tara_x
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- 7 Jan. 2024
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Hallo ihr Lieben,
ich habe ein sehr schweres Jahr durchgemacht und hoffe, dass ich hier etwas Rat bekommen kann. Meine Geschichte könnte etwas lang werden. Mein Ex und ich waren 4 Jahre zusammen. Wir arbeiten zusammen an der Universität, durch flache Hierarchien und in der Kleinstadt sind so gut wie alle Kollegen und Kolleginnen miteinander befreundet, manche sind selber zusammen/verheiratet oder Paten der Kinder voneinander. Als wir zusammenkamen, war ich noch Studentin und lebte in einer WG mit einer Freundin A. Mit ihr verband ich eine 9-Jährige Freundschaft, aber mehr dazu später.
Nach 3 Jahren habe ich ihn gefragt, ob er in uns eine Zukunft sieht. Das lag vor allem daran, dass wir in der gleichen Stadt wohnen, uns jeden Tag sehen (praktisch fast zusammen wohnten), aber er nie entschlossen mit mir zusammenziehen wollte. Als er sagte, dass er sich mit uns nicht sicher ist, brach für mich nach und nach eine Welt zusammen. Er hat sich davor sehr um unsere Beziehung gekümmert, aber es wurde immer weniger während seiner Promotion und ich habe es immer auf "stressige Zeiten" geschoben: Auf die Coronazeit, auf seine neue Position als Dozent, auf die manisch-depressive Erkrankung seines Vaters und das Leiden seiner Mutter. Ich habe immer mehr erkannt, dass ich die Beziehung am laufen hielt. Als ich schließlich auf Arbeit durch meine Promotionsarbeit selber erschöpft war und es auf Arbeit nicht so rund lief, war es ihm zu viel, sich auch noch mit mir beschäftigen zu müssen. Das, was ich befürchtet hatte und versucht habe zu verhindern, wurde schließlich wahr. Er hat nie wirklich Schluss gemacht, er kam einfach nicht mehr zu mir in die Wohnung, machte nichts mehr für die Beziehung. Ich fühlte mich elend, ihn nicht zu sehen und stark vernachlässigt. Mein Selbstwertgefühl und meine Selbstachtung sinkte auf den Nullpunkt, sodass ich ihn fragte, ob wir nicht Freunde sein können, damit sich alles wieder entspannt. Er stimmte zu und war sichtlich erleichtert.
Hinzu kommt, dass A und ich uns nicht mehr verstanden haben. Sie war eine Freundin aus meiner Studienzeit. Ich habe einen Teil ihrer Bachelorarbeit geschrieben und korrigiert, für die sie dann später einen Preis gewann. Nie hat sie sich bei mir bedankt oder ähnliches. Es war auch nicht einfach mit ihr zusammenzuwohnen, weil sie leider keine ausgeprägten Antennen hatte, wenn mir etwas zu aufdringlich wurde oder dass ich nicht immer etwas mit ihr und meinem Ex unternehmen wollte. Sie ähnelt sehr der großen Schwester meines Ex, weshalb er sich sehr mit ihr verbunden fühlt. Wie stark es wirklich ist, habe ich unterschätzt. Sie sagte immer, dass sie zu mir stehen würde und, falls mal etwas mit meinem Ex sein sollte, dass sie für mich da sein würde.
Sie begann auch ihre Promotion an unserem Institut und schnell war sie mit allen befreundet. Sie kannte sehr viele private Dinge über jeden. Das machte mich oft stutzig, wie viel sie manchmal über meine Wochenplanung wusste. Ich fühlte mich nicht mehr wohl bei ihr, als Klatsch und Tratsch bei uns anfing und sie so viel über jeden redete und weiß. Ich zog mich immer mehr von ihr zurück, auch um mich vor Klatsch und Tratsch zu schützen und weil das Vertrauen zu ihr immer mehr abnahm. Das gefiel meinem Ex gar nicht, weil A anscheinend unter meinem Rückzug litt und er nicht verstand, dass ich nichts mehr mit ihr unternehmen wollte. Ich habe mich ihm zuliebe mit ihr getroffen, aber ich merkte immer öfter, dass ich nicht mehr mit ihrer eher unsensiblen und für mich zu neugierigen Art umgehen kann. Die, die sie kennen, sagen mir oft, dass sie halt so ist, es aber nicht böse meint. "Sie kann einfach nicht anders."
