Ich schaffe das mit dem differenzierten Zitieren nicht und versuche, trotzdem auf deine Fragen einzugehen.
Du kannst die zu zitierende Stelle entweder mit der Maus oder (Handy) mit dem Finger markieren; es erscheint dann ein kleines Feld, in dem "zitieren" steht; da klickst du drauf. Ist Übungssache.
Seine Ex ist in einer Beziehung - länger als wir, und er ist ein alles akzeptierender Partner, was mich deshalb stört, weil ich das Gefühl habe, alles wird an seinem Verhalten gemessen. "Er akzeptiert das doch auch alles, wieso ist das für dich so schwer?"
Nach dem, was du nun weiter schreibst, ist seine Ex aber auch die, die die Fäden in der Hand hält, sprich: sie scheint die (Organisations)Hosen anzuhaben.
Das Verhältnis Ex/Partner und du/Partner wird nicht vergleichbar sein. Dein Partner hat sich wegbewegt von jemandem, der Termine gesetzt und das Leben (für ihn) geregelt hat hin zu jemandem, der gern Augenhöhe und Gleichberechtigung in der Beziehung hätte. Das wiederum führt dazu, dass dein Partner seine Ex möglicherweise als "stärker", "druckmachender", dominanter insoweit empfindet, als sie sehr viel restriktiver, ggf. sogar strafender, erzieherischer ist, als du das bist. Dir kann er leichter entkommen, weil du ihn mit deinem Wunsch nach Gleichberechtigung entkommen lässt. Das Verhältnis zu Ex wird mutmaßlich so sein, dass er eher klein beigibt und kaum Widerworte erhebt, einfach, weil er es gewohnt/in der Hinsicht sogar vielleicht konditioniert ist und wohl auch Repressalien befürchtet, macht er das (plötzlich) anders. Dagegen steht eure im direkten Vergleich noch recht frische Beziehung und die Freiheiten, die er in ihr grundsätzlich hat/haben könnte - einfach, weil du nicht seine Frau, sondern eben sehr du mit deiner von ihrer abweichenden Beziehungsidee bist.
Denkt man das weiter (und stimmt meine Skizze, mit der ich mich natürlich sehr weit aus dem Fenster lehne; ich weiß es ja nicht, ich vermute nur), dann ist der neue Partner von Ex ähnlich gestrickt wie dein Partner. Er wird tolerieren, primär, um seine Ruhe zu haben und um ansonsten drohenden Konflikten und/oder Unbequemlichkeiten aus dem Weg zu gehen.
Das wiederum bedeutet: ein Vergleich zwischen euch ist schlicht nicht möglich und, denn es ist keine Wahrnehmung von Individuen/Individualitäten erkennbar, auch recht unfair. Er ist der Apfel, du die Birne. Der gemeinsame Oberbegriff ("Partner"/Obst) ist eine Gemeinsamkeit, ja. Aber wesentlich mehr wirds dann wohl auch nicht sein.
Sie gehen idR nicht von meinem Partner aus sondern werden ihm aufoktruiert, wenn ich das richtig deute.
Das^^ ist übrigens das, was mich zu der Annahme gebracht hat, Ex habe die Hosen an.
Er spricht mich im Vorfeld nicht darauf an (obwohl anders abgesprochen), weil er Konflikte fürchtet.
Puh, ja. Ich sehe sein (und damit dein) Problem. Er flüchtet sich ins Schweigen und versucht so, der Konfrontation aus dem Weg zu gehen, wobei er nicht erkennt, dass er mutmaßlich überhaupt nicht in einen Konflikt geriete, würde er dich nur ein klein wenig miteinbeziehen. Das ist dann wohl das, was er (noch) nicht umreißt, nicht `versteht´ - eventuell, weil er es so aus der Altbeziehung auch nicht kennt, zudem vielleicht ein Charakter ist, der Konflikte anders löst oder angeht (etwa, indem er ihnen möglichst ausweicht).
Es ist die Frage, ob du ihm das hier:
Ich denke, mein Problem liegt eher in der Frage, ob wir beide wirklich das Gleiche wollen oder eben nicht. Irgendwie ist mein Problem da gelagert, dass ich IMMER seine Partnerin sein will und auch so wahrgenommen werden will, nicht nur wenn es gerade in die Situation passt für den Rest des Anhangs. Verstehst du, wie ich das meine?
