Schiefstand in der Ehe - zwei Dickköpfe streiten

hackepeter

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Hallo Forum!

Ich lese seit einiger Zeit hier mit und wollte euch unseren "Fall" vorstellen. Beide Mitte 40, seit 20 Jahren zusammen und wir haben zwei Pubertiere. Ganz objektiv betrachtet sollte ich mich gar nicht beschweren. Uns geht es gut und wir haben ein gutes Auskommen mit dem Einkommen. Wie es bestimmt viele kennen ist die Ressource Zeit ein riesiges Problem. Beide arbeiten Vollzeit. Es muss nebenher mit Haushalt, Kinder, Sport und Hobbies jongliert werden. Ach und Familie und Freunde gibt es ja auch noch.

Was ist nun unser Problem? Ständig ist die Decke zu kurz, die Zeit zu wenig und die Aufgaben zu viel. Gefühlt bleibt bei mir deutlich mehr Arbeit hängen als bei ihr. Und da kabbeln wir uns andauernd - also seit Jahren. Mal ist das Thema total im Vordergrund (Kinder ganz klein, einer von beiden hat auf Arbeit ein neus Projekt, Beförderung oder ähnliches) und führt zu fiesen Streits. Manchmal gibt es aber auch ruhige Zeiten wo wir ein halbes Jahr kein Thema haben. Aktuell platze ich gleich und bin kurz davor alles hinzuschmeißen. Wir sind beide über die Maßen eingespannt. Und Frau Hackepetra (nenne ich sie jetzt der Einfachheit halber mal) lacht sich noch die ein oder andere Zusatzaufgabe an um in der Außenwirkung gut dazustehen. Da ist hier ein Ehrenamt das den gesamten Samstag einnimmt. Dort noch eine gemeinnützige Schulung die sie gibt. Und dann noch eine Sitzung für einen Verein usw. usf. Hackepetra bekommt natürlich tolles Feedback was für eine Powerfrau sie doch ist und was ihr nicht alles gelingt. Hackepeter muss nebenher dann kochen, putzen, waschen und mit den Kindern lernen. Hackepeter hat aber auch einen Vollzeitjob und Hobbies und Freunde! Es ist ein Schiefstand und ich fühle mich nicht gewertschätzt. Ich erledige das alles murrend und das sieht natürlich nicht cool und lässig aus.

Zu einer schlechten Streitkultur kommt noch hinzu das wir beide Dickköpfe sind. Wie kommt man nur aus dieser Endlosschleife? Ich bin kurz davor alles hinzuwerfen und mir eine eigene Wohnung zu suchen. Wohlwissend das der Organisationsaufwand eher noch komplizierter wird und das ggf. ein Schuss ins eigene Knie wird. Die Kinder sollen ja auch nicht unter der Situation leiden und ich will mich nicht einfach aus dem Staub machen. Damit ist auch keinem geholfen.

Ich wollte immer eine gleichberechtigte Partnerin, eine Powerfrau die mir das Wasser reichen kann. Hab ich auch bekommen. Aber statt mir das Wasser zu reichen lässt sie mich im Regen stehen.

Der Karren steckt tief im Dreck. Weglaufen oder rausziehen?
 

Admina Hira Eth

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Hallo hackepeter,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und deinem Partner stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.
Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen. Eines haben alle am Anfang gemeinsam: die Liebe.
Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.
Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!
Hira aus dem Team

Ps: Wolfgang's E-Book ist bei Partnerschaftsproblemen eine große Wissensbereicherung. Auch wenn es noch nicht zu einer Trennung gekommen ist, ist es für Paare wichtig, die Dynamiken zu verstehen, wenn es kriselt.
 

LaFreya

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Vielleicht kann man das einfach organisatorisch anders lösen, indem man Dinge auslagert: Putzfrau oder Haushaltshilfe etc.

Bei den Ehrenämtern kann sie vielleicht kürzer treten, vor allem wenn es hier nur um die „Ehre“ geht und diese kein Geld ist Haus bringen. Oder sieht sie das auch als Hobby an?
Habt ihr eventuell Familie, die euch unterstützen kann?
 

hackepeter

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Vielleicht kann man das einfach organisatorisch anders lösen, indem man Dinge auslagert: Putzfrau oder Haushaltshilfe etc.

