Machtspiele / Manipulationen

Klee

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Hallo liebe Yasni,

Du hast genau die Geschichte erzählt, die ich - zu Teilen im Gleichlaut - erlebe und vor der ich mich so fürchte. Und hundertfach habe ich diese Geschichten im Internet gelesen, von Frauen (und auch Männern), die solche Tyrannen in ihr Leben gelassen haben und verzweifelt dabei sind, ihr / sie zu ändern. Schlimme Sachen, die dann in Schlägen und sogar in Mord enden, weil sie / er irgendwelche Hosen getragen haben, die nicht die richtigen sind. Sowas gibt es leider - und in allen gesellschaftlichen Schichten.

Und Du hast Dich gehäutet, wenn man so will, bist gegangen - und der Typ war überrascht. Wahnsinn - es gibt eine interessante Studie zu dem Thema (hoffentlich kann man hier einen Link einfügen)

http://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2002/694/pdf/dissertation.pdf

Hier wird beschrieben, wie viele Männer (Väter), die unfreiwillig getrennt wurden, völlig überrascht waren von der Trennung, obwohl sie jahrelang ihre Partnerin so drangsaliert haben, wie Du es auch beschrieben hast. Die Erkenntnis wird Dir jetzt nix nützen --- Für mich stellt sich aber an der Stelle die Frage, wie solche Verhaltensweisen abtrainiert werden können. Für den Partner, der sowas trägt ist das die Hölle (klar, der muss sich entziehen), aber wie kann den Menschen geholfen werden, die solche Verhaltensmuster aufweisen - Psychotherapie, Verhaltenstherapie? Du schriebst von einer Eheberatung. Das hat wohl nicht viel genützt. War denn Deinem damaligen Mann bewusst, was er da macht mit Dir?

Danke für Deine Offenheit, das tut mir sehr! gut, darüber zu schreiben.
 

Yasni

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Mein Exmann ist mit mir in die Eheberatung, um mich zu halten. Der wollte sich nicht wirklich ändern. Nach einem Jahr gings so, hat sich tatsächlich etwas gebessert, hat aber nicht lange angehalten und bald wars wieder wie immer. Als ich dann nochmal gesagt habe, ich gehe, hat er wieder Eheberatung vorgeschlagen. Ich wollte nicht, aber er hat mit Engelszungen geredet. Wir also wieder hin. Irgendwann rät ihm die Therapeutin (beim 1. Mal wars ein Mann) zu einer Einzeltherapie und nach ca. 3 Monaten fragt sie uns, ob uns das etwas bringt. Bei mir hats genau in diesem Moment Klick gemacht und ich wußte: ICH GEHE! Ich gehe unwideruflich. Zuhause hab ich es ihm dann gesagt. Die Einzeltherapie hat er nie wahrgenommen.

War denn Deinem damaligen Mann bewusst, was er da macht mit Dir?
Ich denke, sein Satz: "Ich habe den Ernst der Lage nicht erkannt", sagt doch alles.

Ich habe deinen Link gelesen. Sein Vater war ein Patriarch und wir hatten heftige "Diskussionen", der war es nicht gewohnt, das eine Frau ihre eigene Meinung hat. Wobei Frau? Ich war damals 16 und habe dem Mann die Stirn gezeigt. Einmal hat mich mein Ex mit nach Hause gebracht und sein Vater zieht den Stecker vom Fernseher, schnappt sich das Riesenteil und verschwindet damit aus dem Zimmer. Der konnte mich nicht leiden :PP. Allerdings war mir das wurscht. Seine Mutter war eine ganz liebe, die unterdrückt wurde, nicht alleine zum Einkaufen durfte und ihn hinten und vorne bedient hat. Und wehe, sie ist nicht schnell genug aufgesprungen, um ihm den Kaffee umzurühren "Wozu habe ich denn eine Frau?"

Er hat seiner Schwägerin ein Kind gemacht, aber gesagt, dass er seiner Frau Säure ins Gesicht kippt, wenn sie ihn verläßt. Es hieße: "Bis dass der Tod euch scheidet."
Dass mein Ex da einen Knacks mitbekommen hat, ist doch logisch. Ich habe mich ziemlich distanziert und bin nur zu großen Familienfeiern hin. Und das Schlimmste war wohl, dass mein Sohn schwul ist. Das war natürlich meine Schuld. Mein Sohn hat als einziger seiner Enkel studiert und ich bin stolz auf ihn.
Und dass seine beiden ältesten Töchter nicht heiraten wollten, hatte wohl auch seine Gründe. So einen Mann? Da bleiben sie doch lieber alleine.

Er lebt nicht mehr, und seine Meinung hat mir eigentlich auch nichts anhaben können. Ich war ziemlich sicher und stark, da ich aus einem komplett anderen Famileinhaus komme. Bei meinen Eltern wäre all das nie vorgekommen.

Also hat dieser Vater seinen Sohn so geprägt, dass er vieles ebenso gehandhabt hat, obwohl er immer gesagt hat, er möchte nicht so werden wie sein Vater. Und als die Mutter verstorben ist, ist keines seiner 9 Kinder jemals wieder zu ihm. Die haben alle gesehen, wie er ihre Mutter behandelt hat und zu ihnen war er auch nicht besser.

