Flieder
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- 22 Feb. 2024
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Liebes Forum,
wie die meisten, die hier starten, lese ich schon länger mit. Nun fasse ich mir endlich ein Herz, meine Geschichte, die mich schon länger beschäftigt, niederzuschreiben.
Bevor ich starte: Worum geht es mir?
Ich erhoffe mir die Meinung anderer zu "meinem" Thema, um meine Gedanken besser einordnen zu können.
Nun zum Inhalt:
Mein EM und ich sind beide Ende 40 und seit 17 Jahren verheiratet und seit über 20 Jahren ein Paar. Es gibt ein Kind von 14 Jahren. Wir haben beide viel gemeinsam durchgemacht. Unsere Beziehung war mitunter sehr holprig. Aber wir sind immer zusammengeblieben, kamen nicht voneinander los. Dazu muss ich sagen, dass ich mir gerade in den Anfangsjahren unserer Beziehung teilweise nicht sicher war, ob er mich nicht ab und zu, wenn er auf Partys war, betrügt. Wir hatten zu dieser Zeit noch eine Fernbeziehung. Allerdings hatte ich nie "Beweise", sondern es war mehr ein Bauchgefühl. Zu meinem EM muss ich hinzufügen, dass er rhetorisch sehr versiert ist und in Diskussionen schnell schaltet, um je nach Situation gut zu argumentieren. Mit der Wahrheit nahm er es allerdings noch nie so genau.
So gingen die Jahre dahin. Mal besser, mal schlechter. Aus meiner Sicht aber insgesamt durchaus in Ordnung. Wir waren viel mit unseren Jobs, dem Schulalltag und anderen Dingen beschäftigt. Als Klassiker schlief dann natürlich unser Sexualleben ziemlich ein. Nicht komplett, aber durchaus reduziert.
Im Sommer 2022 habe ich dann durch Zufall erfahren, dass er Kontakt mit einer anderen Frau hat. Wie? Es war mal wieder der Klassiker: eine Restaurantrechnung. Ich war an besagtem Wochenende mit einer Freundin + Kind verreist. Er hatte mir erzählt, dass er zu Hause war mit dem Hund. Da war ich doch sehr erstaunt als ich die Rechnung von einem Restaurant, dass in einer 120km entfernten Stadt liegt, gefunden habe. Als ich ihn ansprach, stritt er alles ab. Lief panisch durchs Haus und wühlte in Zetteln. Sein Gehirn arbeitete. Was weiß EF? Ich konnte es ihm förmlich ansehen.
Die Infos kamen dann spärlich. Eine Arbeitskollegin, mit der er schon länger "befreundet" ist. Sie verstehen sich sehr gut. Es lief (bisher) nichts. Er hat sie beraten bei ihrer Scheidung, als Tröster und Ansprechpartner. Es gab ein paar Treffen, regelmäßige Telefonate (auch aus unserem Urlaub heraus) und WA-Kontakt. Dann wollte sie mehr, doch er hat den Rückzieher gemacht. Er fand sie sexuell anziehend. So seine Version.
Ich war verunsichert. Habe viel geweint und unter der Situation gelitten. Wir hatten vereinbart, dass wir an unserer Beziehung arbeiten wollen und das selbstverständlich der Kontakt zu dieser Frau aufhören muss. Ich habe ihm vertraut, auch wenn es mir schwer fiel. Für mich ist Vertrauen sehr wichtig, was er weiß. Ich bin aufgrund einer Borderline-Mutter bei diesem Thema sehr geschädigt.
Im Juni 2023 beschlich mich ein Bauchgefühl. Ich weiß nicht, warum. Es gab keine äußeren Anzeichen. Als er sein Handy zu Hause vergessen hatte, checkte ich es. Ich fand einen Videocall mit ihr auf WA, den er vergessen hatte, zu löschen. Es gab wieder Diskussion. Er hätte nur ab und zu mit ihr telefoniert und mehr zufällig auf Firmenevents getroffen, weil er sich in seiner Ehe nicht wohl fühlt etc. Ich war verletzt, hatte ich ihm doch geglaubt. Nach vielen Gesprächen entschied ich mich, ihm erneut zu vertrauen. Er versicherte, dass er nur an mir interessiert sei, mich liebe und ich der wichtigste Mensch in seinem Leben sei. Wir sind gemeinsam mit unserem Kind in den Urlaub gefahren.
