Paddy
Aktives Mitglied
- Registriert
- 28 Dez. 2020
- Beiträge
- 114
Guten Morgen zusammen!
Vielleicht ist einigen der Text zulang oder das Thema FB ist zu kompliziert (kann ich nachvollziehen).
Deswegen werde ich hier neben der unten ausführlicheren Fassung noch eine Kurzfassung hinzufügen.
Kurzfassung:
Meine Ex (31) und ich (32) haben uns im April online kennengelernt. Das Kennenlernen lief völlig ohne Intentionen ab, die meiste Investition ging von ihr aus.
Für Sie war ich ein sehr besonderer Mann, noch nie hätte Sie so jemanden kennengelernt. Was auch dazu führte dass sie Anfang Juli trotz dessen dass Sie die Männerwelt komplett aufgegeben hatte 480km zu mir fuhr.
Das hat Sie nie bereut. Es hat sofort ordentlich gefunkt. 2 Wochen später, als ich zu ihr fuhr waren wir ein paar und bekundeten uns bereits die Liebe. Wir hatten daraufhin im August einen wunderschönen Sommerurlaub wo wir eine Woche bei mir und eine Woche bei ihr verbrachten.
Schon im Urlaub klagte sie über nie dagewesene Rückenprobleme. Nach vielen Arztbesuchen die Diagnose Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule.
Dieser BSV hat komplett ungeahnte Ausmaße angenommen (Zeitsprung: diese Woche wird sie das 2. mal operiert). Sie war seit August nicht mehr arbeiten, der Zustand verschlimmerte sich zunehmend sodass sie Mitte Oktober das erste mal operiert wurde.
Bis dahin war in der Beziehung aber noch alles ok. Sie vergötterte mich nahezu, konnte mit ihrem Zustand seelisch auch sehr gut umgehen wofür ich höchsten Respekt zolle. Wie aus dem Nichts hörten jegliche Gefühlsbekundungen auf, wenn dann mal eine kam konnte ich sie einfach nicht mehr fühlen. Sie ging mehr auf Abstand was dazu führte dass auch ich mich distanzierte.
Dieses gegenseitige distanzieren tat mir nicht gut. Dadurch, dass Sie nach ihrer OP kein Auto fahren durfte haben wir uns auch nur noch alle 3 Wochen gesehen. Vor Weihnachten waren es sogar 4 Wochen.
Sie hat ein enorm enges Verhältnis zu ihrer Familie, fühlt sich in ihrer Heimat auch zu Hause und angekommen. Dennoch hat sie oft mit dem Zaunpfahl gewunken dass es möglich wäre ihr Leben zu mir zu verlagern. In der Zeit nach der OP musste ihre Mutter ihr sehr oft im Haushalt aushelfen, da meine Ex nicht mehr wie 5kg heben darf. In dieser Zeit hat sie sich ungewollt sehr viel Gedanken darum gemacht ob sie jemals ihre Familie, ihre Heimat verlassen kann und kam zu dem Ergebnis dass dies nicht möglich sei.
Bei unserem Trennungsgespräch nach Weihnachten waren wir uns aber auch einig dass dieser Gedankengang viel zu früh war, es aber verständlich ist dass man sich den Kopf zerbricht wenn man den ganzen Tag einfach nichts machen kann.
Am Trennungstag (1. Weihnachtstag) hatten wir noch einen wundervollen Abend. Der Morgen darauf war ähnlich. Viel Weinen, viel Nähe, viel gelacht und vorallem viel Dankbarkeit für diese tolle Zeit. An Gefühlen hat es bei uns nicht gemangelt, ganz im Gegenteil.
Heute frage ich mich jedoch ob es alles nicht nur Euphorie ihrerseits war, wobei ich anders herum der Meinung bin dass man Gefühle nicht vortäuschen kann und es eben doch an all den Umständen liegt. Auch am selben Tag, als ich wieder zu Hause angekommen war kamen noch viele, lange Nachrichten von ihr. Wie leid ihr ihr Abstands-Verhalten tut und dass ihr Herz innerlich zerreisst, dass es zwar richtig war sich jetzt zu trennen Sie mich aber zu gern noch bei sich haben wollte. Dass Sie noch nie einen so tollen Mann wie mich kennengelernt hat (Nebenbei: Auch ihr nähestes Umfeld, sogar die Mutter sagten zu mir dass Sie noch nie so glücklich ausgesehen hat wie mit mir) usw.
Ab dann war Stille. Ein Neujahrsgruß ihrerseits zu Silvester und ansonsten KS.
Ich verstehe die KS schon richtig, sie ist für mich um loszulassen. Nicht um sie wiederzubekommen. Ich weiss nicht, ob ich sie wieder will. Es waren hier und da einige Dinge die mir nicht gefallen haben, an denen man aber hätte arbeiten oder drüber hinwegschauen können. Sie ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt gerade, und dafür habe ich sogar Verständnis. Sie wird die Trennung nicht so verarbeiten können wie ich es tue, weil ihr Kopf komplett bei ihrem BSV und ihren Zukunftssorgen ist. Anderseits kommt eben der Zweifel auf ob Sie nicht einfach Klick gemacht und somit mit mir abgeschlossen hat.
-Achtung, langer Text-
Vorab: vor ein paar Jahren hatte ich schonmal eine intensive Trennung mit Hilfe eines Forums durchlebt, dies fiel mir damals wesentlich einfacher mit der Unterstützung einer Community und deswegen möchte ich selbes nun wieder tun.
Zu meiner gescheiterten Fernbeziehung:
1.Kennenlernen:
Ich war gerade ein paar Monate Single im April 2020, trennte mich Weihnachten von einer intensiven, 5 jährigen Beziehung. Die Trennung habe ich sehr gut verarbeitet da ich die Trennung schon sehr lange zuvor in Erwägung gezogen habe. Das OdB (31) und ich (32) lernten uns tatsächlich über Instagram kennen. Dieses Kennenlernen war völlig natürlich, es gab anfänglich garkeine Intention sich jemals treffen zu wollen oder gar sich näher kennenzulernen. Es fing alles mit gegenseitigem reagieren auf Stories an, ging weiter mit ein paar Textereien bis man irgendwann feststellte dass die Chemie doch stimmen könnte.
Als wir feststellten, dass uns 480km trennen habe ich den Kontakt aber eindämpfen lassen da ich mir im Leben nie etwas aus der Ferne hätte vorstellen können. Es war dann erstmal etwas weniger Kontakt bis Sie dann wieder mehr Initiative ergriff. Es folgten daraufhin tiefe "Gespräche" über Instagram, kurz darauf gab Sie mir von sich aus ihre Nummer mit der Bitte dass ich mich melde.
