Ich wünsche auch ein Frohes Neues!
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  15. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Wenn ihr ins Fernsehen kommen wollt, dann schaut in die Plauderecke!
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