Einsamkeit in der Beziehung

Maya86

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29 Okt. 2023
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Hallo ihr Lieben,

ich weiß gar nicht so recht, wie ich anfangen soll... ich bin mit meinem Freund inzwischen drei Jahre ein Paar und grundsätzlich auch glücklich mit ihm, ich liebe ihn. Es gab und gibt jedoch immer wieder Themen, die mich irgendwie immer unzufriedener machen - ohne dass ich es möchte.

Ich muss dazu sagen, dass ich die erste Freundin meines Partners bin, ich hatte zuvor schon zwei lange Beziehungen. Ich schätze mich grundsätzlich als sehr tolerant ein und gestehe meinem Partner viel zu. Vielleicht solltet ihr als Hintergrund wissen, dass ich chronisch krank bin. Neben einer chronischen Migräne, also einer Migräne, die nicht mehr wirklich abklingt, sondern immer latent und an einigen Tagen auch stark (Erbrechen, Schmerzlevel so hoch, dass Medikamente kaum bis gar nicht anschlagen) da ist. Seit Januar 2022 habe ich zudem die Diagnose ME/CFS (chronisches Erschöpfungssyndrom). Aufgrund dessen habe ich 24/7 mittelstarke Schmerzen in Kopf und Beinen, starke Abgeschlagenheit und Probleme mit den Augen. Aktuell kann ich noch Teilzeit mit 33 Stunden/Woche arbeiten, davon 2x/Woche von zu Hause. Obwohl ich mich nicht unterkriegen lasse und alles erdenkliche an Medikamenten und Therapien ausprobiere, bin ich im Vergleich zu Gesunden schon eingeschränkt... ich kann nicht bis in die Nacht feiern gehen, Alkohol trinken, Konzerte besuchen, Sport machen oder ähnliches. Ich gehe immer wieder an und über die Grenzen, was dann zur Folge hat, dass ich tagelang, manchmal auch zwei Wochen durchgängig mit Fieber, starken Gliederschmerzen, Geräuschempfindlichkeit,... richtig flach liege. Da ich mich mit den Einschränkungen und Belastungen und immer wieder sehr starken Schmerzen inzwischen auch psychisch sehr belastet fühle, habe ich mir im Sommer eine Psychologin gesucht, die mit mir vor allem an dem Umgang der Erkrankung und meiner Akzeptanz dieser arbeitet.

Ein Thema, was immer wieder präsent ist, ist meine Beziehung. Mein Freund ist 36 Jahre und ich 37 Jahre. Er ist vom Charakter her wie ich früher: unternehmungslustig, immer aktiv, feiert gern und genießt das Leben. Drei mal im Jahr fährt er mit seinen Jungs in den Urlaub. Ich gönne ihm das von Herzen - ich habe mittlerweile gelernt, viel allein zu sein und das anzunehmen, mir Hobbies gesucht, die ich trotz Erkrankung machen kann (lesen, hin und wieder backen, mit Freundinnen telefonieren oder bei mir treffen und ähnliches). Es geht mir nicht darum, dass mein Freund zuständig dafür ist, mich "zu unterhalten", das kann ich allein. Es war auch von Beginn an so, dass wir uns nur sonntags, ab mittags und häufig noch an einem Abend unter der Woche gesehen haben. Seit Januar diesen Jahres wohnen wir zusammen. Ich bin seine erste Freundin und er hat immer betont, dass er Freiraum braucht... daher habe ich selbst dann nichts gesagt, wenn meine Freundinnen "groß geguckt" haben, wenn ich erzählt habe, wann bzw. wie oft wir uns sehen. Seitdem wir nun zusammenwohnen, fällt eigentlich auch der Sonntag nun häufig weg. Es gibt Wochen, da ist er in einer Woche an einem Abend zu Hause, WENN es gut läuft. Manchmal gar nicht oder sonntags erst ab 19/20 Uhr... unter der Woche ist immer irgend etwas... Jagdbesprechung, Bierchen beim Kumpel, etwas von der Arbeit... Samstags morgens ist er häufig ab 7.00 Uhr irgendwo einem Kumpel helfen oder hilft auch dem Hof seiner Eltern. Abends kommt er dann meist gegen 18 Uhr kurz heim, duscht sich und ist 30 - 60 Minuten später wieder weg: kegeln, Karten spiele, saufen. Es gab in den drei Jahren Beziehung vielleicht zwei Freitag Abende, die uns gehört haben und... vielleicht einen (?) Samstag Abend - die anderen Abende ist er bis in die Morgenstunden feiern bis kurz vorm Koma.