Du siehst, dass du nichts an deinem Partner ändern kannst, sondern nur er. Aber ob er das will? Mag sein, dass du selbst alles falsch angefangen hast, mag sein, dass du Schema 1-4 immer wieder praktizierst, aber genau dieser Mann ist der Falsche um... er ist für alles der Falsche. Ich spüre, dass du dir einen nicht unerheblichen Teil Schuld auflädst, weil diese Beziehung wieder einmal scheitert. Gut, er hat auch gute Seiten, aber die hatte mein Mann auch.

Seine "Probleme" und deine zusammen, das ist ein so großer Packen, den du nicht tragen kannst. Und selbst WENN er dazu bereit wäre, sein Verhalten zu ändern, es wäre ein sehr langer Weg, ein sehr langer, steiniger Weg. Ich habs nicht geschafft.
 

Yasni

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Nachtrag: Ich habe keine Probleme darüber zu schreiben, es tut nicht weh, und wenn es dir hilft...
 

marsupilami1964

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Yasni schrieb:
Du siehst, dass du nichts an deinem Partner ändern kannst, sondern nur er. Aber ob er das will? Mag sein, dass du selbst alles falsch angefangen hast, mag sein, dass du Schema 1-4 immer wieder praktizierst, aber genau dieser Mann ist der Falsche um... er ist für alles der Falsche. Ich spüre, dass du dir einen nicht unerheblichen Teil Schuld auflädst, weil diese Beziehung wieder einmal scheitert. Gut, er hat auch gute Seiten, aber die hatte mein Mann auch.

Seine "Probleme" und deine zusammen, das ist ein so großer Packen, den du nicht tragen kannst. Und selbst WENN er dazu bereit wäre, sein Verhalten zu ändern, es wäre ein sehr langer Weg, ein sehr langer, steiniger Weg.

Liebe Klee,

Yasni hat auf den Punkt gebracht, was ich aus deinen Äusserungen auch herauslese.
Das eine ist deine eigene Geschichte mit Beziehungen und Beziehungsabbrüchen. Zurecht siehst du, dass Du da an dir arbeiten musst und dass die ewige Wiederholung dieses Musters keine Lösung ist.
Das andere sind die Probleme und Verhaltensweisen dieses Mannes, die für mich sehr bedenklich klingen.
Ich sehe es wie Yasni. M. E. ist er für einen Versuch, es jetzt in einer Beziehung "richtig" zu machen, ein sehr schwieriger Kandidat.

Nun noch ein Wort zu meiner Situation: Du hast zu Recht darauf hingewiesen, dass meine Lage auch ziemlich kompliziert ist (das Wort "höllisch" mag ich gar nicht) und ich auch nicht stringent handle. Das ist sicher so.
Sobald die eigenen Gefühle dabei sind, ist es manchmal schwer die Dinge zu erkennen und das Erkannte umzusetzen. Es gibt einen Spruch, den ich sehr wahr finde: "Das Wort, dass dir hilft, kannst du dir nicht selber sagen".

Es ist hier im Forum so, dass wir durchaus bei anderen Dinge erkennen können, weil wir eben nicht emotional verwickelt sind und selbst haben wir blinde Flecken.
Aber gerade darin besteht der Sinn eines Selbsthilfeforum, dass wir uns gegenseitig kritisch reflektieren.
Entscheiden, was er/sie damit macht, müssen wir dann sowieso wieder alleine.
In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute.
LG marsupilami1964
 

Klee

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Danke für Eure Antworten. @ Yasni - Danke für Deine Offenheit, diese bittere Geschichte hier zu schreiben. Was ist da schief gegangen, um einen Menschen (den Vater Deines Ex-Mannes) so werden zu lassen. Traurig wie viel Leid entsteht ... so gesehen muss ich meinem Vater dankbar sein, dass er jegliche Einblicke in seine Obsessionen von seiner Familie fern gehalten hat.

Auch wenn Ihr ganz sicher richtig sagt, dass es keine realistische Chance gibt, meine Beziehung in das richtige Fahrwasser zu bringen, fühle ich mich momentan nicht bereit, diesen Schritt in aller Konsequenz zu tun. Das heißt nicht, dass es vielleicht doch zu Ende geht. Ich will aber diese Radikalversion der Trennung nicht, bei der ich in der Vergangenheit sehr viele Federn ließ und die meistens dann doch nicht so vorteilhaft waren. Oft gingen emotionale Tiefs mit körperlichem Störungen zusammen (motorische Störungen und Hautausschlag), was sich dann langfristig in dem Gefühl des Versagens manifestierte - und mich dieses Gefühl daran jetzt zweifeln lässt, dass diese "Methode" nun die beste Lösung ist. Mann muss nämlich zu 100% sicher sein, dass die Trennung richtig und der Kommunikationsabbruch die einzige Möglichkeit ist. Es steht einem bei einer solchen Trennung niemand bei und von Deinem Ex sickern notgedrungen Beschimpfungen durch.

Deshalb mit Kommunikation und Zeit versuchen. Außerdem möchte ich schon auch gern seine Meinung hören - für das ganze Bild brauche ich seine Ansichten.

...
 