Ich dachte mir dann einfach: "Okay, wieso nicht einfach mal was neues probieren, muss ja nicht in einer Fernbeziehung enden"
Sie rief dann auch prompt an nachdem meine erste Nachricht kam, wollte meine Stimme kennenlernen. Der Kontakt vertiefte sich innerhalb von 2 Wochen um ein vielfaches. Fast tägliche, lange Telefonate, auch rief Sie mich zwischendurch einfach mal nach der Arbeit an weil Sie meine Stimme hören wollte.
Alle Initiativen gingen vom OdB aus.
2. Kurze Zwischensequenz zu ihren Beziehungserfahrungen:
Bevor ich mit Punkt 1 fortfahre muss ich das mal kurz unterbrechen.
Sie hatte bei weitem nicht die praktische Beziehungserfahrung wie ich. Sie hatte mehrere kurze, eine intensivere Beziehung von 3 Jahren inklusive Zusammenleben mit dem Partner und eine "Beziehung" die sie zerstört hat.
Dennoch konnte ich herausfinden, dass Sie zumindest theoretisch mindestens auf dem selben Erfahrungsstand ist und sie sehr gut mit Beziehungen umzugehen weiss.
Die Beziehung die Sie zerstört hat:
Es war ihre Jugendliebe, mit ihm war sie schonmal zusammen. Er hat sie aber über Jahre hinweg nur hingehalten und ausgenutzt, meist für Sex oder einen Zufluchtsort. Er hatte immer wieder andere Frauen und Sie hat das mitgemacht. Das war in den Mitte 20ern und seitdem konnte Sie sich nie wieder richtig binden.
Auch ein wichtiger Punkt: sie hat keine Beziehung zu ihrem Vater, sie hasst ihn weil er der Mutter schlimmes angetan hat. Umso stärker ist die Beziehung zu ihrer Mutter, Familie und engen Freunden.
Sie ist seit mehreren Jahren "Single" und lebt alleine, hatte zwar immer wieder mal jemanden kennengelernt, auch mit kürzeren Beziehungen, aber da war nichts erwähnenswertes dabei.
Sie ist eine sehr selbstständige Frau und kommt mit dem Leben alleine wunderbar zurecht.
Zurück zu Punkt 1 "Kennenlernen":
Schon aus den langen Telefonaten und dem Kennenlernen aus der Ferne fiel ihr auf, dass Sie noch nie einen Mann wie mich kennenlernte. Auf Grund von Punkt 2 hätte Sie auch im Leben nie Initiativen ergriffen jemanden kennenzulernen (sie ist ebenfalls sehr attraktiv und kann sich die Männer aussuchen).
Ich für meinen Teil blieb beim ganzen Kennenlernen cool. Hätte auch nie die Inititative ergriffen zu ihr zu fahren, für mich war immer klar:
"Okay, es ist toll hier eine wundervolle Frau kennenzulernen, aber ich würde weder für Sex, noch um jemanden kennenzulernen nur weil alles zu passen scheint 480km fahren"
Anfang Juli war es dann soweit.
Ganz spontan fragte Sie was ich am kommenden Wochenende vor hätte.
Und ich erwähne nochmal:
Sie, die sich nicht um Männer bemühen würde, die die Hoffnung schon komplett aufgegeben hat, sich mit dem Leben allein abgefunden und eigentlich Hass auf Männer empfindet, Sie will 480km zu mir fahren um herauszufinden was das ist.
Leider musste ich dieses Wochenende absagen da ich verplant war, darüber war Sie auch sehr traurig. Aber 2 Wochen Später hat es dann funktioniert.
3. Das erste Wochenende und das Verlieben auf den ersten Blick:
Dieses Erlebnis werde ich wohl nie vergessen. Wer glaubt hier an Liebe auf den ersten Blick?
okay.. Liebe würde ich es nicht nennen, aber es hat vom ersten Augenblick an enorm gefunkt. Ich werde jetzt mal nicht aufzählen was wir alles gemacht haben, das würde den Rahmen sprengen.
Es ging alles sehr flott bei uns. Sie war 3 Tage bei mir und uns war sofort klar dass wir mehr wollen. Auch kamen von ihr die Worte: "Ich will dich auf jeden Fall wiedersehen!"
4. Die Zeit nach dem ersten Wochenende und ein gemeinsamer Urlaub:
2 Wochen später fuhr ich zu ihr. In diesen 2 Wochen hat der Kontakt nochmal intensiver zugenommen und in diesem Zeitraum haben sich auch die meisten Gefühle bei uns entwickelt. Nach dem Wochenende bei ihr waren wir dann auch offiziell ein Paar.
Viele mögen meinen das alles wäre zu schnell, glaubt mir, ich würde das als aussenstehende Person genauso sehen. Aber es war das Richtige, gerade wenn man so einen Umstand hat ist man sich umsomehr über die Rosarote Brille bewusst und wägt ab, ob es nicht nur daran liegen kann. Es hat wirklich alles gepasst.
Auch ihr ganzes Umfeld lernte mich solangsam kennen und jeder meinte dass ich der Richtige bin nach all den Enttäuschungen die Sie durchgemacht hat, allem vorran ihre Mutter, die ihr heilig ist.
Im August verbrachten wir 2 Wochen Urlaub miteinander. 1 Woche bei mir, 1 Woche bei ihr. Es war wirklich der schönste Urlaub seit Jahren. Sonst bin ich jedes Jahr weggeflogen, das fiel wegen Corona ohnehin flach. Diesen Test über erstmal längere Zeit zusammenzusein haben wir dann auch mit Bravur gemeistert. Auch fing Sie an mit dem Zaunpfahl zu winken dass Sie sich das Leben bei mir gut vorstellen könnte. Es stellte sich auch heraus, dass man den Alltag zusammen gut meistern kann (ich weiss, es ist für 2 Wochen schnell daher gesagt).
5. Thema Zusammenziehen:
Achtung!:
Es mag den Eindruck erwecken dass dies für uns bereits Thema war, dem ist aber nicht so. Natürlich hat unser Umfeld immer wieder darüber geredet wer denn zu wem zieht, wir aber wollten das wirklich komplett auf uns zukommen lassen!
Natürlich ist man sich bewusst, dass eine Fernbeziehung kein Dauerzustand ist. Was dies betrifft haben wir uns aber nie Druck gemacht oder einen inneren Zeitraum festgelegt. Uns war nur klar, wenn das Zukunft haben soll wird irgendwann jemand sein "Leben aufgeben" müssen. Wobei meine Einstellung da ganz klar ist: Es sind zwar 480km, es sind aber auch nur 480km
Ihr Lebensumstand:
Sie hat ein enorm enges Verhältnis zu ihrer Familie und Freunden.
Mein Lebensumstand:
Ich habe eine sehr gut laufende Familienschreinerei zu übernehmen, habe ein Elternhaus zur Verfügung sowie die Werkstatt 2 Straßen um die Ecke.
