Partner mit "Altlast" Probleme mit Positionierung

Admina Hira Eth

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Wahrscheinlich bin ich morgen ein Häufchen Elend,
Guten Morgen, lalelu - wie geht es dir heute?
Er will Äpfel, ich Birnen. Oder so. Aber nein, das stimmt so auch nicht, denn dann wollten wir ja beide Obst, was wiederum dann doch irgendwie das Gleiche ist.
Ich habe nochmal über dein Bild hier nachgedacht: ich glaube schon, dass ihr beide das gleiche wollt; eine funktionierende Beziehung nämlich. Das ist euch ja partiell wohl auch gelungen. So habe ich dich zumindest am Anfang verstanden…
Die an sich perfekte Beziehung
…weswegen mich diese recht davon abkehrende Anmerkung hier:
Ich denke, mit mehr Abstand wird mir mehr und mehr klar, dass wir keine Basis haben, vielleicht sogar nie hatten.
…ein wenig irritiert hat.

Was ist, ist, dass eine Bedürfnisschieflage bei euch besteht, eventuell er sich noch nicht wirklich auf eure im Vergleich zur alten noch neue Beziehung eingelassen hat und möglicherweise aus den Gründen, die wir oben schon erarbeitet haben, mit einem Fuß noch in der Altbeziehung steckt. Was auch ist, ist, dass dich das verletzt, dazu führt, dass du dich als Person nicht gesehen, nicht auf Augenhöhe fühlst mit der unangenehmen Begleitfolge, dich gefühlt im Schatten hinter seiner nach deinem Empfinden priorisieren Familie rund um Ex zu bewegen.

Was ihr also wollt ist letztlich eine funktionierende Beziehung, in der möglichst eure jeweiligen Bedürfnisse erfüllt werden. Ob es eine Beziehung sein soll, die jeweils ausschließlich zu euren jeweiligen Bedingungen und auf eure jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten ist, lotet ihr zur Zeit (seit geraumer Zeit) aus, wobei er derzeit mehr sein Ding durchzieht, als du das tust.

Eure Grundfrage ist danach: gelingt es euch, die Bedürfnisse des jeweils anderen zu erkennen, zu verstehen, zu akzeptieren und beide Bedürfnislagen so unter einen Hut zu bringen, dass es hinterher für beide passt?

Da du für dich strampelst und kämpfst, er sich aber gefühlt nicht von seinem bequemen Stuhl wegbewegt, auf dich zu und sich dabei auch noch die Augen zuhält, also nicht richtig sieht, was Sache ist bei euch, bist du am Limit und er ist es noch nicht. Er steckt weniger zurück und weniger ein als du. Er hat die bessere Position und damit die stärkendere Ausgangslage von euch beiden, denn er - und ich formuliere jetzt mal sehr platt - kriegt ja, was er will (es ist natürlich so platt und einfach tatsächlich nicht).

Was war das ansonsten Perfekte der Beziehung, lalelu? Was hat um dieses rote Tuch eurer Beziehung ansonsten super geklappt und was hat dich bisher bleiben lassen?
Momentan wiegt für dich der negative Teil schwerer; das ist oft so, weil es einen größeren Anteil positiver Erlebnisse braucht, um ein negatives wieder auszugleichen. Dito bezogen auf Empfindungen.

Was ich denke, ist, dass ihr in der Kommunikation miteinander da nicht weiterkommen werdet. Du versuchst, ihm dein (nicht vorhandenes) Standing zu vermitteln, ihn sehend zu machen, ihn wegzubringen von dem, was er da tut und rennst gegen Windmühlen an. Es ist sehr viel kräftezehrender, aus dieser etwas wollenden, bittenden Position heraus zu agieren; denn für den, der 'hat', ist es leichter. Der Änderungsdruck ist nicht so stark. Auch gibt es nicht wirklich einen Grund, die Augen etwas schneller aufzumachen. Dein Partner kommt daher nur sukzessive auf Ideen, die in ein Erkennen münden könnten.
Ihr bräuchtet deshalb mMn Moderation - allein schon, damit du entlastet wirst in der Bemühung, deine Sicht auf die Dinge darzustellen und deinem Partner insoweit aufs Pferd zu helfen. Eine Therapie oder ein Coaching oder eine Beratung wäre danach, meine ich, etwas, das jetzt, an dieser Stelle, eventuell den Druck herausnehmen und für dich eine Entlastung bringen, zwischen euch vermitteln, Kompromisse finden helfen könnte.
Wenn du das noch willst. Wenn du die ansonsten perfekten Anteile noch siehst. Und noch an etwas arbeiten magst, das schon recht früh zu einer Talfahrt ansetzte (zwei Jahre ist noch keine sonderlich lange Beziehungszeit). Dazu bräuchtest du aber erstmal Luft und Muße; du müsstest wieder in der Lage sein, das positive zu sehen. Wie willst du sonst wissen, was zu tun ist, ob es sich (wieder sehr platt) 'lohnt', weiterzugehen mit ihm?