Yasni

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Gut, es ist deine Geschichte und deine Entscheidung. Hast du einen Plan, bzw. was hast du jetzt vor? Zunächst das Treffen, nehme ich an und sehen, wie er reagiert und so drauf ist.
 

Klee

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... ja, was ist der Plan nun.

Samstag Abend war die Einladung und der Abend war sehr schön! Die Gastgeber waren rührend und die anderen Gäste interessante Gesprächspartner - und wie schon schrieb haben sich gute Konstellationen ergeben, die beruflich nützlich sind. Ich denke also, unabhängig von der Begegnung mit meinem Typen, war das eine gute Idee, da hinzugehen.

Darum geht es aber hier nicht ...
Er war sehr angespannt, als wir uns vorher trafen, um gemeinsam zur Verabredung zu gehen - er hatte sich offenbar Gedanken gemacht, wie ich auf ihn reagieren werde ... Während des Abends hatten wir eigentlich nicht länger miteinander gesprochen. Ich hab aber auch versucht, ihn nicht die kalte Schulter zu zeigen. Eigentlich so, wie ich mir sowas vorstellen / wünschen würde. Man ist zwar zusammen da, jeder hab aber sein eigenes Leben und Interessen.

Wir sind dann getrennt nach Hause (jeder hat seine eigene Wohnung) und Gestern hatten wir nur kurz telefoniert und eine Gute-Nacht-SMS geschrieben.

Er sagte mir jedoch, dass er ein paar Tage alleine rausfahren will, weil er nachdenken müsse. Ich denke, er wird sich unabhängig von mir auch Gedanken machen, ob er die Beziehung will. Scheinbar habe ich ihn mit der Erinnerung an meinen Kinderwunsch ganz schön überfordert. Mir scheint, dass er darin das ganze "Übel" sieht.

Tja, da werde ich also jetzt nichts mehr herumdoktern können. Entweder wir finden uns mit unseren Wünschen und Bedürfnissen zusammen, oder eben nicht. Mein Liebesgefühl fühlt sich derzeit mächtig kalt an, was mich aber auch klarer denken lässt.

Wahrscheinlich muss ein bißchen Zeit vergehen ---
 

Yasni

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Ich glaube, es ist gut, dass ihr ein wenig Abstand voneinander habt. Wenn er zum Nachdenken "raus" fährt, hast du nicht das Gefühl, er will nichts von dir wissen.
Warten wir mal weiter ab. Solltet ihr zusammen bleiben, hast du einen harten Weg vor dir, und ich hoffe, du hast den Wunsch wieder die zu werden die du warst, also nicht so zu sein wie er es will.
Du meldest dich, ja?
 

Klee

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Freu mich, dass Du gleich reagierst.

Das ist ein wichtiges Thema, was Du da ansprichst - so werden, wie ich war. Ich war / bin eigentlich sehr selbständig, mit klaren, nennbaren Zielen. Das fiel mir auch auf, als ich auf der Verabredung am Samstag war. Als ich jemanden alles so aufgezählt habe, was ich derzeit (beruflich) so mache, wurde mich richtig anders: das ist sehr viel - und trotzdem fühle ich mich nicht ausgelastet, könnte noch ein paar Bäume mehr ausreißen.

Eigentlich ein gutes Gefühl, wenn ich so darüber nachdenke.

Vielleicht mache ich ihm auch zu viel Druck? Bestimmt sogar. Also Abstand ...

Bis bald - ich melde mich :)
 
M

Mondfee76

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Es tut mir sehr leid, das ich jetzt erst antworte. also:

Im normalen Leben bin ich sehr selbst- und eigentständig, stehe als Frau täglich meinen Mann, bin sehr direkt und scheue mich auch nicht vor einer verbalen Auseinandersetzung :-D

Dann kam Exi. Exi war so sehr in sich gekehrt, hat mich eher auf Distanz gehalten, war streckenweise verletzend (was er aber nicht böse gemeint hat) War geschädigt durch seine große Liebe (Ehe) die er für völlig harmonisch hielt, die dann auseinanderbrach und zu der Beziehung zu seiner Ex Freundin, die über Jahre Formen annahm - die hätte wohl keiner ausgehalten (findest du in meinem Strang) Irgendwie hatte ich das Bedürfnis Exi retten zu müssen, ihn zeigen, dass wir Frauen treu, ehrlich und liebevoll sein können. Ich habe versucht ihn wirklich auf Händen zu tragen. Schrieb er mir nachts, war ich zur Stelle und tröstete ihn. Wenn bestimmte wann er Zeit hatte und wieviel für mich - ich habe es mir so eingerichet, dass es für ihn passte. Ich habe nie Kritik an ihm geübt und wollte einfach nur Perfekt sein. Ich war 24/7 für ihn da und war nur noch auf Abruf. Ich wollte ihn von allem übel dieser Welt und seinem Seelenschmerz befreien...Das hat sicherlich auch eine Zeitlang geklappt. Ich wollte nur von ihn geliebt werden und niemals von ihm verlassen werden. Vorallem als sein Ex Terror schlug, versuchte ich ihn zu zeigen, dass ich anders bin als sie und ihn auffangen werde...Ich war für ihn Mülleimer, Geliebte, Sexsymbol, beste Freundin bis zur Selbstaufgabe. Ich war nicht mehr ich selbst, ich habe ihn geliebt und tue das noch immer...aber nicht mehr zu diesem Preis.
 

