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Silja
Gelöschter User
ch hab vor kurzem ein Buch gelesen über das Innenleben von Männern. Übrigens von einem Männertherapeut für Männer (nicht für uns Frauen) geschrieben
Für mich wurde vieles dadurch erstmal klar. Wenn ich das früher gelesen hätte, hätte ich in einigen Situationen mit meinem Ex selber eine ganz andere Sicht auf unsere Dynamik gehabt und es auch anders gewertet, statt es als Kränkung und Verletzung wahrzunehmen.
Da ich dieses Buch nicht kenne, kann ich dazu leider gar nichts sagen.
Sicher, es liegt an der eigenen Bewertung der Situation bzw. wie ich das bewerte, was mein Gegenüber sagt. Er/Sie kann das ganz anderes meinen, als ich es wahrnehme und interpretiere. Schnell kann es dann zu Missverständnissen kommen. Wurscht, um welches Geschlecht sich handelt.
Da hast du schon recht. Jedoch gibt es für mich Werte wie Höflichkeit, Respekt etc, die für mich zur gesellschaftlichen Norm gehören. Wenn ich angeblafft werde, weil ich im Stau stehe und deshalb nicht pünkltich sein konnte oder wegem kalten Kaffee sitzen gelassen werde, ist das für mich ziemlich strange, unhöflich, respektlos und selbstverständlich verletztend und kann meiner Ansicht nach nicht wegen Kommunikationsprobleme Mann vs. Frau fehlinterpretiert werden.
Aber ich weiß was du meinst, dass es eben auch Dinge gibt, die ich in unseren weiblichen Ohren ganz anders anhören können, als Mann tatsächlich meint.
Bei meinem Exemplar ist das jedenfalls ganz klar der Fall, ein "gestörtes" Elternhaus. Sie kämpfen dann ihr Leben lang gegen diese Muster.
Eine Erklärung würde dir vielleicht helfen. Wenn er sich da öffnet.
Genau, so wie es Cassandra schreibt, eine Erklärung würde es mir wahrscheinlicher einfacher machen. Da bin ich ganz deiner Meinung.
Durch destruktive Erfahrungen eines Menschens und je nach Persönlichkeitsstruktur kann ein Mensch in der sozialen Interaktion kontraproduktive Verhaltensweisen annehmen bzw. erlernt haben. Auch wenn vielleicht sogar die rationale Einsicht da ist, dass das eigene Verhalten schädlich ist, heißt es mitnichten automatisch, dass man dies dann auch einfach abstellen kann. Angenommen, jemand hat Höhenangst und sobald es in die Höhe geht, rastet derjenige aus oder wird aggressiv, schreit rum, heult, vermeidet usw. wird ihm nicht die rationale Einsicht unbedingt gleich helfen, dass in der Höhe gar nichts Dramatisches passiert. Wenn ich Kenntnis über die Höhenangst meines Wegbegleiters habe, dann kann ich damit viel laxer umgehen und unterstützen. Wenn ich jedoch nichts davon weiß, dann denke ich, der hat doch nen Knall, was schreit er denn jetzt hier rum und nehme das persönlich.
Und ich glaube auch, das ist nicht das, was gewollt wird - also diese Art Erklärung in dieser Phase. Damit begebt ihr euch in die Rolle eines Therapeuten, erhaltet, sofern der Mann darauf eingeht, viel zu viel Oberwasser und in Folge verliert ihr die Lust auf ihn.
Das sehe ich auch so, dass man nicht in die Therapeutenrolle rutschen sollte oder tiefenpsychologische Gespräche in der Kennlernphase führt. Ich will ja nicht seine Amme werden und ich denke, damit sterben früher oder später auch die romantischen Gefühle. Jedoch, wenn man Verständnis für sein Handeln aufbringen kann, vereinfacht es ggf. die Sache. Sicher ist es auch kein Freifahrtsschein und ich möchte mit dieser Aussage auch nichts pauschalisieren. Wenn es sich bspw. um eine dissoziale Persönlichkeit handelt, o.Ä. dann ist es vermutlich schlauer, die Beine in die Hand zu nehmen.
