ich habe nun mal deinen Strang gelesen und finde dein Verhalten ggü deines AM sehr bemerkenswert.
Vielen lieben Dank dir. Es hat mir sehr gut getan, deine Worte zu lesen. Ich konnte nur nicht sofort antworten.
Ich hätte dir vor Kurzem noch geschrieben: Genauso würde es mir vermutlich auch gehen. Das wir uns Jahre nicht sehen uns alles sofort wieder da wäre. Die Verbundenheit, die Anziehung.
Leider hat sich meine "Situation" allerdings inzwischen so verändert, dass aktuell ganz andere Gefühle gegenüber meinem AM im Vordergrund stehen und ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob sich diese nochmals ändern werden.
Inzwischen habe ich jeglichen Kontakt zu meinem AM beendet. Ich habe seinen Kontakt gelöscht. Ich habe ihm geschrieben, dass er mich nicht mehr kontaktieren soll. Das er mich bei den Spielen am WE nicht mehr ansprechen, begrüßen oder sich zu mir stellen darf.
Ich war nun volle 2 Wochen in einem "Schockzustand", gemischt mit Ungläubigkeit, Unverständnis, Wut, Enttäuschung, Verletztheit und nochmal ganz viel abschließender Trauer, die natürlich noch anhält.
Ich war nicht fähig, hier etwas zu schreiben oder in anderen Strängen zu lesen. Ich war damit beschäftigt, neben den oben genannten Gefühlen noch meinen Alltag irgendwie zu meistern, Arbeit, Kinder, Familie...
Vor 2 Wochen hat mich die EF meines AM, die mich ja schon immer den Kontakt zu mir gesucht hat, bei einem Training zur Seite genommen und mir erzählt, dass sie und mein AM sich getrennt hätten und zwar zum Jahreswechsel.
Also zur gleichen Zeit, als er auch bei mir den "Cut" eingefordert hat.
Soweit, so gut. Das hatte ich ja bereits vermutet.
Der "Hammer" kam dann aber noch: Ausgerechnet die EF meines AM erzählte mir dann, dass ihr nun Ex-Mann bereits Ende Januar, also ca. 2-3 Wochen nachdem er mit mir UND seiner EF "Schluss" gemacht hat, eine neue Frau kennen gelernt habe, mit der er nun zusammen sei und Pfingsten bereits in den Urlaub fahren würde.
Diese Frau ist 20 Jahre jünger als er und arbeitet als Sekretärin im gleichen "Business" wie mein AM. Sein "Leiter" hatte ihm ja noch im Dezember geraten, sich eine Frau zu suchen, die "besser" in das Business passe als seine EF. Die ihn unterstützen würde.
Viele von euch werden nun denken:
Diese Frau kannte er sicher schon vorher und vielleicht hat er sie schon früher und parallel kennen gelernt. Ich bin mir aber sehr sehr sicher, dass dem nicht so ist.
Diese "Wende" hat mich unheimlich schockiert, mich wütend gemacht und enttäuscht.
Nicht nur wegen "uns". Auch wegen unserer "Vorgeschichte".
Ich habe monatelang unter der Abtreibung gelitten, körperlich.
Hatte monatelang Blutungen.
Nur, weil ich dachte, dass mein AM selbst noch unter der Situation leidet, habe ich dieses Thema nie wieder angesprochen. Ich habe mich einfach nicht getraut, weil er ja im Dezember noch von Selbstmordgedanken gesprochen hatte.
Ich weiß auch, dass ihn diese Geschehnisse sehr mitgenommen haben und "traumatisch" für ihn waren.
Auch er hat nie wieder danach gefragt, nach meiner "Gesundheit" und wie es mir psychisch damit geht.
Und ich habe "Rücksicht" genommen, weil ich dachte, er sei selbst deswegen noch ähnlich "gelähmt" wie ich.
Nun, wo ich erfahren habe, dass es ihm schon wieder gut genug ging, eine neue Frau kennen zu lernen, dass er dafür schon wieder die Kraft hatte, fühlt sich die Situation für mich völlig anders an.
Es klingt vielleicht blöd:
Vorher war es für mich auch nicht einfach, mit ihm das Thema nicht teilen zu können. Ich hätte es eigentlich dringend gebraucht. Er hat mich sozusagen damals "im Stich gelassen" als ich ihn dringender gebraucht hätte denn je.
