Ich hoffe Du kannst die Zeit mit ihm und den Jungs voll genießen.
Es geht. Es tun sich schon wieder neue Probleme auf und diesmal denke ich, könnten bzw. werden diese uns das Genick brechen
Was so schön verlief, endete eigentlich abrupt mit einer Aussage, mir der ich unmöglich auf Dauer leben kann
Während die Kinder eine Weile versuchten, draußen zu spielen (es ist soooo windig), hatten wir beide nochmal einige Zeit für uns. Es war total kuschelig, ich lehnte an ihm und mir rutschte raus, dass es so doch eigentlich zusammen immer sein könnte.
Wahrscheinlich denkt ihr: Warum zum Geier macht sie die Stimmung mit so einem Satz kaputt.
Nun ja, er ist mir einfach rausgerutscht, ich habe mich wohlgefühlt und wünsche mir, dass es genau so läuft.
Und so wird es nie laufen...
Er sagte nichts.
Ich wartete eine Weile, wir saßen/lagen so, dass wir uns nicht ins Gesicht sehen konnten. Seine Hand streichelte weiter durch meine Haare.
Da war mir irgendwie klar, das mit uns wird nichts. Warum auch immer.
Ich setze mich auf und frage ihn überrascht: Wo siehst du uns in eins, zwei, drei, zwanzig Jahren?
Er fragte nur, was ich damit meine.
Mein Herz klopfte bis zum Hals, wir sahen uns einfach nur an. Ich denke mal, dass ich eher geschockt geschaut habe.
Ok, meinte ich, ich fange an. So sieht meine Wunsch-Zukunft mir dir aus:
Ich wünsche mir, mit dir zusammen zu sein. Ich möchte aber weder Gast bei dir sein, noch du Gast bei mir. Ich rede nicht von den kommenden Wochen oder Monaten. Ich habe kein Zeitfenster, aber in der Zukunft möchte ich mit dem Mann, den ich liebe, den Alltag verbringen.
Ich möchte keine Affäre mehr sein.
Jetzt musste er ja was sagen und das tat er... ziemlich deutlich.
Er könne nicht unter einem Dach mit fremden Kindern wohnen, während er
seine nicht immer bei sich hat.
Ich war völlig baff.
Seine Kinder sind oft bei ihm, wären daher auch oft bei uns.
Ja, aber meine sind fast immer da und für ihn sei das eine Situation, mit der er nicht klar käme bzw. das möchte er seinen Kindern nicht antun.
Ich sagte, er würde lieber weiter allein leben, teilweise mit seinen Kindern. Als dass er mit einer Frau und deren Kindern und teilweise seinen Kindern zusammenlebt? Meine sind ja auch nicht immer da.
Ja.
Die optimale Lösung für ihn wäre also eine Frau, die keine Kinder hat?, fragte ich.
Was zum Geier machen wir dann hier seit 3 Jahren?
So meinte er das nicht.
Ich aber, sagte ich. Er redet von Beziehung, von gemeinsamer Zukunft, will neben mir aufwachen und einschlafen usw.
Wie stellt er sich das vor, wenn wir niemals zusammenwohnen? Sollen wir immer nur Gäste sein, hin und wieder über Nacht.
Immer so wie jetzt leben?
Das wäre für ihn optimal, so fühle er sich seinen Kindern gegenüber wohler.
Ich sagte, dass mir das viel zu wenig wäre. Dass mir diese Ansicht von ihm Einiges erklärt und aufzeigt und mich erschüttert. Und ich das keinesfalls verstehe.
Ich habe mich weggedreht und einfach geweint. Ich konnte nicht anders.
Er sagte, ich soll bitte nicht weinen, er könne mich nicht weinen sehen, worauf ich sagte, dann müsse er gehen, denn ich kann so ein Ende nicht tränenfrei erleben.
Er bat mich, dass wir nochmal in Ruhe darüber reden, ohne die Kinder.
Ich fragte, was das bringen soll. Die Karten liegen auf dem Tisch. Für uns wird es keine gemeinsame Zukunft geben. Wir scheitern an meinem Wunsch, mit meinem Partner irgendwann zusammenwohnen zu wollen. Was soll ich da noch besprechen?
Ich kann da nicht verhandeln, auf welcher Kompromissebene denn?
Damit die Kinder mich nicht weinen sehen, die aber gerade reinkommen wollten, habe ich ihm gesagt, dass er bitte gehen soll, ich verschwinde erstmal im Bad und mache mich frisch.
Er sagte: Lass uns bitte am Montag reden.
Ich: Von mir aus.
... und hab mich ins Bad verkrümelt.
Ich bin immernoch baff, weiß grad gar nicht, was ich machen soll.
Mir fällt die Grace ein, eine Beziehung in zwei Wohnungen geht.
Ich weiß nicht, ob ich das will.
Die Hintergründe sind zudem ganz anders gelagert als bei Grace: die beiden würden zusammenwohnen, wenn sie könnten. Wir beide könnten zusammenwohnen, ER will nicht.
Bei seiner Begründung komme ich zudem gar nicht mehr vor. Es geht nur darum, wie er sich seinen Kindern gegenüber fühlt.
WENN das denn der wahre Grund ist.
Es geht nirgends um mich.
Egal wie schön der Abend und die Nacht waren, mir schießen nur noch Gedanken durch den Kopf, dass ich die nette bequeme S6-Partnerin bin, die sein Leben nur zeitweise und wann er will, tangiert.
Mir ist schlecht, wenn ich daran denke.
Und ich bin mir gerade auch nicht sicher, ob ich am Montag nochmal mit ihm reden will.
Worüber denn?
Wie kann ich von meinem Wunsch abweichen, wenn von ihm so gar nichts in meine Richtung kommt, was ein Zusammenleben angeht?
Mal denke ich mir, warum ist mir dieser Satz rausgerutscht???
Und dann sage ich mir: Besser jetzt, als in ein paar Monaten. Ich hätte doch weiter blauäugig an die Beziehung geglaubt... und meine Hoffnung wird ja durch seine Träumereien genährt.
Jetzt weiß ich, was Sache ist und kann damit arbeiten. Wie, weiß ich noch nicht...
Und ich muss sagen: Ich verstehe seine Meinung dazu einfach nicht.
Die einzige Erklärung kann nur sein, dass ich ihm nicht ganz so wichtig bin wie er das immer behauptet.