Hallo ihr Lieben,
Nach langer Zeit möchte ich mal wieder einen Eintrag verfassen und das wird mein letzter sein. Ich möchte mich auf diese Weise vom Forum verabschieden.
Als ich vor ca. 2 Jahren hier aufschlug, fühlte ich mich wie ein unglücklich verliebter Teenie, der Gleichgesinnte suchte. Ich war überrascht, mit was für einer Herzenswärme und Offenheit ich hier empfangen wurde, obwohl ich riesengroße Angst hatte, man hält mich für bescheuert. Ich habe hier unheimlich viel gelernt. Ich verstehe jetzt die Mechanismen zwischen Mann und Frau besser. Mir wird es nie wieder passieren, dass ich den Weg der Selbstachtung und Selbstliebe verlassen werde - keinem Mann und keiner Frau gegenüber, egal in welcher Beziehung wir zueinander stehen und wie sehr ich den Anderen liebe oder mag.
Die Strategie, so wie sie hier erarbeitet wurde und sukzessive weiterentwickelt wird, ist ein wunderbares Mittel dazu, auch wenn sie manchmal dazu verleitet, länger in ausweglosen Konstrukten hängenzubleiben als vielleicht gesund wäre. Das war besonders in meinem 2. Strang, der hier im Kennenlernen, meine große Erkenntnis.
Manchmal ist unser OdB nicht das Gegenüber, was uns glücklich machen kann. Eigentlich kann das sowieso keiner, sondern nur wir selber. Für mich war es DIE Erkenntnis zu begreifen, dass ich keinen Mann BRAUCHE, um glücklich zu sein. Ich bin es von allein und dankbar, dass es mir so gut geht. Klar fällt mir das zur Zeit ein wenig auf die Füße, weil mein Liebster das schon merkt und ich so unabhängig wirke. Er will ja gern gebraucht werden. Aber er spürt halt auch die Machtdifferenz, die sich dadurch unbeabsichtigt ergibt. Um so mehr genießt er es, wenn ich ihm das Gefühl gebe, dass ich ihn liebe und es ZULASSE geliebt zu werden. Daran arbeite ich im übrigen immer noch...
Warum verabschiede ich mich aus dem Forum? Ich hatte es schonmal in meinem Strang angedeutet, dass ich Angst habe, zu kritisch und zu direkt in den Strängen zu schreiben. Ich habe keine Geduld mehr für das Anwenden der Strategie, vor allem im Kennenlernen. Wenn ich bei Euch mitlese und das mache ich oft, würde ich zu gern schreiben:
"Hör auf Deine wertvolle Lebenszeit in einen Menschen zu investieren, der Dich eigentlich nicht richtig will. Bemühe Dich bitte nicht mit Plings, Frames, schlau gestalteten Dialogen, ihn zu Handlungen zu bewegen, die er gar nicht möchte. Denn wenn es so wäre, gerade im Kennenlernen, wäre er, der Mensch - egal, ob Mann oder Frau, neugierig auf Dich, würde ebenso auf Dich zukommen und sich freuen, wenn er was von Dir hört."
Das Ding ist, dass mir ein Mann beigebracht hat, dass keine Strategie notwendig ist, einen Partner zu finden. Und meine Freunde, männl. od. weibl., teilweise strategieerfahren ohne das Forum, merken das immer und fühlen sich unter Druck gesetzt, wenn jemand sie durch durchdachtes Handeln versucht zu binden oder Gefühle zu puschen. Sie haben eben zu dieser Zeit noch gar nicht genug Gefühle...
Die Strategie ist sehr wertvoll und es ist gut darüber Bescheid zu wissen, wenn man sich in einer Beziehung befindet. Mit diesem Wissen bleibt man bei sich und verbiegt sich nicht. Man kann seinem Weg mit aufrechten Haupt weitergehen. Das ist meine Quintessenz aus dem Forum. Das ist ein Geschenk für mich! Ich habe aber die Befürchtung hier übergriffig zu werden und zu sehr emotional auf Geschichten, die sich schon Jahre(!) hinziehen zu reagieren, weil ich hier manchmal das Gefühl habe, hier werden Leidensgeschichten verlängert dadurch.
Naja und weil das meine Sichtweise ist, die einfach ausklammert, dass man natürlich, so wie ich auch 2 Jahre lang, genau diese Zeit braucht, um sich zu entwickeln, möchte ich nun weitergehen. Ich gebe zu, mir sitzen tatsächlich ein paar Tränen in den Augen, aber ich denke, meine Zeit ist hier vorbei. Ich kann einfach nicht mehr in andere Schuhe schlüpfen und Geschichten aus dieser Position betrachten.
Deshalb möchte ich allen hier, von Herzen Danke sagen, die mich ein Stück des Weges begleitet und inspiriert haben!
Eure Mondfrau