Uns beiden war also von Anfang an unausgesprochen klar (es war auch ihr bewusst) dass wenn, Sie irgendwann zu mir kommen wird da ich zuviel aufzugeben hätte, allein schon finanziell sehr große Einbüßen zu verbuchen hätte. Nichts destotrotz, komplett auszuschließen war es für mich nicht dass ich mein Leben zu ihr verlagere, man hätte ja irgendwann gemeinsam in meine Heimat ziehen können. Die Firma und das Haus laufen ja nicht weg.
6. Der Struggle beginnt:
Schon im Urlaub klagte Sie über seltsame, nie da gewesene Rückenschmerzen. Nach etlichen Arztterminen die Diagnose: BSV ind der HWS (Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule).
Auch wenn wir es über lange Zeit nicht für möglich hielten: Das war der Untergang der Beziehung.
Versteht mich nicht falsch, nicht weil ich kein Verständnis für die ganzen Umstände habe sondern weil sich dies vollkommen auf unsere Beziehung auswirkte.
Für mich war natürlich klar dass ich Sie vollstens unterstütze, auch war ich der Meinung: "wenn wir das packen sind wir noch gefestigter"
Ich habe keine Erfahrung mit BSV. Aber es stellte sich heraus dass es bei ihr doch sehr schwerwiegend und langfristig wird.
Sie war dann seit dem Urlaub auch nicht mehr arbeiten, konnte absolut garnichts mehr machen. Ihr Zustand verschlimmerte sich zunehmend. Es folgten noch 4 gemeinsame Wochenenden wo Sie ihren Zustand überdecken konnte und alles war noch gut.
Kurze Zwischensequenz:
Ich bin ein sehr empathischer Mensch. Mir ist vollkommen bewusst dass sich so ein Zustand auf alles auswirken kann. Ich habe Sie immer wieder mit Erfolg aus der Ferne aufbauen können, auch war Sie immer unheimlich froh mich an ihrer Seite zu haben, selbstverständlich wäre das nicht ihrer Meinung nach. Sie hat mit Zukunftsängsten bzgl ihres Jobs und natürlich auch um ihre zukünftige Gesundheit zu kämpfen, ein BSV kann schließlich lebenslange Auswirkungen mit sich bringen.
Zurück:
Schließlich wurde sie mitte Oktober operiert. Seitdem war Sie auch nicht mehr bei mir weil Sie mehrere Wochen garkein Auto fahren durfte und lange Strecken erst Recht nicht. Sie konnte nichtmal ihren Alltag alleine meistern, zum Glück konnte ihre Mutter die auf Grund von Corona in Kurzarbeit steck sie mehrere Wochen im Alltag unterstützen.
In den Wochen nach der OP sackte unser ganzes Verhältnis zusammen, von allem wurde es weniger. Weniger Gefühlsbekundungen, weniger Nähe (ja, das funktioniert auch aus der Ferne), weniger Kontakt, weniger Freude. Mir ging es völlig unbewusst zunehmend schlechter damit aber mir war bewusst woran es liegt.
Natürlich hatte ich Angst, Angst davor ob es vielleicht doch an mir liegt obwohl sie oft erwähnte dass dies nicht der Fall sei. Der Zustand, der sich auf unsere Beziehung auswirkte hat mich seelisch geschwächt. Hinzu kam dann der erneute Lockdown. Ich bin Wettkampf-Sportler und verbringe mind. 5 Tage die Woche im Gym, das Gym und der Sport ist mein Leben, dies fiel wieder komplett weg und natürlich habe ich damit auch zu kämpfen.
Durch diese Umstände konnten wir uns auch nur noch alle 3 oder 4 Wochen sehen. Ein Wochenende im November bei ihr lief dann absolut nicht gut. Sie war sichtlich genervt, empfand kaum mehr Freude und ich, ebenfalls seelisch geschwächt, beziehte das natürlich auf mich. Es gab kaum Nähe an diesem Wochenende. Die Wochen darauf waren wir schon dabei die Beziehung zu beenden, sie wollte erstmal ein paar Tage keinen Kontakt und schauen wie die Gefühlslage sei. Ich habe dies ganz gelassen genommen. Diese Kontaktlosigkeit hielt einen Tag an bis Sie mich Abends anrief und mir unter Tränen erzählte wie Leid ihr ihr Verhalten tut und dass Sie mich unheimlich vermisst. Daraufhin ging es auch ein paar Tage wieder Bergauf. Das nächste Treffen war erst Weihnachten möglich gewesen (Erinnerung: Seit der OP war ich nur noch bei ihr da Sie kein Auto fahren durfte).
Das ganze Verhältnis flachte aber wieder ab, diesmal nahm ich es auch gelassener, ich wusste woran es liegt. Dennoch war ich bereits unglücklich damit. Hinzu kam dann dass bei einem Kontrolltermin 4 Wochen nach der OP festgestellt wurde dass der Cage, der ihr eingepflanzt wurde wohl verschoben und nicht verwachsen sei. Resultat: Sie wird nochmal operiert und der ganze Spaß geht von vorne los.
6. Die Trennung:
An Heilig Abend fuhr ich morgens zu ihr, war Nachmittags da.. ich habe mich wirklich gefreut und innerlich die ganzen Wochen gehofft dass es wieder besser wird. Sie machte auf mich den Eindruck dass Sie nicht die selbe Freude empfindet. Der Heilig Abend bei ihrer Familie war auch wirklich noch sehr schön, trotz dessen dass uns irgendwas im Weg steht. Natürlich waren wir beide mehr auf Abstand, am nächsten Tag sprach ich dies auch an nachdem Sie mehrmals nachfragte was los sei:
Ich hatte das Gefühl dass es nicht mehr passt. Bei all dem Verständnis was ich aufbringe ist Sie nicht mehr der liebevoll, gefühlvolle Mensch den ich kennengelernt habe. Sie erklärte sich mit den mir bekannten Gründen die ich natürlich nachvollziehen kann, allerdings war ich nicht mehr glücklich damit.
Das Gespräch vertiefte sich bis wir irgendwann an den Punkt kamen ob unter diesen Umstand eine Fernbeziehung überhaupt noch Sinn macht, selbst wenn man sich liebt. Und ob man sich ein gemeinsames Leben jemals vorstellen kann.
Das war dann der Triggerpunkt.
Dadurch dass Sie nur zu Hause hing und ihre Mutter sie lange Zeit unterstützte fiel ihr wohl auf, dass Sie nie ihre Familie verlassen könne. Sie hatte einen richtigen Nervenzusammenbruch. Sie hat wohl sehr viel darüber nachgedacht (was man natürlich macht wenn man seit mehreren Monaten nichts machen kann) ob das jemals möglich wäre, denn ihr war bewusst dass das einzig sinnvolle wäre zu mir zu ziehen. Wir waren uns beide aber auch einig, dass Sie mit ihrem Gedankengang zu früh zu tief gegangen ist aber es dennoch natürlich abwägen muss ob das jemals möglich ist.