Eine weitere Info über sie ist, dass sie nie einen Freund hatte. Sie sieht sich als asexuell, möchte keinen Mann in ihrem Leben haben. Sie hat auch sehr starke Ansichten und ist sehr direkt. Gleichzeitig, um meinen Ex zu zitieren, "kann man ihr alles an den Kopf werfen und sie reagiert nie verletzt/traurig". Nach und nach machte es mich eifersüchtig, weil ich mich mit ihr verglichen fühlte. Ich fühlte mich einfach nicht mehr als seine Person gesehen. Ich fühlte mich in die Enge getrieben, dass ich mehr wie sie sein sollte. Er hat das nie so gesagt, aber es war hart, ihn über sie so positiv reden zu hören.
Mein Ex und ich stritten uns sehr oft über sie, weil ich nicht so viel mit ihr mehr zu tun haben wollte. Auch tat es mir sehr weh, dass er sie so in den Schutz nahm. Er wollte, dass es wieder so "einfach und leicht" ist wie in der WG-Zeit. Dabei war es für mich nie wirklich leicht. Ich habe es eher ausgehalten. Es fiel mir schwer, weiterhin offen über A zu reden. Es fiel mir schwer, dass es ihn beschäftigte, ob sie im Dunkeln alleine nach Hause lief und wollte von ihr immer eine Bestätigung per Nachricht, dass sie gut angekommen ist.
Nach der "Trennung" haben wir uns paar mal angenähert, aber die Streitigkeiten über meine Unzufriedenheit auf Arbeit und A wurden nicht besser. Ich war einfach zu reaktiv geworden, weil ich die beiden jeden Tag gesehen habe. Er hing noch an mir, denn er schrieb mir noch immer Nachrichten und seine Wohnung hatte immer noch meine Bilder. In dem Jahr getrennt sein, wollte er nie mehr zurück. Er wollte nur noch Freunde bleiben. Er schrieb mir jeden Tag, als er seine Motorradtour hatte und schickte mir viele Bilder. Er brachte mir Souvenire vorbei und dachte auch an meinen Geburtstag und kam auch vorbei. Es hat gedauert, bis ich merkte, dass A die gleiche Behandlung bekam.
Das erste Mal, als ich das endlich merkte, war in der Pflicht- Frühstücksrunde jeden Tag auf Arbeit. Sie scrollt immer auf ihrem Handy, als ich mich mit ihr unterhielt. Sie wollte mir etwas auf ihrem Handy zeigen und ich sah, dass ihre Galerie voll mit Bildern ist, die er mir auch zu seinem Urlaub schickte. Sie schrieben sich also jeden Tag. Das merkte ich auch an beiden Onlinezeiten auf WA. Sie trafen sich zum gemeinsamen Trinken während der Arbeitszeit, was ich mir so wünschte, dass er das auch mal mit mir tat. Sie trafen sich auch über den Sommer zum Zeit verbringen, ins Kino gehen. Sie hat die Schlüssel zu seiner Wohnung und passte auf sie auf, während seines Urlaubs. An seinem Schlüsselband ist ihr Schlüsselanhänger. Trotzdem behaupten beide, dass zwischen denen nichts wäre.
Die Trennung und die Tatsache, dass ich beide jeden Tag sah und er oft in ihrem Büro vorbeikam, setzte mir so derart zu, dass ich depressiv wurde und therapeutische Hilfe in Anspruch nahm. Ich wollte nicht, dass irgendjemand auf Arbeit merkt, wie schlecht es mir wirklich geht. Ich konnte mit niemanden darüber reden. Ich habe A mal gesagt, dass mir der enge Kontakt zu meinem Ex sehr wehtut und ich sehr enttäuscht bin, dass sie nach der Trennung nicht für mich da war. Sie sagte, dass es ihr leid tut, aber sie sich nicht zwischen uns beiden entscheiden möchte. Also legte ich die Freundschaft aufs Eis und kündigte innerlich.