Wenn du jetzt erstmal (verständlicherweise, du hast dich auf mehreren Ebenen verausgabt) nicht mehr kannst, nimm dir eine Auszeit. Atme durch, bring Gedanken und Emotionen zur Ruhe, dann schau nochmal auf das, was ihr da habt. Sortiere positives und negatives. Spüre nach, wäge ab, entscheide. Und schau, was dann für dich unter dem Strich für ein Ergebnis steht.
:trost:
 
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lalelu23

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Guten Morgen, lalelu - wie geht es dir heute?
Guten Morgen liebe Hira,

So lieb, dass du fragst. Es geht mir wie erwartet. Bescheiden.
Was war das ansonsten Perfekte der Beziehung, lalelu? Was hat um dieses rote Tuch eurer Beziehung ansonsten super geklappt und was hat dich bisher bleiben lassen?
Ich denke nach... Hatte ich schlussendlich doch eine rosarote Brille auf? Wenn ich mir meine Antwort auf diese Frage im Kopf versuche zu formulieren, komme ich mir wie die typische Affairenfrau vor, die behauptet "wenn wir uns gesehen haben, war es einfach himmlisch". Diesen Satz habe ich so oft in den verschiedensten Strängen gelesen...

Was hat mich bisher bleiben lassen? Das Luftschloss vielleicht? Frau hört ja schon gerne "ich möchte mit dir alt werden", egal wie intelligent, abgeklärt und lebenserfahren sie ist. Nur, wenn es dann an die Praxis geht, dann hapert es an der Umsetzung. Das ist mir wohl im Lauf der Zeit immer mehr aufgefallen.

Unsere Beziehung war wunderschön mit einem relativ strukturierten Alltag, solange eines seiner Kinder nicht vor Ort war. Sobald das anders war, ist unsere Struktur zusammengefallen, er war mehr "im Alten", ich habe mich hinten angestellt gefühlt und nicht gesehen. Und an dieser Stelle möchte ich noch einmal explizit darauf hinweisen, dass die Beziehung zu seinen Kindern nicht das Problem ist und auch nie war. Es geht einzig und alleine um Ex, ihre Präsenz bei diesen Treffen und um die Tatsache, dass ich bislang noch nie in irgendwelche Planungen miteinbezogen worden bin.
A propos: ohne ins Detail gehen zu wollen gibt es eine weitere Neuigkeit, natürlich auch ohne dass ich in irgend einer Form eingeweiht gewesen wäre. Ex und er sind aus nicht die Kinder betreffenden Gründen in einer Sache für viele weitere Jahre miteinander verbandelt.