Wir haben viel darüber geredet und sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass so weh es auch tun wird eine Fernbeziehung allein unter diesem Aspekt nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Das ganze Gespräch lief sehr klar und ohne Streit ab. Kurz darauf fing sie sehr oft an zu weinen.
Ich wollte dann eigentlich auch direkt fahren, es war der 1. Weihnachtstag, nachmittags. Ich bin dann erstmal rausgegangen und hab mit Freunden telefoniert und beschlossen erst am nächsten Tag zu fahren da es zu gefährlich sei emotional geladen, kaum gegessen und zustäzlich bei Schnee zu fahren.
Wir waren uns dann auch beide einig dass es sicherer ist am nächsten Tag zu fahren.
Im Verlaufe des Abends folgten dann weitere Gespräche, auch dass wir vielleicht ein unterschiedliches Nähe / Abstand Verhältnis haben, dass Sie sich darüber auch Gedanken gemacht hat. Ich muss dazu sagen: Das kann man in einer Fernbeziehung nicht wirklich beurteilen, ich als jemand der zwar sehr viel Nähe wünscht, aber nie klammert oder Druck ausübt brauche ebenfalls viel Zeit für mich (allein wegen meinem Sport), auch war uns klar dass dieser Gedankengang von ihr vermutlich nicht ganz klar ist. Ihr tat es wieder ebenfalls total Leid dass Sie mich die Wochen zuvor unbeabsichtigt so auf Abstand gehalten hat, dass Sie sich selbst dafür nicht ausstehen konnte. Sie war / ist einfach viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Für mich alles nachwievor völlig nachvollziehbar aber trotzdem schmerzhaft.
Als der Druck dann weg war lagen wir uns den ganzen Abend, die ganze Nacht und den ganzen Morgen in den Armen. Diese letzte Zeit war gefüllt mit Weinen, lachen, Glück. Alles auf einmal im Wechsel. Wir wollten nicht loslassen aber wissen dass es der einzige Weg ist.
Auch der Abschied verlief genauso, wir konnten uns kaum loslassen (Oh gott mir kommen gerade wieder die Tränen wenn ich daran denke). Und sie bedankte sich mehrmals dafür dass ich noch geblieben bin, nicht nur weil es sicherer war sondern auch weil wir noch einen richtig schönen Abend ohne Druck hatten und alles funktioniert hat wie zu Beginn (worüber sie auch verwundert war).
Nunja, letztendlich war es dann soweit
Die Heimfahrt verging schnell, habe viel mit Freunden telefoniert und darüber gesprochen, auch sie meldete sich zwischendurch.
7. Was wir "ausgemacht" haben und die Zeit der Heimkehr:
Natürlich sagten wir dass wir uns nicht aus dem Leben verlieren wollen. Für Sie war ich der erste Mann in ihrem Leben in den Sie sich so schnell, so stark verliebt habe, dem Sie sich so komplett öffnen konnte. Dass ich der beste Mann sei den Sie je kennengelernt habe. Und eins weiss ich genau: Das sind keine hohlen Phrasen, ich habe das über die ganze Beziehung hinweg immer wieder zu hören bekommen, auch aus ihrem Umfeld und gespürt habe ich es ebenfalls. Für mich war es ebenfalls ähnlich, ich habe noch nie eine so Facettenreiche wundervolle Frau kennengelernt, die Entfernung war überhaupt kein Problem mehr für das was ich da bekommen habe (zumindest bis der Struggle losging).
Am selben Tag folgten noch viele Textereien, wie Leid ihr das alles tut dass Sie mich so behandelt hat die letzten Wochen (Sie stellte es schlimmer dar als ich es eigentlich empfand) und dass ich ihr fehle usw. Es kam sehr schnell wieder Hoffnung in mir hoch dass dies vielleicht nicht das endgültige Ende sei.
Gestern, also 2 Tage nach der Trennung wollte ich aber eine Richtung haben, ob wir nun festhalten oder Nägel mit Köpfen machen. Sie erklärte sich erneut und ich habe Verständnis dafür:
Für Sie steht erstmal die Gesundheit im Vordergrund, Sie ist seelisch sowie körperlich müde und erschöpft, sie kann kaum klare Gedanken fassen und jetzt nicht an 2 Fronten kämpfen. Heute hat Sie schließlich ihren nächsten Kontrolltermin und das weitere Vorgehen wird besprochen.
Mein Fazit:
Die Liebe war da, von ihrer Seite aus definitiv. Ich bin da eher vorsichtiger aber es war/ist auf jeden Fall eine Art Liebe. Sie war da auch generell viel aktiver, machte sehr oft Stories & Posts in Social Media über uns beide (ich natürlich daraufhin auch) und sie sagte mir sehr oft dass sie mich liebt und dass dies alles immer Ernst gemeint war.
Es ist einfach alles dumm gelaufen und niemand kann etwas dafür.
Der BSV, ihr Gedankengang darüber ob sie jemals wegziehen könne sind zu gewichtig für diese Fernbeziehung. Wir sind jetzt auch getrennt und ich werde für meinen Teil eine KS durchführen, auch obwohl wir meinten dass wir noch in Kontakt bleiben. Ich habe vor eine Art "KS Light" zu machen. Ich weiss Sie wird sich melden, auch wenns wegen ihrem BSV ist und Sie mir mitteilen will wie es damit weitergeht, darauf werde ich auch eingehen. Aber von mir wird wohl nichts mehr kommen, ich habe zu starke Gefühle für Sie und muss mich selbst wieder aufbauen und schützen, weiss aber nicht wie ich darauf reagieren soll wenn doch nochmal was von ihr kommt was uns beide betrifft.
Nun die Frage aller Fragen:
Will ich ein EB?
Das weiss ich selbst nicht. 2 Fakten:
1. Ich war unheimlich glücklich mit ihr und der Meinung dass die grundlegenden Dinge passen bis der Struggle losging und konnte mir ein Leben mit ihr sehr gut vorstellen, abgesehen von den unheimlich starken Gefühlen die wir füreinander empfinden.
2.Was aber, wenn es doch nicht nur an ihrem BSV liegt und sie auf Grund ihrer Beziehungserfahrungen Bindungsprobleme hat, ich möchte mich nicht nochmal in diesen Schmerz begeben.
Ich danke all denen, die sich diesen langen Text für eine doch kürzere aber intensive Fernbeziehung durchgelesen haben und freue mich wirklich sehr über eure Erfahrungen, Tipps und Ratschläge! Auch werde ich mich natürlich in anderen Strangs einlesen und versuchen euch bestmöglichst weiterzuhelfen!