Im Sinne davon, dass ich vielleicht von mir selbst Abstand nehmen würde, an solchen Events teilzuhaben, wenn mir von vornherein die Möglichkeit eingeräumt werden würde, dass ich dabei erwünscht wäre. Denn dann wäre es meine Entscheidung und ich würde nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
...begreiflich machen kannst.
Ich weiß, denke ich, sehr gut, was du meinst. Du möchtest zum einen, siehe oben, Augenhöhe, zum anderen eine/die Option haben; in dem Fall die Option, "nein" zu sagen - auch, wenn du selbstverständlich wüsstest, dass das die erwünschte Antwort wäre. Der Punkt ist: du kannst sie im Moment nicht mal geben, weil es keine Frage gibt.
Es zu können, würde dir das Zaungastgefühl nehmen und dir das Gefühl von "Macht" iS einer Mitentscheidungsbefugnis und Mitsprache geben. Ein eigenständiges Tun (aktiv), nicht ein Bewegtwerden (passiv) wie eine Figur auf einem Spielfeld.
Dein Partner müsste das Bild begreifen. Und aufhören können, den Dingen möglichst aus dem Weg zu gehen, den Kopf ansatzweise in den Sand steckend. Ich glaube, er hat das nicht verinnerlicht, dich insoweit nicht begriffen. Da steckt noch zuviel des bislang gelebten und von ihm akzeptierten und für sich adaptierten Altbeziehungsmodells drin, in dem die Frau eben "machte".
Er hat wahnsinnig Angst, seinen Kindern ein "nein" vorzusetzen. Er sagt, er wolle nicht hören "das machst du nur, weil deine Freundin es nicht will". Generell ist er sehr angstgesteuert und hat die Befürchtung, seine Kinder könnten sich von ihm abwenden, was meiner Meinung nach völlig abstrus ist.
Naja, da sollte man sich aber auch die Frage stellen: wenn er derart angstgesteuert ist, wieso hat er die Angst bei dir nicht? Wieso denkt er, er kommt bei dir ungestraft davon oder fürchtet sich nicht so sehr vor möglichen Konsequenzen? Die Antwort wird in ihm selbst und wahrscheinlich auch in dem liegen, was ich oben skizziert habe (nochmal: natürlich nur, wenn die Skizze annähernd richtig ist und ich nicht ein vollkommen falsches Bild von ihm/euch/ihm + Ex zeichne). Womöglich ist es ein Lernprozess. Eventuell gelingt es dir, das Alte mit dem, was du mitbringst, zu überdecken und deinen Partner dahin zu führen. Denn geführt werden muss er wohl; er "sieht" es selbst nicht; er hängt da in seiner Ecke relativ fest.
Wenn er sagt, er wolle nicht hören, "das machst du nur, weil deine Freundin es nicht will", was eine manipulative Aussage wäre übrigens, die ihn noch mehr in seine Ecke drängt, dann sollte er lernen, seine Grenzen zu erkennen, zu wahren und zu verteidigen. Und er sollte lernen, anders, bestimmter zu kommunizieren. Kann natürlich auch ein Schutz für ihn sein, zu sagen: "Meine Freundin hat gesagt, dass wir da xyz!", statt: "Meine Partnerin und ich haben da schon andere Pläne, wir machen xyz!" oder, noch deutlicher: "Ich möchte mit meiner Partnerin da xyz machen, ich kann an dem Tag nicht - finden wir einen anderen.". Die erste Aussage schiebt die Verantwortlichkeit weg ("Ich kann nichts dafür, dass ich da nicht kann!"), macht aber auch angreifbar. Er müsste eine Art der deutlich-konfrontativ-bestimmenden Kommunikation lernen, die dem Gegenüber den Wind aus den Segeln nimmt, will er das anders (wobei an der Stelle Voraussetzung wäre, dass er das tatsächlich anders will; es kann durchaus auch sein, dass nicht). Nur wird ihm da seine Angst einen Strich durch die Rechnung machen; er möchte sicher nicht "wehtun" oder "vor den Kopf stoßen" - was er aber doch tut; nämlich indem er sich umdreht und dich kollateral mit dem, was er tut/nicht tut, trifft.