Bei den Ehrenämtern kann sie vielleicht kürzer treten, vor allem wenn es hier nur um die „Ehre“ geht und diese kein Geld ist Haus bringen. Oder sieht sie das auch als Hobby an?
Habt ihr eventuell Familie, die euch unterstützen kann?
Putzfrau hatten wir, leider ist sie im Sommer weggezogen und eine neue ist schwer zu finden. Möglichkeiten könnte man viele finden. Sie will anscheinend nicht und sieht das in Diskussionen nicht ein. Die Ehrenämter bringen finanziell gar nichts und sind nur dazu da das ihr jemand auf die Schulter klopft.
 

LaFreya

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Putzfrau hatten wir, leider ist sie im Sommer weggezogen und eine neue ist schwer zu finden. Möglichkeiten könnte man viele finden. Sie will anscheinend nicht und sieht das in Diskussionen nicht ein. Die Ehrenämter bringen finanziell gar nichts und sind nur dazu da das ihr jemand auf die Schulter klopft.
Zeigt ja vielleicht auch, dass ihr die Wertschätzung fehlt..
ich glaube schon, dass man -mit Zeit und Geduld- eine neue Putzfrau suchen könnte. Und ihr euch wieder mehr Zeit auch als paar einräumen solltet.
Ist natürlich eine schwere Entscheidung, ob man diesen Weg noch gehen will, aber man könnte Möglichkeiten finden.

Ich finde im Prinzip geht es bei euch ja im Haushalt, Arbeit und Überlastung und nichts grundsätzliches.. einen Versuch wär es wert.
 

Admina Hira Eth

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Aktuell platze ich gleich und bin kurz davor alles hinzuschmeißen. Wir sind beide über die Maßen eingespannt. Und Frau Hackepetra (nenne ich sie jetzt der Einfachheit halber mal) lacht sich noch die ein oder andere Zusatzaufgabe an um in der Außenwirkung gut dazustehen. Da ist hier ein Ehrenamt das den gesamten Samstag einnimmt. Dort noch eine gemeinnützige Schulung die sie gibt. Und dann noch eine Sitzung für einen Verein usw. usf. Hackepetra bekommt natürlich tolles Feedback was für eine Powerfrau sie doch ist und was ihr nicht alles gelingt. Hackepeter muss nebenher dann kochen, putzen, waschen und mit den Kindern lernen. Hackepeter hat aber auch einen Vollzeitjob und Hobbies und Freunde! Es ist ein Schiefstand und ich fühle mich nicht gewertschätzt. Ich erledige das alles murrend und das sieht natürlich nicht cool und lässig aus.
Hallo hackepeter,

erstmal danke für die "Hackepetra"; ich als große Freundin der Petrasilie fand das wirklich ausgesprochen komisch. :D

Zu deiner Sache:

ich würde eventuell zunächst in einem ersten Schritt in die Richtung denken, dass auch deiner Frau Anerkennung fehlt und sie deswegen darauf aus ist, sich Bestätigung anderweitig zu holen, sprich: möglicherweise ist da eine Lücke, die sie versucht, aufzufüllen. Das verändert ggf. den Blickwinkel und geht weg von einer sehr verhärteten, frustriert anmutetenden Sicht hin zu einer Art Grundverständnis für die Situation und die dahinterstehende Motivation deiner Frau.

Über die Schiene und mit einem entsprechenden Grundverständnis bewaffnet könnte man in ein Gespräch gehen. In einer ansonsten gut funktionierenden Partnerschaft sollte man reden können, das Reden nicht verlernen oder, hat man noch nicht oder hat man zu selten, es lernen.
In dem Zuge wäre dann ebenfalls darüber zu reden, dass du einen Schiefstand bei euch wahrnimmst, der dich belastet und der für dich gefühlt von ihr so hingenommen, wenn nicht sogar als von dir akzeptiert vorausgesetzt wird. Sag offen, dass du dich nicht gesehen fühlst. Dass du das so nicht kannst und so nicht möchtest.

Keinen Sinn hat es, murrend und brummelnd liegengebliebene Dinge zu erledigen und dabei einen Riesenberg an Frust anzusammeln, der dich zu einem Dampfkessel kurz vor der Explosion werden lässt; lass den Dampf besser sukzessive ab, denn ist der Druck zu hoch, wirst du auch nicht mehr gut dazu in der Lage sein, sachlich zu argumentieren, sachlich zu reden oder überhaupt sachlich in ein Gespräch einzusteigen.