Vielleicht ist einigen der Text zulang oder das Thema FB ist zu kompliziert (kann ich nachvollziehen).
Deswegen werde ich hier neben der unten ausführlicheren Fassung noch eine Kurzfassung hinzufügen.
Kurzfassung:
Meine Ex (31) und ich (32) haben uns im April online kennengelernt. Das Kennenlernen lief völlig ohne Intentionen ab, die meiste Investition ging von ihr aus.
Für Sie war ich ein sehr besonderer Mann, noch nie hätte Sie so jemanden kennengelernt. Was auch dazu führte dass sie Anfang Juli trotz dessen dass Sie die Männerwelt komplett aufgegeben hatte 480km zu mir fuhr.
Das hat Sie nie bereut. Es hat sofort ordentlich gefunkt. 2 Wochen später, als ich zu ihr fuhr waren wir ein paar und bekundeten uns bereits die Liebe. Wir hatten daraufhin im August einen wunderschönen Sommerurlaub wo wir eine Woche bei mir und eine Woche bei ihr verbrachten.
Schon im Urlaub klagte sie über nie dagewesene Rückenprobleme. Nach vielen Arztbesuchen die Diagnose Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule.
Dieser BSV hat komplett ungeahnte Ausmaße angenommen (Zeitsprung: diese Woche wird sie das 2. mal operiert). Sie war seit August nicht mehr arbeiten, der Zustand verschlimmerte sich zunehmend sodass sie Mitte Oktober das erste mal operiert wurde.
Bis dahin war in der Beziehung aber noch alles ok. Sie vergötterte mich nahezu, konnte mit ihrem Zustand seelisch auch sehr gut umgehen wofür ich höchsten Respekt zolle. Wie aus dem Nichts hörten jegliche Gefühlsbekundungen auf, wenn dann mal eine kam konnte ich sie einfach nicht mehr fühlen. Sie ging mehr auf Abstand was dazu führte dass auch ich mich distanzierte.
Dieses gegenseitige distanzieren tat mir nicht gut. Dadurch, dass Sie nach ihrer OP kein Auto fahren durfte haben wir uns auch nur noch alle 3 Wochen gesehen. Vor Weihnachten waren es sogar 4 Wochen.
Sie hat ein enorm enges Verhältnis zu ihrer Familie, fühlt sich in ihrer Heimat auch zu Hause und angekommen. Dennoch hat sie oft mit dem Zaunpfahl gewunken dass es möglich wäre ihr Leben zu mir zu verlagern. In der Zeit nach der OP musste ihre Mutter ihr sehr oft im Haushalt aushelfen, da meine Ex nicht mehr wie 5kg heben darf. In dieser Zeit hat sie sich ungewollt sehr viel Gedanken darum gemacht ob sie jemals ihre Familie, ihre Heimat verlassen kann und kam zu dem Ergebnis dass dies nicht möglich sei.
Bei unserem Trennungsgespräch nach Weihnachten waren wir uns aber auch einig dass dieser Gedankengang viel zu früh war, es aber verständlich ist dass man sich den Kopf zerbricht wenn man den ganzen Tag einfach nichts machen kann.
Am Trennungstag (1. Weihnachtstag) hatten wir noch einen wundervollen Abend. Der Morgen darauf war ähnlich. Viel Weinen, viel Nähe, viel gelacht und vorallem viel Dankbarkeit für diese tolle Zeit. An Gefühlen hat es bei uns nicht gemangelt, ganz im Gegenteil.
Heute frage ich mich jedoch ob es alles nicht nur Euphorie ihrerseits war, wobei ich anders herum der Meinung bin dass man Gefühle nicht vortäuschen kann und es eben doch an all den Umständen liegt. Auch am selben Tag, als ich wieder zu Hause angekommen war kamen noch viele, lange Nachrichten von ihr. Wie leid ihr ihr Abstands-Verhalten tut und dass ihr Herz innerlich zerreisst, dass es zwar richtig war sich jetzt zu trennen Sie mich aber zu gern noch bei sich haben wollte. Dass Sie noch nie einen so tollen Mann wie mich kennengelernt hat (Nebenbei: Auch ihr nähestes Umfeld, sogar die Mutter sagten zu mir dass Sie noch nie so glücklich ausgesehen hat wie mit mir) usw.
Ab dann war Stille. Ein Neujahrsgruß ihrerseits zu Silvester und ansonsten KS.
Ich verstehe die KS schon richtig, sie ist für mich um loszulassen. Nicht um sie wiederzubekommen. Ich weiss nicht, ob ich sie wieder will. Es waren hier und da einige Dinge die mir nicht gefallen haben, an denen man aber hätte arbeiten oder drüber hinwegschauen können. Sie ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt gerade, und dafür habe ich sogar Verständnis. Sie wird die Trennung nicht so verarbeiten können wie ich es tue, weil ihr Kopf komplett bei ihrem BSV und ihren Zukunftssorgen ist. Anderseits kommt eben der Zweifel auf ob Sie nicht einfach Klick gemacht und somit mit mir abgeschlossen hat.
-Achtung, langer Text-
Vorab: vor ein paar Jahren hatte ich schonmal eine intensive Trennung mit Hilfe eines Forums durchlebt, dies fiel mir damals wesentlich einfacher mit der Unterstützung einer Community und deswegen möchte ich selbes nun wieder tun.
Zu meiner gescheiterten Fernbeziehung:
1.Kennenlernen:
Ich war gerade ein paar Monate Single im April 2020, trennte mich Weihnachten von einer intensiven, 5 jährigen Beziehung. Die Trennung habe ich sehr gut verarbeitet da ich die Trennung schon sehr lange zuvor in Erwägung gezogen habe. Das OdB (31) und ich (32) lernten uns tatsächlich über Instagram kennen. Dieses Kennenlernen war völlig natürlich, es gab anfänglich garkeine Intention sich jemals treffen zu wollen oder gar sich näher kennenzulernen. Es fing alles mit gegenseitigem reagieren auf Stories an, ging weiter mit ein paar Textereien bis man irgendwann feststellte dass die Chemie doch stimmen könnte.
Als wir feststellten, dass uns 480km trennen habe ich den Kontakt aber eindämpfen lassen da ich mir im Leben nie etwas aus der Ferne hätte vorstellen können. Es war dann erstmal etwas weniger Kontakt bis Sie dann wieder mehr Initiative ergriff. Es folgten daraufhin tiefe "Gespräche" über Instagram, kurz darauf gab Sie mir von sich aus ihre Nummer mit der Bitte dass ich mich melde.