Mein Ex möchte weiterhin mit mir in Kontakt stehen. Ab und zu kommt er in mein Büro. Er backte Kekse für mich zur Weihnachtszeit und brachte einen Kuchen zu meinem Geburtstag mit. Wir gingen auch mal zusammen essen, wo er mir sagte, dass er nur zu mir so wäre. Er will mit mir zusammen in meiner Wohnung Filme gemeinsam anschauen. Es ist manchmal sehr vertraut und das schürte Hoffnungen in mir und tat weh. Zu Weihnachten schenkte er mir ein Duschset mit vielen Herzen. Ich habe so oft versucht, ihn zu vergessen und loszulassen. Mein Heilungsprozess ist sehr langsam. Ich vermisse ihn, besonders weil ich sehe, dass sogar noch Bilder von mir auf Arbeit in seinem Büro sind.
Nun werden es bald 11 Monate, seit ich einknickte und ihn um Freundschaft bat. Er wollte im neuen Jahr sich mit mir treffen und mit mir einen Film schauen. Aber ich habe ihm gesagt, dass er und ich Baustellen haben und wir gerne Filme schauen können, sobald jeder für sich an sich gearbeitet haben und die Lage sich entspannt. In dem Jahr ist auch sein Vater gestorben und ich habe ihn zu der Beerdigung begleitet. Seine Mam bekam Brustkrebs und telefoniert oft mit ihm über ihren Verlust und ihren Krankenstand. Die Eltern mochten mich sehr und waren sehr traurig über die Trennung. Ich dachte, da wäre Abstand für beide Seiten das Beste.
Ich merke seit einer Woche, dass ich nicht mehr nachschauen muss, ob er und A online waren. Ich habe über das letzte Jahr einen neuen Freundeskreis aufgebaut, bin ehrenamtlich tätig und auf Arbeit habe ich seit drei Monaten sehr erfolgreiche Ergebnisse gehabt. Die Unzufriedenheit mit der Arbeit hat sich so gut wie gelegt. Oftmals merke ich, dass ich ohne ihn kann, weil ich mich beschäftigt halte. Aber ich merke, dass ich ihn nicht vergessen kann und noch immer Gefühle hege.
Insgeheim tut es mir zwar immer noch weh, die beiden zu sehen. Aber es ist nicht mehr so überwältigend, dass ich losweinen muss oder einen eifersüchtigen Ausbruch bekomme. Da ist eher so ein stumpfes Gefühl eingetreten, eine Mischung aus Gleichgültigkeit und Müdigkeit vom Schmerz, mich weiter damit zu befassen. Ich wollte auch nie, dass er das Gefühl bekommt, dass er sich zwischen uns entscheiden müsste. Nur etwas weniger Kontakt (nicht jeden Tag und ganz bestimmt nicht über alles redend).
Eine weitere Sache ist, dass A mich nächste Woche zu ihrem Geburtstag eingeladen hat. Eigentlich haben wir die Freundschaft aufs Eis gelegt! Sie wollte bowlen gehen und dann in Bars weiterziehen. Ex meinte, dass er auf jeden Fall zum Bowlen kommt, wenn ich dahingehe. Ansonsten geht er nur mit in die Bars. Ich habe ihr einfach nur noch abgesagt, weil es mir einfach deutlich besser geht ohne sie in meinem Leben. Aber ich sehe auch eine weitere Möglichkeit flöten gehen, dass es sich zwischen meinem Ex und mir erholt.
Nun sitze ich hier und ziehe zum letzten Mal einen Ex back in Erwägung. Wie sieht ihr meine Lage? Es hat mir zumindest geholfen, mir ein paar Dinge von der Seele zu schreiben. Vielleicht brauche ich gerade auch einen Ort, um mich über diverse geschehene Dinge auszutauschen...