Ich habe ihm erst heute gesagt, dass es für mich unverständlich ist, dass er den dreien praktisch jeden Wunsch erfüllt, dabei billigend in Kauf nimmt, dass ich leide. Er sagt selbst, so geht es nicht weiter. Aber wie genau, das will sich mit nicht erschließen.
Das ist eine ziemlich kraftlose Aussage von ihm, mit der sich wiederum aus der Konfliktzone nehmen möchte. Er sieht, du bist unzufrieden, weiß damit nicht recht umzugehen, weil er ja auch "Druck" von der Altfamilie bekommt und gibt dann die Antwort, die zwar beschwichtigt, aber im Grunde nichts weiter als eine inhaltlose Worthülse ist. "So geht es nicht weiter!" erhält nur dann Kraft, wenn der Bekundung eine Aktion folgt. Da das nicht geschieht und er insoweit keine Ideen zu entwickeln scheint, verwundert nicht, dass sich dir nicht erschließt, wie genau es "so nicht weiter" gehen soll...
Dein Partner hängt zwischen den Stühlen, nur ist der an sich bereits ausgesessene Stuhl (Altbeziehung + Familie) der, der momentan noch näher scheint, nicht mal bequemer, aber gewohnter, einer, an dem Erinnerungen hängen, den man nicht so ganz wegschieben kann, während der neue, vielleicht bessere Stuhl zwar verlockend, schön, neu, anders, aber halt ungewohnt wirkt, eben noch nicht eingesessen, womit es gefühlt leichter ist, den ein wenig mehr beiseitezurücken.
ich liebe ihn sehr und möchte nicht, dass er Dinge nur wegen mir tut. Gleichzeitig bin ich an einem Punkt angelangt, dass ich erkenne, dass ich bereit für einen klaren Schlussstrich bin, wenn sich nichts ändert.
Ich fürchte, ich erwähnte es bereits, dass du eine Änderung (allein) über Gespräche/Worte nicht erreichen wirst. Wenn du ihm zB derartiges sagst:
Ich habe ihm erst heute gesagt, dass es für mich unverständlich ist, dass er den dreien praktisch jeden Wunsch erfüllt, dabei billigend in Kauf nimmt, dass ich leide.
...wird er das hören, es wird ein unterschwelliges Gefühl in ihm auslösen, dass etwas "falsch" ist und er beschwichtigen sollte, aber es wird in ihm auch Hilflosigkeit auslösen und ihm Druck machen. Er bräuchte eine Handlungsanweisung, einen Ausweg. Ich frage mal in den Raum hinein... wäre eine externe fachkundige Beratung etwas für deinen Partner? Um die Angst in den Griff zu bekommen und um die eigenen Grenzen besser erfassen und verteidigen zu können? Und wäre ein Coaching oder ein Paargespräch ggf. etwas, das du in Betracht ziehen würdest?
Du wirst - so oder so - Geduld brauchen. Es dürfte ein Lernprozess sein, durch den dein Partner gehen muss und der, denke ich, auch Verhaltensänderungen und damit Taten deinerseits erforderlich machen wird. Einiges wird sich sicherlich mit der Zeit von selbst lösen, erreichen die Kinder ein Alter, in dem die Präsenz der Eltern nicht mehr gewünscht ist, aber auch das wird ggf. noch dauern (je nach Alter, Entwicklungsstand, Selbstständigkeit und künftigem Lebensweg der Kinder).
Für dich wird es letztlich auf ein Abwägenmüssen hinauslaufen: ist dir das, was ihr habt und was gut ist, soviel wert, dass du trotz dem, was dich stört und was dich unzufrieden macht, in der Partnerschaft bleiben und mit ihm zusammen an euch und eurem Miteinander arbeiten möchtest? Und wärst du, ohne das Gefühl zu haben, dich selbst zu verleugnen und dich hintenangestellt zu sehen, dazu in der Lage, zu akzeptieren, was derzeit ist - etwa, indem du, wenn es euch nicht gelingt, die Verhaltensweisen und Mechaniken deines Partners zu durchleuchten und ggf. aufzubrechen, dich selbst und deine Einstellung zum Ganzen änderst?