Klee

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Danke für die Einsichten in Deine Situation, liebe Mondfee.

Ich habe auch Deinen thread gelesen und ich denke, so weit liegen unsere Probleme mit unseren Typen gar nicht auseinander - im Prinzip. Auch, wenn Du mir schriebst, wie Du Dich aufgeopfert hast und Du da Parallelen siehst, denke ich, das eigentliche Problem liegt in der Ausgangssituation.

Dein Ex ist aus einer ihm belastenden Situation gekommen, die Du am Anfang gar nicht gesehen hast oder einschätzen konntest. Er war anhänglich und lieb und Du hast Dich sicher auch angesprochen gefühlt und Dich um ihn gekümmert. Was da noch für ein Faß aufgemacht wird, war Dir gar nicht so richtig klar. Und Du hattest keine Chance, dass Du bei ihm die Nummer 1 wirst.

Sowas gab es bei mir auch. Er hatte sich schon auf mich eingelassen - nur dann schon sehr schnell am Anfang irrationale Eigenschaften gezeigt. Die kamen alle aus seiner Vergangenheit - einer völlig schief gegangenen Ehe (mit Kindern) und mehrere Versuche, eine Beziehung zu führen - auch alles schief gegangen. Das war mir von Anfang an klar, dass er bei seinen Wutausbrüchen nicht mir mit, sondern seiner Ex-Frau spricht. Gelegentlich spricht er mich auch mit ihrem Namen an ... :S

Irgendwann sagte er mal zu mir: Er hätte mich verdient ... weil er so viel gelitten hätte. Ich glaube ihm das gern, dass die anderen Beziehungen nicht leicht waren und da andere Leute mit ihm auch viel falsch gemacht haben - aber was habe ich damit zu tun? Ich hab es mir zur Aufgabe gemacht, ihm zu helfen - so wie Du!

Leider habe ich, genauso wie Du offenbar die Hoffnung, das da noch was geht. Ich kann ihm Moment die Beziehung nicht aufgeben, denn die Situation scheint mir irgendwie noch zu retten. Aber bei Dir ... wie ich Dir in Deinem thread geschieben habe, müsste er sich da erstmal selbst befreien und dann kann er sich nach ein bißchen Zeit noch mal bei Dir blicken lassen - aber möglichst auf dem Knie.

Ich weiß nicht - hier haben mir alle zum Kontaktabbruch geraten, den Du ja auch durchziehst. Ich habe aber Angst, das ändert nichts - er wird sich nicht für mich ändern, sondern ich kann nur einen anderen Umgang mit ihm üben. Wenn ich den Kontakt richtig abbreche muss ich auch Schluss machen - und das kann ich mir gerade nicht vorstellen. Immerhin gibt es keine wirkliche Störquelle in meiner Beziehung, alle finden uns gut zusammen und freuen sich (auch meine Mutter ist ganz vernarrt in ihn ...). Die Bedrohung von außen sind nicht vorhanden. Trotzdem ist da ein langer Schatten.

Naja, er macht jetzt ein paar Wandertage allein. Vielleicht kommt er mal zum Nachdenken.
 

marsupilami1964

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Liebe Klee, liebe Mondfee!

Danke für eure ehrlichen Berichte. Der Kontaktabbruch, den du Mondfee vollzogen hast und zu dem wir dir, Klee, geraten haben, hat ja bittere Erfahrungen im Hintergrund. Eben, dass man sich für einen Menschen aufopfert und dabei sich selbst verliert.
Und man kann das begreifen, auch wenn man den Partner durchaus noch liebt. Das macht es ja so schwer loszulassen. Bloss ist es so, dass die Liebe einen Partner meist nicht ändern kann. Denn so ein Verhalten hat ja tiefe Gründe, oft schon in der Kindheit. Änderungen geschehen da nur durch Selbsteinsicht und therapeutische Begleitung.
Und das kann eine Partnerschaft nicht leisten, eben weil man in der Partnerschaft mit seinen Emotionen mittendrin steckt. Das ist ja das Verrückte, dass wir alle ncht mehr klar denken können, wenn unsere Gefühle involviert sind.
(@Klee: Du kennst ja meine Geschichte und ich denke, da ist es genau umgekehrt. Du siehts von aussen die "wunden" Stellen und meine blinden Flecken. Und ich bin emotional total befangen).

Letztlich muss aber jeder seinen/ihren Weg gehen. Ich wünsche dir jedenfalls dabei viel Kraft und Weisheit, liebe Klee.

LG marsupilami1964
 

Klee

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Ja, natürlich kann man sich von außen nicht verstehen. Ich bin mir auch immer noch nicht sicher, ob ich nicht etwas entscheidendes falsch mache ...

Etwas habe ich gestern falsch gemacht - ich hätte mir gern auf die Zunge gebissen ... ich schreib es mal schnell:

Wir hatten telefoniert, weil er ja ein paar Tage wandern will. Und da gab es auch für mich noch ein paar Aufgaben zu erledigen - denn: ich mache natürlich auch noch ein paar Bürodinge für ihn. Ich bin doch zu doof und mach das auch noch ... leider ging es nicht so schnell, wie ich es mir erhofft hatte. Mein Programm klemmte und ich hatte den ganzen Abend damit zu tun. Na, als es fertig war und weggeschickt kam ein "Danke" per SMS.