Hier stelle ich mir auch die Frage, ob es nicht zu einer Partnerschaft auf Augenhöhe dazu gehört, mit seinem Partner über solcherlei Dinge zu sprechen? Stehe ich mit meiner Meinung alleine oder siehst du das genauso?
Was ich denke, ist, dass ihr in der Kommunikation miteinander da nicht weiterkommen werdet
Das sehe ich genauso. Die letzten Monate zeigen es mehr als deutlich
damit du entlastet wirst in der Bemühung, deine Sicht auf die Dinge darzustellen und deinem Partner insoweit aufs Pferd zu helfen. Eine Therapie oder ein Coaching oder eine Beratung wäre danach, meine ich, etwas, das jetzt, an dieser Stelle, eventuell den Druck herausnehmen und für dich eine Entlastung bringen, zwischen euch vermitteln, Kompromisse finden helfen könnte.
Das Traurige ist ja, dass wir das bereits versucht haben. Aber er ist in einer Blase. Er kann und will die Empfehlungen nicht umsetzen. Manchmal kommt es mir vor wie bei einer Suchterkrankung: solange der Betroffene sein Problem nicht erkennt, kann die ganze Welt mit noch so tollen Ratschlägen und Handlungsanweisungen kommen, diese werden aber nicht angenommen, weil sie von vornherein als gar nicht notwendig erachtet werden.
Und so ist es bei ihm. Auf meinen Einwand "ich denke es wird schwierig, mit einer neuen Partnerin eine Zukunft aufzubauen, wenn man mit einem Bein noch in der Vergangenheit steckt" antwortete er "ich denke schon, dass das möglich ist".

Vielleicht hat er Recht, vielleicht ich. Aber das ist ja nebensächlich. Unter dem Strich scheint er mir auf emotionaler Ebene nicht geben zu können, was ich für eine erfüllende, verbindliche Beziehung brauche.

Wenn du jetzt erstmal (verständlicherweise, du hast dich auf mehreren Ebenen verausgabt) nicht mehr kannst, nimm dir eine Auszeit. Atme durch, bring Gedanken und Emotionen zur Ruhe, dann schau nochmal auf das, was ihr da habt. Sortiere positives und negatives. Spüre nach, wäge ab, entscheide. Und schau, was dann für dich unter dem Strich für ein Ergebnis steht.
Ich glaube ich habe keine andere Möglichkeit. Er ist ja aktuell mit Ex unterwegs, ich war die Tage davor auf Abstand gegangen und habe ihm klar kommuniziert, dass ich nicht weiß, ob ich während dieser Tage Kontakt möchte (ich möchte nicht und antworte auch nicht auf seine Nachrichten), ob er meine Sachen noch in seinem Heim vorfindet, wenn er zurück kommt oder ob ich mich entscheide, diese Tage eben dort zu verbringen, weil ich mich ihm dann näher hätte fühlen können.
Auch er weiß also, dass ich mich nach wie vor in einer emotionalen Ausnahmesituation befinde, was wie gesagt auf Dauer sooooo anstrengend und kräftezehrend ist.

Die Erfahrung der letzten Monate ist jedoch, dass er mich immer wieder "rumkriegt". Auch ein typisches Muster, wie ich schon in mehreren Strängen gelesen habe. Also will ich momentan kein persönliches Gespräch - es ist ja alles gesagt, was es zu sagen gibt.
OMG!!! Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass ich mich jemals in einer solchen Situation befinden würde.
Andererseits lehrt mich diese Erfahrung, noch emphatischer meinen Mitmenschen gegenüber zu sein. Wir suchen uns alle nicht aus, in wen wir uns verlieben.

Liebe Hira, ich danke dir für dein Input. :herz: Herzliche Grüße
 

Admina Hira Eth

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Hier stelle ich mir auch die Frage, ob es nicht zu einer Partnerschaft auf Augenhöhe dazu gehört, mit seinem Partner über solcherlei Dinge zu sprechen? Stehe ich mit meiner Meinung alleine oder siehst du das genauso?
Ich sehe es grundsätzlich auch so, dass die Idealvorstellung einer Beziehung auf Augenhöhe die wäre, dass man wichtige Dinge, Sachen, die einen tangieren oder sonstwie berühren, die Einfluss auf die Beziehung haben können, miteinander bespricht.

Allerdings denke ich auch, dass das eine Typenfrage ist. Manche machen/wollen/können das, andere nicht - Gründe an der Stelle egal. Treffen da unterschiedliche Typen aufeinander, gibt es eben eine Schieflage, einen Dissens in der Beziehung, weil der kommunikativ orientierte Part vom stillen Part etwas erwartet, was der nicht liefern kann/will/möchte und der stille Part Verständnis für die Stille erwartet, was wiederum der kommunikativ orientierte Part nicht liefern kann/will/möchte.