Aber es war "gerade so erträglich" vor dem Hintergrund, dass ich dachte, wir leiden Beide noch sehr darunter. Und da er mir signalisiert hatte, wie labil er sei, habe ich mich schlichtweg nicht getraut, dieses Thema anzusprechen. Obwohl ich es gern getan und sehr gebraucht hätte.
Nun zu wissen, er war schon mit einer anderen Frau im Bett und wieder in einen neuen Beziehung, während ich sogar noch Blutungen hatte, hat mich unglaublich verletzt, enttäuscht und wütend gemacht.
Den "Mechanismus" hinter seinem Tun verstehe ich sogar, psychologisch betrachtet.
Er hat echte Bindungsproblematiken, die daher rühren, dass er bei seiner Mutter keine sichere Bindung erlebt hat und diese ständig wechselnde Partner hatte, sie war noch ein Teenager bei seiner Geburt.
Er sucht stets nach "mütterlicher Liebe". Er beendet Beziehungen/Bindungen, sobald "Schmerz" entsteht geht er auf Rückzug und wendet sich von der Person, die den Schmerz auslöst, ab.
Er hatte während unserer "Affäre" wahnsinnige Verlustängste, konnte sich aber doch nicht für uns entscheiden.
Als ich damals das erste Mal gesagt habe, ich würde gehen, wenn er sich nicht bald entscheidet, habe ich direkt gemerkt, dass er den Rückzug antritt. Er hatte Angst, dass ich tatsächlich gehen könnte und hat sich daraufhin selbst distanziert.
Als der Schmerz mit dem beruflichen Absturz wegen "uns", die Geldsorgen, die Gesundheitsprobleme und am Ende dann das Trauma der Abtreibung dazu kamen, hat er bei "uns" nur noch Schmerz empfunden und nichts mehr "Positives" sehen / empfinden können.
Wir haben oft über seine "Kindheitsbaustellen" geredet, dass er Menschen komplett ausschließt, unwiederbringlich, wenn er diese Menschen einmal mit "Schmerz" verbindet.
Ich habe dennoch nicht geglaubt, dass dies bei uns tatsächlich der Fall sein würde.
Aber nun weiß ich es: Auch mich hat er in eine seiner vielen Schubladen gesteckt, so wie seine Mutter, Geschwister und viele andere Menschen, zu denen er den Kontakt abgebrochen hat...und hat den Schlüssel weg geworfen.
Teilweise hatte ich das Gefühl, dass ich doch nicht so tief in eine seiner Schubladen stecke, da er ja immer wieder den Kontakt gesucht hat und es dann sehr vertraut war.
Aber als "Liebe" hatte er mich längst abgeschrieben, aufgrund des großen Schmerzes, den er mit "uns" verbunden hat und verbindet.
Weil die Bedingungen drumherum nicht "richtig und korrekt" waren und er seiner EF auch nun bei der Trennung nichts von einer anderen Frau erzählt hat, hat er mich auch tatsächlich als zukünftige Partnerin "ausgeschlossen".
Weil er den großen Verlust von 2 Frauen nicht ertragen konnte, hat er sich direkt in etwas "Neues" gestürzt, denn negative Gefühle kann er nicht aushalten.
Er musste sie gleich wieder in positive Gefühle umwandeln.
Nachdem ich von der neuen Frau erfahren habe, habe ich mit ihm einen Tag lang Nachrichten ausgetauscht. Er hat mir auch lange Sprachnachrichten geschickt.
Diese waren sehr schmerzhaft für mich, haben mir aber seine "Mechanismen", die da in ihm ablaufen, nochmal aufgezeigt. Ich erkenne meine AM nicht wieder in diesen Nachrichten. Sie sind völlig "kühl und vernünftig", er hat sich permanent gerechtfertigt.
Das mit uns sei so wunderschön und wertvoll gewesen und hätte ihm alles aufgezeigt, was ihm gefehlt hätte in seiner Ehe. Aber der Schmerz war zu groß und die Umstände zu falsch.
Mit der neuen Frau passt alles "ins Schema F", er ist frei, sie ist frei, es gibt keine schmerzhafte Vergangenheit, keine Stigmatisierung, er konnte nun zu seiner "Ex-EF" ehrlich sein und von einer neuen Frau erzählen, da es ja nicht "parallel" lief, sie passt ins berufliche Umfeld...er würde nun alle "Umstände" wie Freunde, Familie von ihr genau prüfen, aber dann hoffe er, es sei "für immer"...