Dazu:
Hackepeter muss nebenher dann kochen, putzen, waschen und mit den Kindern lernen.
...gehören grundsätzlich zwei: einer, der sich auf Kosten des anderen auslebt und der andere, der es schluckt und erledigt, einfach, weil es sonst liegenbleibt. Du "musst" überhaupt nicht, du "kannst" und machst das entweder freiwillig oder gar nicht; zumindest nicht ohne es thematisiert zu haben. Machst du das allerdings wortlos und "nur" murrend, also ohne echte Aussprache und ohne echte, konstruktive Kritik am System, wird deine Frau das wahrscheinlich, dein Gemurre wegschiebend, entweder hinnehmen oder aber gar nicht so wahrnehmen, wie du es wahrnimmst und damit ggf. vollkommen anders bewerten.
Ich würde mal tippen, dass sie das so krass gar nicht erlebt; wie auch? Sie ist ja anderweitig beschäftigt. Du wirst dich dich daher öffnen, vor allem aber den Mund aufmachen müssen (im Sinne eines "du solltest schon in eigenem Interesse"). Frühzeitig. Rechtzeitig. Bevor bei dir die Lichter ausgehen.

Das bedeutet für dich bezogen auf das Stichwort:
...dass du deinen wegstecken solltest. Du siehst das Problem, sie ggf. gerade nicht; mach also den eigenen Dickkopf dünn. Denn rennt ihr beide mit dem Geweih voran gegeneinander, verhakt ihr euch und kommt nicht weiter.

Wenn du schreibst:
Ich wollte immer eine gleichberechtigte Partnerin, eine Powerfrau die mir das Wasser reichen kann. Hab ich auch bekommen. Aber statt mir das Wasser zu reichen lässt sie mich im Regen stehen.
Dann sag ihr doch bitte, dass du nass wirst und einen Regenschirm brauchst. Kommunikation vollbringt oft wahre Wunder. :)

lG
Hira
 
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hackepeter

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Zeigt ja vielleicht auch, dass ihr die Wertschätzung fehlt..
ich glaube schon, dass man -mit Zeit und Geduld- eine neue Putzfrau suchen könnte.

Ich finde im Prinzip geht es bei euch ja im Haushalt, Arbeit und Überlastung und nichts grundsätzliches.. einen Versuch wär es wert.
Genau das Thema Wertschätzung und Augenhöhe, das ist es. Und das ist für mich schon was grundsätzliches. Die Suche nach einer Putzfrau bleibt natürlich an wem hängen? Dabei wäre es so einfach, die Putzfirma aus ihrer Firma hängt einfach 2 Stunden dran auf unsere Rechnung.
 

hackepeter

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Hallo hackepeter,

erstmal danke für die "Hackepetra"; ich als große Freundin der Petrasilie fand das wirklich ausgesprochen komisch. :D

Das freut mich. Ein wenig Schabernack muss immer sein. :-)

ich würde eventuell zunächst in einem ersten Schritt in die Richtung denken, dass auch deiner Frau Anerkennung fehlt und sie deswegen darauf aus ist, sich Bestätigung anderweitig zu holen, sprich: möglicherweise ist da eine Lücke, die sie versucht, aufzufüllen. Das verändert ggf. den Blickwinkel und geht weg von einer sehr verhärteten, frustriert anmutetenden Sicht hin zu einer Art Grundverständnis für die Situation und die dahinterstehende Motivation deiner Frau.

Haben wir auch schon besprochen und ich sie gefragt ob sie vielleicht zu wenig gewertschätzt ist. Nö, ich habe sie immer unterstützt, bestärkt und finde ihren beruflichen Erfolg wirklich umwerfend. Mit Komplimenten zu ihr persönlich bin ich in letzter Zeit mehr als sparsam -> da bin ich bockig.

...gehören grundsätzlich zwei: einer, der sich auf Kosten des anderen auslebt und der andere, der es schluckt und erledigt, einfach, weil es sonst liegenbleibt. Du "musst" überhaupt nicht, du "kannst" und machst das entweder freiwillig oder gar nicht; zumindest nicht ohne es thematisiert zu haben. Machst du das allerdings wortlos und "nur" murrend, also ohne echte Aussprache und ohne echte, konstruktive Kritik am System, wird deine Frau das wahrscheinlich, dein Gemurre wegschiebend, entweder hinnehmen oder aber gar nicht so wahrnehmen, wie du es wahrnimmst und damit ggf. vollkommen anders bewerten.
Ich würde mal tippen, dass sie das so krass gar nicht erlebt; wie auch? Sie ist ja anderweitig beschäftigt. Du wirst dich dich daher öffnen, vor allem aber den Mund aufmachen müssen (im Sinne eines "du solltest schon in eigenem Interesse"). Frühzeitig. Rechtzeitig. Bevor bei dir die Lichter ausgehen.