Da wären wir wieder beim Kompromiss. Und bei deinem Gefühl, sich im Kreis zu drehen. Denn über die Hürde, dass, wenn A und C zusammentreffen, B die Lösung sein könnte, was aber nicht funktioniert, weil B von einem oder beiden nicht 'gesehen' wird, kommt man nicht drüber; nichtmal gedanklich. Ich stelle mir hier den Kopfplatz-Emoji vor.

Es geht nur, wenn einer von beiden, idealerweise man beidseits in der Lage ist, Abstand zu nehmen, aus der Situation zu treten und die zu betrachten, ohne das zu werten oder persönlich zu nehmen. In diese Richtung ging mein Post Nr. 18 (siehe Seite 1).

Aber er ist in einer Blase. Er kann und will die Empfehlungen nicht umsetzen. Manchmal kommt es mir vor wie bei einer Suchterkrankung: solange der Betroffene sein Problem nicht erkennt, kann die ganze Welt mit noch so tollen Ratschlägen und Handlungsanweisungen kommen, diese werden aber nicht angenommen, weil sie von vornherein als gar nicht notwendig erachtet werden.
Das sehe ich ähnlich, lalelu. Und ich lese dich nicht nur hier sehr reflektiert und desillusioniert. Ich bin iE daher auch hier:
Vielleicht hat er Recht, vielleicht ich. Aber das ist ja nebensächlich. Unter dem Strich scheint er mir auf emotionaler Ebene nicht geben zu können, was ich für eine erfüllende, verbindliche Beziehung brauche.
…bei dir.
 
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Admina Hira Eth

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Nichts ist in Stein gemeißelt, solange du dir nicht sicher bist. Erstmal sind wir doch hier:
Wenn du jetzt erstmal (verständlicherweise, du hast dich auf mehreren Ebenen verausgabt) nicht mehr kannst, nimm dir eine Auszeit. Atme durch, bring Gedanken und Emotionen zur Ruhe, dann schau nochmal auf das, was ihr da habt. Sortiere positives und negatives. Spüre nach, wäge ab, entscheide. Und schau, was dann für dich unter dem Strich für ein Ergebnis steht.
:trost:
Durchatmen, lalelu. Das zuerst.
 

Morgentau02

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Hallo LaLeLu,

Was ist los?

Geht's dir schlechter oder ist was vorgefallen?
 

lalelu23

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Ich habe die Trennung ausgesprochen @Morgentau02

Und jetzt wanke ich zwischen Abschließen für immer und Hoffnung. Wobei es eigentlich keine Hoffnung mehr gibt. Er hatte ja zig Chancen, die ungenutzt verstrichen sind.
 

Morgentau02

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Oh, das hab ich wohl leider überlesen.

Denkst du, dass es voreilig war oder hoffst du, er wird durch diese Konsequenz wachgerüttelt?

So, wie er das gerne hätte, geht es natürlich nicht, das würde kein Partner lange mitmachen.

Hast du denn jemanden zum reden? Familie, Freunde?


LG
MT
 

Admina Hira Eth

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Ich muss jetzt ganz stark sein. Wie schaffe ich es???
Indem du zu dir kommst, bei dir bleibst und einen Schritt nach dem anderen gehst. Hauptsache, du bleibst nicht stehen. Überfordere dich nicht, aber sorge jetzt gut für dich.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Partner sich nicht nochmal meldet. Wir sehen dann weiter. Melde dich gern hier, wenn erforderlich.
oder hoffst du, er wird durch diese Konsequenz wachgerüttelt?
Das läge immerhin im Bereich des Möglichen. Wichtig wäre es, um das zu erreichen, ein wenig konsequenter zu sein als sonst und erst Taten in deine Richtung abzuwarten, nicht auf Worte zu vertrauen, lalelu. Wenn du das überhaupt noch willst.

Wo bist du gerade?

Insoweit schließe ich mich MTs Frage an:
Hast du denn jemanden zum reden? Familie, Freunde?
 

lalelu23

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Ja ihr Lieben, zum Glück. Und dieses Forum ist auch ganz wunderbar.
Etwas in mir sagt es macht alles keinen Sinn, es geht ja schon so lange hin und her.
Etwas anderes in mir sagt dass es doch einfach nicht sein kann, dass es an diesen äußeren Umständen scheitert. Wobei... Die äußeren Umstände lassen ja auch auf eine tiefgründigere Problematik schließen.
Es ist so verworren alles. Ich bin gerade sehr verwirrt und nicht wirklich bei mir.
 