Mh, den Abend mit dem Mist hier verbracht und dann "Danke" - ok, man darf ja nicht zu viel erwarten. Später rief er an und erzählte mir, dass er sich noch mit seiner Tochter getroffen hat - an alle Eltern: bitte nichts falsch denken. Ich finde es sehr schön, dass er sich mit seiner Tochter trifft - nur sagte er zu mir, dass er den Abend für sich bleiben will, um sich auf seine Wanderrei vorzubereiten und irgendwie bleibt das Gefühl zurück, dass er mich verarscht hat (um das mal so drastisch zu sagen). Ich mach den Bürokram und er sich einen schönen Abend.

Im Telefonat sagte er mir wieder, wie zickig seine Tochter ist ... und das Ende vom Lied, dass sie ihm noch eine Nachricht schrieb: Papi, hab Dich lieb. (Sie ist 21 Jahre alt)

Schön, da ist ja das "Familienglück" wieder hergestellt und ich sagte noch "Gute Nacht" und schöne Tage.

Kurz darauf eine SMS von ihm "ich hab Dich natürlich auch lieb"

Ok, dachte ich mir, darauf brauch ich ja hoffentlich NICHT zu antworten ...

Dann rief er an, mehrmals. Ich ging dann doch ran und sagte ihm, dass ich es etwas merkwürdig finde, dass er mir schreibt, dass er mich "auch" lieb hat, als wäre ich Kind Nr. 2, dass jetzt mal etwas zurückgesteckt hat und jetzt auch noch mal etwas Gutes bekommt, um sich nicht vernachlässigt zu fühlen ...

Und dann (ich Vollidiot) wollte ich es schon noch mal ansprechen, dass ich mich verarscht fühlte, wenn er noch einen schönen Abend macht und ich hier seinen Bürokram mache, um mir dann ein "Danke" abzuholen.

Peng - da platzte ihm wieder der Kragen - Schimpfereien gingen über in die üblichen Schmähungen à la: "Dir kann man nie was recht machen" ... bis zu ... "vertrocknete ..." Also wieder unter der Gürtellinie.

Er legte dann auch noch auf ...

Ok, jetzt habe ich mal wieder gespürt, warum ich mich hier angemeldet habe und oben diese Geschichte schrieb. Und Ihr werdet alle sagen: Konstaktsperre / Abbruch / Ende / Aus.

Tja.
Und ich darf jetzt verheult auf Arbeit gehen.

ich verstehe das nicht - vor ein paar Tagen hatte ich ihm doch zu verstehen gegeben, dass ich mich trennen will. Dann räume ich ihm Klärungschancen ein - und ich bin dann doch wieder die Doofe? Darf man in einer Beziehung, vor allem in einer Phase, die angespannt ist, eigentlich nicht sagen, was man denkt?

Das ist eben genau dieses Machtspiel - jetzt hat er wieder Oberwasser und macht mich fertig. Und eigentlich ist das alles meine Schuld.

Ok, ich versuche die Kontaktsperre - wenigstens ab jetzt!
 

marsupilami1964

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Hallo, liebe Klee!

Fühl dich mal ganz fest gedrückt.
Da spielt sich wohl wieder einmal die Dynamik ab, die du schon geschildert hast und du siehst sie auch. Aber eben, wenn wir mit unseren Gefühlen mittendrin stecken, ist es schwierig.

Was mir spontan auffällt:
Du hast dich nicht wertgeschätzt gefühlt, weil dir sein "Danke" zu wenig war. Du warst irritiiert, weil er dir was anderes kommunizierte, als er am Abend dann machte.
Nun, es mag sein, dass Du ja evtl. etwas empfindlich warst. Es kann auch gute Gründe geben, warum das Gespräch mit der Tochter jetzt wichtig war und er deshalb seine Pläne änderte. Auch bist du sicher in der momentanen Situation emotional etwas wacklig....
Kurz und gut: Deine Reaktion war vielleicht nicht lehrbuchmässig souverän und kommunikationspsychologisch top. Das ist das Eine...

Aber: Das haben wir alle manchmal. Keiner von uns, selbst Kommunikationsexperten, Psychologen und wer weiss wer schaffen das immer. Das macht uns ja menschlich.
Ich sehe nicht, dass da ein grosser Fehler deinerseits war. Ja, du warst etwas sauer, fühltest dich nicht wertgeschätzt. Und? Das kommt in jeder Beziehung vor. Dann muss man drüber reden und das klären und am Besten sich am Ende in den Arm nehmen.
Auch das ein Partner sich erst einmal verteidigt, weil er das gar nicht so gemeint hat und es Gründe für sein Verhalten gab, finde ich noch im normalen Bereich.

Was mich entsetzt: Er kann offensichtlich keine Kritik ertragen, nicht fair streiten und eine Sache einmal ausdiskutieren - und dann geht es unter die Gürtellinie.
Ausdrücke wie "vertrocknete....." sind für mich ein absolutes NO-GO.
Das eine ist Diskussion, ein Streit um Sachen, vielleicht auf einmal unfaire Aussagen. Das gibt es in vielen Beziehungen, aber Beleidigungen?.

