Eisprinzessin
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- 13 Dez. 2015
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Liebes Blumenmädchen,
dein Post über Freundschaften hat mich nicht losgelassen und ich hab den Vormittag drüber nachgedacht. Mein Fazit vorneweg, weil ich ja zu verbalen Ergüssen neige: Ich glaube, mit Freundschaften verhält es sich wie mit Beziehungen. Sie lassen sich nicht forcieren, es muss "einfach passen" und je mehr man welche will, desto schwieriger kommt man an welche ran.
Deine Situation kann ich sehr gut nachvollziehen, ich hab auch einen sehr kleinen, aber sehr sehr feinen Freundeskreis. Entstanden ist unsere Gruppe im Abschlussjahr der Schule, und hält mittlerweile seit über 10 Jahren. Es gibt Phasen, da sehen wir uns jede Woche, und es gibt Phasen, da vergehen 6 Wochen oder mehr zwischen den Treffen. Trotzdem ist der Kontakt nie abgebrochen oder es war nie seltsam, wenn wir uns länger nicht gesehen haben. Mit einer aus der Gruppe verbindet mich eine ganz besonders tiefe Freundschaft, sie ist meine erste Ansprechpartnerin und zu ihr ist der Kontakt auch regelmäßiger.
Würde sich diese Gruppe aus welchen Gründen auch immer zerschlagen, ich hätte keine Ahnung, wo ich "neue" Freunde aufgabeln sollte. Klar hab ich liebe Kollegen bei der Arbeit, aber da hält sich mein eigenes Interesse, diese Kontakte zu vertiefen, in Grenzen.
Aber!! Diese Formen der Grenzüberschreitung hat es in unserer Gruppe in über zehn Jahren nicht gegeben. Das mag daran liegen, dass die Stammgruppe "nur" aus fünf Personen besteht (und dann kommen die jeweiligen Partner dazu), aber ich könnte mir bei keinem einzigen von ihnen vorstellen, dass er oder sie etwas täte, was wissentlich einen anderen verletzt. Grenzen setzen, das war in über zehn Jahren nie nötig. Ich glaube, wir alle fünf schätzen diese Freundschaft gleichermaßen hoch ein, ich jedenfalls hab immer wieder Momente, in denen ich wirklich bewusst dankbar bin, dass wir trotz komplett unterschiedlicher Berufe, Lebenssituationen und Wohnorte aneinander festhalten.
Und das meinte ich damit, dass es "einfach passen" muss - ich persönlich kann mir nicht vorstellen, in einem Freundeskreis zu sein, in dem ich überhaupt Grenzen setzen muss. Ich erwarte, dass diese zumindest nach einer gewissen Zeit gekannt und respektiert werden.
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Zu deiner zweiten Geschichte: Hast du dich mit der Freundin denn über ihren Ex unterhalten? Empfand sie sein Verhalten genauso heftig wie du? Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, hier wäre es an ihr gewesen, Grenzen zu setzen - sofern sie das denn überhaupt will. Wenn ihr nicht darüber gesprochen habt, könnten ihre Intentionen, über sein Verhalten hinweg zu sehen, ja vielfältig sein, von Mitleid bis hin zu verborgenem immer noch vorhandenem Interesse. Daher könnte sie dein Eingreifen vielleicht wirklich als übergriffig empfunden haben?
dein Post über Freundschaften hat mich nicht losgelassen und ich hab den Vormittag drüber nachgedacht. Mein Fazit vorneweg, weil ich ja zu verbalen Ergüssen neige: Ich glaube, mit Freundschaften verhält es sich wie mit Beziehungen. Sie lassen sich nicht forcieren, es muss "einfach passen" und je mehr man welche will, desto schwieriger kommt man an welche ran.
Deine Situation kann ich sehr gut nachvollziehen, ich hab auch einen sehr kleinen, aber sehr sehr feinen Freundeskreis. Entstanden ist unsere Gruppe im Abschlussjahr der Schule, und hält mittlerweile seit über 10 Jahren. Es gibt Phasen, da sehen wir uns jede Woche, und es gibt Phasen, da vergehen 6 Wochen oder mehr zwischen den Treffen. Trotzdem ist der Kontakt nie abgebrochen oder es war nie seltsam, wenn wir uns länger nicht gesehen haben. Mit einer aus der Gruppe verbindet mich eine ganz besonders tiefe Freundschaft, sie ist meine erste Ansprechpartnerin und zu ihr ist der Kontakt auch regelmäßiger.
Würde sich diese Gruppe aus welchen Gründen auch immer zerschlagen, ich hätte keine Ahnung, wo ich "neue" Freunde aufgabeln sollte. Klar hab ich liebe Kollegen bei der Arbeit, aber da hält sich mein eigenes Interesse, diese Kontakte zu vertiefen, in Grenzen.
Aber!! Diese Formen der Grenzüberschreitung hat es in unserer Gruppe in über zehn Jahren nicht gegeben. Das mag daran liegen, dass die Stammgruppe "nur" aus fünf Personen besteht (und dann kommen die jeweiligen Partner dazu), aber ich könnte mir bei keinem einzigen von ihnen vorstellen, dass er oder sie etwas täte, was wissentlich einen anderen verletzt. Grenzen setzen, das war in über zehn Jahren nie nötig. Ich glaube, wir alle fünf schätzen diese Freundschaft gleichermaßen hoch ein, ich jedenfalls hab immer wieder Momente, in denen ich wirklich bewusst dankbar bin, dass wir trotz komplett unterschiedlicher Berufe, Lebenssituationen und Wohnorte aneinander festhalten.
Und das meinte ich damit, dass es "einfach passen" muss - ich persönlich kann mir nicht vorstellen, in einem Freundeskreis zu sein, in dem ich überhaupt Grenzen setzen muss. Ich erwarte, dass diese zumindest nach einer gewissen Zeit gekannt und respektiert werden.
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Zu deiner zweiten Geschichte: Hast du dich mit der Freundin denn über ihren Ex unterhalten? Empfand sie sein Verhalten genauso heftig wie du? Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, hier wäre es an ihr gewesen, Grenzen zu setzen - sofern sie das denn überhaupt will. Wenn ihr nicht darüber gesprochen habt, könnten ihre Intentionen, über sein Verhalten hinweg zu sehen, ja vielfältig sein, von Mitleid bis hin zu verborgenem immer noch vorhandenem Interesse. Daher könnte sie dein Eingreifen vielleicht wirklich als übergriffig empfunden haben?