Ich dachte mir dann einfach: "Okay, wieso nicht einfach mal was neues probieren, muss ja nicht in einer Fernbeziehung enden"
Sie rief dann auch prompt an nachdem meine erste Nachricht kam, wollte meine Stimme kennenlernen. Der Kontakt vertiefte sich innerhalb von 2 Wochen um ein vielfaches. Fast tägliche, lange Telefonate, auch rief Sie mich zwischendurch einfach mal nach der Arbeit an weil Sie meine Stimme hören wollte.
Alle Initiativen gingen vom OdB aus.
2. Kurze Zwischensequenz zu ihren Beziehungserfahrungen:
Bevor ich mit Punkt 1 fortfahre muss ich das mal kurz unterbrechen.
Sie hatte bei weitem nicht die praktische Beziehungserfahrung wie ich. Sie hatte mehrere kurze, eine intensivere Beziehung von 3 Jahren inklusive Zusammenleben mit dem Partner und eine "Beziehung" die sie zerstört hat.
Dennoch konnte ich herausfinden, dass Sie zumindest theoretisch mindestens auf dem selben Erfahrungsstand ist und sie sehr gut mit Beziehungen umzugehen weiss.
Die Beziehung die Sie zerstört hat:
Es war ihre Jugendliebe, mit ihm war sie schonmal zusammen. Er hat sie aber über Jahre hinweg nur hingehalten und ausgenutzt, meist für Sex oder einen Zufluchtsort. Er hatte immer wieder andere Frauen und Sie hat das mitgemacht. Das war in den Mitte 20ern und seitdem konnte Sie sich nie wieder richtig binden.
Auch ein wichtiger Punkt: sie hat keine Beziehung zu ihrem Vater, sie hasst ihn weil er der Mutter schlimmes angetan hat. Umso stärker ist die Beziehung zu ihrer Mutter, Familie und engen Freunden.
Sie ist seit mehreren Jahren "Single" und lebt alleine, hatte zwar immer wieder mal jemanden kennengelernt, auch mit kürzeren Beziehungen, aber da war nichts erwähnenswertes dabei.
Sie ist eine sehr selbstständige Frau und kommt mit dem Leben alleine wunderbar zurecht.
Zurück zu Punkt 1 "Kennenlernen":
Schon aus den langen Telefonaten und dem Kennenlernen aus der Ferne fiel ihr auf, dass Sie noch nie einen Mann wie mich kennenlernte. Auf Grund von Punkt 2 hätte Sie auch im Leben nie Initiativen ergriffen jemanden kennenzulernen (sie ist ebenfalls sehr attraktiv und kann sich die Männer aussuchen).
Ich für meinen Teil blieb beim ganzen Kennenlernen cool. Hätte auch nie die Inititative ergriffen zu ihr zu fahren, für mich war immer klar:
"Okay, es ist toll hier eine wundervolle Frau kennenzulernen, aber ich würde weder für Sex, noch um jemanden kennenzulernen nur weil alles zu passen scheint 480km fahren"
Anfang Juli war es dann soweit.
Ganz spontan fragte Sie was ich am kommenden Wochenende vor hätte.
Und ich erwähne nochmal:
Sie, die sich nicht um Männer bemühen würde, die die Hoffnung schon komplett aufgegeben hat, sich mit dem Leben allein abgefunden und eigentlich Hass auf Männer empfindet, Sie will 480km zu mir fahren um herauszufinden was das ist.
Leider musste ich dieses Wochenende absagen da ich verplant war, darüber war Sie auch sehr traurig. Aber 2 Wochen Später hat es dann funktioniert.
3. Das erste Wochenende und das Verlieben auf den ersten Blick:
Dieses Erlebnis werde ich wohl nie vergessen. Wer glaubt hier an Liebe auf den ersten Blick?
okay.. Liebe würde ich es nicht nennen, aber es hat vom ersten Augenblick an enorm gefunkt. Ich werde jetzt mal nicht aufzählen was wir alles gemacht haben, das würde den Rahmen sprengen.
Es ging alles sehr flott bei uns. Sie war 3 Tage bei mir und uns war sofort klar dass wir mehr wollen. Auch kamen von ihr die Worte: "Ich will dich auf jeden Fall wiedersehen!"
4. Die Zeit nach dem ersten Wochenende und ein gemeinsamer Urlaub:
2 Wochen später fuhr ich zu ihr. In diesen 2 Wochen hat der Kontakt nochmal intensiver zugenommen und in diesem Zeitraum haben sich auch die meisten Gefühle bei uns entwickelt. Nach dem Wochenende bei ihr waren wir dann auch offiziell ein Paar.
Viele mögen meinen das alles wäre zu schnell, glaubt mir, ich würde das als aussenstehende Person genauso sehen. Aber es war das Richtige, gerade wenn man so einen Umstand hat ist man sich umsomehr über die Rosarote Brille bewusst und wägt ab, ob es nicht nur daran liegen kann. Es hat wirklich alles gepasst.
Auch ihr ganzes Umfeld lernte mich solangsam kennen und jeder meinte dass ich der Richtige bin nach all den Enttäuschungen die Sie durchgemacht hat, allem vorran ihre Mutter, die ihr heilig ist.
Im August verbrachten wir 2 Wochen Urlaub miteinander. 1 Woche bei mir, 1 Woche bei ihr. Es war wirklich der schönste Urlaub seit Jahren. Sonst bin ich jedes Jahr weggeflogen, das fiel wegen Corona ohnehin flach. Diesen Test über erstmal längere Zeit zusammenzusein haben wir dann auch mit Bravur gemeistert. Auch fing Sie an mit dem Zaunpfahl zu winken dass Sie sich das Leben bei mir gut vorstellen könnte. Es stellte sich auch heraus, dass man den Alltag zusammen gut meistern kann (ich weiss, es ist für 2 Wochen schnell daher gesagt).
5. Thema Zusammenziehen:
Achtung!:
Es mag den Eindruck erwecken dass dies für uns bereits Thema war, dem ist aber nicht so. Natürlich hat unser Umfeld immer wieder darüber geredet wer denn zu wem zieht, wir aber wollten das wirklich komplett auf uns zukommen lassen!
Natürlich ist man sich bewusst, dass eine Fernbeziehung kein Dauerzustand ist. Was dies betrifft haben wir uns aber nie Druck gemacht oder einen inneren Zeitraum festgelegt. Uns war nur klar, wenn das Zukunft haben soll wird irgendwann jemand sein "Leben aufgeben" müssen. Wobei meine Einstellung da ganz klar ist: Es sind zwar 480km, es sind aber auch nur 480km
Ihr Lebensumstand:
Sie hat ein enorm enges Verhältnis zu ihrer Familie und Freunden.
Mein Lebensumstand:
Ich habe eine sehr gut laufende Familienschreinerei zu übernehmen, habe ein Elternhaus zur Verfügung sowie die Werkstatt 2 Straßen um die Ecke.