Falls etwas Verwirrend erscheint, könnt ihr mir gern Bescheid geben. Vielen Dank im Voraus!
ich habe ein sehr schweres Jahr durchgemacht und hoffe, dass ich hier etwas Rat bekommen kann. Meine Geschichte könnte etwas lang werden. Mein Ex und ich waren 4 Jahre zusammen. Wir arbeiten zusammen an der Universität, durch flache Hierarchien und in der Kleinstadt sind so gut wie alle Kollegen und Kolleginnen miteinander befreundet, manche sind selber zusammen/verheiratet oder Paten der Kinder voneinander. Als wir zusammenkamen, war ich noch Studentin und lebte in einer WG mit einer Freundin A. Mit ihr verband ich eine 9-Jährige Freundschaft, aber mehr dazu später.
Nach 3 Jahren habe ich ihn gefragt, ob er in uns eine Zukunft sieht. Das lag vor allem daran, dass wir in der gleichen Stadt wohnen, uns jeden Tag sehen (praktisch fast zusammen wohnten), aber er nie entschlossen mit mir zusammenziehen wollte. Als er sagte, dass er sich mit uns nicht sicher ist, brach für mich nach und nach eine Welt zusammen. Er hat sich davor sehr um unsere Beziehung gekümmert, aber es wurde immer weniger während seiner Promotion und ich habe es immer auf "stressige Zeiten" geschoben: Auf die Coronazeit, auf seine neue Position als Dozent, auf die manisch-depressive Erkrankung seines Vaters und das Leiden seiner Mutter. Ich habe immer mehr erkannt, dass ich die Beziehung am laufen hielt. Als ich schließlich auf Arbeit durch meine Promotionsarbeit selber erschöpft war und es auf Arbeit nicht so rund lief, war es ihm zu viel, sich auch noch mit mir beschäftigen zu müssen. Das, was ich befürchtet hatte und versucht habe zu verhindern, wurde schließlich wahr. Er hat nie wirklich Schluss gemacht, er kam einfach nicht mehr zu mir in die Wohnung, machte nichts mehr für die Beziehung. Ich fühlte mich elend, ihn nicht zu sehen und stark vernachlässigt. Mein Selbstwertgefühl und meine Selbstachtung sinkte auf den Nullpunkt, sodass ich ihn fragte, ob wir nicht Freunde sein können, damit sich alles wieder entspannt. Er stimmte zu und war sichtlich erleichtert.
Hinzu kommt, dass A und ich uns nicht mehr verstanden haben. Sie war eine Freundin aus meiner Studienzeit. Ich habe einen Teil ihrer Bachelorarbeit geschrieben und korrigiert, für die sie dann später einen Preis gewann. Nie hat sie sich bei mir bedankt oder ähnliches. Es war auch nicht einfach mit ihr zusammenzuwohnen, weil sie leider keine ausgeprägten Antennen hatte, wenn mir etwas zu aufdringlich wurde oder dass ich nicht immer etwas mit ihr und meinem Ex unternehmen wollte. Sie ähnelt sehr der großen Schwester meines Ex, weshalb er sich sehr mit ihr verbunden fühlt. Wie stark es wirklich ist, habe ich unterschätzt. Sie sagte immer, dass sie zu mir stehen würde und, falls mal etwas mit meinem Ex sein sollte, dass sie für mich da sein würde.
Sie begann auch ihre Promotion an unserem Institut und schnell war sie mit allen befreundet. Sie kannte sehr viele private Dinge über jeden. Das machte mich oft stutzig, wie viel sie manchmal über meine Wochenplanung wusste. Ich fühlte mich nicht mehr wohl bei ihr, als Klatsch und Tratsch bei uns anfing und sie so viel über jeden redete und weiß. Ich zog mich immer mehr von ihr zurück, auch um mich vor Klatsch und Tratsch zu schützen und weil das Vertrauen zu ihr immer mehr abnahm. Das gefiel meinem Ex gar nicht, weil A anscheinend unter meinem Rückzug litt und er nicht verstand, dass ich nichts mehr mit ihr unternehmen wollte. Ich habe mich ihm zuliebe mit ihr getroffen, aber ich merkte immer öfter, dass ich nicht mehr mit ihrer eher unsensiblen und für mich zu neugierigen Art umgehen kann. Die, die sie kennen, sagen mir oft, dass sie halt so ist, es aber nicht böse meint. "Sie kann einfach nicht anders."