Also ich bin ganz und gar nicht ruhig und motze ganz offensiv. Hackepetra hat den Sonntag patzig häkelnd verbracht während ich alle Hausarbeiten verrichten durfte. Also ich spreche das ganz deutlich an. Auch das ich mich nicht gewertschätzt fühle usw. usf.

Ich bin auch das reden satt. Taten will ich sehen - von ihr natürlich. Das Thema mit der Brechstange zu erzwingen ist natürlich auch nicht klug.
 

LaFreya

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Also vielleicht besprecht ihr wöchentlich in einer Art „Team Meeting“ die anfallenden Aufgaben. Vielleicht visualisiert an einer Tafel und teilt dort die Aufgaben auf. Hackepetera: Putzfrau suchen, dies und das, etc Hackepeter: abschwasch usw.
dann bekommt jeder ungefähr gleichwertige Aufgaben für die Woche. Wann und wie er diese verrichtet, liegt in eigenem Ermessen und man einigt sich drauf.
Manche sind ja eher visuelle Typen. Und sie hatte jetzt auch einiges an Bequemlichkeit, wo es gilt sich wieder auszuhandeln.
 

hackepeter

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Also vielleicht besprecht ihr wöchentlich in einer Art „Team Meeting“ die anfallenden Aufgaben.
Hmm, alles schon versucht. Wochenpläne am Kühlschrank, Listen, gemeinsame Kalender und To-Do Listen. Eine Beziehung ist halt kein Projekt was man mit den Standardmethoden des Projektmanagements bearbeiten kann musste ich feststellen. Da beiß ich voll auf Granit.
 
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Ich kann eure/ Deine Situation sehr gut nachvollziehen, wenn reine Paarzeit, Nähe und Zweisamkeit zu kurz kommen. Es ist toll einen Partner zu haben, der die Powerfrau des Hauses unterstützt und ihr den Rücken frei hält. Nur sollten diese geschaffenen Freiräume an Freizeit nicht dazu führen, dass Deine Partnerin sich dann den nächsten ehrenamtlichen Job angelt, um ihrem Gefühl sich wertgeschätzt und gebraucht zu fühlen nachgehen zu können.

Leider, und das schreibe ich nicht ganz ohne Selbstkritik rutscht man ohne es zu merken in eine Dauerschine hinein, lebt fast nur noch im Kalendermodus, um die Termine im Auge zu behalten. Hier fehlt sicher oft gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung, verbalisiert und in kleinen romantischen Alltagsritualen, die wir als langjährige Partner einfach verlernt haben, weil oft andere Dinge im Blick sind. Die richtigen Fragen und Einsichten kommen meist erst dann, wenn eine Trennlinie deutlich überschritten wurde.
 

Meer

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Hallo Hackepeter!
Wir haben drei Kinder und sind in einer sehr ähnlichen Situation gewesen (und sind es immer wieder mal).
Ich empfehle dir dringend!! Und zwar sofort!
Sucht euch Hilfe bei einer Beratung. Wir hatten Sitzungen bei einer Psychologiin mit Schwerpunkt auf systemischer Kommunikation. Also einer Kommunikation ohne Gewalt.
Das ganze hilft euch aus der Schleife raus und mehr Verständnis zu entwickeln.
Wenn beide Überlastet sind, hat keiner mehr Empathie für den anderen.
Meine Frau hatte sich auch noch zusätzliche Ämter angelacht, mir aber dann gesagt, ich müsse noch mehr tun.