Irgendwann im Herbst 2023 habe ich dann herausgefunden, dass er sie weiter "stalkt" auf sämtlichen sozialen Medien. Er liked ihre Bikini-Fotos auf Instagram und grundsätzlich alles, was sie online so macht auf diversen Plattformen. Er googelt auch regelmäßig nach Fotos von ihr, ihrem Wohnort etc. Bitte keine moralischen Ermahnungen, dass ich ja gar nicht hätte schauen dürfen. Ich weiß das und fühle mich ohnehin schlecht damit.
Ich war wieder verletzt, einzig aus dem Grund, dass mir dies gezeigt hat, dass da weiter etwas in ihm ist. Ein Reiz, die Sache offenbar nicht abgeschlossen ist.
Ich habe ihn erneut darauf angesprochen, auf meine Verletzung und das er herausfinden soll für sich, was da ist. Ich möchte nicht das Gefühl haben, der Nestwärmer zu sein während er eigentlich von anderen Frauen träumt. Er reagierte überrascht, konnte es nicht verstehen, da es ja nur "virtuell" sei. Ich muss dazu sagen, das es mir nicht um das Ausleben einer eigenen virtuellen Sexualität geht. Damit habe ich wirklich null Problem. Nur gerade im Gesamtkomplex mit wieder dieser Frau, macht mich das fertig.
Ich hadere sehr mit der Situation. Er findet alles nicht so dramatisch.
Was also tun? Reagiere ich über? Nehme ich mir alles zu sehr zu Herzen? Ich würde mich auch über die Einschätzung von Männern freuen.
Herzlichst,
Flieder
wie die meisten, die hier starten, lese ich schon länger mit. Nun fasse ich mir endlich ein Herz, meine Geschichte, die mich schon länger beschäftigt, niederzuschreiben.
Bevor ich starte: Worum geht es mir?
Ich erhoffe mir die Meinung anderer zu "meinem" Thema, um meine Gedanken besser einordnen zu können.
Nun zum Inhalt:
Mein EM und ich sind beide Ende 40 und seit 17 Jahren verheiratet und seit über 20 Jahren ein Paar. Es gibt ein Kind von 14 Jahren. Wir haben beide viel gemeinsam durchgemacht. Unsere Beziehung war mitunter sehr holprig. Aber wir sind immer zusammengeblieben, kamen nicht voneinander los. Dazu muss ich sagen, dass ich mir gerade in den Anfangsjahren unserer Beziehung teilweise nicht sicher war, ob er mich nicht ab und zu, wenn er auf Partys war, betrügt. Wir hatten zu dieser Zeit noch eine Fernbeziehung. Allerdings hatte ich nie "Beweise", sondern es war mehr ein Bauchgefühl. Zu meinem EM muss ich hinzufügen, dass er rhetorisch sehr versiert ist und in Diskussionen schnell schaltet, um je nach Situation gut zu argumentieren. Mit der Wahrheit nahm er es allerdings noch nie so genau.
So gingen die Jahre dahin. Mal besser, mal schlechter. Aus meiner Sicht aber insgesamt durchaus in Ordnung. Wir waren viel mit unseren Jobs, dem Schulalltag und anderen Dingen beschäftigt. Als Klassiker schlief dann natürlich unser Sexualleben ziemlich ein. Nicht komplett, aber durchaus reduziert.