Eine weitere Info über sie ist, dass sie nie einen Freund hatte. Sie sieht sich als asexuell, möchte keinen Mann in ihrem Leben haben. Sie hat auch sehr starke Ansichten und ist sehr direkt. Gleichzeitig, um meinen Ex zu zitieren, "kann man ihr alles an den Kopf werfen und sie reagiert nie verletzt/traurig". Nach und nach machte es mich eifersüchtig, weil ich mich mit ihr verglichen fühlte. Ich fühlte mich einfach nicht mehr als seine Person gesehen. Ich fühlte mich in die Enge getrieben, dass ich mehr wie sie sein sollte. Er hat das nie so gesagt, aber es war hart, ihn über sie so positiv reden zu hören.
Mein Ex und ich stritten uns sehr oft über sie, weil ich nicht so viel mit ihr mehr zu tun haben wollte. Auch tat es mir sehr weh, dass er sie so in den Schutz nahm. Er wollte, dass es wieder so "einfach und leicht" ist wie in der WG-Zeit. Dabei war es für mich nie wirklich leicht. Ich habe es eher ausgehalten. Es fiel mir schwer, weiterhin offen über A zu reden. Es fiel mir schwer, dass es ihn beschäftigte, ob sie im Dunkeln alleine nach Hause lief und wollte von ihr immer eine Bestätigung per Nachricht, dass sie gut angekommen ist.
Nach der "Trennung" haben wir uns paar mal angenähert, aber die Streitigkeiten über meine Unzufriedenheit auf Arbeit und A wurden nicht besser. Ich war einfach zu reaktiv geworden, weil ich die beiden jeden Tag gesehen habe. Er hing noch an mir, denn er schrieb mir noch immer Nachrichten und seine Wohnung hatte immer noch meine Bilder. In dem Jahr getrennt sein, wollte er nie mehr zurück. Er wollte nur noch Freunde bleiben. Er schrieb mir jeden Tag, als er seine Motorradtour hatte und schickte mir viele Bilder. Er brachte mir Souvenire vorbei und dachte auch an meinen Geburtstag und kam auch vorbei. Es hat gedauert, bis ich merkte, dass A die gleiche Behandlung bekam.
Das erste Mal, als ich das endlich merkte, war in der Pflicht- Frühstücksrunde jeden Tag auf Arbeit. Sie scrollt immer auf ihrem Handy, als ich mich mit ihr unterhielt. Sie wollte mir etwas auf ihrem Handy zeigen und ich sah, dass ihre Galerie voll mit Bildern ist, die er mir auch zu seinem Urlaub schickte. Sie schrieben sich also jeden Tag. Das merkte ich auch an beiden Onlinezeiten auf WA. Sie trafen sich zum gemeinsamen Trinken während der Arbeitszeit, was ich mir so wünschte, dass er das auch mal mit mir tat. Sie trafen sich auch über den Sommer zum Zeit verbringen, ins Kino gehen. Sie hat die Schlüssel zu seiner Wohnung und passte auf sie auf, während seines Urlaubs. An seinem Schlüsselband ist ihr Schlüsselanhänger. Trotzdem behaupten beide, dass zwischen denen nichts wäre.
Die Trennung und die Tatsache, dass ich beide jeden Tag sah und er oft in ihrem Büro vorbeikam, setzte mir so derart zu, dass ich depressiv wurde und therapeutische Hilfe in Anspruch nahm. Ich wollte nicht, dass irgendjemand auf Arbeit merkt, wie schlecht es mir wirklich geht. Ich konnte mit niemanden darüber reden. Ich habe A mal gesagt, dass mir der enge Kontakt zu meinem Ex sehr wehtut und ich sehr enttäuscht bin, dass sie nach der Trennung nicht für mich da war. Sie sagte, dass es ihr leid tut, aber sie sich nicht zwischen uns beiden entscheiden möchte. Also legte ich die Freundschaft aufs Eis und kündigte innerlich.