Er hat über diese neue Frau gesprochen, als sei sie eine Kuh, die man auf dem Markt kauft unter genauer Begutachtung aller objektiven Kriterien, die drumherum potentiell problematisch werden könnten.
Sicher wird er auch wieder verliebt sein. Aber ob er so verliebt ist, wie bei uns, wage ich zu bezweifeln. Er wirkt "hart", nicht "weich" wie bei uns im letzten Jahr.
Sein ganzes Wesen hat sich sehr verändert.
Ich sage das nicht nur, weil ich mir etwas schön reden will. Das brauche ich auch nicht.
Unsere großen Gefühlen waren WAHR und ECHT, auch von seiner Seite. Das haben wir Beide gefühlt und das weiß ich und muss es mir nicht einreden.
Aber: Er ist an den Umständen, Hindernissen und allem voran an sich selbst gescheitert. Er konnte mir/uns nicht gerecht werden. Es war zu viel Gefühl, zu viel Schmerz für ihn. Zu viel Kontrollverlust. Zu viel Verlustangst. All das hat ihn zerstört und dazu geführt, dass er seine Gefühle für mich von jetzt auf gleich "ausschalten" musste.
Ich werde diesen "Mechanismus" nie verstehen, da ich selbst nie so handeln und fühlen oder "nicht-fühlen" würde. Ich könnte das niemals: Bei starker Bindung, die ich aufgebaut habe, wegen "Hindernissen/Schmerz" aufgeben und alle Gefühle abstellen. Aber ich habe eben auch keine Angst vor Schmerz und negativen Gefühlen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese sich wieder zum Positiven wandeln können.
Mein AM nicht, da er immer vorher die Flucht antritt. Da er es in seiner Kindheit so gelernt hat.
Das mein AM sich verändert hat, egoistisch und arschig geworden ist und von dem einstmaligen Herz-Mensch nicht viel übrig geblieben ist, ist nicht nur mein subjektives Empfinden.
Im Verein ist er teilweise schon Thema, da er sich so verändert hat. Auch anderen, die ihn nicht so gut kennen wie ich, fällt es auf. Er ist nicht mehr derselbe Mensch.
Er schützt sich selbst vor seinen negativen Empfindungen, aber diese "Mauer" bekommen nun alle zu spüren, nicht nur ich. Sein Herz scheint aktuell verschlossen. Oder zumindest ein Großteil davon. Auch wenn er scheinbar einen Teil bereits wieder für eine "neue Liebe" geöffnet hat.
Mein AM hat 2 Gesichter: eine wahnsinnig liebenswerte Seite und eine Seite, die aufgrund seiner Kindheitserfahrungen "anspringt", sobald es in seinem Leben schwierig wird und die dann keine Rücksicht auf andere Menschen & Gefühle nimmt.
Obwohl ich also seine Kindheitsproblematiken und seine "psychischen Mechanismen" versuche zu verstehen, ist dies keine Rechtfertigung für mich, mit einem Menschen, der einem mal so wichtig war wie ich ihm, so umzuspringen.
Diesen Menschen so wenig wert zu schätzen nach der "Trennung", wie er es nun getan hat.
Zu "bleibenden Gefühlen" kann man Niemanden zwingen.
Es schmerzt sehr, dass er so schnell "Ersatz" gefunden hat und wenn ich seine psychischen Mechanismen außen vorlasse, dann fühlt es sich so an, dass es unseren Wert enorm schmälert. Da es sich anfühlt, als wären Menschen bei ihm beliebig "austauschbar".
Aber offenbar kann er nicht anders handeln.
Was er aber hätte tun sollen:
Wenn es ihm wieder so gut ging, sich einer neuen Frau zuzuwenden, dann hätte er mich einmal zur Seite nehmen und sich nach meinem körperlichen und psychischen Wohlbefinden erkundigen müssen. Wir standen ja teils stundenlang beieinander und er hat dennoch nicht gefragt. Obwohl es ihm schon wieder "besser" ging als mir und er nicht mehr "am Ende" war.
Er hat dies aber nicht getan, aus Egoismus und Selbstschutz. Weil er die Antwort gar nicht hören wollte. Er wollte die Unterhaltungen oberflächlich belassen, um sich selbst nicht wieder zu schaden. Ich war ihm dabei "egal". Seine Entschuldigung nun im Nachhinein habe ich zur Kenntnis, aber nicht mehr angenommen.
Für mich ist mein AM nun "Geschichte". Ich habe sehr gelitten in den letzten 2 Wochen. Die Wut und Enttäuschung und Verletztheit haben mir aber auch innerliche Stärke verliehen, den Abschluss nun zu vollziehen.
So schwer es auch ist, dass wir uns weiterhin im Verein sehen:
Ich kann und will mit diesem Mann nicht mehr reden, ihn nicht mehr neben mir haben, mit ihm Kaffee trinken. Auch wenn er sich das nun noch gewünscht hat in seiner letzten Nachricht. Einen weiteren "freundschaftlichen Umgang" am Platz.
Ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht kann. Ihm gesagt, dass er mir nicht mehr schreiben soll. Und den Kontakt gelöscht. Das fühlt sich gut an, ist aber auch sehr sehr schmerzhaft.
Ich habe am Ende all das gesagt, was ich aus Rücksichtnahme auf seinen "labilen Zustand" lange Zeit zurück gehalten habe. Zuerst war ich sehr wütend und sicher auch überaus verletzend. Später habe ich ihm dann deutlich "konstruktiver" noch viele Dinge mitgegeben, die ihn sicher noch lange beschäftigen werden, denn ich weiß, wie sensibel er im Inneren ist. Und er kennt seine "Problematiken" aus der Kindheit, will aber nicht daran arbeiten. Verletzt damit aber andere Menschen regelmäßig.
Dieser totale "Cut" nun von meiner Seite belastet ihn sicher auch.
Den Karton mit den 1000 Kaffeebechern habe ich während eines Spiels an sein Auto gestellt.
Ich weiß nicht, wie es nun in der Praxis weitergehen soll. Unsere Distanz wird sehr auffällig sein, Kontrastprogramm zum letzten Jahr. Sollte mich Jemand fragen, muss ich mir eine gute "Antwort" überlegen.
Mir wäre es lieber, er würde gar nicht mehr zum Platz kommen. Er hat mich sogar gefragt, ob er erstmal fern bleiben soll. Aber da sein Sohn auch im Verein spielt, habe ich gesagt, dass ich nicht das Recht habe, dies zu verlangen.
Im Moment bin ich voller Schmerz, aber final am Abschließen.
Für mich wird diese Geschichte immer ein Trauma bleiben.
Das ich an Jemanden geraten bin, der auf Knopfdruck so große Gefühle (und das waren sie) einfach an- und ausschalten und diese dann auf eine neue Person übertragen kann, wenn auch in anderer Form, wird immer ein riesengroßer Schmerz bleiben.
Wie man so handeln kann, wird mir immer ein riesengroßes Rätsel bleiben.
Im Moment kann ich mir noch nicht vorstellen, jemals wieder Vertrauen zu haben in die Worte eines Mannes, der von großen Gefühlen und gemeinsamer Zukunft spricht.
Diese plötzliche Gefühlserkaltung / Abschiebung wird noch lange für große Vorsicht sorgen.
Dieses Wissen, er war schon neu verliebt, während ich noch so voller Schmerz war, auch körperlich, wegen des Kindes. Das er mich so "ignorant" im Nachhinein behandelt hat, obwohl ich im ganzen letzten Jahr sein "ein und alles" war.
Vermutlich habe ich nun künftig eine Bindungsstörung...aus Angst.
Sich schon in der Vergangenheit viel mit Psychologie beschäftigt zu haben, hilft.
Aber es nimmt nicht den unermesslichen Schmerz, die Trauer.
Und ich vermute, erst, wenn dieser Verlust abebbt, wird der Verlust des Kindes" noch durchbrechen. Wenn der Geburtstermin im Juli näher rückt.
Ich bin aktuell dankbar, noch meinen EM räumlich hier zu haben, auch wenn die Trennung genau richtig war und ich hier auch keine Zukunft mehr sehe. Aber sein Verhalten mir gegenüber zeigt mir, dass ein Mann bei "Problemen" zu einer Frau hält, anstatt davon zu rennen.
Wir haben nun gemeinsam Urlaub gebucht, für die Kinder. Ende Mai.
Ich wünsche allen hier im Forum, dass ihre Geschichte ein besseres Ende nimmt als meine.
Immerhin kann ich nun voran schauen. Abschließen. Hoffentlich irgendwann mit einem "psychisch stabileren", reiferen Mann neu anfangen.
Auch wenn das Heilen noch lange lange dauern wird.