Admina Hira Eth

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Etwas anderes in mir sagt dass es doch einfach nicht sein kann, dass es an diesen äußeren Umständen scheitert. Wobei... Die äußeren Umstände lassen ja auch auf eine tiefgründigere Problematik schließen.
Es ist so verworren alles. Ich bin gerade sehr verwirrt und nicht wirklich bei mir.
Lass einfach mal eine Weile los, indem du versuchst, das dich hineindenken sein zu lassen.
Das 'einfach' ist dabei nicht im Sinne von 'leicht' gemeint. Denn das ist keine leichte Aufgabe, sondern im Gegenteil eine, die Übung erfordert und ein sich bewusst und aktiv im Gedankengang stoppen, wenn man bemerkt, dass man ihn hat. Nein, es sollte sich eher im Sinne eines 'das ist erstmal die simpelste Möglichkeit' verstehen.
Stoppst du nicht, gerätst du gedanklich immer wieder in die gleiche Fahrspur… du hast (noch) nicht ausreichend Abstand zur Sache, um sie aus der Distanz heraus betrachten zu können.
Deswegen auch das Gefühl, sich im Kreis zu drehen; deine Gedanken können nicht abbiegen oder die Fahrspur wechseln gerade. Und wenn man sich eine Weile im Kreis dreht, wird einem irgendwann schwindelig; weil man außerdem das Gefühl hat, gedanklich nirgends anzukommen oder immer wieder am selben (gedanklichen) Ort, ist man nachvollziehbarerweise auch verwirrt.

Du müsstest erstmal aus der Fahrrinne und der gewohnten Gedankenbahn raus, um wieder in die Spur zu kommen; in DEINE Spur.
Gib dir also etwas Zeit und nimm sie dir auch.

Eine dennoch einigermaßen gute Nacht für dich!
 

lalelu23

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Guten Morgen ihr Lieben,

Ich hoffe es ist ok, euch heute meine aktuelle Situation und Gedankengänge mitzuteilen.

Nach wie vor geht es mir gut mit meiner eigenen Klarheit. So, wie es die letzten beiden Jahre gelaufen ist, geht es für mich nicht weiter. Punkt. Ich denke auch, dass ich mich nicht noch einmal zu irgendwelchen halbseidenen Kompromissen werde hinreißen lassen. Von daher bin ich auch froh, dass ich mich körperlich bereits vor Wochen rausgenommen habe, auch wenn ich es mir noch so sehr gewünscht hätte.

Nun ist also der Schlussstrich gezogen und ich habe zwei Telefonaten zugestimmt (Treffen habe ich abgelehnt). Diese waren höchst emotional von seiner Seite. Er ist tieftraurig, dass er mich verletzt hat. Dass er es nicht geschafft hat, mir das Gefühl zu geben, dass ich selbstverständlich zu ihm gehöre und er wirklich eine Zukunft mit mir gewollt hat. Ich habe ihm rückgemeldet, dass es mir leid tut, dass es ihm so schlecht geht, ihm aber gleichzeitig klar gemacht, dass ich die letzten Monate ebenso gelitten habe.

Nun Frage ich mich: wacht er jetzt auf? Passiert jetzt der große Knall, auf den ich immer gewartet habe? Und wie sähe der genau aus?

Meine Gedanken hierzu: ich wünsche mir ja, dass er zu der Erkenntnis gelangt "EF und ich sind getrennt. Ergo habe ich keine gesteigerte Lust, weiterhin so viel "Familienzeit" mit ihr zu verbringen und würde das lieber trennen im Sinne von "Kinder mit EF" und "Kinder mit mir" und eher selten "wir vier". Oder interpretiere ich da zu viel hinein?