Und nochmal ja, Silja, Du macht das m. E. alles super, bleibst cool, folgst deinem Gefühl. ...und so bleibt etwas Raum, über die Unterschiede von Frau und Mann rumzualbern, die ja im Grunde eine perfekte Kombination ergeben.
Vielen lieben Dank. Cool bin ich nicht, eher liegt das daran, dass meine Kinnlade runterklappt und ich in dem Moment so baff bin, dass ich nicht weiß, wie ich reagieren soll und innerlich wie gelähmt bin.Schön, dass es als cool rüberkommt. Ich hoffe, Hannes denkt auch, ich wäre eine coole Socke. Das Rumalbern ging übrigens heute in die Hose.
Update:
Wir haben letzte Woche telefoniert und irgendwann kam das Gespräch darauf, ob wir uns am Wochenende (vorgestern/gestern) treffen. Aufgrund der angespannten Wetterlage hatte ich keine Lust zu fahren. Ich musste die ganze Woche mit dem Auto zur Arbeit pendeln, bin paarmal stecken geblieben u. teilweise waren es katastrophale Zustände auf den Straßen. Das war anstrengend, sodass ich obendrein auch kaputt von der kompletten Woche war. Zwar waren die Straßenverhältnisse mittlerweile besser und die Hauptstraßen waren frei, dieses hätte aber jederzeit wieder umschlagen können. So teilte ich ihm das auch mit.
Er fragte mich, ob ich ihn manipulieren will, damit er wieder zu mir kommt. Außerdem wäre ich ja die ganze Woche auch zur Arbeit gefahren und könnte somit auch dann zu ihm fahren.
Mir ist das unverständlich wie man in so eine Zusammenhang darauf kommt, dass ich ihn manipulieren will. Ich sagte um Gottes Willen, ich will dich nicht manipulieren, wie kommt man denn auf so einen Schmarrn?!. Ich bin einfach von der Woche kaputt, das Fahren war verdammt anstrengend und jederzeit kann das Wetter wieder umschlagen. Seine Reaktion darauf war, ob das jetzt der Dank dafür ist dass er mich letzte Woche besucht hat, er ist ja schließlich auch gefahren und wenn ich jetzt denke er kommt jedes Wochenende zu mir, hätte ich mich getäuscht. Dann verabschiedete er sich und das Telefonat war beendet.
Wir haben uns am Wochenende somit nicht weiter gehört.
Heute schrieb er mir eine Nachricht:
Ich wünsche eine schönes Wochenende gehabt zu haben.
Ich:
Danke, gleichfalls
Er:
Wir haben nächstes Wochenende Frühlingstemperaturen, da wirst du dann zu mir kommen.
Ich:
Ich liebe deine freundliche und verständnisvolle Art.
Er:
Wenn du auch mal so verständnisvoll wärst wie ich! Samstag 12 Uhr, okay?!
Ich:
Kann ich noch nicht sagen.
Er:
Wieso nicht? Willst du erst den Wetterbericht abwarten, ob wir 8 oder 10 Grad plus haben?
Ich:
Bei 8 Grad schaffe ich es nicht bis 12 Uhr, bei 10 Grad schon.
Er:
Deine Späße waren auch schon mal witziger.
Ich:
Dito! Wieso schreiben wir eigentlich Nachrichten, sonst telefonieren wir .
Er:
Was gibts daran auszusetzen? Nachrichten schreiben ist ein modernes Kommunikationsmittel.
Ich:
Machen wir aber sonst selten. Ich antworte dann traditionell mit einer Brieftaube, wenn ich weiß, ob es am Wochenende klappt.
Er:
Lass gut sein, dann eben nicht.
Darauf habe ich bislang nicht geantwortet. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht was. Ich fand seine Reaktion am Wochenende schon anmaßend und schroff. Nach dem Motto „tu was ich dir sage“. Genauso empfand ich auch seine heutige Nachricht, dass er mich am kommendes Wochenende um 12 Uhr zu sich bestellt, ohne mal freundlich anzufragen. Wir telefonieren sonst, das ist auch völlig unüblich, dass er mir eine Nachricht schickt. Irgendwas passt da nicht und seine kleine Spitzen in den Nachrichten finde ich deplatziert.