Und du siehst: Auch nach deinem Rückzug. Er kann sich nicht ändern, weil das fest verankerte Verhaltensmuster sind. Was sich über Jahre oder Jahrzehnte eingeschliffen hat, das kann er nicht innerhalb von Tagen oder Wochen ändern. Das braucht zuerst einmal die tiefe Einsicht, dass sein Verhalten verletzt, entwürdigt, manipuliert und demütigt - ja, dass es tiefe Schmerzen und Leid auslöst. Das seine Ausbrüche genau so schlimm sind, wie körperliche Gewalttätigkeit.
Erst wenn das bei solchen Menschen ankommt - und sie sich in die Situation des Gegenübers versetzen, dann ist überhaupt erst die Einsicht vorhanden sich zu ändern. Danach braucht es von der ersten Erkenntnis noch einen langen therapeutischen Weg, bis Verhaltensänderungen greifen.


Liebe Klee,

auch wenn wir viele Nuancen hier nicht wissen können, ist was du schreibst besorgniserregend. Was möchtest du?
Eine Beziehung, die immer wieder einmal auch schöne Momente hat, die gut sind.
Aber dann auch regelmässig diese Ausbrüche verbaler Gewalttätigkeit, die dich demütigen, entwürdigen zum Opfer machen?
Sind die schönen Momente das wert?

Ich denke, viele Frauen würden nach so einer Attacke ihm die Brocken berechtigt vor die Füsse werfen und sagen: Such dir eine andere!

Ich verstehe, dass du es jetzt nach vielen abgebrochenen Beziehungen richtig machen möchstest. Das ist etwas sehr Gesundes. Aber er ist dafür der falsche Kandidat.

LG marsu
 

Klee

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Hallo marsu,

Danke für Deine Antwort.

Ok, klar hat sich das hochgeschaukelt. Normalerweise will ich auch keine "Gegenleistung". Man ist doch als Beziehung ein Team, in dem man Schwächen des anderen mit eigenen Stärken ausgleicht - und umgekehrt.

Und überhaupt will ich mich gar nicht in die Dinge mit seinen Kindern / Ex-Frau einmischen. Das soll mich gar nicht interessieren, weil ich es 1. nicht einschätzen kann, 2. es mich auch nichts angeht.

Alles normal - auch dass ich mal angespannt bin und auch mal etwas meckern darf.

Nur: dieses Angeschreie ... das macht mich so fertig. Alles andere wäre zu ertragen. Es macht mich ganz nervös, weil ich mich ständig schuldig fühle und gleichzeitig so angegriffen bin. Wie kann man denn jemanden so anschnautzen, dem man noch Minuten vorher schrieb, dass man ihn lieb hat (egal, wie das nun ausgedrückt wurde).

Dränge ich ihn denn nur so in die Ecke? Fühlt er sich dann hilflos, weil mir "nichts recht zu machen ist"? Manchmal denke ich, er WILL mich in die Flucht schlagen, weil er genau weiß, die abscheulich das ist, was er da mit mir macht. Leider erwacht da immer wieder mein Herferinstinkt: Er ist doch eigentlich so lieb, warum bricht das immer durch?

Also, kein Kontakt. Ich versuch es zumindest.
 

Yasni

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Ich habe aber Angst, das ändert nichts - er wird sich nicht für mich ändern, sondern ich kann nur einen anderen Umgang mit ihm üben
Diesen Satz könnte man eigentlich unkommentiert stehen lassen und dieses er wird sich nicht für mich ändern ist eine klare Aussage.

Aber wie willst DU deinen Umgang mit ihm ändern? Willst du ihm immer nach dem Mund reden, damit er nur nicht unter die Gürtellinie geht? Willst du weiterhin das liebe, brave Frauchen für ihn sein und dich selbst aufgeben? WIE, um Himmels Willen willst du einen anderen Umgang mit ihm üben? Wie?

Er benimmt sich wie mein Exmann, reinhauen (verbal) und wenn das nichts mehr fruchtet, weil ich viel wortgewandter bin, nicht schreie, auch nicht unter die Gürtellinie gehe, aber sehr souverän, cool, selbstsicher und treffsicher zurück schlage (ja schlagen - auch verbal), dann schweigen wir mal ein paar Tage, lassen die mal auflaufen, wird schon sehen was sie davon hat. Und mir ging es dabei nicht gut. Im Moment des verbalen Ausrutschers gab es immer einen Stich im Magen - immer, auch nach Jahren noch. Dabei habe ich mich oftmals gefragt was ich denn jetzt wieder verbrochen habe. Er ist allerdings nie ausfallend gewesen und Schimpfwörter wurden auch keine benutzt, aber laut wurde er. Trotzdem konnte er mich mit Worten treffen. Oftmals fühlte ich mich hilflos, weil ich einfach nicht verstehen konnte, was das Ganze soll. DAS kennst du, gell?
Und egal wie oft ich ihn gebeten habe, nicht in diesem Ton mit mir zu reden, er hat es auch nach 34 Jahren noch gemacht.
Er wollte sich nicht ändern und er hat sich nicht geändert, auch nicht mit der Unterstützung der Therapeuten in der Eheberatung. Vielleicht tue ich ihm auch unrecht und er konnte sich nicht ändern, aber er hat es ja noch nicht einmal versucht.