Was soll ich ihm weiterhin vermitteln? Die Tür ist noch nicht ganz zu?
Ich bin eine starke Persönlichkeit. Es könnte sehr wohl der Eindruck entstehen, dass es kein Zurück mehr geben kann. Bisher gab es in meinem Leben auch kein Zurück, außer in meinen sehr jungen Jahren, da hatte ich eine Zeit lang on/Off. Ansonsten bin ich der sehr klare Typ.

Und nun??? Was sind eure Gedanken hierzu?

Ganz liebe Grüße an euch alle, besonders an die, die gerade in einer schwierigen Lage stecken. Die Geschichten hier sind unglaublich :herz:
 

Admina Hira Eth

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Dass er es nicht geschafft hat, mir das Gefühl zu geben, dass ich selbstverständlich zu ihm gehöre und er wirklich eine Zukunft mit mir gewollt hat.
Was hat das in dir ausgelöst, das so deutlich gesagt zu bekommen? Wie fühlst du das und dich damit?
Oder interpretiere ich da zu viel hinein?
In was genau? Denn du interpretierst ja nicht, du äußerst lediglich

Was soll ich ihm weiterhin vermitteln? Die Tür ist noch nicht ganz zu?
Möchtest du das denn vermitteln? Möchtest du die Tür auflassen, einen Spalt breit, ein Fenster, damit er klettern muss oder alles dicht verrammeln? Wie sieht es da in dir aus? Bei Ambivalenz: was überwiegt? Oder brauchst du vielleicht noch Zeit (denn das wäre ja zB auch etwas, das du transportieren/ihm mitteilen könntest: "Ich weiß noch nicht, was wird, ob die Tür auf ist oder zu - ich brauche Zeit").
Nun machst du dir Gedanken und horchst in dich hinein. Sobald du eine Idee davon hast, was du willst, handelst du danach. :)

Allerdings sollte er sich, wenn du euch noch nicht aufgegeben hast, schon der Tragweite und des Verlusts bewusst werden; gib ihm die Chance, das sacken zu lassen und wirklich spüren zu können.
Er sollte jetzt eine Hürde überwinden, sich anstrengen müssen, um dich zurückzubekommen.
Würdest du es ihm zu leicht machen, wäre die Droh-/Schockwirkung abgeschwächt und du würdest sozusagen unglaubwürdig werden in deinem für dich und deine Bedürfnisse einstehen.
Wenn du dich und deine Bedürfnisse nicht ernst nimmst, dann wird das auch der Andere nicht tun.

Lieber Gruß,
Hira
 

lalelu23

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Was hat das in dir ausgelöst, das so deutlich gesagt zu bekommen? Wie fühlst du das und dich damit?
In was genau? Denn du interpretierst ja nicht, du äußerst lediglich
Ich meine ob ich in diesen Wunsch nach Familientreffen zu viel hineininterpretiere.

Mir so deutlich gesagt zu bekommen, was er anscheinend wollte... Irgendwie glaube ich ihm nicht. Ich fühle mich veräppelt, ehrlich gesagt. Ich glaube, er hat immer noch nicht verstanden, um was es letztendlich geht und wird vielleicht auch nie in der Lage sein, das vollumfänglich zu begreifen. Und das tut weh.

Gerade zweifle ich an mir. An meiner Menschenkenntnis. An meinem Bauchgefühl. Es ist einfach kaum auszuhalten gerade.

Rational weiß ich, dass ich aus dieser Gedankenspirale raus MUSS, in der Praxis weiß ich aber nicht wie:Wut:
 

Admina Hira Eth

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Rational weiß ich, dass ich aus dieser Gedankenspirale raus MUSS, in der Praxis weiß ich aber nicht wie
Es wird nur durch Ablenkung funktionieren. Nicht dadurch, wegzudrängen, sondern dich bewusst abzulenken. Gedanken eine Weile zulassen, dann bewusst stoppen. Du kannst das aktiv durch Verbildlichung eines Stoppzeichens machen, du kannst es aussprechen ("Stopp jetzt!"), du kannst dir ein Signal überlegen (hier war im Forum irgendwo mal die Idee unterwegs, ein Gummiband am Handgelenk zurückschnippen zu lassen, wenn es soweit ist).

Aktion ansonsten hilft: rausgehen. In den Wald, schwimmen, laufen. Sport generell.