Uns beiden war also von Anfang an unausgesprochen klar (es war auch ihr bewusst) dass wenn, Sie irgendwann zu mir kommen wird da ich zuviel aufzugeben hätte, allein schon finanziell sehr große Einbüßen zu verbuchen hätte. Nichts destotrotz, komplett auszuschließen war es für mich nicht dass ich mein Leben zu ihr verlagere, man hätte ja irgendwann gemeinsam in meine Heimat ziehen können. Die Firma und das Haus laufen ja nicht weg.
6. Der Struggle beginnt:
Schon im Urlaub klagte Sie über seltsame, nie da gewesene Rückenschmerzen. Nach etlichen Arztterminen die Diagnose: BSV ind der HWS (Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule).
Auch wenn wir es über lange Zeit nicht für möglich hielten: Das war der Untergang der Beziehung.
Versteht mich nicht falsch, nicht weil ich kein Verständnis für die ganzen Umstände habe sondern weil sich dies vollkommen auf unsere Beziehung auswirkte.
Für mich war natürlich klar dass ich Sie vollstens unterstütze, auch war ich der Meinung: "wenn wir das packen sind wir noch gefestigter"
Ich habe keine Erfahrung mit BSV. Aber es stellte sich heraus dass es bei ihr doch sehr schwerwiegend und langfristig wird.
Sie war dann seit dem Urlaub auch nicht mehr arbeiten, konnte absolut garnichts mehr machen. Ihr Zustand verschlimmerte sich zunehmend. Es folgten noch 4 gemeinsame Wochenenden wo Sie ihren Zustand überdecken konnte und alles war noch gut.
Kurze Zwischensequenz:
Ich bin ein sehr empathischer Mensch. Mir ist vollkommen bewusst dass sich so ein Zustand auf alles auswirken kann. Ich habe Sie immer wieder mit Erfolg aus der Ferne aufbauen können, auch war Sie immer unheimlich froh mich an ihrer Seite zu haben, selbstverständlich wäre das nicht ihrer Meinung nach. Sie hat mit Zukunftsängsten bzgl ihres Jobs und natürlich auch um ihre zukünftige Gesundheit zu kämpfen, ein BSV kann schließlich lebenslange Auswirkungen mit sich bringen.
Zurück:
Schließlich wurde sie mitte Oktober operiert. Seitdem war Sie auch nicht mehr bei mir weil Sie mehrere Wochen garkein Auto fahren durfte und lange Strecken erst Recht nicht. Sie konnte nichtmal ihren Alltag alleine meistern, zum Glück konnte ihre Mutter die auf Grund von Corona in Kurzarbeit steck sie mehrere Wochen im Alltag unterstützen.
In den Wochen nach der OP sackte unser ganzes Verhältnis zusammen, von allem wurde es weniger. Weniger Gefühlsbekundungen, weniger Nähe (ja, das funktioniert auch aus der Ferne), weniger Kontakt, weniger Freude. Mir ging es völlig unbewusst zunehmend schlechter damit aber mir war bewusst woran es liegt.
Natürlich hatte ich Angst, Angst davor ob es vielleicht doch an mir liegt obwohl sie oft erwähnte dass dies nicht der Fall sei. Der Zustand, der sich auf unsere Beziehung auswirkte hat mich seelisch geschwächt. Hinzu kam dann der erneute Lockdown. Ich bin Wettkampf-Sportler und verbringe mind. 5 Tage die Woche im Gym, das Gym und der Sport ist mein Leben, dies fiel wieder komplett weg und natürlich habe ich damit auch zu kämpfen.
Durch diese Umstände konnten wir uns auch nur noch alle 3 oder 4 Wochen sehen. Ein Wochenende im November bei ihr lief dann absolut nicht gut. Sie war sichtlich genervt, empfand kaum mehr Freude und ich, ebenfalls seelisch geschwächt, beziehte das natürlich auf mich. Es gab kaum Nähe an diesem Wochenende. Die Wochen darauf waren wir schon dabei die Beziehung zu beenden, sie wollte erstmal ein paar Tage keinen Kontakt und schauen wie die Gefühlslage sei. Ich habe dies ganz gelassen genommen. Diese Kontaktlosigkeit hielt einen Tag an bis Sie mich Abends anrief und mir unter Tränen erzählte wie Leid ihr ihr Verhalten tut und dass Sie mich unheimlich vermisst. Daraufhin ging es auch ein paar Tage wieder Bergauf. Das nächste Treffen war erst Weihnachten möglich gewesen (Erinnerung: Seit der OP war ich nur noch bei ihr da Sie kein Auto fahren durfte).
Das ganze Verhältnis flachte aber wieder ab, diesmal nahm ich es auch gelassener, ich wusste woran es liegt. Dennoch war ich bereits unglücklich damit. Hinzu kam dann dass bei einem Kontrolltermin 4 Wochen nach der OP festgestellt wurde dass der Cage, der ihr eingepflanzt wurde wohl verschoben und nicht verwachsen sei. Resultat: Sie wird nochmal operiert und der ganze Spaß geht von vorne los.
6. Die Trennung:
An Heilig Abend fuhr ich morgens zu ihr, war Nachmittags da.. ich habe mich wirklich gefreut und innerlich die ganzen Wochen gehofft dass es wieder besser wird. Sie machte auf mich den Eindruck dass Sie nicht die selbe Freude empfindet. Der Heilig Abend bei ihrer Familie war auch wirklich noch sehr schön, trotz dessen dass uns irgendwas im Weg steht. Natürlich waren wir beide mehr auf Abstand, am nächsten Tag sprach ich dies auch an nachdem Sie mehrmals nachfragte was los sei:
Ich hatte das Gefühl dass es nicht mehr passt. Bei all dem Verständnis was ich aufbringe ist Sie nicht mehr der liebevoll, gefühlvolle Mensch den ich kennengelernt habe. Sie erklärte sich mit den mir bekannten Gründen die ich natürlich nachvollziehen kann, allerdings war ich nicht mehr glücklich damit.
Das Gespräch vertiefte sich bis wir irgendwann an den Punkt kamen ob unter diesen Umstand eine Fernbeziehung überhaupt noch Sinn macht, selbst wenn man sich liebt. Und ob man sich ein gemeinsames Leben jemals vorstellen kann.
Das war dann der Triggerpunkt.
Dadurch dass Sie nur zu Hause hing und ihre Mutter sie lange Zeit unterstützte fiel ihr wohl auf, dass Sie nie ihre Familie verlassen könne. Sie hatte einen richtigen Nervenzusammenbruch. Sie hat wohl sehr viel darüber nachgedacht (was man natürlich macht wenn man seit mehreren Monaten nichts machen kann) ob das jemals möglich wäre, denn ihr war bewusst dass das einzig sinnvolle wäre zu mir zu ziehen. Wir waren uns beide aber auch einig, dass Sie mit ihrem Gedankengang zu früh zu tief gegangen ist aber es dennoch natürlich abwägen muss ob das jemals möglich ist.