Solltet ihr keine Paarberatung machen wollen empfehle ich euch ein sogenanntes „Zwiegespräch“.
Das ist eine Gesprächsform, bei der man nur über sich und seine Gefühle redet. Angriffe oder überHaupt das berühmte „du“ sind nicht erlaubt.
So haben wir es tatsächlich geschafft, ohne Streiten, dem anderen mitzuteilen, wie es einem geht.
Dadurch entwickelt sich mehr Empathie.
Dazu müsst ihr euch regelmäßige „Quality time“ gönnen.
So kurz von von mir.
 

hackepeter

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Wir haben drei Kinder und sind in einer sehr ähnlichen Situation gewesen (und sind es immer wieder mal).
Ich empfehle dir dringend!! Und zwar sofort!
Sucht euch Hilfe bei einer Beratung. Wir hatten Sitzungen bei einer Psychologiin mit Schwerpunkt auf systemischer Kommunikation. Also einer Kommunikation ohne Gewalt.
Das ganze hilft euch aus der Schleife raus und mehr Verständnis zu entwickeln.
Wenn beide Überlastet sind, hat keiner mehr Empathie für den anderen.
Meine Frau hatte sich auch noch zusätzliche Ämter angelacht, mir aber dann gesagt, ich müsse noch mehr tun.
Sehr interessant, ich habe mir den Eingangsbeitrag deines Threads angesehen und da gibt es definitiv Gemeinsamkeiten. Schau ich mir abends mal näher an. Das Thema Paarberatung stand schon paarmal zur Diskussion, ist dann aber irgendwie im Sande verlaufen wenn wir uns wieder zusammengerauft haben. Bereitschaft ist von beiden Seiten vorhanden.
 

Meer

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Sehr interessant, ich habe mir den Eingangsbeitrag deines Threads angesehen und da gibt es definitiv Gemeinsamkeiten. Schau ich mir abends mal näher an. Das Thema Paarberatung stand schon paarmal zur Diskussion, ist dann aber irgendwie im Sande verlaufen wenn wir uns wieder zusammengerauft haben. Bereitschaft ist von beiden Seiten vorhanden.
Ich sage dir ganz klar, jetzt handeln!
Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, dann ist es viel schwieriger.
 

hackepeter

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Ich sage dir ganz klar, jetzt handeln!
Thema Paartherapie ist angesprochen und wir suchen aktiv. Bzw. habe ich die Aufgabe Hackepetra übergeben, recht patzig und undiplomatisch. Da ist noch Luft nach oben.

Ein Anfang ist gemacht nachdem ich jetzt tagelang bockig die Kommunikation eingestellt hatte. Wenn sie einen Termin ausgemacht hat biete ich ihr einstweiligen Waffenstillstand an.
 

hackepeter

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Gesundes neues Jahr allen Forenbewohnern! Schauen wir mal was 2024 für uns bereithält...

Ich bin etwas resigniert und verstimmt ins neue Jahr gestartet. Nachdem sich die Gewitterwolken langsam verzogen hatten in der Vorweihnachtszeit, war die Situation Silvester wieder recht explosiv. Was haben wir uns nicht schon wieder für Argumente an den Kopf gehauen. Da liegt auf beiden Seiten so viel Kränkung vor. Da sind so viele unausgesprochene Themen, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.

Positiv:
Ich habe ihr vorgeschlagen die letzten 20 Jahre durchzugehen und wirklich jedes Thema zu besprechen. Wirklich das Fundament der Beziehung neu auszuhandeln. Da kommen auf einmal alle Themen auf den Tisch wie Gleichberechtigung, persönliche Freiheiten, Pflichten, Zeit für Sport und Hobbies usw. Und natürlich das Sorgenkind erfüllter und für beide Seiten befriedigender Sex. Sie findet es sehr positiv das wir die Probleme endlich angehen und nicht mehr in der Comfort Zone schmollen.

Negativ:
Es platzt eine Bombe nach der anderen.
Und mal eben so einen Termin bei einer Paarberatung zu bekommen ist auch nicht so einfach. "Ich könnte Ihnen ab Juni einen Termin anbieten" und solcherlei Antworten kamen zurück.

Ich schwanke täglich zwischen Wut, Enttäuschung, Resignation und Zuversicht. Und abwechselnd bin ich auf Hackepetra wütend und auf mich, dem alten Kommunikationsgenie.
 

LaFreya

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Frohes Neues! Für mich hört sich das aber immernoch nach normalen Alltagsproblemen an- nicht toxisch oder komplett dysfunktional. Dinge, an denen man arbeiten kann.
Kann verstehen, dass das einen wütend macht, vor allem wenn es seit Jahren so geht, aber ich kann mir vorstellen, dass ihr das langfristig mit etwas Hilfe hinbekommen könnt.
Alles Gute!
 

hackepeter

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Für mich hört sich das aber immernoch nach normalen Alltagsproblemen an- nicht toxisch oder komplett dysfunktional. Dinge, an denen man arbeiten kann.
Das stimmt und ist auch meine große Hoffnung. Und wenn es nicht stressig ist, gar noch entspannter Urlaub, dann funktioniert es auch. Aber sobald es nicht entspannt nach Linie läuft knallt es. Und das ist mir zu viel Drama. Und es sind zu viele unterschiedliche Themen. Eigentlich hab ich noch gar nicht herausbekommen was am meisten Kränkungen verursacht das es immer so knallt.