Und schau bitte auch hier vorbei: https://forum.beziehungsdoktor.de/index.php?threads/aktives-warten-die-positivspirale.8761/

Mir hat Tagebuch schreiben sehr geholfen. Immer, wenn der Kopf voll war, habe ich einfach geschrieben, teilweise sogar nachts. Und ich war bis dahin keine Tagebuchschreiberin...
Ich lese das, was da steht, nicht mehr... selten mal, partiell nur, denn darum ging es nicht. Ich wollte nur die Gedanken aus dem Kopf haben.
Gerade zweifle ich an mir.
Dazu besteht überhaupt kein Grund. Es ist auch destruktiv. Sortier dich erstmal. Fehler, wenn sie denn gemacht worden sind, werden gemacht; du wirst reflektieren (später, mit etwas mehr Abstand; ich meine nicht das, was da jetzt offenbar bei dir passiert! Das ist hadern, zweifeln, Selbstvorwurf, nicht Reflexion), das wird dich weiterbringen. Da, wo du Änderungsbedarf bei dir selbst siehst, änderst du dann.
:trost:
 
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Admina Hira Eth

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Dazu noch:
Ich meine ob ich in diesen Wunsch nach Familientreffen zu viel hineininterpretiere.
Kann sein. Kann auch nicht sein. Wir wissen es nicht und es ist letztlich auch egal. Was zählt, ist: es hat dich gestört, was da läuft. So sehr gestört, dass du dich hilfesuchend an unser Forum gewendet hast, dich nicht mehr gesehen und unglücklich fühltest. Es gab keine Änderung, keine Perspektive für dich und daher hast du dir den einzigen Ausweg gesucht, der dir noch blieb. Die Alternative wäre, so, wie es sich liest, es aushalten* gewesen.

An der Stelle vielleicht auch für dich nochmal Mod Plouhas gern verwendetes Trias "love it, change it, leave it":
"love it" war dir nicht möglich; du hast unter der Situation so, wie sie war, gelitten.
"change it" hast du versucht, aber es ist (egal für den Moment, aus welchem Gründen) nicht gelungen.

Es blieb noch "leave it" übrig. Das probierst du jetzt gerade für dich aus.


*Hierzu nochmal ein Zusatz: "es aushalten" beinhaltet dabei für mich u.a. auch, den Blick auf das Geschehen und seine Bedeutsamkeit für einen selbst zu ändern, es nicht mehr an sich heranzulassen.
Diese gewisse Gleichgültigkeit oder Gleichmut, die sich dabei idealerweise irgendwann einstellt, hilft dabei, auszuhalten - getreu dem Motto: "ja, es ist noch da, aber erträglich". Wenn du in dich hineinhorchst und ehrlich zu dir selbst bist: wäre es dir gelungen?
 
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lalelu23

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Wenn du in dich hineinhorchst und ehrlich zu dir selbst bist: wäre es dir gelungen?
Ich weiß es nicht. Ich denke, so wie ich mich selbst kenne und wahrnehme, wäre mir das wahrscheinlich gelungen, wenn mir meine eigene Intuition das Gefühl gegeben hätte, dass es nur der Kinder wegen ist. Sonst nichts. Aber meine Intuition sagt mir halt etwas anderes.
 

Admina Hira Eth

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Aber meine Intuition sagt mir halt etwas anderes.
Dann ist das so. Nimm das/dich da ernst.

Wenn er was bewegen und ggf. abwenden oder wenden will, wird er sich etwas einfallen lassen müssen. Und entsprechenden Einsatz zeigen.

Bis dahin:
Möchtest du das denn vermitteln? Möchtest du die Tür auflassen, einen Spalt breit, ein Fenster, damit er klettern muss oder alles dicht verrammeln? Wie sieht es da in dir aus? Bei Ambivalenz: was überwiegt? Oder brauchst du vielleicht noch Zeit (denn das wäre ja zB auch etwas, das du transportieren/ihm mitteilen könntest: "Ich weiß noch nicht, was wird, ob die Tür auf ist oder zu - ich brauche Zeit").
Nun machst du dir Gedanken und horchst in dich hinein. Sobald du eine Idee davon hast, was du willst, handelst du danach. :)
 

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