Wir haben viel darüber geredet und sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass so weh es auch tun wird eine Fernbeziehung allein unter diesem Aspekt nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Das ganze Gespräch lief sehr klar und ohne Streit ab. Kurz darauf fing sie sehr oft an zu weinen.
Ich wollte dann eigentlich auch direkt fahren, es war der 1. Weihnachtstag, nachmittags. Ich bin dann erstmal rausgegangen und hab mit Freunden telefoniert und beschlossen erst am nächsten Tag zu fahren da es zu gefährlich sei emotional geladen, kaum gegessen und zustäzlich bei Schnee zu fahren.
Wir waren uns dann auch beide einig dass es sicherer ist am nächsten Tag zu fahren.
Im Verlaufe des Abends folgten dann weitere Gespräche, auch dass wir vielleicht ein unterschiedliches Nähe / Abstand Verhältnis haben, dass Sie sich darüber auch Gedanken gemacht hat. Ich muss dazu sagen: Das kann man in einer Fernbeziehung nicht wirklich beurteilen, ich als jemand der zwar sehr viel Nähe wünscht, aber nie klammert oder Druck ausübt brauche ebenfalls viel Zeit für mich (allein wegen meinem Sport), auch war uns klar dass dieser Gedankengang von ihr vermutlich nicht ganz klar ist. Ihr tat es wieder ebenfalls total Leid dass Sie mich die Wochen zuvor unbeabsichtigt so auf Abstand gehalten hat, dass Sie sich selbst dafür nicht ausstehen konnte. Sie war / ist einfach viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Für mich alles nachwievor völlig nachvollziehbar aber trotzdem schmerzhaft.
Als der Druck dann weg war lagen wir uns den ganzen Abend, die ganze Nacht und den ganzen Morgen in den Armen. Diese letzte Zeit war gefüllt mit Weinen, lachen, Glück. Alles auf einmal im Wechsel. Wir wollten nicht loslassen aber wissen dass es der einzige Weg ist.
Auch der Abschied verlief genauso, wir konnten uns kaum loslassen (Oh gott mir kommen gerade wieder die Tränen wenn ich daran denke). Und sie bedankte sich mehrmals dafür dass ich noch geblieben bin, nicht nur weil es sicherer war sondern auch weil wir noch einen richtig schönen Abend ohne Druck hatten und alles funktioniert hat wie zu Beginn (worüber sie auch verwundert war).
Nunja, letztendlich war es dann soweit
Die Heimfahrt verging schnell, habe viel mit Freunden telefoniert und darüber gesprochen, auch sie meldete sich zwischendurch.
7. Was wir "ausgemacht" haben und die Zeit der Heimkehr:
Natürlich sagten wir dass wir uns nicht aus dem Leben verlieren wollen. Für Sie war ich der erste Mann in ihrem Leben in den Sie sich so schnell, so stark verliebt habe, dem Sie sich so komplett öffnen konnte. Dass ich der beste Mann sei den Sie je kennengelernt habe. Und eins weiss ich genau: Das sind keine hohlen Phrasen, ich habe das über die ganze Beziehung hinweg immer wieder zu hören bekommen, auch aus ihrem Umfeld und gespürt habe ich es ebenfalls. Für mich war es ebenfalls ähnlich, ich habe noch nie eine so Facettenreiche wundervolle Frau kennengelernt, die Entfernung war überhaupt kein Problem mehr für das was ich da bekommen habe (zumindest bis der Struggle losging).
Am selben Tag folgten noch viele Textereien, wie Leid ihr das alles tut dass Sie mich so behandelt hat die letzten Wochen (Sie stellte es schlimmer dar als ich es eigentlich empfand) und dass ich ihr fehle usw. Es kam sehr schnell wieder Hoffnung in mir hoch dass dies vielleicht nicht das endgültige Ende sei.
Gestern, also 2 Tage nach der Trennung wollte ich aber eine Richtung haben, ob wir nun festhalten oder Nägel mit Köpfen machen. Sie erklärte sich erneut und ich habe Verständnis dafür:
Für Sie steht erstmal die Gesundheit im Vordergrund, Sie ist seelisch sowie körperlich müde und erschöpft, sie kann kaum klare Gedanken fassen und jetzt nicht an 2 Fronten kämpfen. Heute hat Sie schließlich ihren nächsten Kontrolltermin und das weitere Vorgehen wird besprochen.
Mein Fazit:
Die Liebe war da, von ihrer Seite aus definitiv. Ich bin da eher vorsichtiger aber es war/ist auf jeden Fall eine Art Liebe. Sie war da auch generell viel aktiver, machte sehr oft Stories & Posts in Social Media über uns beide (ich natürlich daraufhin auch) und sie sagte mir sehr oft dass sie mich liebt und dass dies alles immer Ernst gemeint war.
Es ist einfach alles dumm gelaufen und niemand kann etwas dafür.
Der BSV, ihr Gedankengang darüber ob sie jemals wegziehen könne sind zu gewichtig für diese Fernbeziehung. Wir sind jetzt auch getrennt und ich werde für meinen Teil eine KS durchführen, auch obwohl wir meinten dass wir noch in Kontakt bleiben. Ich habe vor eine Art "KS Light" zu machen. Ich weiss Sie wird sich melden, auch wenns wegen ihrem BSV ist und Sie mir mitteilen will wie es damit weitergeht, darauf werde ich auch eingehen. Aber von mir wird wohl nichts mehr kommen, ich habe zu starke Gefühle für Sie und muss mich selbst wieder aufbauen und schützen, weiss aber nicht wie ich darauf reagieren soll wenn doch nochmal was von ihr kommt was uns beide betrifft.
Nun die Frage aller Fragen:
Will ich ein EB?
Das weiss ich selbst nicht. 2 Fakten:
1. Ich war unheimlich glücklich mit ihr und der Meinung dass die grundlegenden Dinge passen bis der Struggle losging und konnte mir ein Leben mit ihr sehr gut vorstellen, abgesehen von den unheimlich starken Gefühlen die wir füreinander empfinden.
2.Was aber, wenn es doch nicht nur an ihrem BSV liegt und sie auf Grund ihrer Beziehungserfahrungen Bindungsprobleme hat, ich möchte mich nicht nochmal in diesen Schmerz begeben.
Ich danke all denen, die sich diesen langen Text für eine doch kürzere aber intensive Fernbeziehung durchgelesen haben und freue mich wirklich sehr über eure Erfahrungen, Tipps und Ratschläge! Auch werde ich mich natürlich in anderen Strangs einlesen und versuchen euch bestmöglichst weiterzuhelfen!
Zuletzt bearbeitet: