Trotz Liebe keine Zukunft - Affäre beendet und nun tieftraurig

Catmom

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Ich finde es schon echt bemerkenswert,wie stark du damit umgehst. Generell mit der arbeitssituation und jetzt mit der lüge noch.
Du hattest ja mal die vermutung,er sei ein narzisst? Ein bisschen würde das ja passen.

Wie geht es dir denn? Alles ein bisschen weniger geworden? Kannst du dich gut ablenken?

Ich habe deine wertvollen beiträge vermisst :brav:
 

maimai

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Hallo liebe Catmom
ich freue mich über deine Antwort.

Ich habe deine wertvollen beiträge vermisst
Oh vielen Dank :) und es freut mich, dass das was ich schreibe doch ein wenig etwas bringt. Das ist schön.

Du hattest ja mal die vermutung,er sei ein narzisst? Ein bisschen würde das ja passen.

Das passt sogar sehr, auch wenn ich da keine Fachfrau bin. Aber es wird da auch noch etwas anderes sein. In seinem Leben und mit seiner Psyche ist einiges schief gelaufen.
Und ich bin die letzte die nicht helfen wollen würde, aber er hat mich zu oft weggestoßen und ob man wirklich helfen kann ist fraglich.
Er muss es selber wollen und ich glaube daran hakt es.

Generell mit der arbeitssituation und jetzt mit der lüge noch.

Naja also nachdem ich das mit der Lüge jetzt erfuhr war ich innerlich noch mal auf 180. Er hätte nicht vor mir stehen dürfen in dem Moment. Mich hat so geärgert, dass er den Spieß um dreht und mir ein schlechtes Gewissen machen will....nach 4 Monaten.

Aber ich habe mich schnell wieder abgeregt und die Wut dafür genutzt noch mehr Abstand zu kriegen innerlich.

Das mit der Arbeit ist allerdings weiterhin schwierig für mich.
Dank Homeoffice geht es ja, aber es gibt noch sehr Vieles was mich triggert und was ich so gut ich kann meide. Dazu gehören auch Liebesbilder von ihm und seiner Frau.

Ich habe auch meiner Kollegin gesagt, dass es einfach noch Zeit braucht und ich mich damit abfinden muss dass alles noch nicht so leicht ist. Und das ich für mich weiter Wege finden muss damit umzugehen.

Wenn man bedenkt, wie es mir im August ging und jetzt, dann habe ich schon ordentlich Schritte gemacht. In 5 Monaten.
Wie ich gelesen haben dauer Liebeskummer im Schnitt 12 Monate (natürlich kann man das nie festlegen)...dann bin ich ja gut im Rennen. ;)

Man darf ja auch nicht vergessen, dass ich ja noch immer zwangsweise mit ihm zu tun habe. Dadurch verzögert es sich auch. Wer weiß wie weit ich schon wäre, wenn es nicht so wäre.

Wie geht es dir denn? Alles ein bisschen weniger geworden? Kannst du dich gut ablenken?

Mir geht es immer besser, danke. Ich hoffe bei dir ist auch alles in Ordnung.

AM gibt bei mir Gott sei Dank Ruhe. Das erste mal seit über 1 Woche. Und davor auch schon fast 2 Wochen oder so. Dadurch kann ich endlich so langsam auch wieder zu mir finden.

Ablenken geht ganz gut. Habe auch immer mehr Lust auf Unternehmungen.
Und ich würde jetzt mal gerne Urlaub machen. Da schaue ich auch schon wohin.
Ich mache seit einigen Wochen jeden Tag Sport und plane so langsam den neuen Weg für die Zukunft.
Neu weil ohne AM und hier ausziehen.

Jetzt wird der Kopf auch wieder klarer für andere Dinge und ich verstehe viele AM auch etwas besser, wenn sie "feige" handeln.
Auch über mich wird mir weiterhin vieles klarer und wieviel Zeit bisher schon "verloren" gegangen ist. Und wie die Zeit rast.
Deshalb sollte man auch im hier und jetzt leben und danach handeln.
Doch leider lassen sich viele, ich eingeschlossen, sehr von ihrer Angst steuern/hemmen.

Ich hoffe auf jeden Fall, dass es weiterhin ruhig bleibt und die Wunden heilen können.
 

Schmetterling17

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Liebe Mai,
ich finde du klingst gut! :smile:
Aufgeräumt und reflektiert.

Die Arbeitssituation ist natürlich blöd. Ich würde mir wirklich überlegen, wie du in Zukunft vorgehen willst, wenn er wieder auf der Matte steht. Es wirft dich ja doch immer wieder zurück…
Und er wird wieder auf der Matte stehen, das garantiere ich dir.
Dass er gelogen hat überrascht mich nicht wirklich… ich hatte die Story ja eh nicht geglaubt. Ich finde das trotzdem ziemlich grenzwertig, da manipulativ. Sowas macht man einfach nicht. Er will dich nicht so recht gehen lassen und fährt dafür alle möglichen Geschütze auf. MMn hat das aber nix mit Liebe, sondern mit Macht und Kontrolle zu tun. Er sieht seine Felle davon schwimmen und das ist schlecht fürs Ego.

Daher wirst du noch etwas Durchhaltevermögen brauchen. Aber das schaffst du!! :ritter:
Liebe Grüße
Schmetterling
 

Liebe89

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Naja also nachdem ich das mit der Lüge jetzt erfuhr war ich innerlich noch mal auf 180. Er hätte nicht vor mir stehen dürfen in dem Moment. Mich hat so geärgert, dass er den Spieß um dreht und mir ein schlechtes Gewissen machen will....nach 4 Monaten.

ja das ist wirklich eine ganz miese Nummer von ihm. Ihm ist wahrscheinlich gar nicht klar dass er damit alles noch schlimmer macht. Er versucht dich zu manipulieren und macht dir ein schlechtes Gewissen.
Aber du liest dich so gut, so stark:rambo: echt super mai.

Das mit der Arbeit ist allerdings weiterhin schwierig für mich.
Dank Homeoffice geht es ja, aber es gibt noch sehr Vieles was mich triggert und was ich so gut ich kann meide. Dazu gehören auch Liebesbilder von ihm und seiner Frau.

Das mit der Arbeit ist natürlich nicht einfach. Kenn ich ja auch wie du weißt. Aber du hast ja mehrmals schon gesagt dass du nicht wechseln möchtest. Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen und Kraft. Denke das wird klappen, durch den Abteilungswechsel ist es ja schon etwas besser bei dir.


Ablenken geht ganz gut. Habe auch immer mehr Lust auf Unternehmungen.
Und ich würde jetzt mal gerne Urlaub machen. Da schaue ich auch schon wohin.
Ich mache seit einigen Wochen jeden Tag Sport und plane so langsam den neuen Weg für die Zukunft.

Mit den Unternehmungen finde ich gut...Ich persönlich bin auch viel lebendiger geworden im Vergleich zu Monaten vorher...Ausflüge mit Familile und Freunde helfen so sehr am Wochenende das KK abzuschalten().

Bin davon überzeugt dass das Jahr 2022 ein gutes Jahr für dich sein wird
 

maimai

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Ich danke euch für eure lieben Antworten!

Ja das mit der Arbeit ist wirklich noch das einzig Schlimme.
Aber nicht weil ich noch was für ihn empfinde oder Sehnsucht habe.
So leid er mir auch tut (wenn er seelisch wirklich krank sein sollte), aber
ein großer Teil von mir kann diesen Menschen nicht mehr leiden.
Besser gesagt verabscheue ich ihn für so vieles und normalerweise
würde ich mit so einem Menschen nichts mehr zu tun haben.
Ohne Zusammenarbeit hätte ich ihn schon laaange aus meinem Leben verbannt.
Ihn nicht mehr angeguckt und auch nicht mehr mit ihm gesprochen.
Er hat ein Gesicht gezeigt in den letzten Monaten, das ich nicht liebe.

Ich vermisse ihn auch nicht und wäre heilfroh, würde er kündigen.
Das wird aber nicht passieren.
Das heißt ich muss jetzt weiter für mich schauen...kann ich meine Emotionen so weit regulieren und wieder oberflächlich klarkommen?
Und komme ich auf Dauer mit den Dingen klar die mich triggern?
Oder kündige ich letztendlich doch, auch wenn ich es absolut nicht will?
Aber irgendwann will ich auch wieder entspannt arbeiten können.

Was das angeht lasse ich die Zeit entscheiden und wie ich mich fühle.
Jetzt aufzugeben wäre eigentlich wirklich dumm, da ich schon so ein großes Stück geschafft habe. Wenn ich überlege, wie es mir im August ging oder Oktober.
Da schleppte ich mich kaputt zur Arbeit und habe kaum noch etwas geschafft.
Aber ich hab den Po immer irgendwie zusammengekniffen und durchgezogen.

Die ersten Wochen habe ich jeden morgen auf dem Weg zur Arbeit geweint, vor dem Büro die Tränen getrocknet und mein Ding gemacht.
Auf dem Heimweg dann oft wieder geweint. Das ist vorbei.
Und wenn ich mal weine, dann nur noch aus Wut.

Ich habe das letztens schon mal mit einem Marathon verglichen. Jetzt habe ich noch die letzten Meter vor mir, die sicherlich noch hart sind und weh tun, aber dann ists auch vorbei.
Würde ich jetzt kündigen oder anders aufgeben, dann wären die letzten Monate kraftanstrengung etc umsonst gewesen.

Wie gesagt.....da muss ich jetzt einfach Tag für Tag schauen und natürlich auch weiter kämpfen. Ganz so einfach lasse ich mich von ihm nicht unterkriegen.
Nicht für sowas....nicht dafür, dass ich keine Geliebte mehr bin.

Ich finde das trotzdem ziemlich grenzwertig, da manipulativ. Sowas macht man einfach nicht. Er will dich nicht so recht gehen lassen und fährt dafür alle möglichen Geschütze auf. MMn hat das aber nix mit Liebe, sondern mit Macht und Kontrolle zu tun. Er sieht seine Felle davon schwimmen und das ist schlecht fürs Ego.

Es ist nicht nur grenzwertig sondern dumm. Wenn er mir sagt, dass alle Bescheid wussten, dann kann er sich denken, dass ich mindestens 2-3 Leute von denen fragen werde.
Er denkt wirklich kein bisschen nach.

Nein mit Liebe hat das auch rein gar nichts zu tun. Noch nie gehabt. Er hat mir ja so oft, so sehr geschadet. Allein das reichte schon um zu sehen, dass es keine Liebe ist.
Wie du schon schreibst, war es eher Macht.

Mit den Unternehmungen finde ich gut...Ich persönlich bin auch viel lebendiger geworden im Vergleich zu Monaten vorher...Ausflüge mit Familile und Freunde helfen so sehr am Wochenende das KK abzuschalten

Nicht nur das, sondern man gibt seinem eigenen Leben auch wieder mehr Substanz und Wert. Und ist man selbst wieder glücklicher, geht man mit bestimmten Dingen auch ganz anders um.
Wie ich hier ja schon ganz oft geschrieben habe, kommt ja nach einer Trennung nicht selten unterbewusst auch ein wenig Neid hoch (nicht immer, aber passiert schon mal).
Dadurch wird man noch deprimierter/frustierter.
So nach dem Motto "Toll AM ist wieder happy, macht wieder Urlaube mit EF, sieht glücklich aus...etc.blabla".
Aber wenn man selbst von sich sagen kann "Hey ich mache dinge die mich glücklich machen, habe zuletzt zB einen schönen Urlaub erlebt, mir gehts auch gut",
dann ist der Kummer halb so schlimm.

Bin davon überzeugt dass das Jahr 2022 ein gutes Jahr für dich sein wird

Ich danke dir und das denke ich bei dir auch! :)
 

maimai

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Guten Morgen ihr Lieben

Jetzt wollte ich mal unabhängig von der Sache mit meinem ExAM über ein paar andere Dinge schreiben die mir durch den Kopf gehen. Würde mich freuen auch eure Meinung dazu zu hören.

Als das mit meinem AM begonnen hat fing ich immer mehr an mich mit dem Thema Affären, Ehen, Beziehungen, Scheidungen. etc (irgendwann auch mit Persönlichkeitsstörungen) zu beschäftigen.
Jetzt fast 3 Jahre später habe ich so gut wie in jedem Forum gelesen (nur gelesen, da man "außerhalb" bei dem Thema eher zerfleischt wird), mir alle möglichen Onlineratgeber durchgelesen (natürlich nur kostenlosen), ich habe mit Freunden, Kollegen, Bekannten geredet. Mir sogar Youtube Videos angeschaut.
Ich habe durch das alles sehr viel gelernt.
Auch über mich und meine Mitmenschen....ja auch ein wenig mehr über das Leben.

Dann habe ich mir die Frage gestellt ob die Liebe nicht vielleicht einfach ein Ablaufdatum hat. Wenn man sich mal so umhört, umschaut oder liest, zebrechen viele Partnerschaften nach einigen Jahren oder es kommt zum Betrug.
Dass das Verliebtsein, die Schmetterlinge etc. irgendwann weg sind, das ist klar.
Aber dann geht es ja über zur Liebe, die noch mal eine ganze andere Ebene der Verbundenheit ist.

Doch anscheinend kippt das bei nicht wenigen Paaren nach einigen Jahren.
Da habe ich mich gefragt ob es daran liegt, dass dieses Gefühl der Liebe halt auch irgendwann vergeht, wie die Verliebtheit.
Oder, ob so viele Partnerschaften scheitern, weil diese Paare nie wirklich zusammengepasst haben, aber durch die Verliebheit erst geblendet wurden.
Und dann den Absprung nicht mehr voneinander schafften.
Dass es also die wahre Liebe doch gibt, aber sich halt eben oft die "falschen" Menschen zusammen tun.

Und dann ist mir die letzten Tage nochmal ganz deutlich geworden, wie krank und traurig der Zustand in einer Affäre eigentlich ist. Damit meine ich jetzt nicht das Betrügen, Belügen oder diese ungesunde Dreieckskonstellation.
Sondern, dass ganz oft zwei Menschen sich selbst quälen und alles dafür tun lieber ihre Gefühle zu unterdrücken, als das Gewohnte zu verlassen und als mutig zu sein.
Sie leben lieber ein Leben in dem sie (mal krass ausgedrückt) leiden.

Hier in diesem Forum gibt schon so viele Geschichten, die das ganz gut verdeutlichen.
Zwei Menschen treffen sich, von denen mindestens einer vergeben ist (oft aber auch beide). Diese beiden Menschen verlieben sich und wollen zusammen eine Zukunft.
Wären beide Single würde man keine Sekunde darüber nachdenken, sondern es versuchen. Es ist ja halt auch der ganz normale Ablauf des sich verliebens.
Da man aber vergeben ist, wird auf Teufel komm raus dagegen angekämpft.
Das ist die erste Zeit ja auch noch verständlich. Man wägt ab, hat Gewissensbisse etc.
Aber ich rede von Affären, die 2, 3 oder noch mehr Jahre gehen.
Bei denen ganz klar zu erkennen ist, dass jeder leidet, weil gegen die eigenen Gefühle angekämpft wird bzw. gekämpft werden muss.

Meistens enden die Geschichten dann so, dass AM und EF zusammenbleiben.
AM ist unglücklich und EF hat einen Mann zu Hause bei sich, der gar nicht bei ihr sein will, sondern nur bleibt wegen Geld und Kindern. Manchmal weiß die EF das sogar und es ist ihr egal oder sie leidet auch.
Und dann ist dann auch noch die Geliebte die nicht minder leidet.
Allen geht es also schlecht.
Doch scheinbar nehmen alle dieses Leid "lieber" in Kauf anstatt sich ihren ängsten zu stellen.
Wer weiß wieviele große Lieben schon auf diese Weise verloren gegangen sind.

Ist man verheiratet oder vergeben werden einem die eigenen Gefühle abgesprochen.
Wenn Singles sich neu verlieben heißt es "och wie süß....schön so eine junge frische Liebe".
Verlieben sich Vergebene dann liegt das am Hormonrausch, Midlife Crisis etc. und es darf auf keinen Fall sein.
Der AM ist der dümmliche kopflose Ehemann den man nur wieder in die Spur kriegen muss. Und die Geliebte ist ein herzloses männerfressendes Vamp, die selbst nur einen Geldgeber sucht. Außerhalb dieses Forums sind die Meinungen so vertreten.
Dass es erwachsene Menschen mit Gefühlen sind, oftmals mit echten tiefen Gefühlen, das ist egal.
Und das ist eigentlich total schrecklich.
Deshalb verstehe ich schon, wieso die AM und AF oft Angst haben sich zueinander zu bekennen. Obwohl das wirklich traurig ist, denn wir haben nur ein Leben.

Manchmal wünschte ich mir wirklich wieder 16 zu sein (aber nicht heutzutage, sondern früher). Es war viel leichter und unkomplizierter. Fand man den Tom nicht mehr gut, sondern Tim besser, dann ging man mit Tim ins Kino. Da hat noch das Herz entschieden und entscheiden dürfen.
Doch allerspätestens nachdem man die Ehepapiere unterschreibt entscheiden plötzlich auch andere mit über das eigene Leben und auch darüber wen man lieben darf und soll.
Eigentlich ziemlich erschreckend.
 

Schmetterling21

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Liebe Maimai,

zur Thematik Ablaufdatum habe ich mir genau deine Gedanken gemacht, hier gibt es interessante Sichtweisen im Beitrag Kristallisation zu, daher will ich mich jetzt nicht wiederholen.

Ich kann das wirklich so gut verstehen und ich hadere auch teilweise immer noch damit, dass das "romantische Potential" einfach irgendwann aufgebraucht sein soll. Ich glaube, das ist wirklich sehr schwierig und komplex einzuordnen. Ich denke es ist normal, dass sich die Liebe irgendwann wandelt. Es ist halt die Frage, welche Erwartungen man eine sehr lange Beziehung hat. Wenn das für beide so ok ist, kann es ja funktionieren. Aber ich habe mich trotzdem so oft gefragt: Leben wir dann mit dem gängigen Beziehungsmodell nicht eigentlich falsch? Wenn die lebenslange Beziehung in der beide glücklich sind eher die Ausnahme ist, aber das Konstrukt der Ehe genau hierauf ausgelegt ist?

Liebe Grüße :butterfly:
 

maimai

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Lieben Dank für deine Antwort liebe Schmetterling

Oh ja, das Thema bzw diese Themen sind echt schon sehr komplex

Ich kann das wirklich so gut verstehen und ich hadere auch teilweise immer noch damit, dass das "romantische Potential" einfach irgendwann aufgebraucht sein soll.

Es gibt ja durchaus noch Ehen/Partnerschaften wo das nicht aufgebraucht ist mit der Zeit. Aber das sind halt glaube ich die Partnerschaften bei denen sich zwei Menschen gefunden haben, bei denen es wirklich passt. Die sich nicht dem anderen unterordnen oder für den anderen verbiegen, sondern sich gegenseitig ergänzen und stärken.

Wenn die lebenslange Beziehung in der beide glücklich sind eher die Ausnahme ist, aber das Konstrukt der Ehe genau hierauf ausgelegt ist?

Das ist ja eigentlich recht schlau mit der Ehe, denn so werden die Paare einfach "gezwungen" bis ans Lebensende miteinander glücklich sein zu müssen bzw zusammenbleiben zu müssen.
Und der Staat wird entlastet, denn jeder der Ehepartner tritt verpflichtend für den jeweils anderen ein in Zukunft bis ans Lebensende (sogar nach einer Scheidung gibts später noch die Rente von/vom Ex).
 

Liebe89

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ich muss zugeben während der Affäre habe ich mich auch mit dieser Thematik auseinander gesetzt.

Persönlich bin ich zum Entschluss gekommen, dass das Konzept mit der Ehe bis in aller Ewigkeit nicht mehr ganz in unsere Gesellschaft passt...Früher hatten die Menschen doch gar keine Wahr...sie mussten oft zusammenfinden um auch irgendwie zu überleben, man wahr oft abhängig von einander....usw...

heutzutage, wo die Frauen anderen Status in der Gesellschaft haben, sich weiterbilden und die Möglichkeit haben alleine zu leben mit Kind oder ohne...sieht die Sache anders aus...man kann sich eher trennen und man landen nicht auf der Straße...es gibt Wohnungen, Häuser, Mutter-Kind-Heime usw.... es gibt einfach Möglichkeiten...

meine Oma wollte damals meinen Opa verlassen und sie wusste nicht wohin...kein Geld für eine Wohnung...die Eltern hatten noch andere 3 Geschwister an der Backe und so war sie z.B. gezwungen in der Ehe zu bleiben...er ist immer fremdgegangen und sie musste alle dulden

weißt du was ich meine....

Der 2 Punkt der mir generell auffällt, dass wir schon als kleine Mädchen mit irgendwelchen Märchen aufwachsen...romantische Filme ...wo die Hauptfiguren leiden...Dreiecksbeziehungen usw...man verbinden ja die Liebe direkt mit Leid und Schmerz uuuuund irgendwann kommt das Happy End....was für ein Scheiß, was die einem schon im Fernseher zeigen:lach: ich habe sooooo viele Romane gelesen und mal ganz ehrlich immer dasselbe....seeeehr viel Leidenschaft, sehr viel Lieeebe und natürlich Happy End....schon immer habe ich von sowas geträumt...

und jetzt wo ich 3 Jahre wie in einem Roman gelebt habe,:shakehead::shakehead::shakehead::shakehead:ne ne ne

ich werde meiner Tochter Detektive und Thriller empfehlen :lach::lach::lach:


Naja wie du siehst hat mein Köpfchen sich auch gedanken gemacht


Der AM ist der dümmliche kopflose Ehemann den man nur wieder in die Spur kriegen muss. Und die Geliebte ist ein herzloses männerfressendes Vamp, die selbst nur einen Geldgeber sucht. Außerhalb dieses Forums sind die Meinungen so vertreten.
Dass es erwachsene Menschen mit Gefühlen sind, oftmals mit echten tiefen Gefühlen, das ist egal.
Und das ist eigentlich total schrecklich.

Ja genau das ist das Problem...die Gesellschaft ist leider noch nicht soweit...aber bald vielleicht
 

Liebe89

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Und dann zum Thema Ehe und Gefühle und wie lange es hält...

Jetzt nach vielen Stunden Paarberatung und Arbeiten an eigener Ehe...denke ich dass es die Wahrscheinlichkeit gibt mit einer Person auch alt zu werden...aber es muss zuerst jedem bewusst werden dass es auch eine harte Arbeit ist...

Es muss viel kommuniziert werden...mit einander geredet...gemeinsame Stunden aber auch Freiraum...es sind so viele Kleinigkeit, die es ausmachen.....

ein rechtzeitiges eingreifen darf nicht verpasst werden...ich habe damals den Zeitpunkt verpasst meine Unzufriedenheit meinem Mann deutlich zu machen...man sieht wie das geendet ist:lach:


aber ich finde auch wie du, dass viele zusammenkommen obwohl sie gar nicht zu einander passen...und dann bleiben die trotzdem zusammen...wie mein AM...er war mit seiner Frau zusammen aber er war gar nicht so verliebt...dann wurde ihre mutter krank (krebs) und sie meinte sie würde gerne heiraten bevor die Mutter stirbt usw...naja und seine Familie ist streng katholisch und hat dann auch druck gemacht...naja auch hier sieht man wie die Ehe geenden hat...er liebt sie bis jetzt immer noch nicht ...sex gab es noch nie wirklich ....er hat sein ganzes leben auf der arbeit verbracht...
 

Mod MariaAntonia

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Ein interessantes Thema, liebe maimai :smile:

Aber ist der Aspekt, dass der kopflose EM von der herrschsüchtigen EF nur mal eben in die Spur gebracht werden muss, nicht einfach nur eine Art "Schönreden" einer unangenehmen Realität?
Nämlich der Realität, dass der angeblich so kopflose EM gar nicht aus der Ehe "will"?
Wäre die Ehe ja so schrecklich, würde er sich dann nicht liebend gern und völlig ohne AF daraus "retten"?
Sind nicht "Kinder", "Haus", "Finanzen" nur ein Vorwand?
Ist nicht das Eingehen einer Affäre eher sogar ein Versuch, das eigene langweilige Eheleben mit billigsten Mitteln etwas aufzuhübschen und sich der tatsächlichen Verantwortung zu entziehen.

Und ist das nicht auch irgendwo ein Schönreden, dass die AF Mitleid mit dem AM hat?
Ist ja eigentlich total unmännlich, so ein Mann, der da jahrelang rumschwurbelt, nicht in die Pötte kommt. So ein Mann hätte evolutionär sicher keine Überlebenchance.
Man muss sich wohl eher fragen, warum uns so ein unmännlicher Mann überhaupt s6uell anspricht...
Unmännlich ist der AM natürlich nicht, also muss es die EF sein, die ihre Krallen in ihn schlägt. Logisch.
()

aber ich finde auch wie du, dass viele zusammenkommen obwohl sie gar nicht zu einander passen...und dann bleiben die trotzdem zusammen...wie mein AM...er war mit seiner Frau zusammen aber er war gar nicht so verliebt...dann wurde ihre mutter krank (krebs) und sie meinte sie würde gerne heiraten bevor die Mutter stirbt usw...naja und seine Familie ist streng katholisch und hat dann auch druck gemacht...naja auch hier sieht man wie die Ehe geenden hat...er liebt sie bis jetzt immer noch nicht ...sex gab es noch nie wirklich ....er hat sein ganzes leben auf der arbeit verbracht...
Das mag alles so geschehen sein und so auch als Grund herhalten, warum man sich selbst beruhigen kann, dass die Welt zwar ungerecht, aber eben so ist wie sie ist.

Wie gesagt, mit dieser (unmännlichen) Einstellung wäre der Urmensch sicherlich ausgestorben und uns hätte es heute nicht gegeben.


ich werde meiner Tochter Detektive und Thriller empfehlen :lach::lach::lach:
Märchen finde ich wichtig für das Anregen der Fantasie der Kinder. Und ich glaube wirklich nicht, dass sie schuld an der falschen Wahrnehmung im Erwachsenenalter sind :smile:

Ich sehe es an meinen Jungs.
Der Große ist ein Faktenmensch, liebt Mathe, hast Interpretationen. Für ihn sind Rechenwege und Klarheit wichtig. Nach dem Lesen einer Geschichte gibt er die Fakten wieder. Aber er käm nicht im Traum auf die Idee, irgendwas da reinzuinterpretieren.
Beispiel "Tod" (da wir kürzlich in der Familie davon sprachen): Für ihn ist keiner im Himmel, die sind alle in der Erde begraben :lach:

Der Kleine ist ein Träumer. Er merkt sich alles, schmückt es aus. Er gibt Geschichten bis ins kleinste Detail wieder, hat sehr viel Fantasie und ja, manchmal nenne ich ihn "sub-depressiv", weil er hinter allem etwas vermutet und kindlich "verzweifelt".
Beispiel "Tod": Für ihn begrüßt unser vor Jahren verstorbener Hund oben im Himmel alle Neuankömmlinge und geht mit ihnen spazieren.

Ich habe beide Kinder mit Märchen aufgezogen und sie entwickeln sich so unterschiedlich.
Der Große kommt total nach mir. Ich selbst habe Märchen geliebt. Aber auch ich bin ein Faktenmensch und Verstorbene liegen für mich (wie es auch mein Großer sieht) auf dem Friedhof in der Erde.

Ich finde es daher nicht schlimm, Kindern Märchen zu zeigen.
Wichtig finde ich, dass Kindern rechtzeitig beigebracht wird, was Realität und was Fantasie ist.


Und dass wir lieben und an Hollywood glauben, hat viel mit Fantasie und etwas Realitätsferne zu tun. Das ist aber nicht unbedingt auf unsere Erziehung zurück zu führen. Es liegt viel an einem selbst und an der eigenen Verantwortung für uns selbst, Dinge klar zu sehen oder sie eben gern schönzureden.
Träumen ist ja auch nichts Schlimmes. Es ist aber schlimm, den Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit nicht zu erkennen.
(Finde ich.)
 
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Schmetterling17

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Aber ist der Aspekt, dass der kopflose EM von der herrschsüchtigen EF nur mal eben in die Spur gebracht werden muss, nicht einfach nur eine Art "Schönreden" einer unangenehmen Realität?
Nämlich der Realität, dass der angeblich so kopflose EM gar nicht aus der Ehe "will"?

Toni! Was für ein Post! :bow:
Und ich stimme dir voll zu!! Ich bin mir auch recht sicher, dass die ganzen Geschichten der lieben AMS und der bösen EFs schön aufgebauscht werden. Weil die AMS eben nicht doof sind und wissen was die AF hören möchte.

Niemand wird mehr gezwungen in einer Verbindung zu bleiben, in der es ihm nicht gut geht. Kinder hin, Kinder her (habe selbst Kinder und Haus). Natürlich überlegt man sich das dreimal und trennt sich nicht vorschnell, aber wenn wirklich Leidensdruck dazu kommt, sollte das schon machbar sein.
Bin übrigens selbst Scheidungskind und habe zumindest davon (:zwinkern:) keinen Schaden davon getragen.

Zum Thema Ehe und Liebe und Verfallsdatum: EM und ich hatten gerade 20jähriges. Und ich kann sagen, dass ich mir nie so sicher war ihm zu lieben wie in den letzten Jahren. Das ist so eine tiefe und gewachsene Liebe… ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die irgendwann aufhören wird. Ich liebe ihn in allererster Linie als Mensch, er ist einfach wundervoll :herz:
Aber hier herrscht auch kein Kribbeln mehr, wenig Leidenschaft, viel Harmonie. :Nichtwissen: DAS suchen wir beide halt dann im Außen. Und für uns ist das das Richtige. So kann ich mir auch vorstellen, mit EM alt zu werden.
Jede neue jetzt aufregende Beziehung käme irgendwann auch wieder an diesen Punkt :Nichtwissen:

Viele Grüße
Schmetterling
 
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maimai

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Hallo ihr Lieben und vielen Dank für Eure interessanten Antworten und Ansichten!
Es sind ja wie gesagt auch recht komplexe Themen.

Persönlich bin ich zum Entschluss gekommen, dass das Konzept mit der Ehe bis in aller Ewigkeit nicht mehr ganz in unsere Gesellschaft passt...Früher hatten die Menschen doch gar keine Wahr...sie mussten oft zusammenfinden um auch irgendwie zu überleben, man wahr oft abhängig von einander....usw...

Das stimmt. Und dafür war ja die Ehe damals auch nur ausgelegt. Der romantische Aspekt kam später dazu. Es ging erstmal um die Sicherung der Versorung.

Der 2 Punkt der mir generell auffällt, dass wir schon als kleine Mädchen mit irgendwelchen Märchen aufwachsen...romantische Filme ...wo die Hauptfiguren leiden...Dreiecksbeziehungen usw...man verbinden ja die Liebe direkt mit Leid und Schmerz uuuuund irgendwann kommt das Happy End....was für ein Scheiß, was die einem schon im Fernseher zeigen:lach: ich habe sooooo viele Romane gelesen und mal ganz ehrlich immer dasselbe....seeeehr viel Leidenschaft, sehr viel Lieeebe und natürlich Happy End....schon immer habe ich von sowas geträumt...

Hast Recht, wenn ich mir mal so die ganzen Filme überlege. Vor allem die schönen Disneyfilme. Da war zwar immer erstmal alles stressig und aussichtslos, aber dann gabs immer ein Happy End.
Obwohl ich weiß jetzt nicht ob mich das besonders geprägt hat.
Ich habe zB nie von Hochzeit oder Kindern geträumt. Das war nie so wirklich in meinem Kopf.

aber ich finde auch wie du, dass viele zusammenkommen obwohl sie gar nicht zu einander passen...und dann bleiben die trotzdem zusammen...

Das ist meistens (finde ich), wenn die Paare sich schon in ganz jungen Jahren finden.
Teenies mit 15,16 mögen zu der Zeit die gleichen Interessen haben, aber es passiert danach noch so viel an Entwicklung. Auch mit 20,21 den Bund fürs Leben schließen, Kinder kriegen finde ich eigentlich zu früh. Man weiß doch noch gar nichts von sich in der Welt.

Aber ist der Aspekt, dass der kopflose EM von der herrschsüchtigen EF nur mal eben in die Spur gebracht werden muss, nicht einfach nur eine Art "Schönreden" einer unangenehmen Realität?

Nein, also schönreden würde ich eh nichts wollen. Wenn eine Ehe gut ist oder der Mann nur einen Ausflug sucht, dann ist es so. Davon ging ich ja die ganze Zeit bei meinem AM aus.

Aber das was ich hier geschrieben habe, ist ganz grob zusammengefasst das was ich bisher so anders gelesen, gesehen, gehört habe.

Schau dich mal in anderen Foren wo es um Affären geht.
Da schreiben weniger die AM oder die AF, weil sie ziemlich zerrissen werden, sondern mehr die EF. Und auch wenn im Internet eh nur ein kleiner Teil vertreten ist, sind die Aussagen, Meinungen und Einstellungen von diesem kleinen Teil recht gleich.
Da sind Dinge zu lesen die mich auch teilweise ziemlich ärgerlich gemacht haben.
Denn nicht selten wird der EM von der EF eben als hormongesteuerter, MidlifCrisis befallener Mann dargestellt, dem man nur irgendwie wieder helfen muss oder halt in die Spur bringen muss.
Und die Geliebte ist die Böse, die sich in die Ehe ein mischt und dem Mann nur das Hirn vernebelt hat.
Beiden werden ihre Gefühle abgesprochen.

Ich habe vor einiger Zeit sogar einen Beitrag gelesen bei dem die betrogene EF gefragt hat ob sie ihrem Mann eventuell Antidepressiva geben sollte, weil er so Liebeskummer wegen der AF hat. Ich war baff als ich das gelesen habe, vor allem das sie in den Kommentaren nur Zuspruch erhielt.
Also mich hat das schockiert, denn anstatt dass die EF den Mann frei gibt, da er sie anscheinend nicht mehr liebt, sondern wegen einer anderen Frau leidet, will sie ihm Tabletten geben.

Sind nicht "Kinder", "Haus", "Finanzen" nur ein Vorwand?

Nein, das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen und auch aus meinem Umfeld/Bekanntenkreis. Und natürlich liest man auch da noch wo anders viel drüber.

Ich zB war 20 Jahre mit meinem Partner zusammen. Keine Kinder, Ehe. Aber Haus und Hund. Und mehr als die Hälfte unseres Lebens.
Sich zu trennen und schon der Gedanke daran das alles zu verlassen hat mir die Kehle zugeschnürt.
Ich habe die Trennung im Grunde auch erst nach Jahren geschafft (nachdem ich das erste Mal gemerkt habe, dass ich EM nicht mehr liebe), denn ich habe immer wieder mit mir gehadert und geschaut ob es nicht doch noch besser wird.
Der Gedanke daran nicht mehr ins Haus zu gehen in das ich 20 Jahre gegangen bin nicht mehr die selbe Straße lang zu fahren. Es sind alles Kleinigkeiten, aber in der Summe machen die das bisherige Leben aus. Und es ist furchtbar schwer.
Es gibt natürlich viele die sind stark und taff genug. Aber auch ich zählte nicht dazu. Man lässt einfach so viel hinter sich.

Naja und aus meinem Umfeld weiß ich das halt von Freunden oder auch Kollegen.
Kinder, Haus, Finanzen...das sind wirklich starke ängste die viele Menschen dann haben.
Und ich weiß, wie es sie quält bzw gequält hat, wie sie hadern bzw gehadert haben.
Das sind auf keinen Fall Männer die ihr Eheleben aufhübschen wollten.
Es sind Männer die unglücklich sind, aber einen riesen Paket auf den Schultern tragen.

Natürlich gibt es auch die Hallodris, aber die die ich kenne und das was man auch im Internet von AMs Geschriebenes liest, gibt es auch die die wirklich für sich in einer Zwickmühle sind.

Ist nicht das Eingehen einer Affäre eher sogar ein Versuch, das eigene langweilige Eheleben mit billigsten Mitteln etwas aufzuhübschen und sich der tatsächlichen Verantwortung zu entziehen.

Wenn man aktiv danach sucht dann sicherlich. Aber es gibt genug Affären die sich über die Zeit erst entwickeln. Der ganz normale Ablauf des Verliebens halt...nur leider beide vergeben. Und dann kommen die Probleme.

Ich war ja selbst vergeben als die Affäre angefangen hat und bei mir hat sich zu Hause nichts aufgehübscht. Eher im Gegenteil. Es gab sogar mehr Abstand, weil der AM halt in meinem Kopf und Herzen war.
Ich glaube, bei einer wirklichen Liebesaffäre geht es der AF und dem AM gleich zu Hause. Beide wollen eigentlich bei dem anderen sein.
 

maimai

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Niemand wird mehr gezwungen in einer Verbindung zu bleiben, in der es ihm nicht gut geht. Kinder hin, Kinder her (habe selbst Kinder und Haus). Natürlich überlegt man sich das dreimal und trennt sich nicht vorschnell, aber wenn wirklich Leidensdruck dazu kommt, sollte das schon machbar sein.
Bin übrigens selbst Scheidungskind und habe zumindest davon (:zwinkern:) keinen Schaden davon getragen.

Um gezwungen in dem Sinne geht es dabei gar nicht. Wenn dann zwingt man sich selbst zu bleiben, aus den tausend Gefühlen die man hat, wo Liebe aber nicht mehr drunter sein muss.

Und ich kann sagen, dass ich mir nie so sicher war ihm zu lieben wie in den letzten Jahren. Das ist so eine Tiefe und gewachsene Liebe… ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die irgendwann aufhören wird. Ich liebe ihn in allererster Linie als Mensch, er ist einfach wundervoll

Dann seid ihr halt zwei bei denen es passt und die sich gemeinsam entwickelt haben.
Natürlich ist dieses Kribbeln vom Anfang nicht mehr da, aber alles andere konntet ihr euch durch gegenseitigem Respekt, Loyalität, Verbundenheit erhalten.
Eine erfüllte Liebe bzw Leben ist ja bei weitem nicht nur S6.

DAS suchen wir beide halt dann im Außen. Und für uns ist das das Richtige. So kann ich mir auch vorstellen, mit EM Alt zu werden.

Das klappt aber doch auch nur weil ihr euch beide dafür entschieden habt.
Würde nur einer von euch so denken, dann würde es jetzt nach 20 Jahren bei euch vielleicht anders aussehen.
Aber das meine ich....mit dir und deinem EM haben sich zwei gefunden die gleich "ticken". Man entwickelt sich gleich, weil man an den gleichen Dingen Interesse hat, gleich neugierig ist etc.
Und das ist dann natürlich perfekt.
 

Schmetterling21

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Das klappt aber doch auch nur weil ihr euch beide dafür entschieden habt

Das finde ich einen ganz wichtigen Punkt dabei. Wenn das für beide so passt ist doch wirklich alles super. Aber wenn sich einer neu verliebt und klar ist, dass der Ehepartner das nicht mitträgt, beginnt das Drama.
 

Schmetterling17

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Das klappt aber doch auch nur weil ihr euch beide dafür entschieden habt.
Würde nur einer von euch so denken, dann würde es jetzt nach 20 Jahren bei euch vielleicht anders aussehen.

Ja klar, das ist ein Agreement von uns beiden.
Nichtsdestotrotz: die Scheidungsrate liegt bei 50 (?)%. Also die Menschen trennen sich ja durchaus, weil das eben heute problemlos(er) möglich ist.
Ich kenne auch Geschichten, bei denen ER fremd geht und sie von nix weiß. Es gibt wahrscheinlich alles, da ist die Bandbreite groß. Und die AMs haben sich, warum auch immer, auf diese Geschichten eingelassen. Das passiert ja nicht einfach „so“. Die Bereitschaft dafür muss ja zumindest vorhanden sein.

Liebe Grüße
 

Mod Plouha

Moderator
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Ich hab eigentlich versucht, hier nichts zu schreiben, aber mal wieder konnte ich dem Impuls nicht standhalten :blush:
Was mir als erstes auffiel - und vielleicht ist das auch normal - jeder Beitrag kommt ein bisschen zu einer absolutistischen Lösung, basierend auf der eigenen Erfahrung/Meinung. Das ganze ist ein bisschen geprägt von "Love must conquer all", so jedenfalls mein Eindruck.
Ich übertreibe es jetzt mal wieder bewusst, aber
Sind nicht "Kinder", "Haus", "Finanzen" nur ein Vorwand?
Ich glaube, bei einer wirklichen Liebesaffäre geht es der AF und dem AM gleich zu Hause. Beide wollen eigentlich bei dem anderen sein.
Niemand wird mehr gezwungen in einer Verbindung zu bleiben, in der es ihm nicht gut geht. Kinder hin, Kinder her (habe selbst Kinder und Haus). Natürlich überlegt man sich das dreimal und trennt sich nicht vorschnell, aber wenn wirklich Leidensdruck dazu kommt, sollte das schon machbar sein.
Eigentlich sind doch im Umkehrschluss alle Drei Zitate nichts anderes als zu sagen "wenn man nur genug liebt, dann kann man alles schaffen und gehen". Es mag sein, dass Ihr damit, zumindest in manchen Fällen gar nicht Unrecht habt, aber es ist doch auch ein Unterstellen einer absoluten Wahrheit dabei, die einzelne Umstände und individuelle Charakterzüge negiert.
Für mich ist es tatsächlich so, dass Menschen und Situationen nur bedingt vergleichbar sind. Sowohl aufgrund von Veranlagung, aber auch aufgrund dessen was wir im Laufe der Jahrzehnte, die wir bereits gelebt und Erfahrungen gemacht haben, so mitgenommen haben. Und dann nochmal: wie sehr uns das je nach Charakter geprägt hat. Manche Menschen halten auch mit immensen Leidensdruck Dinge aus, weil sie denken sie müssten, weil sie nicht sehen wie sie es schaffen könnten, weil es sie überfordert. Ich stimme zwar zu, dass es in den meisten Ehen nicht der Fall sein wird, bin aber trotzdem der Meinung "ich hab es auch geschafft" ist genauso wenig übertragbar wie "ich hab immer eine eins in Mathe, also ist Mathe doch für alle einfach". Menschen sind individuell, in ihren Talenten und damit auch in dem was sie schaffen und aushalten können.
Und (I know, broken jukebox), die Prioritäten sind es auch. Ich denke nicht, dass wir jemand, der die Liebe und Verliebtheit nicht priorisiert einfach unterstellen können, weniger zu lieben. Das ist ein Gefühl, dass häufig daraus entsteht, dass es natürlich immer etwas mit unserer EIGENEN Vorstellung unserer Wertigkeit macht, wenn man zurückgewiesen oder nicht so in den Vordergrund gestellt wird, wie man es gerne hätte - und es, wie hier viele Beispiele zeigen, umgekehrt selbst tut. Aber ist das nicht im Endeffekt ein Überstülpen des eigenen Wertesystems und der eigenen Vorstellungen? Kann man jemals wirklich sagen, was etwas für einen anderen Menschen bedeutet? Man bekommt vielleicht ein Gefühl dafür, aber ist nicht zumindest auch Teil unseres Rumhirnens dadurch bedingt, dass wir, selbst wenn uns jemand etwas sagt, wir uns immer noch fragen, ob derjenige das wirklich meint?
Das ist jetzt natürlich nicht so Allgmeingültig wie es klingt, weil nicht jeder wirklich offen redet und nicht jeder reflektiert.

Grundsätzlich ist diese Fixierung auf die romantische Liebe ja, wie Liebe89 und Maimai bereits sagten, auch eine relativ neue Entwicklung. Die auch von dem Luxus kommt, dass wir Frauen uns gottseidank heute keine Versorgungsehen mehr suchen müssen und Mann wie Frau sich den romantischen Gefühlen hingeben können. Aber verhaltensbiologisch braucht man diese Romantik und Exklusivität eben nur eine bedingte Zeit. Ich finde es deshalb schon auch schade, dass wir uns so wahnsinnig von, unter anderem, Filmen beeinflussen lassen. Dass es perfekt und groß und wahnsinnig aufregend sein muss. Warum ist denn eine Liebe, die zum Beispiel 10 Jahre hält, weniger Wert dadurch? Kann sie nicht 10 Jahre schön und groß und aufregend gewesen sein? Und umgekehrt auch, warum ist eine Liebe, die sich verändert, weniger wert? Weil wir immer nach der Aufregung und dem Kick und der Bestätigung streben? Weil wir so voll mit Eindrücken sind, dass wir immer mehr und mehr brauchen, gleich dem Junkie, der sich eine höhere Dosis setzt?
Im Prinzip, ich hab es schon mal irgendwo geschrieben, erinnert mich diese Suche ein bisschen an den gerade herrschenden Jugendwahn. Man möchte mit 50 aussehen wie mit 20 und vergisst, dass vielleicht 50 seinen eigenen Reiz hat. Eine lange Beziehung, die gewachsen ist, hat für mich durchaus auch ihren eigenen Reiz, sie kann schön sein und erfüllend und harmonisch, wie auch Schmetterling schreibt. Aber: wir wollen halt gern alles. Und wenn es uns dann entweder passiert oder wir es suchen und wir uns den ersten Schuss der Affärendroge setzen, dann ist man ganz schnell süchtig.
Nicht jeder gleichermaßen, so wie manche Menschen ihr ganzes Leben Alkohol trinken können und nie süchtig werden, andere sehr schnell. Auch das, ist ein bisschen in der Individualität des Charakters begründet.
Ich finde das eine spannende Diskussion, aber eine, in der es nur individuelle Antworten gibt, keine pauschalen (für mich). Und auch viele offenen Fragen, auch über mich selbst. Und obwohl ich nie wirklich erwogen habe, meinen EM, den ich sehr liebe für meinen AM zu verlassen, ist es auch nicht so schwarz-weiß, dass es nicht Phasen gibt wo ich einfach bei ihm sein wollte. Wo es beides gibt, keiner leidet, alles gut ist für jeden. Für mich ist es trotzdem eine Liebesaffäre, auch wenn es dann nicht zu Maimai's Definition passt und ich fühle mich immer leicht brüskiert damit, wie schnell wir anderen Gefühle absprechen, weil sie eben nicht genau unseren eigenen Definitionen entsprechen.
 

Admina Hira Eth

Administrator
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31 Aug. 2021
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die Scheidungsrate liegt bei 50 (?)%

Kurzer Annex dazu: es wird etwa jede 3. Ehe geschieden (nachzulesen u.a. auf www.destatis.de). Das hat keine Aussagekraft hinsichtlich der Zahl der Trennungen (nicht jeder, der sich trennt, lässt sich auch scheiden), aber: guckt man nur platt drauf und zieht nicht wirklich differenziert beleuchtete Rückschlüsse aus der Statistik, dann bleiben danach mehr Paare miteinander verheiratet, als sich voneinander scheiden lassen.

Sicher trennen sich Paare heute grundsätzlich leichter voneinander, vor allem, weil es die ursprünglichen Abhängigkeiten nicht mehr in dem Maße gibt, wie sie vor einigen Jahren/Jahrzehnten noch an der Tagesordnung waren - die Zahl der Versorgerehen sinkt und die Auswahl an potentiellen NeupartnerInnen ist durch das I-Net größer geworden, theoretisch zumindest.
Aber die (rein statistische) Scheidungsrate/-quote, damit dieser äußere Rahmen, sagt ja leider nichts über die inneren Motivationen, Beweg- oder Hinderungsgründe von Eheleuten aus, sich voneinander zu trennen oder eben nicht.

Wenn ich mehr Zeit habe, senfe ich dazu ggf. auch noch, da hochinteressant.
:smile:
 

Calathea

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Beiträge
838
Ich hab eigentlich versucht, hier nichts zu schreiben, aber mal wieder konnte ich dem Impuls nicht standhalten :blush:
Ich bin bei diesem Strang nur stille Mitleserin und tauche auch gleich wieder ab, aber was ich gerne sagen möchte: Ich finde, das ist ein großartiger Post von Plouha. Jede AF/AM-Geschichte ist individuell und ja es gibt grobe Muster die man evolutionsbiologisch begründen und übertragen kann aber da steckt sooo viel mehr dahinter.
Finde ich richtig stark Plouha :smile:
 

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