Mein Ex möchte weiterhin mit mir in Kontakt stehen. Ab und zu kommt er in mein Büro. Er backte Kekse für mich zur Weihnachtszeit und brachte einen Kuchen zu meinem Geburtstag mit. Wir gingen auch mal zusammen essen, wo er mir sagte, dass er nur zu mir so wäre. Er will mit mir zusammen in meiner Wohnung Filme gemeinsam anschauen. Es ist manchmal sehr vertraut und das schürte Hoffnungen in mir und tat weh. Zu Weihnachten schenkte er mir ein Duschset mit vielen Herzen. Ich habe so oft versucht, ihn zu vergessen und loszulassen. Mein Heilungsprozess ist sehr langsam. Ich vermisse ihn, besonders weil ich sehe, dass sogar noch Bilder von mir auf Arbeit in seinem Büro sind.
Nun werden es bald 11 Monate, seit ich einknickte und ihn um Freundschaft bat. Er wollte im neuen Jahr sich mit mir treffen und mit mir einen Film schauen. Aber ich habe ihm gesagt, dass er und ich Baustellen haben und wir gerne Filme schauen können, sobald jeder für sich an sich gearbeitet haben und die Lage sich entspannt. In dem Jahr ist auch sein Vater gestorben und ich habe ihn zu der Beerdigung begleitet. Seine Mam bekam Brustkrebs und telefoniert oft mit ihm über ihren Verlust und ihren Krankenstand. Die Eltern mochten mich sehr und waren sehr traurig über die Trennung. Ich dachte, da wäre Abstand für beide Seiten das Beste.
Ich merke seit einer Woche, dass ich nicht mehr nachschauen muss, ob er und A online waren. Ich habe über das letzte Jahr einen neuen Freundeskreis aufgebaut, bin ehrenamtlich tätig und auf Arbeit habe ich seit drei Monaten sehr erfolgreiche Ergebnisse gehabt. Die Unzufriedenheit mit der Arbeit hat sich so gut wie gelegt. Oftmals merke ich, dass ich ohne ihn kann, weil ich mich beschäftigt halte. Aber ich merke, dass ich ihn nicht vergessen kann und noch immer Gefühle hege.
Insgeheim tut es mir zwar immer noch weh, die beiden zu sehen. Aber es ist nicht mehr so überwältigend, dass ich losweinen muss oder einen eifersüchtigen Ausbruch bekomme. Da ist eher so ein stumpfes Gefühl eingetreten, eine Mischung aus Gleichgültigkeit und Müdigkeit vom Schmerz, mich weiter damit zu befassen. Ich wollte auch nie, dass er das Gefühl bekommt, dass er sich zwischen uns entscheiden müsste. Nur etwas weniger Kontakt (nicht jeden Tag und ganz bestimmt nicht über alles redend).
Eine weitere Sache ist, dass A mich nächste Woche zu ihrem Geburtstag eingeladen hat. Eigentlich haben wir die Freundschaft aufs Eis gelegt! Sie wollte bowlen gehen und dann in Bars weiterziehen. Ex meinte, dass er auf jeden Fall zum Bowlen kommt, wenn ich dahingehe. Ansonsten geht er nur mit in die Bars. Ich habe ihr einfach nur noch abgesagt, weil es mir einfach deutlich besser geht ohne sie in meinem Leben. Aber ich sehe auch eine weitere Möglichkeit flöten gehen, dass es sich zwischen meinem Ex und mir erholt.
Nun sitze ich hier und ziehe zum letzten Mal einen Ex back in Erwägung. Wie sieht ihr meine Lage? Es hat mir zumindest geholfen, mir ein paar Dinge von der Seele zu schreiben. Vielleicht brauche ich gerade auch einen Ort, um mich über diverse geschehene Dinge auszutauschen...
Falls etwas Verwirrend erscheint, könnt ihr mir gern Bescheid geben. Vielen Dank im Voraus!
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