Ich bin mir sicher, dass deiner nicht viel anders reagiert, wenn du alleine weg gehst - wobei, du gehst ja nicht mehr alleine weg.

Er ist doch eigentlich so lieb, warum bricht das immer durch?
Ohne einen festen Willen etwas zu ändern und ohne fachmännische Unterstützung wird er sich nicht ändern - niemals! Und da kannst du grad machen was du willst - so leid es mir für dich tut.

marsu schreibt so sehr die Wahrheit. Leider.

Liebe Klee, auch wenn du, entgegen aller unserer Meinungen, bei ihm bleiben willst, so werden wir dich trotzdem unterstützen. Nicht, dass du auf und davon gehst und dich dem alleine aussetzt.
 

Waldwurzel

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Liebe Klee,

Jetzt, da ich deinen Beitrag einmal komplett durchgelesen habe, stelle ich fest: Du hast Recht! Es gibt bei uns tatsächlich einige Parallelen. Gerade das Hochschaukeln und die Beleidigungen kommen mir sehr bekannt vor...

Und auch ich kann verstehen, dass ein Rückzug oder ein Aufgeben für dich nicht in Frage kommt. Man sucht die Schuld oft einfach bei sich selbst - wo sie ja auch immer zu einem gewissen Teil liegt - und fühlt sich im Nachhinein auch mal schuldig dafür, dass man seinen Partner verurteilt hat.

In dieser Phase war ich auch schon häufiger. Enge Freunde haben mir auch geraten, mich zu trennen, gerade weil ich sonst immer so ein einfacher und harmonischer Beziehungstyp war und ich jetzt immer davon erzählte, wie falsch alles liefe und was alles so zwischen mir und meinem Partner passiere. Und so hab ich ihn jedes Mal wieder in Schutz genommen, nachdem ich mir etwas Negatives über ihn von der Seele geredet habe. Denn irgendwie hält man an der Liebe fest, die ja da ist, und möchte sich das selbst nicht kaputtmachen, so lange noch Hoffnung besteht, dass sich etwas ändert.

Ich habe derzeit, wie in meinem Thread beschrieben, aus beruflichen Gründen Abstand gewonnen. Ich gehe wieder regelmäßig zum Sport, da mir das nun möglich ist, und habe ein besseres Körpergefühl entwickelt, das natürlich auch zu größerem Selbstvertrauen geführt hat. Gleichzeitig ist dadurch mein Selbstmitleid weniger geworden (Ja, irgendwie ist es das ja auch: Man hat Mitleid mit sich, weil man beleidigt und verletzt wird, obwohl man alles für den anderen tut - auch ich bin desöfteren noch um 3 Uhr Nachts durch die Gegend gefahren, weil er sich entschlossen hat, bei einem Gespräch nach einer betrunkenen Beleidigung aufzulegen. Gleichzeitig bemitleidet man sich, wenn man sich seine eigenen dummen Fehler immer wieder vorhält).


Da ich hier ein ähnliches Problem beschrieben habe, kann ich dir nun natürlich keinen guten Rat geben, außer, dir für dich selbst eine "Insel", also eine Position zu schaffen, von der aus du mit viel Ruhe auf alles blicken und die postiven und negativen Seiten der Beziehung abwägen kannst. Ich denke, dass du schon eine große Entwicklung durchgemacht hast.

Du klingst für mich nach einer intelligenten, reflektierten und starken Persönlichkeit mit viel gutem Willen! Ich drücke dir ganz fest die Daumen für den weiteren Verlauf.
Wenn sich bei mir etwas positives Ergeben sollte und ich einen Ratschlag geben kann, werde ich das umgehend tun.

MfG
Waldi
 

Perla

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Liebe Klee,

Oh man, du bist da auf einen ganz bösen Narzisst reingefallen. Zieh deine Laufschuhe an und renn so schnell du kannst. Der lutscht dich aus wie sonstwas. Saugt deine Energie weg und entwertet dich aufs übelste. Das wird immer schlimmer und nie besser...

Ich drücke dir die Daumen das du den Absprung schaffst sonst macht der dich kaputt!

Liebe Grüße,

Die Perle
 
M

Mondfee76

Gelöschter User
Liebe Klee, ich komme jetzt erst dazu Deinen Beitrag zu lesen. Der Kontaktabruch ist für mich momentan die einzige Möglichkeit - ich habe es mit meinem Thread schon geschrieben. ICH WILL nichts von ihm sehen, lesen, hören. Alles was von ihm kommen würde, würde wahrscheinlich mein Helfersyndrom anknipsen und ich würde angekrochen kommen.

Ich nutze die Kontaktsperre ganz bewusst für mich um mir klar zu machen, was er da eigentlich mit mir getan hat und was ich alles zugelassen habe.

Erst gestern habe ich mit meiner besten Freundin bei einem Glas Hugo darüber gesprochen, warum ich nach 3., fast 4 Wochen immer noch einen andere Weg fahre. Ganz einfach: Ich will ihn nicht sehen. Ich weiss nicht wie ich es anders beschreiben kann. Dieses "ich muss ihn retten" fällt langsam ab und ich sehe ihn, wie er wirklich ist. Ein Mann ohne Ar++ in der Hose, der noch nicht mit seiner Ex abgeschlossen hat . Ich bin mir unsicher, ob ich ein Ex-Back möchte...wenn, wird es garantiert über Monate laufen, vielleicht Jahre? ich vetraue ihm keinen Meter mehr.