Das soll alles gar nicht so böse klingen, wie es das vermutlich tut! Er hat immer Angst, eingeengt zu werden... aber ich finde, davon sind wir weit weg. Ich habe ihm noch NIE gesagt, dass ich nicht möchte, dass er weggeht und das werde ich auch nie tun. Ich bettle nicht um Liebe oder gemeinsame Zeit. Aber zwischen "klammern" und jeden Tag aufeinander hängen und dem was wir haben, liegen einfach Welten. Ich will ihm ja nichts und versuche es immer wieder zu akzeptieren. Vor allem, da wir ein Haus gekauft haben, was gerade noch renoviert wird. Aber ich merke immer wieder, dass mir gemeinsame Zeit fehlt. Oft denke ich, ich darf das nicht "fordern", weil ich ihm nicht bieten kann, mit mir feiern zu gehen, Kanu zu fahren oder andere aktive Sachen. Ich kann es gesundheitlich nicht, woran ich selbst häufig fast zerbreche vor Kummer darüber. Ich habe ihm im letzten halben Jahr so häufig liebevoll Vorschläge gemacht... er hat noch Gutscheine/Geschenke von mir, die zwei Jahre alt sind (Flugzeug fliegen - er wollte immer Pilot werden, Brunchen,...). Er sagt, er findet die Geschenke gut und passt zu ihm, vor allem mit dem Fliegen... aber nachdem ich fünf oder sechs mal gefragt habe, wann wir das machen können, wann er Zeit hat, habe ich es einfach aufgegeben... vielleicht sind es auch schon acht oder neun mal gewesen, die ich gefragt habe - nicht klagend, sondern darauf freuend, Kuss dabei gegeben... liebevoll eben und gesagt, dass ich mich wirklich sehr freuen würde, mir wünsche, mal wieder sowas zu machen... ich verstehe es nicht. Er sagt dann, wenn er Sonntag Abend da ist und wir Tatort schauen, das reicht doch für die Woche. Manchmal sagt er auch, er wäre doch gar nicht mehr weg als andere Männer auch, ich hätte ein Aufmerksamkeitsproblem. Zwei mal war es auch schon so, dass er gesagt hat, er holt jetzt sofort sein Gewehr (er ist Jäger) und ich solle ihn dann erschießen, dann wäre ich ihn los. Das war richtig schlimm für mich, konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Manch andere Tage sagt er dann, ich hätte ja auch recht... aber es ändert sich nichts.

Manchmal kommt es dann in mir so hoch, dass ich auch schonmal wütend darüber geworden bin. Ist es denn zu viel verlangt, zwei oder drei mal im Monat (!) etwas mit seiner Freundin zu machen? Er hat alles, was er will... bin für ihn hierher gezogen, was ich gern gemacht habe... ich verzichte so viel in meinem Leben, krankheitsbedingt... er fragt immer, was er für mich tun kann, geht aber null auf meine Wünsche ein. Es ist ihm einfach egal, auch wenn er das bestreitet und absolut sagt, es wäre nicht so... aber ich kann keine andere Schlussfolgerung ziehen, als dass ich einfach nicht seine Priorität bin. Er kann seinen Urlaub machen. Er kann Freitag und Samstag jedes Wochenende bis in die Nacht hinein Koma-Saufen... ich will ihm ja gar nichts nehmen. Aber ich fühle mich langsam nicht nur (aufgrund der Krankheit) im allgemeinen Leben nur noch als Zuschauer, auch in der Beziehung... Er lebt SEIN Leben und ich schaue dabei zu...

Aktuell war er mit seinem Kegelclub auf Malle, seit Freitag, heute Nacht kommt er wieder. Im Januar ist er eine Woche Ski fahren, im Juni dann wieder eine Woche wandern. Ich genieße es auch, in dieser Zeit mal ganz für mich zu sein... aber diese Lücke im sonstigen Alltag wird einfach immer größer und es macht irgendwie auch langsam was mit mir. Ich möchte das so nicht, ich bin oft sehr traurig. Ich habe Freunde, die sehe ich auch trotz Krankheit und wir machen das Beste draus. Ich kann auch gut allein sein, gern sogar... aber wie wichtig bin ich ihm? Ich habe schon Ideen vorgeschlagen, was ich trotz Erkrankung machen kann, aber scheinbar ist er lieber bei anderen Leuten...

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Trennen möchte ich mich nicht. Wie kann ich lernen, besser damit zu leben, wenn er nicht bereit ist, Kompromisse zu finden?

Liebe Grüße
 

Mod Plouha

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Hallo Maya86

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und deinem Partner stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen. Eines haben alle am Anfang gemeinsam: die Liebe.

Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.

Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Plouha aus dem Team

Ps: Wolfgang's E-Book ist bei Partnerschaftsproblemen eine große Wissensbereicherung. Auch wenn es noch nicht zu einer Trennung gekommen ist, ist es für Paare wichtig, die Dynamiken zu verstehen, wenn es kriselt.
 

Mod Plouha

Moderator
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Hallo Maya,

Kurz auch eine persönliche Begrüßung und willkommen im Forum.
Mir ist vor allem Dein Schlusssatz sehr ins Auge gestochen:
Wie kann ich lernen, besser damit zu leben, wenn er nicht bereit ist, Kompromisse zu finden?
Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist, Dir hierzu Ratschläge zu geben. Denn es ist ja schon wichtig, für Dich, darauf zu hören, was Du hier als quälend oder zumindest nicht-passend empfindest. Und ich persönlich glaube nicht daran, dass man etwas aushalten sollte, was man als nicht gut für sich selbst empfindet. Zumal ich mich etwas frage wofür? Das Haus? Denn ein gemeinsames Leben gibt es ja in dem Sinne nicht.
Verzeih, wenn ich hier indiskret frage, aber gibt es denn noch ein Sexualleben bei Euch? Und falls, empfindest Du das als erfüllend?
Es kann sein, dass Ihr einfach komplett verschiedene Vorstellungen von Beziehung habt. Mit nur einer Seite ist das oft schwer zu beurteilen. Was ich rauslese, ist jedenfalls große Unzufriedenheit und ja auch letztlich eine mindestens nicht zu einem Ergebnis führende Kommunikation. Hast Du Mal eine Paartherapie erwogen? Ich denke ein "Übersetzer" könnte Euch da vielleicht helfen.

VG
Plouha
 

Yael1313

Aktives Mitglied
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30 Sep. 2023
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323
Hallo ihr Lieben,

Hallo ‍♀️
ich weiß gar nicht so recht, wie ich anfangen soll... ich bin mit meinem Freund inzwischen drei Jahre ein Paar und grundsätzlich auch glücklich mit ihm, ich liebe ihn. Es gab und gibt jedoch immer wieder Themen, die mich irgendwie immer unzufriedener machen - ohne dass ich es möchte.

Ich muss dazu sagen, dass ich die erste Freundin meines Partners bin, ich hatte zuvor schon zwei lange Beziehungen. Ich schätze mich grundsätzlich als sehr tolerant ein und gestehe meinem Partner viel zu. Vielleicht solltet ihr als Hintergrund wissen, dass ich chronisch krank bin. Neben einer chronischen Migräne, also einer Migräne, die nicht mehr wirklich abklingt, sondern immer latent und an einigen Tagen auch stark (Erbrechen, Schmerzlevel so hoch, dass Medikamente kaum bis gar nicht anschlagen) da ist. Seit Januar 2022 habe ich zudem die Diagnose ME/CFS (chronisches Erschöpfungssyndrom). Aufgrund dessen habe ich 24/7 mittelstarke Schmerzen in Kopf und Beinen, starke Abgeschlagenheit und Probleme mit den Augen. Aktuell kann ich noch Teilzeit mit 33 Stunden/Woche arbeiten, davon 2x/Woche von zu Hause. Obwohl ich mich nicht unterkriegen lasse und alles erdenkliche an Medikamenten und Therapien ausprobiere, bin ich im Vergleich zu Gesunden schon eingeschränkt... ich kann nicht bis in die Nacht feiern gehen, Alkohol trinken, Konzerte besuchen, Sport machen oder ähnliches. Ich gehe immer wieder an und über die Grenzen, was dann zur Folge hat, dass ich tagelang, manchmal auch zwei Wochen durchgängig mit Fieber, starken Gliederschmerzen, Geräuschempfindlichkeit,... richtig flach liege. Da ich mich mit den Einschränkungen und Belastungen und immer wieder sehr starken Schmerzen inzwischen auch psychisch sehr belastet fühle, habe ich mir im Sommer eine Psychologin gesucht, die mit mir vor allem an dem Umgang der Erkrankung und meiner Akzeptanz dieser arbeitet.
Das hört sich echt schlimm an. Tut mir sehr leid
Ein Thema, was immer wieder präsent ist, ist meine Beziehung. Mein Freund ist 36 Jahre und ich 37 Jahre. Er ist vom Charakter her wie ich früher: unternehmungslustig, immer aktiv, feiert gern und genießt das Leben. Drei mal im Jahr fährt er mit seinen Jungs in den Urlaub. Ich gönne ihm das von Herzen - ich habe mittlerweile gelernt, viel allein zu sein und das anzunehmen, mir Hobbies gesucht, die ich trotz Erkrankung machen kann (lesen, hin und wieder backen, mit Freundinnen telefonieren oder bei mir treffen und ähnliches). Es geht mir nicht darum, dass mein Freund zuständig dafür ist, mich "zu unterhalten", das kann ich allein. Es war auch von Beginn an so, dass wir uns nur sonntags, ab mittags und häufig noch an einem Abend unter der Woche gesehen haben. Seit Januar diesen Jahres wohnen wir zusammen. Ich bin seine erste Freundin und er hat immer betont, dass er Freiraum braucht... daher habe ich selbst dann nichts gesagt, wenn meine Freundinnen "groß geguckt" haben, wenn ich erzählt habe, wann bzw. wie oft wir uns sehen. Seitdem wir nun zusammenwohnen, fällt eigentlich auch der Sonntag nun häufig weg. Es gibt Wochen, da ist er in einer Woche an einem Abend zu Hause, WENN es gut läuft. Manchmal gar nicht oder sonntags erst ab 19/20 Uhr... unter der Woche ist immer irgend etwas... Jagdbesprechung, Bierchen beim Kumpel, etwas von der Arbeit... Samstags morgens ist er häufig ab 7.00 Uhr irgendwo einem Kumpel helfen oder hilft auch dem Hof seiner Eltern. Abends kommt er dann meist gegen 18 Uhr kurz heim, duscht sich und ist 30 - 60 Minuten später wieder weg: kegeln, Karten spiele, saufen. Es gab in den drei Jahren Beziehung vielleicht zwei Freitag Abende, die uns gehört haben und... vielleicht einen (?) Samstag Abend - die anderen Abende ist er bis in die Morgenstunden feiern bis kurz vorm Koma.

Hast du es schon versucht auch mehr zu unternehmen?
Du musst ja nicht wirklich was machen, sondern nur wegfahren und sagen: ich Treff eine Freundin
Ohne weiter darauf einzugehen

Irgendwann wird er neugierig werden

Das soll alles gar nicht so böse klingen, wie es das vermutlich tut! Er hat immer Angst, eingeengt zu werden... aber ich finde, davon sind wir weit weg. Ich habe ihm noch NIE gesagt, dass ich nicht möchte, dass er weggeht und das werde ich auch nie tun. Ich bettle nicht um Liebe oder gemeinsame Zeit. Aber zwischen "klammern" und jeden Tag aufeinander hängen und dem was wir haben, liegen einfach Welten. Ich will ihm ja nichts und versuche es immer wieder zu akzeptieren. Vor allem, da wir ein Haus gekauft haben, was gerade noch renoviert wird. Aber ich merke immer wieder, dass mir gemeinsame Zeit fehlt. Oft denke ich, ich darf das nicht "fordern", weil ich ihm nicht bieten kann, mit mir feiern zu gehen, Kanu zu fahren oder andere aktive Sachen. Ich kann es gesundheitlich nicht, woran ich selbst häufig fast zerbreche vor Kummer darüber. Ich habe ihm im letzten halben Jahr so häufig liebevoll Vorschläge gemacht... er hat noch Gutscheine/Geschenke von mir, die zwei Jahre alt sind (Flugzeug fliegen - er wollte immer Pilot werden, Brunchen,...). Er sagt, er findet die Geschenke gut und passt zu ihm, vor allem mit dem Fliegen... aber nachdem ich fünf oder sechs mal gefragt habe, wann wir das machen können, wann er Zeit hat, habe ich es einfach aufgegeben... vielleicht sind es auch schon acht oder neun mal gewesen, die ich gefragt habe - nicht klagend, sondern darauf freuend, Kuss dabei gegeben... liebevoll eben und gesagt, dass ich mich wirklich sehr freuen würde, mir wünsche, mal wieder sowas zu machen... ich verstehe es nicht. Er sagt dann, wenn er Sonntag Abend da ist und wir Tatort schauen, das reicht doch für die Woche. Manchmal sagt er auch, er wäre doch gar nicht mehr weg als andere Männer auch, ich hätte ein Aufmerksamkeitsproblem.
Jaja. Wsl meint er damit seine Freunde und du hast ganz sicher kein Problem
Zwei mal war es auch schon so, dass er gesagt hat, er holt jetzt sofort sein Gewehr (er ist Jäger) und ich solle ihn dann erschießen, dann wäre ich ihn los. Das war richtig schlimm für mich, konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Manch andere Tage sagt er dann, ich hätte ja auch recht... aber es ändert sich nichts.