Im Sommer 2022 habe ich dann durch Zufall erfahren, dass er Kontakt mit einer anderen Frau hat. Wie? Es war mal wieder der Klassiker: eine Restaurantrechnung. Ich war an besagtem Wochenende mit einer Freundin + Kind verreist. Er hatte mir erzählt, dass er zu Hause war mit dem Hund. Da war ich doch sehr erstaunt als ich die Rechnung von einem Restaurant, dass in einer 120km entfernten Stadt liegt, gefunden habe. Als ich ihn ansprach, stritt er alles ab. Lief panisch durchs Haus und wühlte in Zetteln. Sein Gehirn arbeitete. Was weiß EF? Ich konnte es ihm förmlich ansehen.
Die Infos kamen dann spärlich. Eine Arbeitskollegin, mit der er schon länger "befreundet" ist. Sie verstehen sich sehr gut. Es lief (bisher) nichts. Er hat sie beraten bei ihrer Scheidung, als Tröster und Ansprechpartner. Es gab ein paar Treffen, regelmäßige Telefonate (auch aus unserem Urlaub heraus) und WA-Kontakt. Dann wollte sie mehr, doch er hat den Rückzieher gemacht. Er fand sie sexuell anziehend. So seine Version.
Ich war verunsichert. Habe viel geweint und unter der Situation gelitten. Wir hatten vereinbart, dass wir an unserer Beziehung arbeiten wollen und das selbstverständlich der Kontakt zu dieser Frau aufhören muss. Ich habe ihm vertraut, auch wenn es mir schwer fiel. Für mich ist Vertrauen sehr wichtig, was er weiß. Ich bin aufgrund einer Borderline-Mutter bei diesem Thema sehr geschädigt.
Im Juni 2023 beschlich mich ein Bauchgefühl. Ich weiß nicht, warum. Es gab keine äußeren Anzeichen. Als er sein Handy zu Hause vergessen hatte, checkte ich es. Ich fand einen Videocall mit ihr auf WA, den er vergessen hatte, zu löschen. Es gab wieder Diskussion. Er hätte nur ab und zu mit ihr telefoniert und mehr zufällig auf Firmenevents getroffen, weil er sich in seiner Ehe nicht wohl fühlt etc. Ich war verletzt, hatte ich ihm doch geglaubt. Nach vielen Gesprächen entschied ich mich, ihm erneut zu vertrauen. Er versicherte, dass er nur an mir interessiert sei, mich liebe und ich der wichtigste Mensch in seinem Leben sei. Wir sind gemeinsam mit unserem Kind in den Urlaub gefahren.
Irgendwann im Herbst 2023 habe ich dann herausgefunden, dass er sie weiter "stalkt" auf sämtlichen sozialen Medien. Er liked ihre Bikini-Fotos auf Instagram und grundsätzlich alles, was sie online so macht auf diversen Plattformen. Er googelt auch regelmäßig nach Fotos von ihr, ihrem Wohnort etc. Bitte keine moralischen Ermahnungen, dass ich ja gar nicht hätte schauen dürfen. Ich weiß das und fühle mich ohnehin schlecht damit.
Ich war wieder verletzt, einzig aus dem Grund, dass mir dies gezeigt hat, dass da weiter etwas in ihm ist. Ein Reiz, die Sache offenbar nicht abgeschlossen ist.
Ich habe ihn erneut darauf angesprochen, auf meine Verletzung und das er herausfinden soll für sich, was da ist. Ich möchte nicht das Gefühl haben, der Nestwärmer zu sein während er eigentlich von anderen Frauen träumt. Er reagierte überrascht, konnte es nicht verstehen, da es ja nur "virtuell" sei. Ich muss dazu sagen, das es mir nicht um das Ausleben einer eigenen virtuellen Sexualität geht. Damit habe ich wirklich null Problem. Nur gerade im Gesamtkomplex mit wieder dieser Frau, macht mich das fertig.
Ich hadere sehr mit der Situation. Er findet alles nicht so dramatisch.
Was also tun? Reagiere ich über? Nehme ich mir alles zu sehr zu Herzen? Ich würde mich auch über die Einschätzung von Männern freuen.
Herzlichst,
Flieder
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