Ohne Abschluß keinen Neuanfang! Und wenn er es nicht ist, dann wird es einen anderen Mann in meinem Leben geben.

Aber ich bin bereit ihn loszulassen! Das ist für mich momentan das wichtigste und daran arbeite ich auch.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft Klee, egal in welche Richtung du gehen wirst :-)
 

Klee

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Liebe Perle,

Deine Einschätzung ist wahrscheinlich die gesündeste und wenn das so einfach gehen würde, hätte ich es längt getan.

Nur ist eben eine Beziehung eine sehr komplexe Angelegenheit, in die man investiert, mit der man seine Hoffnungen auf eine gute Zukunft verbindet und Vertrauen aufbaut zu einem Partner, den man mitunter sein ganzes Leben anvertraut, Freunde und Familie vorstellt, seine Wünsche und Bedürfnisse offenbart. Deshalb sind wir ja alle hier, weil wir an einem Punkt in der Beziehung angekommen sind, an der diese Hoffnungen enttäuscht worden sind und wir uns fragen: Was ist schief gegangen?

Seltsam, dass meistens der andere, dem der ganze Kummer gilt und der im Weltbild plötzlich montröse und alles beherrschende Ausmaße annimmt, genau diese Fragen eben nicht beantworten kann. Und wenn man erst ein paar Runden im Kopf mit seinen Fragen gerannt ist stellt man fest: es gibt einen Ausweg! Ich bin hier gefangen ...

Und das ist was ich empfinde. Es gibt keinen Ausweg. Entweder Schleudersitz oder weiter Runden schruppen, in der Hoffnung, es kommt irgendwann doch eine Ziellinie und Prinz x wartet mit einem leckeren Eistee auf mich. So fühlt sich das an.

Ich habe schon sehr oft darüber nachgedacht - das ist an Dich gerichtet Waldi - warum man nicht einfach GELASSEN bleiben kann. Oft ist das ja das Ziel einer Psychotherapie, gelassen zu bleiben. Schließlich ist da kein grausames Monster, in das sich der Partner verwandelt hat, sondern ein Mensch, der auch Angst hat, etwas wichtiges zu verlieren. Und oft ist genau diese ANGST der Grund, warum Menschen Dinge machen, die verletzend sind. Warum schreie ich denn jemanden an, den ich doch eigentlich sehr lieb hab. Warum fällt es schwer, um Entschuldigung zu bitten. Warum sind Menschen sturr.

--- aus Angst ---

Und dann denken wir uns Methoden aus wie Kontaktsperren und sitzen tagelang in einem Loch und fürchten uns, den Menschen den wir lieben auf der Straße zu sehen. Tapezieren unser Inneres mit dem Bild des Partners aus und feiern verhängnisvolle Messen und Rituale, statt einfach mal gelassen zu bleiben.

Wenn ich das nur könnte - mein Leben wäre einfacher, auch in anderer Hinsicht.
In den Texten auf dieser Seite kann man was von einem Verhaltensschema lesen, das aus Urzeiten in unseren Kleinhirnen verankert ist und so gar nicht zum zivilisierten Zusammensein passen mag. Und hier läutet doch auch ständig die Alarmglocke: Hat der andere mich nicht richtig lieb, mag er jemanden anderes mehr ... einer der dickere Nashornschenkel anschleppt und den Sebelzahntiger erlegen kann? Am Ende ist das so.

Meine Psychologin hat mir empfohlen, in Stresssituationen progressive Muskelentspannung anzuwenden - das kann man sogar im Stehen machen, wenn man es trainiert hat. Und gegen das Kopfkino hilft tatsächlich Sport, denn da kann man sich auf etwas wichtiges konzentrieren - auf einen selbst. Und anschließend fällt es dann wieder leicht, gelassen zu bleiben.

Das ist der Plan. Ich will nicht wegrennen, Kontakte abbrechen, rumheulen - ich möchte gelassen sein.
 

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  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
  4. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: Nur noch knapp 50 Minuten durchhalten Leute, dann sind dieser endbescheuerte Valentinstag und das damit ggf. verbundene KK auch wieder vorbei ;-)
  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
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  11. Leeloo @ Leeloo: Luke, wie schön! Gestern erst an dich gedacht ;-)
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  13. Admina Hira Eth @ Admina Hira Eth: An alle Neumitglieder hier (oder die, die erwägen, es zu werden): bitte macht euch doch vorab mit den Forenregeln bekannt. Es wäre wirklich toll, würdet ihr berücksichtigen, dass ihr ohne eigenen aktiven Hilfestrang nicht in unseren Unterforen 1-5 kommentieren dürft. Außerdem wäre es toll, würdet ihr berücksichtigen, dass wir nicht in Affären hineinberaten - also euch weder sagen, ob ihr´s tun sollt oder wie oder euch in der Anfangsphase der Affäre begleiten oder betreuen. Lieben Dank! :-)
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