Ich war gestern 25km mit dem Hund spazieren und nachdenken. Es müssen erstmal alle Gedanken sortiert nd zu (digitalem) Papier gebracht werden. Vielleicht bin ich auch das Problem und nicht Hackepetra. Der Zenith ist überschritten, die Kinder aus dem Gröbsten und die zweite Lebenshälfte will geplant werden.
 

LaFreya

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Das stimmt und ist auch meine große Hoffnung. Und wenn es nicht stressig ist, gar noch entspannter Urlaub, dann funktioniert es auch. Aber sobald es nicht entspannt nach Linie läuft knallt es. Und das ist mir zu viel Drama. Und es sind zu viele unterschiedliche Themen. Eigentlich hab ich noch gar nicht herausbekommen was am meisten Kränkungen verursacht das es immer so knallt.

Ich war gestern 25km mit dem Hund spazieren und nachdenken. Es müssen erstmal alle Gedanken sortiert nd zu (digitalem) Papier gebracht werden. Vielleicht bin ich auch das Problem und nicht Hackepetra. Der Zenith ist überschritten, die Kinder aus dem Gröbsten und die zweite Lebenshälfte will geplant werden.
Ist doch gut, wenn du einen Weg gefunden hast, da Abstand reinzubringen, in dem du alleine spazieren gehst. Könnte ja genau der Weg sein? Mehr Abstand, wenn es mal wieder zu eng wird.
Vielleicht liegt die crux auch gerade darin, zu erkennen, wann es eben so weit ist und sich dann bewusst Zeit für sich zu nehmen. Und ihr habt die Möglichkeit, denn die Kinder sind groß. Man kann sich wieder mehr auf sich selbst besinnen.
Und ich denke schon, dass auch immer eigene Themen mit reinspielen, triggerpunkte aus der Kindheit, eigene Trauer (Verlust oder selbst nur Versionen seiner selbst, die man nicht ausleben kann). Ist eben die Frage, ob es mit jemanden anderen als Partner nicht auch früher oder später wieder hochkochen würde.
Aber an sich geht es ja vielen so, dass über die Feiertage aufgrund des Stresses und der vielen Zeit, die man auf einmal verbringt, die Emotionen hochkochen.
 

Linhalia

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Ich war gestern 25km mit dem Hund spazieren und nachdenken. Es müssen erstmal alle Gedanken sortiert nd zu (digitalem) Papier gebracht werden. Vielleicht bin ich auch das Problem und nicht Hackepetra. Der Zenith ist überschritten, die Kinder aus dem Gröbsten und die zweite Lebenshälfte will geplant werden.
Hallo Hackepeter,

ich hab mir deinen Strang gerade durchgelesen und zu deinem letzten Eintrag fiel mir ein: Ich glaube in einer Beziehung ist nie einer das alleinige "Problem".
Sich der eigenen Wünsche und Bedürfnisse bewusst zu werden ist aber sicherlich nicht verkehrt und vielleicht haben sich diese in den letzten Jahren auch einfach verschoben - bei euch beiden.

Es ist bestimmt hilfreich sich der eigenen Wünsche bewusst zu sein um dann zu schauen, wo man gemeinsam als Paar steht und ob das immer noch passt bzw. was man tun kann, damit es passt, so man will.

..und wenn Du planst, wie deine zweite Lebenshälfte ausschaut, planst Du mit Hackepetra? Ist sie die Frau, mit der Du weitergehen willst? Ist da grundsätzlich (noch) Liebe?

Das sind sehr intime Fragen, sie gehen ans "Eingemachte" und ich glaube oft möchte man da vielleicht gar nicht rangehen, aber vielleicht magst Du mal drüber nachdenken - muss ja nicht hier öffentlich geteilt werden, aber könnte Licht ins Dunkel bringen, falls Du dir diese Fragen nicht ohnehin schon gestellt hast.

Viele Grüße :smile:
 

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anna86
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