Manchmal kommt es dann in mir so hoch, dass ich auch schonmal wütend darüber geworden bin. Ist es denn zu viel verlangt, zwei oder drei mal im Monat (!) etwas mit seiner Freundin zu machen? Er hat alles, was er will... bin für ihn hierher gezogen, was ich gern gemacht habe... ich verzichte so viel in meinem Leben, krankheitsbedingt... er fragt immer, was er für mich tun kann, geht aber null auf meine Wünsche ein. Es ist ihm einfach egal, auch wenn er das bestreitet und absolut sagt, es wäre nicht so... aber ich kann keine andere Schlussfolgerung ziehen, als dass ich einfach nicht seine Priorität bin. Er kann seinen Urlaub machen. Er kann Freitag und Samstag jedes Wochenende bis in die Nacht hinein Koma-Saufen... ich will ihm ja gar nichts nehmen. Aber ich fühle mich langsam nicht nur (aufgrund der Krankheit) im allgemeinen Leben nur noch als Zuschauer, auch in der Beziehung... Er lebt SEIN Leben und ich schaue dabei zu...

Aktuell war er mit seinem Kegelclub auf Malle, seit Freitag, heute Nacht kommt er wieder. Im Januar ist er eine Woche Ski fahren, im Juni dann wieder eine Woche wandern. Ich genieße es auch, in dieser Zeit mal ganz für mich zu sein... aber diese Lücke im sonstigen Alltag wird einfach immer größer und es macht irgendwie auch langsam was mit mir. Ich möchte das so nicht, ich bin oft sehr traurig. Ich habe Freunde, die sehe ich auch trotz Krankheit und wir machen das Beste draus. Ich kann auch gut allein sein, gern sogar... aber wie wichtig bin ich ihm? Ich habe schon Ideen vorgeschlagen, was ich trotz Erkrankung machen kann, aber scheinbar ist er lieber bei anderen Leuten...

Du kannst wirklich gut allein seun

Vl müsste er sehen, dass du nicht immer zuhause wartest
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Trennen möchte ich mich nicht. Wie kann ich lernen, besser damit zu leben, wenn er nicht bereit ist, Kompromisse zu finden?

Liebe Grüße
 
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4 Nov. 2023
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16
Sehr erfolgreich und erfreulich klingt eure Situation nicht. Dass Du gesundheitlich so stark angeschlagen bist, ist natürlich stark beziehungseinschränkend für einen Mann, der gern sein Leben rockt.

Aber: Er hat sich auf Dich bewusst als Beziehungspartnerin eingelassend, wohl wissend, dass eure Beziehung mit starken Einschränkungen und Kompromissen verbunden sein wird.

In meiner Wahrnehmung lebt Dein Freund seinen eigenen Stiefel und das in sehr egoistischer Art und Weise. Er versucht nicht mal Vorschläge zu unterbreiten, die ihr sehr wohl gemeinsam wahrnehmen könntet, wenn ihm daran gelegen wäre.

Welchen Mehrgewinn hast Du durch einen Partner, der unter der Woche ständig unterwegs ist und sich am Wochenende mit Alkohol zuschüttet, sodass der Sonntag dann zum Ausnüchtern genutzt wird. Du bist noch zu jung, um ein Leben wie dieses zu führen, überwiegend einsam und traurig.

Es gibt keinen gemeinsamen Alltag, keine Kurztrips, die Du mit guter Vorbereitung mit ihm zusammen gestalten könntest, wenn er ein empathischer und Dir zugewandter Partner wäre.

Ich wäre dafür, dass ihr eine Weile getrennt verbringt, Du vielleicht eine Kur über die Krankenkasse beantragst und ihr in dieser Zeitspanne überlegt, ob eure Gefühle füreinander noch zu eurer Lebenssituation und der Lebensvorstellung passen, oder ob es seinerseits eher Bequemlichkeit ist, bei Dir als Freund zu sein und Du nur deshalb alles aussitzt aus Angst, in keine andere Beziehung mehr zu kommen.
 

Semiha

Mitglied
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1 Aug. 2023
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29
Liebe Maya86,



mich hat dein Beitrag bzw. dein Strang total bewegt. Mir tut das so wahnsinnig leid ..., dass du aufgrund der Einschränkung auf Einiges verzichten musst und dann noch die Sache mit deinem Partner... :( Finde, hier wurden schon total gute Impulse gegeben, wie du das Ganze produktiv angehen könntest. Wollte mich erkundigen, wie momentan so der Stand der Dinge ist?



Was ich mich noch frage – du schreibst:


ich bin mit meinem Freund inzwischen drei Jahre ein Paar und grundsätzlich auch glücklich mit ihm, ich liebe ihn. ? [...] Trennen möchte ich mich nicht.



Hat sich die Liebe zu ihm in den letzten drei Jahren irgendwie verändert, bspw. von der Intensität her oder ist sie konstant geblieben vom Level her? Ich frage, weil du auch schreibst, dass trotz prinzipieller Zuneigung bei dir auch gewisse Unzufriedenheit mitschwingt und da stellt sich mir jetzt die Frage, ob du ihn vor diesem Hintergrund dieser Frustration nun auch anders liebst...



Und ist das mit deiner chronischen Erkrankung im Laufe der drei Jahre ‚ausgebrochen‘ oder eher zu Beginn eurer Beziehung? Hat er dir, als du ganz frisch die Diagnose hattest, mit Worten oder auch in Taten versichert, dass es für ihn keinen Unterschied macht und er dich, trotz deines Erkrankungshintergrunds, immer noch so akzeptiert, wie du bist? Weil man kann ja sagen, dass man etwas akzeptiert, es ist aber nur theoretisches Gerede, man hatte noch nicht alltäglichen bzw. praktischen Umgang damit und vielleicht hat er's ja so prinzipiell ehrlich gemeint, dass er es akzeptieren möchte, hat in der Praxis aber gemerkt, dass es doch nicht geht. Schreibe aus Erfahrung, weil mir auch mal so etwas passiert ist, dass jemand, der mir mal sehr nahestand, gesagt hat, dass er, trotz Erberkrankung, zu mir halten möchte bzw. wird, es aber dann doch nicht gekonnt hat und das im Endeffekt nur ‚leere Worte‘ gewesen sind...



Klar, du schreibst auch, dass du seine erste Freundin bzw. Beziehung bist und er weiß manchmal vielleicht nicht, wie er sich verhalten soll, weil er da noch nicht arg viele Erfahrungen gesammelt hat, aber das soll jetzt auch keine Entschuldigung dafür sein, dich so lange Zeit auf einer Art Insel zu parken. So, wie du das schilderst, dass ihr euch kaum seht oder wenn, dann nur ganz kurz, hat Fernbeziehungstendenzen, aber ihr wohnt ja nicht weit weg voneinander und das ist, finde ich, so das traurige, dass er, trotz räumlicher Nähe (ihr lebt sogar zusammen!), so eine Distanz schafft, indem er ‚sein Ding‘ macht und dich dir selbst überlässt. :(



Hoffe wirklich sehr, dass du einen Umgang für dich findest und die Schritte finden und gehen wirst, die es bedarf, dass du wieder glücklicher und zufriedener bist.



Wünsche dir viel, viel Kraft und Zuversicht – alles Gute!

~Semiha
 

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