Ein paar Gedanken. Vielleicht kannst Du daraus etwas mitnehmen, oder es stärkt, was schon in dir wächst. Es ist bestimmt auch das, was Du eh schon machst.
Eure Annäherung ist anders, sie weiß, dass Du an einer Beziehung mit ihr interessiert bist, sie weiß um deine Gefühle und trotzdem glaube ich, dass die Grundprinzipien immer noch gültig bleiben. Die Schwierigkeit liegt eher darin für sich eine Haltung zu finden, in der diese Prinzipien sich nicht unnatürlich und verkrampft anfühlen oder dich in deiner Lässigkeit unauthentisch erscheinen lassen.
Bei Euch geht es nun darum, dass sie sich neben des intellektuellen Austauschs über eure vergangene Beziehung, über deine Wandlungen und eure möglichen Projektionen zu einer gemeinsamen Zukunft, in erster Linie
emotional mit dir verbinden kann. Und das passiert ja nicht über die reflektierten Gespräche die ihr führt. So etwas geschieht, da im eurem Falle ja die Katze schon aus dem Sack ist, langsam und still über die Zeit, ohne dass sie es vordergründig bewusst bemerkt.
So etwas dauert so lange, wie ihr Inneres dafür braucht.
Sie ist weniger in dich verliebt, als Du in sie. Aber trotzdem kann sie sich im Kontakt mit dir fallenlassen, denn sie spürt:
- Sie kann dich nie kränken, sie kann dich nie in deiner Lebensfreude beeinträchtigen oder durch ihr Verhalten irgendwie traurig machen. D.h. nicht, dass Du ein unempathischer Stein bist, oder ihr das Gefühl gibst, sie überhaupt nicht ernst zu nehmen. Aber letztendlich bleibt dein Gemüt sonnig, oder wird nach einem tieferen, emotionalem Gespräch wieder dazu.
- Dadurch muss sie sich nicht von dir abgrenzen oder sich zurückziehen, nur um dir nicht zuviel Hoffnung zu machen
- Sie darf einfach über längere Zeit etwas "unverliebt" sein und dich trotzdem gern haben.
- Sie kann einfach so sein, wie sie ist und sich gerade fühlt, ohne sich Gedanken machen zu müssen oder sich schuldig zu fühlen. Du nimmst ihr nie die Luft zum Atmen. Bei dir ist Raum für all ihre Wirrungen - keine Enge, kein Druck.
- Du gehst männlich souverän mit ihrem gesamten Verhaltensspktrum, und das wird sie an den Tag legen, spielerisch um. Dieses Spielerische, diese Lockerheit, die braucht sie jetzt von dir. Das wird sie testen.
- Über die Zeit wird sie dann merken, wenn Du mal weg bist, dass sie sich stärker als sonst nach dir sehnt. In deiner Abwesenheit kann sich dann der Verliebtheitsschalter langsam und unbewusst bei ihr umlegen.
- Du bist nämlich dann inzwischen, ohne dass es ihr bewusst geworden ist, schon ihr "Fels in der Brandung" geworden. Ihre emotionale Anziehung zu dir wächst in der Art, wie deine männliche Attraktivität die Basis eurer "Freundschaft" wird. Weil Du diese Quasi-Freundschaft von deiner Seite aus männlich und vor allem spielersich gestaltest, ohne sie verzweifelt für eine Beziehung zu brauchen.
- Dein Ziel ist nicht die Beziehung mit ihr. Dein Ziel liegt außerhalb von Beziehungen. Dein Ziel ist dein eigener Lebensmittelpunkt (was auch immer dieser für dich individuell ist) und hat nichts mit ihr oder einer anderen Frau zu tun.
Das ist ein bisschen die Freundschaftsschiene - allerdings von dir aus. Freundschaftlich, lockerer Umgang. Dein Beziehungswunsch zeigt sich nicht. Du wirst nicht ihr Orbiter, da Du nichts von ihr erwartest. Du hast auch nicht immer Zeit, da Du ganz natürlich auch dein Leben hast, welches nichts mit ihr zu tun hat.
Sie weiß noch nicht, was sie wirklich glücklich macht, was sie wirklich braucht. Sie datet noch jemand anderen. Und das ist ok. Das gibt dir die Möglichkeit dich souverän zu zeigen, ihr Raum zu geben, locker mit ihr und dir und eurer Vergangenheit umzugehen. Ja, Du hast Fehler gemacht, ja, Du bist gewachsen, ja, sie hat auch Macken an den Tag gelegt - aber das liegt in der Vergangenheit. Wenn Du jetzt daran denkst, stehst Du natürlich dazu - musst aber auch ein bisschen über dich lachen, wenn Du an dein altes Ich in der Beziehung denkst. "Ja, da war ich ein bisschen crazy oder sonstwas ...schmunzel, schmunzel
"
Wenn Du zeigst, dass dich das nicht mehr belastet, dass Du dich auch selbst und das Früher, nicht allzu ernst nimmst, dann gibt das Vertrauen. Sie braucht kein schlechtes Gefühl haben oder eine Angst davor, dies und jenes auf den Tisch zu bringen - überhaupt kann sie dir alles anvertrauen, denn dich belastet das nicht. Du nimmst ihre Gefühle und ihre Anliegen ernst, ja - aber Du kannst dann auch wieder liebevoll und kumpelhaft über alles hinwegsehen. Du stehst da über den Dingen. So kann sie sich als Frau, wie sie ist, wie sie sich gerade fühlt, zu dir hinlehnen und in deiner ruhenden Männlichkeit baden.
Je nachdem wie sich das entwickelt, wirst Du dann irgendwann aber auch andere Dinge zu tun haben, die sie nichts angehen. Präsentiere dich nicht. Du brauchst nicht ihre Bestätigung für deine Veränderungen oder sonstwas. Achte stets auf eine entspannte Körperhaltung.
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So würde ich das versuchen. Das schwierigste für mich darin wäre, mich genügend abzugrenzen. Mal nicht auf eine Message zu reagieren. Treffen auch abzusagen, sie mal ne Woche links liegen zu lassen. Alles freundlich, gut gelaunt, zugewandt.